Pädagogien – ein Land voll stolzer Leuchttürme und edler Halbgötter – birgt aber genauso auch tiefe Abgründe, deren Talsohle weit unter dem Meeresspiegel liegt.
Pädagogien? Ein solches Land gab es bisher nicht. Aber es wurde Zeit, es zu erfinden. Denn alles, was ein solches Land braucht, gibt es schon längst: den eigenwilligen Menschentyp der Pädagogen. Eine bestimmte Sprache, die diese verwenden: mal pädagogisch ausgedrückt … Eine bestimmte Art zu denken, sagen Außenstehende. Auch das Gebiet, in dem das Land errichtet werden könnte, ist schon längst da: die pädagogische Landschaft.
Von Kennwa-Schon und Selten-Hinterfragt bis nach Neu-Denken.
Was ist denn Satire? Nichts anderes, als Dinge moralisch, maximal lustig, meistens schmerzhaft und mit größtmöglichen Einschlag zu hinterfragen!Jan Böhmermann
In der interaktiven Aktionsausstellung veranschaulichen sinnlich wahrnehmbare Orte pädagogische Ideen, Konzepte, Begriffe, Praktiken, Methoden. Aufbereitet mit reichlich Satire und kombiniert mit Alltagsgegenständen in neuer Bedeutung.
Hier können Akteure sie bewegende Schlüsselthemen, Trends und Rituale von Politik und Pädagogik mittels Installationen, Bildern, Geräuschen, Performance, Sprachen … spielerisch und unterhaltsam ko-konstruieren.
Die Ausstellung macht Unsichtbares sichtbar, sie kreiert Anlässe zur Reflexion über Alltagsroutinen und Konzepte. Für alle pädagogisch und politisch Interessierten ind Ausbildung, Studium und Praxis. Schlüsselthemen werden in räumlichen Formaten inszeniert – für einen Austausch auf Augenhöhe und lustvolles Lernen im Dialog.
Die Wanderausstellung ist in unterschiedlichen Größen aufbau- und kombinierbar mit allen wesentlichen Themen von Aus-und Weiterbildung, pädagogischen Events und Kongressen der besonderen Art.
Die Orte
Zwischen Hohen-Ansprüchen und Schlechten-Bedingungen
Eine große Region in Pädagogien nimmt das Tal der Schlechten-Bedingungen –umsäumt von Bildungsgipfeln – ein. Weh und Ach. Und Yippie Yeah! Diese Landschaft hält das ganze Land gefangen.
Umherirrend auf dem großen Bildungsplan und unterwegs auf der Bildungsautobahn sorgen die wichtigsten Verkehrsschilder in Pädagogien für Neu-Orientierung.
In Alt-Hergebracht
Von Muttipädagogik, Gefahrenvermeidungsansatz, über Kofferpädagogik, Wenn-und Aber-Ansatz bis hinauf zur Höhe des großen Ansatzes – die beliebtesten heimlich gelebten Bildungsprogramme und Instrumente der Pädagogier kann man jetzt sehen, fühlen, riechen … Oder auch weitere, bislang nicht festgeschriebene pädagogische Konzepte erforschen, die das Handeln von Erzieher_innen, Lehrer_innen, Eltern und Fachleuten so nachhaltig prägen. Gestern, heute und morgen? Und welchen Ansatz lebst du?
In Schon-Immersogewesen
Traditionspflege pur! Von „Kostehäppchen“ (2005 n. Chr.), „Schlafwache“ (2010 n. Chr.) über „Muttertagsgeschenk“ (2011 n. Chr.) bis hin zu den „Händen von hinten“ (2015 n. Chr.) – hier warten Funde aus grauer Vorzeit, liebevoll konserviert: Uralte pädagogische Traditionen, die über Jahrzehnte oder -hunderte von Generation zu Generation weitergegeben, liebevoll gepflegt und immer wieder aufgefrischt werden: Vor allem mit glänzenden Begründungen, warum das, was einmal richtig war, trotz aller neuen Erkenntnisse nicht einfach so über den Haufen geworfen werden kann. Und welche Urzeit-Rituale pflegst du?
In Selten-Hinterfragt
„Das ist ja das Bild von einem Mann!“ Auch das chronisch männerarme Pädagogien kennt diese Redewendung. Noch mehr Bilder jedoch machen die Pädagogier_innen vom Kind. Wie stellen sie dieses Bild dar? Nicht mit der neuen Team-Digitalkamera oder mit den restlichen Fingerfarben, sondern tief aus sich heraus: Aus dem Herzen, aus der Seele? Wie schauen sie auf Kinder? Und wie auf Erwachsene? Mit der Mein-Kind-Brille, der Defizit-Brille oder lieber mit der Brille: Fokus-Pisa-Plus? Welche Brille passt zu dir? Aufsetzen und Überraschung!
In Kennwa-Schon
Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist?
Doch viel stärker als all die guten Ideen moderner Pädagogier_innen scheinen die Sprüche derjenigen, die das ganze sowieso mal wieder undurchführbar und übertrieben und albern und … halten?
Genug gemeckert, genug belächelt, genug geklagt?
Hier könnt ihr Demotivationsmauern und Sprachbarrieren praktisch abreißen und Stolper- in Meilensteine verwandeln!
In Neu-Denken
Sind wir zufrieden mit „unserem“ Stück Pädagogien? Kuscheln im gemütlichen Elend, verharren im Muss-Man-Gang, krabbeln in der Höhle der harten Worte? Oder träumen wir davon, dass auch alles ganz anders sein könnte? Aber niemand von der Regie sorgt dafür, dass unser Traum Wirklichkeit wird? Dann wird es Zeit, gemeinsam den Traum wahrzumachen – indem wir ihn leben! Von-Perspektiven-wechseln bis Alles-auf-den-Kopf-stellen – räumlich inszenierte Methoden der Veränderung weisen vergnügliche Wege dahin.
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