Salman Ansari über sein neues Buch:

Mit der Welt sprechen lernen

Warum Sprache der Anfang von allem ist – und Natur ein wunderbarer Lernraum sein kann – für Sprachentwicklung, Selbstwirksamkeit und Weltverstehen

„In Offenbacher Kitas arbeite ich mit Kindern aus aller Welt. Über 90 Prozent sprechen zu Hause kein Deutsch, viele nur wenige Wörter. Und selbst viele deutschsprachige Kinder bringen nur einen begrenzten Wortschatz mit. Das ist kein Mangel an Intelligenz – sondern ein Signal. Ein Anlass, genauer hinzuschauen.

Denn Sprache ist das Werkzeug, mit dem Menschen Welten bauen: Häuser, Beziehungen, Utopien. Sie verbindet, erklärt, sortiert – oder trennt, verwirrt und grenzt aus. Ohne Sprache kein Denken, keine Verständigung, keine Mitgestaltung.

Wer hier aufwächst, muss Deutsch lernen – nicht als Pflicht, sondern als Schlüssel zur Welt.

Sprache wächst im Dialog: mit Fragen, Geschichten, Streit, Musik, Trost und Alltag. Je lebendiger die Umgebung, desto mehr entfaltet sich das Sprachvermögen – und mit ihm das Denken, das Verstehen, das Handeln. Deshalb: Alles, was wir im Alltag tun, ist Sprachbildung – ob beim Frühstück, im Rollenspiel oder auf der Wiese.

Natur ist dafür ein großartiger Lernraum: lebendig, sinnlich, voller Fragen. Kinder lernen dort, indem sie sehen, staunen, forschen, erzählen. Lernen beginnt nicht im Kopf, sondern in den Sinnen. Mein neues Buch erzählt von solchen Räumen: gewachsen in der Praxis, gemeinsam mit engagierten Kita-Teams in Brennpunkten. Es zeigt, wie Natur zu einem Ort wird, an dem Sprache, Selbstwirksamkeit und Weltverstehen zusammenfinden – spielerisch, neugierig, echt.“

 

ist promovierter Chemiker mit pädagogischer Erfahrung in der Vermittlung naturwissenschaftlichen Grundwissens in Schule, Kindergarten und Erwachsenenbildung.

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