11. Baustelle Inklusion: 30 Jahre Kinderrechte – jetzt erst recht!

Datum/Zeit
27.06.2022
10:00 - 16:30

Kategorien


Diskriminierungskritische Perspektiven auf die UN-Kinderrechte in Kita und Grundschule

 

„Eigentlich spannend die Kinderrechte. Aber juckt eigentlich niemand. Ist echt so.“ (Selin, 13 Jahre und Teil der Cool Kids).

Die UN-Kinderrechte sind eine wichtige Orientierung im Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung© (VBuE), insbesondere das Recht aller Kinder auf Bildung und das Recht aller Kinder auf Schutz vor Diskriminierung. 30 Jahre nach der Ratifizierung der Kinderrechte in Deutschland nutzen wir unsere diesjährige Fachtagung, um einen kritischen Blick auf die Kinderrechte zu werfen: Wie kommt es, dass sie eigentlich „spannend“ sind und im Alltag niemanden „jucken“, wie uns die 13-jährige Selin in einem Interview sagt? Die Baustelle verfolgt das Ziel, Lücken im Verständnis und in der Umsetzung der Kinderrechte aufzuzeigen, ohne ihr grundsätzliches Potenzial zu vernachlässigen, um Kinder und Fachkräfte zu stärken. Thematische Schwerpunkte sind unter anderem:

Adultismus: Kinder sind im Zugang und in der strukturellen, institutionellen und individuellen Umsetzung der Kinderrechte abhängig von den Perspektiven und Entscheidungen von Erwachsenen. Die Diskriminierung von Kindern in einer erwachsenenzentrierten Gesellschaft ist alltäglich und wird kaum als solche wahrgenommen. Was bedeutet erzieherische Macht für die Umsetzung der Kinderrechte aus einer adultismuskritischen Perspektive?

Diskriminierung: Die Kinderrechte suggerieren eine Gleichheit, die es erschwert, die Unterschiedlichkeit von Kindern und ihre ungleichen Lebensbedingungen zu erkennen. Sie haben jedoch einen großen Einfluss auf Möglichkeiten von Kindern, mit ihren eigenen und kollektiven Bedürfnissen und Anliegen wahr- und ernst genommen zu werden. Das Gleiche ist nicht für jedes Kind gerecht. Erfüllen die Kinderrechte den Anspruch, dass es für Kinder gerechter zugeht?

Dekolonialität: Wir richten einen macht- und eurozentrismuskritischen Blick auf die Entstehung und Verbreitung der UN-Kinderrechte und auf das mit ihnen transportierte Bild von Kindheit. Von einer dekolonialen Perspektive darauf erhoffen wir uns, Dominanzen und Einseitigkeiten in den Strukturen von Kitas und Schulen sowie in pädagogischen Überzeugungen und Routinen besser zu erkennen.

Auf der Baustelle Inklusion beleuchten wir diese Spannungsverhältnisse als Suchbewegung, mit dem Ziel, uns über den Bildungsauftrag klarer zu werden, den wir nach 30 Jahren Kinderrechtskonvention für die pädagogische Praxis ableiten: Was befähigt dazu, die Kinderrechte diversitätsbewusst und diskriminierungskritisch zu nutzen? Wie lassen sich (neue) Handlungsfelder und Themen mit den Kinderrechten erschließen (z. B. Partizipation, Corona, Mediennutzung oder Beschwerdeverfahren)?  Was bedeuten einzelne Kinderrechte in konkreten Situationen in Kitas und Schulen? Wir laden Sie dazu ein, mit uns diesen Fragen im Rahmen der Tagung und in diversen Workshops nachzugehen. 30 Jahre Kinderrechtskonvention – jetzt erst recht!

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Hinweis: Die Baustelle Inklusion findet als Online-Veranstaltung statt. Das Tagesprogramm wird am 27.06.2022 live aus der Berliner Stadtmission gestreamt. Die Beteiligung der Teilnehmer*innen ermöglichen wir über das Tool fillip ai. Die Online-Workshops folgen im Zeitraum 28.06. – 01.07.2022. Derzeit bemühen wir uns um eine Verdolmetschung in deutsche Gebärdensprache.


Teilnahmegebühr für Livestream + 1 Workshop:
80€ Trägerfinanzierung, Soli-Preis / 60€ Selbstzahler*innen / 40€ ermäßigter Beitrag für Geringverdienende, Studierende o. ä.

Jeder weitere Workshop: 20€

Anmeldeschluss: 30.04.2022

Hier  gibt es das Programm:

Zur Anmeldung

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