Teilhabe durch*in*trotz Sozialpädagogik

Datum/Zeit
18.05.2017 - 20.05.2017
Ganztägig

Veranstaltungsort
Universität Vechta

Kategorien


Jahrestagung der Kommission Sozialpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)

Seit der Diskussion des Bundesteilhabegesetzes, und seitdem sich parallel dazu die Realisierung einer inklusiven Neugestaltung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes abzuzeichnen beginnt, kommt dem Begriff der Teilhabe eine besondere Bedeutung für die sozialpädagogische Konzept-, Organisations- und Professionalisierungsdiskussion zu. Gleichzeitig hat der Begriff der Teilhabe eine lange historische Bedeutung für die Sozialpädagogik. Das gilt zumal wenn man im Blick behält, mit welchen gedanklich angrenzenden Terminologien – etwa Beteiligung und Partizipation – sich der Teilhabebegriff verknüpfen lässt. Dadurch gewinnt die Auseinandersetzung um Teilhabe durch*in*trotz Sozialpädagogik erkennbar an Einfluss.

Ein besonderer Reiz des Teilhabebegriffs besteht darin, dass er eine für die Sozialpädagogik entscheidende Weichenstellung vollzieht, mit der Individuum und Gesellschaft auf vielfältige Weise zueinander in Relation gesetzt werden können. Damit ist das Verhältnis von Teilhabe und Sozialpädagogik jedoch alles andere als klar definiert. Vielmehr scheint es so zu sein, dass gerade die Offenheit und theoretische Un(ter)bestimmtheit, die dem Teilhabebegriff zugeschrieben werden kann, zugleich seine große Stärke ist. Der Begriff der Teilhabe wird inzwischen dementsprechend sowohl in handlungskonzeptionellen als auch in politisch-programmatischen Positionierungen breit verwendet. Damit wird er in einem hohen Maße anschlussfähig für den Ausbau und auch Umbau bereits institutionalisierter Angebote der Sozialpädagogik. So findet sich der Begriff der Teilhabe im Rahmen der Fachdebatte zu „Inklusion“ genauso wieder, wie zu Flucht und Migration und Fragen von Kinderrechten. Die theorie-systematischen und empirischen Verwendungsformate und -möglichkeiten des Teilhabebegriffs sind bis dato nicht hinreichend ausgeleuchtet worden. Welche Funktionen oder auch spezifischen Intentionen sich mit dem Begriff und seiner Nutzung jeweils verbinden, wird für den Bereich der Sozialpädagogik bisher wenig thematisiert.

Die Jahrestagung der Kommission Sozialpädagogik 2017 setzt es sich daher zum Ziel, Leerstellen zu markieren und zu einer notwendigen Klärung der Verwendungsweisen des Begriffs der Teilhabe beizutragen. Das mit der Wahl des Titels angedeutete Panorama: „Teilhabe durch*in*trotz Sozialpädagogik“ lädt dazu ein, sowohl theorie-systematisch als auch empirisch in den Blick zu nehmen, als was Teilhabe in und durch Sozialpädagogik interpretierbar ist, und welche Widersprüche zwischen Teilhabe und Sozialpädagogik sich ausmachen lassen.

Wir laden alle Interessierten sehr herzlich nach Vechta ein!

Anmeldungen sind ab sofort möglich unter www.uni-vechta.de/jahrestagung2017

Hier das Programm downloaden.

Hier finden sich die Arbeitsgruppen.

Frank Seiffarth ist Online-Redakteur bei wamiki.

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