Augen auf und durch

Generationen im Team

Über Sinn und Unsinn von Generationenzuschreibungen

Worin liegen die Chancen?

Wir können Gründe und Motive von typischen Verhaltensmustern besser verstehen, moralische Zuschreibungen durch sachliche Erklärungen ersetzen, bei der Personalführung mehr Synergien nutzen, Generationenvielfalt als Bereicherung statt Belastung wahrnehmen.

Wo liegen die Grenzen?

Wir sollten weder Menschen in Schubladen einsortieren oder sogenannte typische Verhaltensmuster bewerten noch einzelne Generationen bevorzugen und andere zugleich abwerten.

Welche Klischees stimmen? Sind Generationenkonzepte nicht Bullshit?

Ein Plädoyer von Zukunftsforscher Tristan Horx: Wir sollten „Generationen erkennen, ein bisschen über unsere gemeinsamen Differenzen lachen, anschließend drauf pfeifen, abschließend gemeinsam vorwärts. Die nächste Rebellion kommt bestimmt.“

 

Wisst ihr, welcher Generation ihr angehört?

Ein sehr kurzer Selbsttest:

Hast du Revolutionen (1968/1989) erlebt oder mitgemacht? Hast du sogar zwei Systeme kennengelernt? Gar aufgebaut? Abgebaut? Nutzt du zu viele oder gar keine Emojis beim Versenden von WhatsApp-Nachrichten? Facebook & Fernsehen sind neben deiner Lieblingszeitung dein Lieblingsmedium?

OK, willkommen im Club mit dem Etikett: Babyboomer (1946–1964).

 

Erinnerst du dich noch an die kiffenden, viel älteren Counter-Culture-Student*innen in deiner frühen Kindheit? Dann steht dein eigenes Generationsmotto – „Kopf runter – hart schuften“ – in ziemlichem Kontrast dazu. Der Vietnamkrieg war doof, aber du weißt nicht mehr genau, wieso? Oder ganz genau, warum?

Damit gehörst du wahrscheinlich zur Generation X (1965 – 1979) – der vergessenen Generation. Es gibt rein demografisch nicht so viele von dir, du standest im Osten wie im Westen immer ein bisschen im Schatten der Babyboomer.

 

Erinnerst du dich noch an Myspace? Die Social-Media-Plattform, die alle hatten, von der du dir wünschtest, du könntest sie ungeschehen machen. Noch vor WhatsApp gab es den MSN-Messenger, Yahoo war noch ernst zu nehmen. Den Übergang von Walkman zu iPod bis iPhone hast du am eigenen Körper miterlebt? Ist dir der Terroranschlag von 9/11 in Amerika als größte Katastrophe deiner Lebenszeit in Erinnerung und hast du nice, gleich zwei Wirtschaftskrisen durchgemacht?

Hallo, Millennial, auch bekannt als Generation Y (1989-1994)!

 

Bist du mit dem Smartphone aufgewachsen? Hast swipen vor dem Gehen gelernt, bist digital verseucht? Du findest, Facebook ist nur was für alte Leute? Instagram-Influencer*innen sind zwar lustig anzuschauen, aber irgendwie auch peinlich.

….

Generation Z (1995-2015/2020), ihr seid die jüngste, digitalste Generation jemals. Den Übergang zwischen analog und digital habt ihr nicht mehr miterlebt. Zugleich seid ihr die Hoffnungsträger*innen und Zündler*innen der Fridays-for-Future-Generation, die das Zeitalter der Rebellion maßgeblich prägen werden.1

 

Na, wiedererkannt? Oder auch nicht?

Und wie sieht es in deiner Kita, deiner Schule… aus?

Babyboomer gegen den Rest? Und umgekehrt? Oder nichts von beiden? Was treiben die Babyboomer, X-Y-Z-ler*innen in deinem Team? Was ist ihnen wichtig, wovon träumen sie, worüber ärgern sie sich? Wie sprechen sie?

Woher kommt ihr, was hat euch geprägt? Wie geht ihr miteinander um?

 

1 Vergleiche: Tristan Horx. „Unsere Fucking Zukunft.“ iBooks.

Foto: ALex Alvarez, Unsplash

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