Deine Welt in der Kiste

…ist Teil der wamiki-Ausstellung: Spielplatz Sprache. Auf vielfachen Wunsch der Besucher*innen veröffentlichen wir die Bauanleitung.

Herzlich willkommen auf unserem digitalen Spielplatz. Mit echtem Zeugs zum Spielen und digitalen Medien. Es gibt viele Apps, die eine virtuelle Welt entstehen lassen. Auf unserem Spielplatz ist es eine virtuelle Welt, die du anfassen kannst. Sie besteht aus Zeugs zum Spielen, das in einem schwarzen Kasten liegt, sie wird mit einer alten, zehn Euro teuren Webcam gefilmt. Das Bild wird auf den Computer übertragen und von dort mit dem Beamer auf eine Wand projiziert.

Du kannst verschiedene Gegenstände in den Kasten legen, sie bewegen und gucken, wie das auf dem Bildschirm und auf der Wand aussieht. Du kannst farbige Folien vor die Webcam halten oder an den Schiebereglern der Kamera auf dem Computer drehen. Oder…oder…

Wichtig ist, und das ist für Kinder besonders interessant, zu erfahren: Ich mache etwas in der echten Welt und sehe ein Abbild davon im virtuellen Raum. Das sieht riesig und faszinierend aus. Dabei ist es definitiv das, was ich in der Kiste sehe.

Das ist eine spannende Erfahrung für alle: Ich verändere etwas, ich greife ein und habe eine Wirkung. Und wenn man das ein paarmal durchgespielt hat, dann versteht man auch, wie unecht Medienbilder sein können und wie man sie beeinflussen kann.

So geht’s:

Du brauchst: eine Kiste mit schwarzem Innenraum
einen Computer
einen Beamer
Verbindungskabel
eine alte Webcam
Lieblingszeugs zum Spielen

So kannst du bauen: Zerschneide alte Kappaplatten und klebe diese zu einer Kiste zusammen. Kappa ist ein tolles leichtes Material, im Schaum der Platte kannst du zudem Gegenstände und Material einfach befestigen. Male die Kiste von innen schwarz an. Dann brauchst du eine Halterung für deine Kamera. Wir haben eine alte Webcam genommen. Positioniere sie so, dass sie die Kiste gut abbildet.

Schließe die Webcam an den Computer an (meist über USB Kabel). Manche Webcams haben ein eigenes Programm, das du aus dem Internet oder von einer mitgelieferten CD herunterladen kannst. In diesem Programm gibt es einen Bildschirm, der dir ein Livebild überträgt. In den meisten Programmen kann man zwischen Foto und Video wählen und hat zusätzlich Bearbeitungsmöglichkeiten wie Farb- oder Verzerrungsfilter. Die meisten Webcams nehmen auch den Ton auf, denn sie waren ursprünglich für Videotelefonie gedacht.

Jetzt nimmst du ein paar absurde und alltägliche Gegenstände, zum Beispiel Computerplatinen und Naturmaterialien, und platzierst sie im Inneren der Kiste. Du kannst dein virtuell erzeugtes Bild auf dem Computer betrachten und losspielen.

Um es noch größer und für eine Gruppe zugänglich zu machen, kannst du den Computer an einen Beamer anschließen und das Bild auf eine Wand projizieren. Dafür benötigst du ein VGA-Kabel oder ein HDMI-Kabel.

So sehen die Stecker dazu aus: VGA (Video Graphics Array) ist ein analoger Anschluss zwischen einem Beamer und einem Computer, der Bilder überträgt. VGA wurde 1987 eingeführt und ist deshalb an vielen älteren Modellen zu finden. Du schiebst den (oft blauen) Stecker auf die Buchse und drehst die seitlichen Schrauben fest. So sieht er aus:

Es klappt noch nicht? Hier könnten die Fehler liegen:

Bei älteren Windows- und Linux-Computern muss man die Verbindung von Beamer zu Laptop in den Einstellungen anwählen oder die Geräte durch die Taste F3 (F7?) koppeln. Bei älteren Beamern kann es vorkommen, dass man die Quelle (Laptop / Monitor-In) suchen bzw. anwählen muss. Das Signal wird erkannt, das Bild übertragen.

HDMI (High Definition Multimedia Interface)

Die aktuellen Hersteller möchten den VGA-Anschluss in Zukunft nicht mehr unterstützen, deshalb haben sie 2002 eine neue Schnittstelle eingeführt – HDMI. Mit dieser Schnittstelle lassen sich digitale Bild- und Tondaten in einer sehr großen Auflösung übertragen.

 

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