Der Phrasen-Song: Konstruktive Konfliktbewältigung mit Kuckuck und Esel
Hier gibts den Artikel als PDF: i-ah_#1_2021
Psst, seid mal leise, da will wer was singen!
Tante Hilde singt ein Lied vor, und Gabriele Göntermann-Schlutzke, diplomierte Fachberaterin und Fachartikel-Fachautorin, ergänzt fachlich. Die beiden Damen, die gleich den Morgenkreisteppich der Zwergbananengruppe rocken werden, sind total verschieden, aber – wie eine der beiden sagen würde – trotz oder gerade wegen ihrer Heterogenität eine willkommene Berei…
Mist, ich muss aufhören, es geht gleich los. Die beiden singen einen Song, halb klassisch und halb in feinstem Fachbuchpädagogisch.
„Der Kuckuck und der Esel, die hatten…“
„… weil Konflikte im Alltag als Moment des gegenseitigen Aushandelns von Bedürfnissen Teil der Lebenswirklichkeit von Kuckuck und Esel, im Folgenden KuE, sind, eine mit sprachlichen Mitteln ausgetragene Auseinandersetzung…“
„… wer wohl am…“
„… beziehungsweise innerhalb der Zweiergruppe in der Qualitätsdimension ‚Gesang ‘ bei einer Evaluation höhere Zustimmungswerte auf die Frage ‚Empfinden Sie unseren Gesang als sehr, mäßig, teilweise, wenig oder gar nicht ansprechend?‘ erreichen würde…“
„… zur schönen Mai-….“
„… zu einer Jahreszeit, die vielfältige Anlässe bietet, das Wachsen und Gedeihen von Pflanzen in unterschiedlichen Bildungs- und Erfahrungsangeboten zu thematisieren, um den Kindern die eigenen Wachstumsprozesse einschließlich der damit einhergehenden körperlichen Veränderungsprozesse erleb- und erfahrbar zu machen…“
„… der Kuckuck sprach: Das ka-…“
„… beziehungsweise: Ich verfüge über die Kompetenz des Gesangs und erfahre eines hohes Maß an Selbstwirksamkeit beim gesanglichen Ausdruck…“
„… und fing gleich an zu schrei-…“
„… durch nicht-sprachliche Lautäußerungen seine geringe Frustrationstoleranz und das eventuelle Vorliegen einer Selbstregulationsstörung zu offenbaren…“
„… ich aber kann…“
„… treffender gesagt: Ich möchte mich – typisch für KuE in der Gruppe – spielerisch mit einem anderen Esel oder Kuckuck im musikalischen Wettstreit messen…“
„…fiel gleich der Esel aahaa-hein, fiel gleich der Esel ein. Das klang so…“
„… sofern hier trotz des bewussten Verzichts auf eine Bewertung vonseiten der Erwachsenen eine wertschätzende Beschreibung des Gehörten angebracht ist…“
„… schön und lieb-…“
„… vor allem eröffnet der Gesang einen Zugang zu unterschiedlichen Ausdrucksformen der Gedanken und Emotionen, ermöglicht ästhetisch-klangliche Erfahrungen und damit einen ganz eigenen Zugang zur Welt. Zusätzlich zu ihrem ureigenen ästhetischen Selbstwert kann der Umgang mit Musik die gesamte Persönlichkeit der EuK stärken…“
„… von fern und auch von nah…“
„… also sowohl innerhalb der anregenden Umgebung im Innenbereich als auch im durch vielfältig strukturierte Orte zum Erfahren, Erleben und gemeinsamen Agieren einladenden Außengelände. Um hier anzuschließen: So entwickelt sich gemäß dem Grundgedanken der Ko-Konstruktion ein partizipativer und kreativer musikalischer Prozess, nach eigenen musikalischen Vorstellungen, in den jeder seine individuellen Stärken, Vorlieben, Eigenheiten und Charaktereigenschaften einbringen kann. Und um der Praxis das letzte Wort zu geben…“
„i-ah!“
Foto: Jennifer Latuperisa Andresen/unsplash