Was es nicht alles gibt! Man glaubt es kaum! Episoden aus dem Kinderleben in Krippe, Kita und Grundschule, erzählt von Praktikantinnen, Erzieherinnen, Leiterinnen, Fortbildnerinnen und Eltern. Erika Berthold hörte zu und schrieb die Geschichten auf.
Eine junge Syrerin hatte während ihres Studiums in Damaskus ein Praktikum in einer Kita absolviert. In Damaskus, wohlgemerkt. Vor zwei Jahren war sie geflüchtet, begleitet nun eine Fortbildnerin hin und wieder bei deren Aktivitäten im brandenburgischen Arbeitskreis „Mehrsprachigkeit“ und berichtet den Teilnehmerinnen, dass es in Syrien ein Schulsystem und Vorschul-Kitas gab. Dafür waren ihr die hiesigen Erzieherinnen dankbar, denn sie können sich jetzt erklären, was sie erleben: Etliche syrische Eltern aus den Flüchtlingsunterkünften bringen ihre Kinder mit gepackten Ranzen in die Kitas, weil sie davon ausgehen, dass die Kinder in der Kita schreiben und lesen lernen. Bekommen die Eltern mit, dass das nicht so ist, beschweren sie sich.
Was steckt dahinter? Nicht allein ein Kommunikationsproblem der Beteiligten, sondern vor allem die Vorstellung: Geflüchtete sehen zwar aus wie Menschen, kommen aber vom Mars.
Foto: photocase, marshi