Kurze Kulturgeschichte des Abhärtens

Was nicht tötet, härtet ab, sagt der Volksmund. Die „harte Schule des Lebens“, prahlen manche, habe ihnen zum Erfolg verholfen. Manche witzeln: „Nur die Harten kommen in den Garten.“ Andere posten bei Pinterest: „Starke Persönlichkeiten werden durch harte Zeiten geformt.“
All diese Sprüche drücken die weit verbreitete Überzeugung aus, es sei für die Entwicklung eines Menschen vorteilhaft, wenn er nicht „in Watte gepackt“ aufwächst, sondern unangenehme Zustände aushalten muss, was ihn am Ende stärker macht. Eine Überzeugung, die auch viele PädagogInnen teilen. Vielleicht, weil sie sich sich dann sagen können: Es ist nicht schlimm, wenn ich die Bedürfnisse der Kinder mitunter ignoriere. Fühlt sich der pädagogische Alltag unangenehm an, kann ich mich rechtfertigen: Da lernen die Kinder, dass man auch mal was aushalten muss.

Wie könnte diese Idee in pädagogische Köpfe gelangt sein? Es lohnt sich, ein bisschen in uralten Schriftstücken zu blättern… Weiter lesen