Bilderbuch
Bei einem Ausflug zum Mond verpasst ein Kind den Abflug und findet sich plötzlich alleine wieder. Wenig beunruhigt greift es nach seinen Malsachen und bemerkt zunächst nicht die grauen Mondwesen, die von überallher aus dem Staub auftauchen und das malende Kind bestaunen. Über das Bild eines bunten Regenbogens schließen beide Seiten vorsichtig Freundschaft, malen wenig später gemeinsam und mit wachsendem Vergnügen auf die Mondsteine. Immer bunter wird die graue Landschaft.
Endlich kommt das Raumschiff zurück, der aufgeregte Erwachsene kann das Kind in die Arme schließen – und es dann für die bunten Graffitis rügen. Die Mondwesen im Staub bemerkt er nicht. Der Mond wird gesäubert, die Menschen verschwinden. Zurück bleiben die Mondwesen, die jeder einen bunten Stift behalten haben. Dem Kind bleibt nur ein grauer Malstift – und mit dem malt es im Raumschiff seine neuen Freunde.
Das mit 48 Seiten recht umfangreiche und mit hohem Schwarzanteil versehene Bilderbuch verzichtet auf Worte. Das Kind kann sowohl Junge als auch Mädchen sein. Obwohl man wegen des Mondhelms keinerlei Mimik erkennen kann, ist doch die Körperhaltung so aussagekräftig, dass die Betrachter genau verstehen, wie sich die Akteure gerade fühlen. Humorvoll, spannend, hintergründig und ein wunderbarer Erzählanlass – ein wahrhaft grandioses Buch! Ab 4 Jahren. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020.
wamiki-Tipp: John Hare: Ausflug zum Mond, Moritz, ISBN 978-3-89565-381-0, 14,– Euro