Bordercrossings

… ist eine interaktive Ausstellung von Reggio Children aus Reggio Emilia (Italien), die weltweit eines der modernsten und ­innovativsten Bildungskonzepte präsentiert. Sie schließt direkt an das Konzept der Gestaltungskompetenzen an und zeigt uns
niedrigschwellige, selbst erfahrbare Wege zukünftigen Lernens.

2024 wird sie mit wamiki durch Deutschland touren und ihr könnt dabei sein.

Hier gibt es den Artikel als PDF: Bordercrossings_#5_2023

Die internationale Ausstellung Bordercrossings startete im MOMA/New York, wurde bisher aus dem Italienischen ins Englische, Schwedische, Portugiesische und Spanische übersetzt.

Sie tourte u. a. durch die USA, Schweden, Brasilien und Argentinien.

Nun haben wir – das wamiki-Team–, unterstützt und gefördert vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Möglichkeit, sie ins ­Deutsche zu übersetzen und 2024 eine Tour durch sechs Standorte in Deutschland zu ­gestalten.

 

Was ist das Besondere, der Inhalt der Ausstellung?

Die Ausstellung besteht aus:

1. einer Best-Practice-Ausstellung, die auf großen Postern und in kleinen Szenarien inspirierende Projekte aus Krippen, Kitas und Grundschulen zeigt und

2. einem Atelier zum Erforschen, Experimentieren und Vernetzen mit Naturmaterialien, Recycle-­Materialien und digitalen Geräten.

 

Die Ausstellung gliedert sich in Räume zum Lesen und Nachdenken und in Räume zum Handeln und Inszenieren. Sie präsentiert sich als ein offener Ort, der so gestaltet ist, dass er durch die Fragen und Forschungen der jüngeren und älteren Besucher*innen belebt und verwandelt werden kann. Sie ist ein Ort, an dem man auf Räume und Dinge und analoge und digitale Werkzeuge trifft, die vielfältige Zugriffe ermöglichen und Lust machen, neue Vorstellungen zu entwickeln und zu realisieren. Dieser Ort ist nicht überfrachtet, er ist nie ganz fertig und spricht mit unterschiedlichen Stimmen ein heterogenes Publikum an. Die Ausstellung, inkl. Atelier, ist ein Projekt, in dem Gedanken weiterentwickelt werden, ohne sie in eine erstarrte, museale oder zu fest an die Themen gebundene Form zu zwingen.


In Bordercrossings trifft
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
auf Digitales und Kunst.

Die Best-Practice-Ausstellung zeigt vielfältige komplexe Themen, die in Krippen, Kitas und Schulen mit digitalen und analogen Werkzeugen untersucht werden. Ausgangspunkt ist die gegenwärtige Natur.

Eine Natur, die sich fortpflanzt, verwandelt, vervielfacht, mutiert; eine Natur, die sich ausdehnt, Dinge verbindet, und komponiert; eine Natur, die beweglich ist, einladend, angsteinflößend, einhüllend, versöhnlich, geheimnisvoll … Das erinnert an Tätigkeitswörter, die oft digitalen Medien angeheftet werden: zum Beispiel duplizieren, erfinden, archivieren, mutieren, transformieren, überraschen, erweitern, verzerren, tarnen, verwirren …

Diese scheinbar paradoxe Kombination – Natur und Digitales – zieht sich durch die Ausstellung und verbindet die Komplexität der Natur mit der Komplexität des Digitalen. Die Best-Practice-Projekte zeigen, wie Kinder und Erwachsene ihren Fragen an sich und die Welt auf kreative Art und Weise nachgehen, dabei analoge und digitale Werkzeuge miteinander verknüpfen und neue anregende Lernumgebungen schaffen.

Das Atelier  ist ein offener künstlerischer Arbeitsraum, in dem Besucher*innen – Kinder und Erwachsene – in kleinen Gruppen an verschiedenen Stationen sich den Themen Bildung für nachhaltige Entwicklung und Digitalität über Natur- und Recyclingstoffe spielerisch annähern und ihre eigenen Spuren und Gedanken hinterlassen können.

Weil die Künste und ihre universellen Ausdruckssprachen die Vernunft, das Imaginäre und das Emotionale zusammenzubringen, sind künstlerisch-kreative Tätigkeiten besonders geeignet, die Welt neu zu verstehen und den eigenen Platz zu finden. Die Künste können ihrer Zeit voraus sein, das tiefste Wesen und die innere Natur der Dinge erfassen, unschätzbare Freude und tiefgreifendes Nachsinnen auslösen – letztere Grundvoraussetzungen für Lernen überhaupt.

Die Entwicklung digitaler Technologien und digitaler Netzwerke verwandelt die Art und Weise, in der man lernt, kommuniziert, Wissen und Identität aufbaut. Wie das gelingen kann, das zeigen Best-Practice-Projekte der Ausstellung und es kann auch im Atelier in Selbsterfahrung erprobt werden:  Digitale Medien können – sofern sie nicht wie in der „alten“ Schule isoliert und weggesperrt werden – für die Konstruktion des (kindlichen) Lernens besonders wertvoll sein: Sie erlauben es, per Computer und angeschlossener Geräte unterschiedliche Ausdrucksformen zu verbinden.

Sie machen die Lernstrategie Versuch-und-Irrtum sicht- und begreifbar, weil per Klick vollzogene Schritte zurück- oder wieder vorangegangen werden können. Sie ermöglichen es, Prozesse zu speichern und nachzuvollziehen. Sie erlauben schnelle Verwandlungen und fördern dadurch die kreative Vorstellungskraft. Sie gestatten Fernkommunikation als Möglichkeit, Lerngemeinschaften fast grenzenlos zu erweitern. Sie geben Kindern vielfältige Möglichkeiten, sich als soziale Subjekte zu präsentieren, als Gesprächspartner und Produzenten kultureller Beiträge sichtbar zu werden.

Die Idee des vernetzten Denkens, der Gedanke der multiplen Urheberschaft, die Vorstellung von flexiblen und offenen Formen des Lernens, die von einem Ort zum anderen wandern und sich ständig verändern – das sind neue Lernformen, die das gemeinschaftliche und kooperative, das sozial-konstruktive Lernen, das wir heute für die nützlichste Form allen Lernens halten, erweitern und verändern.

 

Wen und was suchen wir für die Ausstellungstour?

Wir suchen euch: Partner*innen vor Ort, die zwischen Februar bis einschließlich November 2024

+ einen geeigneten Raum für die Ausstellung, inklusive Atelier finden (mindestens 140 m2, optimal
160–200 m2 für mindestens 4, besser 6 bis 8 Wochen, inkl. ­Auf- und Abbau)

+ Kitas, Grundschulen, pädagogische Fachkräfte, ­interessierte Öffentlichkeit aus der Region ­einladen und die Ausstellung begleiten.

 

Was machen wir für euch?

Was machen wir – das Projektteam von wamiki – für euch in enger Kooperation mit Reggio Children im Rahmen des BMBF-Projektes?

Bis Dezember 2023

Wir übersetzen die Ausstellung von Reggio Children, entwickeln ein nachhaltiges und partizipatives Ausstellungskonzept (Produktion, Nutzung, Begleitung, Werbung, Ideen für Begleitprogramm), gestalten und produzieren die deutschsprachige adaptierte Version der Ausstellung, inkl. Ateliers und Ausstattungen.

Am 11. Dezember 2023 starten wir den Call for Participation.

Gesucht werden
sechs Standorte in Deutschland für mindestens 4, besser 6 bis 8 Wochen, inkl. Auf- und Abbau.

Bewerbungen sind
bis zum 31. 1. 2024, 23:59 Uhr auf www.bordercrossings.de möglich.

Was dabei zu beachten ist, findet ihr auch auf www.bordercrossings.de

2024

Nach dem 31. 1. 2024 sprechen wir mit allen Bewerber*innen, die Interesse bekundet haben, sondieren die Möglichkeiten und erteilen den Zuschlag für fünf Ausstellungsorte/Veranstalter*innen vor Ort.

Im ersten Quartal 2024 eröffnen wir mit Reggio Children und dem BMBF in Berlin den Prototyp der Ausstellung und laden euch zu Begleitworkshops ein. Mit dabei sind u. a. Marco Spaggiari und Claudio Sciortino, Atelieristas aus Reggio/Emilia.

2024 bringen wir die Ausstellungen in Deutschland an weitere fünf Standorte.

Wir koordinieren Transporte, Auf- und Abbau, Einführungsveranstaltungen und stellen den Veranstalter*innen vor Ort umfangreiche Hilfen zur Verfügung.

Dazu gehören zum Beispiel:

• Ideen, Tipps, Checklisten für die Raumsuche, Personalsuche für die Begleitung, Programmgestaltung;

• Argumente für Kooperationen und Netzwerkpartner*innen; Tipps fürs Netzwerken;

• Materialien für die Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Begleitung;

• vielfältige Nutzungskonzepte, die vor Ort an die Bedarfe und Wünsche der Beteiligten je nach Ziel angepasst werden können;

• Beratung zu allen Fragen rund um den erfolgreichen Betrieb der Ausstellung vor Ort.

Ausstellungen und Tour werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell unterstützt, das bedeutet konkret für Veranstalter*innen vor Ort: Es entstehen keine Kosten für Ausleihe und Transporte der Ausstellungen.

Im Rahmen des BMBF-Projektes werden zudem Mieten und Kosten für die Begleitung und das Rahmenprogramm finanziert. Der Besuch der Ausstellungen ist für Kindergruppen und Besucher*innen kostenlos.

In Kooperation mit den Veranstalter*innen vor Ort werden wir beste Erfahrungen in der partizipativen Bildungspraxis und Netzwerkarbeit multimedial aufbereiten und allen Interessierten zugänglich machen.

Auf der Webseite www.bordercrossings.de informieren wir euch fortlaufend über die Entwicklung des Projektes: Wir zeigen Erfahrungen und Methoden, stellen Standorte und Kooperationspartner*innen vor, ermöglichen Austausch und Vernetzung.

Damit wollen wir dazu beitragen, gute Praxis vor Ort zu stärken, gute Bildung öffentlich sichtbar machen, Kompetenzen vor Ort einzuflechten und Orte des Gelingens anzuregen.

Unser interaktives Konzept sieht vor, die Ausstellung an jedem der sechs Orte mit den dortigen Akteur*innen und ihren Kompetenzen (zum Beispiel: BNE-Partnernetzwerke, Künste, Digitales, Kommune, Bio-Diversität u. a.) zu verbinden, zu verflechten. Ein Begleitprogramm, welches wir mit den Netzwerken und Teams vor Ort entsprechend der Bedarfe vor Ort entwickeln, kann an sechs Standorten und darüber hinaus eine Plattform für interdisziplinären Austausch und Dialog zwischen Praxis, BNE, Kunst, Wissenschaft, Politik und Bewegungen anbieten.

Zur Qualitätssicherung werden wir qualitative Interviews mit den Partner*innen vor Ort und Besucher*innen führen, Beobachtungen der Kinder sowie Fragebögen auswerten.

Wer kann die Ausstellung besuchen?

Zum Beispiel: Kinder zwischen 4 und 12 Jahren; Fachkräfte in Ausbildung, Praxis; Lernorte, z. B. Kitas, Schulen, offener Ganztagsbetrieb, Träger; Weiterbildende und Beratende; Akteur*innen und Netzwerke der Zivilgesellschaft vor Ort/überregional, inkl. BNE-Akteur*innen und Netzwerke, Künstler*innen; Familien und interessierte Öffentlichkeit

Was könnt ihr mit der Ausstellung vor Ort machen?

Mit der Ausstellung könnt ihr zum Beispiel

• euch als Ort bester Bildungspraxis profilieren;

• neue Lern-Methoden selbst ausprobieren, euch als Team stärken;

• Highlights vor Ort setzen und in eine sinnlich wahrnehmbare Welt bester Bildungspraxis locken und Kinder und Erwachsene (eure Teams, Familien, Menschen, die euch wichtig sind…) zum Spielen, Denken, Vernetzen und Verändern einladen;

• Menschen, die ihr erreichen wollt, inspirieren und selbst mit eurem Team Kraft auftanken;

• Aus- und Weiterbildung praktisch neu machen und dabei Vergnügen/Spaß haben;

• Netzwerke für beste Bildung vor Ort knüpfen und stärken;

• dabei Beziehungen zu Nachbarschaften, Politik, Kunst, Wirtschaft… in der Region aufbauen oder pflegen,

• u. v. a. m.

Unsere Erfahrung als langjährige wamiki-Ausstellungsentwickler und Betreiber ist: Ausstellungen können exklusive Orte der Begegnung und Vernetzung, der Inspiration, des Ausprobierens und Entwickelns von neuen Ideen und Materialien sein.

Warum also nicht BNE-Aktive vor Ort, Praxis, Wissenschaft, Kommune, Wirtschaft, Kunst, Medien, Pädagogik etc. einladen und entlang passender Themen in Veranstaltungen einbeziehen, um einen möglichst vielseitigen regionalen Austausch zu ermöglichen und zu Beteiligung, Reflexion und Perspektivwechsel zu ermutigen?

 

Die Ausstellung kann auch eine Anstiftung für die Entwicklung öffentlicher Orte sein…

 

…Orte, die es schon gibt oder die man gemeinsam neu erfindet. Das könnten je nach Bedarf, Kapazität, Besonderheit … vielfältige Orte sein: vom Familienzentrum, Tanzsaal, Museum, von der Kirche, Bibliothek über Kitas und Schulen aller Art, vom Rathaus und von anderen ­kommunalen Zentren bis hin zum Gartenpavillon, Schloss, Landhaus oder zwischengenutzten Flächen in leerstehenden Einkaufspassagen, Läden, Werkstätten etc. Wo immer es möglich und sinnvoll ist, sollten Orte weiterentwickelt werden. Sie schaffen einen unverwechselbaren Erfahrungs- und Begegnungsraum für Menschen aus unterschiedlichen Berufen, Generationen, Kulturen …, sich mit wichtigen Themen unserer Zeit auseinanderzusetzen: Bildung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Kunst.

Möglich mit entsprechendem Nachnutzungskonzept ist auch Folgendes:

 

Während die Ausstellung zum nächsten Ort wandert, kann das Atelier innerhalb des Netzwerks als reggio-inspirierter öffentlicher Ort weitergenutzt werden, in der Kinder und Erwachsene zwischen digitalen und analogen Welten experimentieren, forschen und sich vernetzen können. Der neu geschaffene Ausstellungsplatz für Poster und Szenarien kann regionale Best-Practice Projekte und ihre Akteure stärken und ihnen zugleich einen gebührenden öffentlichen Raum geben.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Ausstellung zu nutzen, regelmäßig werden wir hierzu Ideen und Erfahrungen in wamiki und auf www.bordercrossings.de vorstellen.

 

 

Alle Fotos: Reggio Children

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