Mit einer Serie von Grafiken gelingt es dem britischen Meteorologieprofessor Ed Hawkins, den Klimawandel auf ergreifende Weise zu visualisieren.
Seine Klimaspiralen und Erwärmungsstreifen sind extrem schlicht und dadurch intuitiv verständlich.
Klimaspiralen
In den Klimaspiralen stellt Hawkins die Abweichungen der Temperatur vom langjährigen Durchschnitt in Kreisform dar, dabei verzeichnet er jeden Monatswert seit 1850.. Das Ergebnis ist ebenso verblüffend wie eindrücklich: ein Kreisel, der zwar merklich wackelt (was die natürliche Variation des Klimasystems zeigt), sich aber über viele Jahrzehnte in relativ engen Bahnen dreht. Doch ab etwa 1940 und nochmal ab 1970 werden die Ringe deutlich größer – und ab den neunziger Jahren wird der Kreisel zu einer regelrechten Spirale. Quelle: Ed Hawkins/ClimateLabBook . In Hawkins Temperaturspirale ist auf einen Blick erkennbar, wie atemberaubend weit die Linie zuletzt ausschlägt. Und dass die Erde einem Anstieg um 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau (in der Grafik als roter Kreis eingezeichnet) bereits bedrohlich nahekommt.
Weitere Klimaspiralen zu den Themen:
Kohlenstoffbudget und Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre unter:
Erdüberhitzung als Strichcode
Die Erwärmungsstreifen von Hawkins sind die wohl eingängigste Infografik zur Erderhitzung, die man sich denken kann: In ihnen ist die jeweilige Mitteltemperatur eines einzelnen Jahres (an einem bestimmten Ort) als schmaler Farbstreifen dargestellt, dabei steht dunkles Blau für kühl und dunkles Rot für warm – aneinandergereiht ergeben diese schmalen Streifen einen Strichcode, bei dem auf den wirklich allerersten Blick erkennbar ist, wie sehr sich in jüngster Zeit die warmen Jahre häufen.
For Season wie klingt der Klimawandel?
Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ sind populär. Aber sind sie auch auf der Höhe der Zeit? Das NDR Elbphilharmonie Orchester hat das Werk mithilfe von Wetterdaten aktualisiert: Basierend auf Forschungsdaten wurde das Stück von 1725 an das heutige, bereits merklich veränderte Klima angepasst. Chefdirigent Alan Gilbert: „Wir nutzen unsere Kunst, um den Klimawandel einer breiten Öffentlichkeit hörbar zu machen“.
Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gehören wohl zu den weltweit bekanntesten Stücken klassischer Musik. Jedes der vier kurzen Violinkonzerte ist das musikalische Porträt einer (mitteleuropäischen) Jahreszeit – die Instrumente spielen mal sanfte Winde, mal Stürme, mal Regengepladder, mal Vogelgezwitscher, mal eine herbstliche Jagd.
Ein Team aus Wissenschaftlern, Sound Artists, Musik-Arrangeuren und anderen hat in sechsmonatiger Kleinarbeit die Erderhitzung in das Originalwerk eingearbeitet. Auf der Basis realer Klimadaten wurden Details geändert: Weil zum Beispiel die Sommer länger und heißer geworden sind, wurde das Sommerkonzert in die Länge gezogen und langsamer gespielt. Weil die europäische Vogelpopulation in den vergangenen drei Jahrzehnten um rund 15 Prozent geschrumpft ist, wurden in den Vogel-Passagen von Vivaldis Werk ebenfalls 15 Prozent der Noten gestrichen. Und so weiter. Ein Video-Mitschnitt der 45-minütige Aufführung vom Samstag ist verfügbar unter: —> QR-Code oben
Mannigfaltig: von der Eintagsfliege bis zum zwölfgepunkteten Spargelkäfer
Der Flügelschlag eines gelb leuchtenden Schmetterlings löste in Dominik Eulberg einen Ideenorkan aus. Seit 15 Jahren arbeitet der Produzent, DJ, Biologe und Naturschützer daran, Techno und Natur zu fusionieren. Auf einer Blumenwiese entdeckte er den gelben Schmetterling, der auf seinen Flügeln eine Musterung in Form einer Acht trägt. Als Naturkundler wusste er, was er da vor sich hatte: eine Goldene Acht, so der Name des Falters. Eulberg überlegte: Es gibt da doch auch diesen Singvogel, der Insekten oder sogar kleine Mäuse auf Dornen aufspießt: den Neuntöter. Und im nahen Wald, da wohnt der Siebenschläfer, der seinen Namen einem langen Winterschlaf verdankt. Am Abend vor dem Kamin flocht Eulberg die Kette weiter. Und tatsächlich: Zu jeder Zahl von eins bis zwölf fiel ihm eine heimische Tierart ein – von der Eintagsfliege über den Siebenschläfer bis zum Zwölfgepunkteten Spargelkäfer. Das Konzept für sein neues, fünftes Album war fertig. Die Sammlung von zwölf sanft pluckernden Technotracks und wellenförmig an- und abschwellenden Chill-out-Stücken taufte Eulberg „Mannigfaltig“. Ein Plädoyer für den Erhalt der biologischen Vielfalt und der Schönheit der Natur. Eine Hörprobe gibt es hier: —> QR-Code oben
Im Grunde ganz einfach
Du weißt nicht, wo du mit dem Klimaschutz anfangen sollst? Hier zeigen wir, womit du am meisten erreichst: