Eine interaktive Wanderausstellung zum Spielen und anders Denken rund um Energie und Umwelt. Für Kinder von 3 bis 8 Jahren und Erwachsene. Teil 1
Hühner im Küchenschrank? Ein Klo aus Pappe? Ein Fernseher ohne Strom? Wo gibt’s denn so was? In der rund 200 qm großen interaktiven Wanderausstellung: „Die Kuh im Kühlschrank“ regen viele weitere irritierende Dinge dazu an, sich mit Fragen nachhaltiger Entwicklung spielerisch auseinanderzusetzen.
Ohne Zeigefinger. Gleich im ersten Ausstellungsraum steht man vor einer Haustür. Bitte eintreten!
Innen ist es ein bisschen wie in jeder Wohnung – und doch anders, denn Wände und Möbel sind aus Pappe. In jedem Zimmer entdeckt man Dinge, die es in Wohnungen nicht gibt: Vom Klo aus kann man ins Abwasserrohr steigen. Durch die Riesensteckdose kann man schauen. Und im Küchenschrank legt ein dickes, schwarzes Huhn ein Ei – zum Glück direkt in die Bratpfanne.
Lust auf einen kleinen Rundgang?
Los geht’s:
Im Kinderzimmer
Wie das Spielzeug seinen Wert erhält. Wertschätzend spielen und handeln: Vom Kinderzimmer zu nachhaltigem Konsum
Zwar ganz nett, dieses große Kinderzimmer mit Bett, Kaufmannsladen und Regalen, aber neue, glänzende Spielzeuge gibt es hier nicht. Dafür finden sich viele andere Sachen, mit denen man auch gut spielen kann, zum Beispiel der ganze Krempel, der im Kaufmannsladen bereit liegt.
Was ist eigentlich eine Tüte Kronkorken oder eine Schaufel bunter Plastikschnipsel wert? Kommt drauf an, wie viel man daraus machen kann. Aus alten Sachen kann man nämlich eine Menge basteln und bauen. Zum Beispiel einen Sessel aus Kuscheltieren, ein Puppenhaus aus Büchern und einen Roboter aus alten CD-Playern.
Fragen: Wie und woraus wird Spielzeug gemacht? ∫ Womit spielst du, und womit spielen andere Kinder am liebsten? ∫ Was passiert mit dem Spielzeug, wenn es nicht mehr gebraucht wird? ∫ Wie viel Spielzeug ist genug?
Mein Spielzeug
In diesem Kinderzimmer gibt es viele Spielsachen und haufenweise Kuscheltiere. Viele Kinder haben zwar viel Spielzeug und doch spielen sie nicht mit allem. Und oft sind es Alltagsgegenstände oder „wertfreies“ Material, mit denen man am besten spielen kann.
Was kann alles Spielzeug sein? Spielst du mit all deinen Sachen? Haben alle Kinder so viel Auswahl? Warum haben manche wenig und andere ganz viel?
Individuelle und kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen und kennen lernen, Perspektivwechsel üben, nachdenken über globale Gerechtigkeit.
Ladenschätze
Im Spielzeuggeschäft gibt es viele schön verpackte Sachen zu kaufen. Aber muss es immer etwas Neues sein? Auch Dinge, die andere in den Müll werfen wollen, können schön aussehen und toll zum Spielen sein. Oder welche, die man irgendwo findet.
Schaut doch mal in die Schubladen des Kaufmannsladens. Was sind euch und anderen die Dinge darin wert? Ihr könnt damit spielen, bauen, etwas gestalten oder alles neu sortieren.
Ressourcenschonenden Umgang mit den Dingen kennenlernen, über den Wert von Dingen nachdenken
Die Sortier-Anlage
Was wir nicht mehr brauchen, landet oft in der Mülltonne. Aber vielleicht kann man damit noch etwas anfangen!
Aus Altpapier wird neues Papier und aus Altglas neues Glas hergestellt. Habt Ihr eine Idee, wie wir das, was wir im Kinderzimmer nicht mehr
brauchen, sortieren und weiterverwenden könnten? Vielleicht möchte jemand anderes die Sachen noch benutzen?
Damit jeder weiß, dass ihr die Dinge gerade nicht mehr braucht, könnt ihr die Sortierwand benutzen … Oder habt ihr noch eine andere Idee?
Kreisläufe entdecken und verstehen, ressourcenschonender Umgang mit den Dingen kennenlernen.
Im Wohnzimmer
Vom Sofa in die Ferne schweifen. In Alternativen denken: Vom Wohnzimmer zu Energie- und Lebensstilvielfalt
In diesem Wohnzimmer kann was nicht stimmen. Die Steckdosen sind groß wie Hüte, die Kabel dick wie Schläuche, und daran hängen sonderbare Geräte. Auch der Fernseher ist riesig und hat eine Fernbedienung, die so schwer ist wie
ein dickes Buch. Welche Programme bietet das Gerät? Gar keine – es sei denn, man macht sie selbst. Wer seine Lieblingssendung sehen will, muss sie also spielen. Wer die Roboter-Staubsaug-Maschine benutzen will, muss selbst Geräusche machen. Wenn die Bewohner des Puppenhauses Licht brauchen oder fernsehen wollen, muss man den Strom dafür selbst herstellen, indem man ein Stromrad dreht.
Ist so ein Wohnzimmer nicht viel zu unbequem? Oder ist es toll, dass man hier viel mehr tun kann, als einfach nur dazusitzen und auf den Bildschirm zu glotzen?
Fragen: Wie wollen wir leben? ∫ Hat jeder Mensch ein Wohnzimmer? ∫ Wie leben andere Leute? ∫ Woher kommt die Energie dafür?
Ein Blick in die Wohnzimmer der Welt
Bei vielen Menschen ist das Wohnzimmer der einzige Raum, in dem auch gekocht, gegessen und geschlafen wird. Nicht
alle Wohnzimmer sind aus Stein und Holz, mit Möbeln und Tapeten: Auf den Bildern seht ihr, wie Familien an anderen Orten der Welt leben.Gefallen euch die Wohnzimmer, findet ihr Ähnlichkeiten oder Unterschiede zu eurem Zuhause? Könnt ihr das Wohnzimmer so umgestalten, dass sich alle wohlfühlen können? Was bräuchten deine Lieblingstiere, um sich hier wohlzufühlen?
Kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen, Ideen entwickeln und mitgestalten.
Strompuppenhaus
Strom wird meistens in Kraftwerken hergestellt. An dem Wort KRAFTwerk hört man schon, dass der Strom aus Kraft gemacht wird: Zum Beispiel aus der Kraft
des Windes, des Wassers oder aus der Wärme des Feuers. Aber auch deine KRAFT kannst du in Strom umwandeln.
Wie kann man Waschmaschine, Licht und Drehscheibe in Gang setzen? Spürt ihr die Kraft und Energie, die ihr braucht, damit das Licht brennen kann?
Energieumwandlung bewusst erleben und Zusammenhänge entdecken.
Fernsehprogramm selbst gemacht
Einen Fernseher hat bei uns fast jeder. Aber was ist wichtiger, damit er interessant ist: Der Strom oder die Geschichten? Was passiert wirklich und was ist ausgedacht? Welche Rolle würdest du gerne spielen? In welches Land möchtest du als Reporter reisen?
Könnt ihr Fernsehprogramm auch ohne Strom machen? Hier könnt ihr Schauspielerin, Reporterin oder Zuschauerin sein. Wenn euch ein Programm nicht gefällt,
schaltet einfach mit der Riesenfernbedienung um!
Perspektiven wechseln, sich in andere hinein versetzen, Alternativen entwickeln.
Die interaktive Ausstellung „Die Kuh im Kühlschrank“ lädt ein, das Zuhause neu zu entdecken und die Welten, zu denen es sich öffnet. Das etwas andere Zuhause schafft Anlässe für Kinder und Erwachsene, Themen nachhaltiger Entwicklung mittels vielfältiger Ausdrucksweisen zu ko-konstruieren – spielerisch, sinnlich und experimentell. Es bietet dazu spannende Impulse und Ideen für die Praxis in Kita, Schule, Ausbildung und Familie, denn alle Ideen sind mit Alltagsmaterialien umsetzbar, knüpfen an die Lebenswelt von Kindern an und lassen sich auf andere Themen übertragen – von kleinen Aktionen bis zu großen Projekten rund um das komplexe Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Das interaktive Konzept sieht vor, die Ausstellung wandern zu lassen und sie an jedem Ort mit den dortigen pädagogischen, politischen, umweltaktivistischen und künstlerischen Kompetenzen zu verbinden. Zugleich erlaubt das neue Ausstellungssystem den flexiblen Aufbau in verschiedenen Größen ab 40 bis 250 qm und die zusätzliche Nutzung für Veranstaltungen, Kongresse, Aus- oder Fortbildung und Events der nachhaltigen Art. •
Im nächsten Heft: Küche und Bad.
Mehr zu Nutzungsideen und Ausleihbedingungen gibt es bei
www.wasmitkindern.de und www.kuhimkuehlschank.de.
Was mit Kindern GmbH
Kreuzstr. 4 ∫ 13187 Berlin
Tel.: 030 – 480965-36.