Fast jedes Projekt bietet über das eigentliche Thema hinaus viele Verknüpfungen und Lerngelegenheiten für die Kinder. Wenn Erzieherinnen ihnen etwas zutrauen und die Chance nutzen, Impulse zu setzen, ergeben sich ungeahnte Selbstbildungs-Momente. So war es auch beim Wasser-Projekt in der Düsseldorfer Kita „Vorstadtkrokodile“. Am Anfang stand eine Idee, die immer mehr Kreise zog… Weiter lesen…
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Hast du viel Zeit? Wenig? Oder gar keine? Was dauert wie lange? Wie lange dauert es noch bis zu meinem Geburtstag? Wann sind wir endlich bei Oma? Kann die Zeit fliegen? Oder fliehen? Kannst du sie aufhalten? Oder zurückdrehen? Oder gar vorstellen? Wie empfindest du Zeit? Was ist Zeit? Kinder begegnen zeitlichen Begriffen von klein…
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Das kleine Kaninchen Artu lebt seit sechs Jahren bei den Kindern. Sein Wohnraum ist das Atelier, aber es läuft frei im Kindergarten herum, und man freut sich immer, es zu treffen. Die Kinder werden älter und ziehen von einem Gruppenraum in den nächsten. Auch Artu wird in der Zeit älter. Und im Herbst kommt der…
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Zeit ist ein Ausdruck dafür, dass man den Abstand zwischen Momenten von einer Außenperspektive her interpretiert. Zeit existiert nicht in der Intuition. Hinter dem Wort Zeit verbergen sich viele rationale Konzepte – manche sind logisch, andere paradox. Tausche Momente Momente lassen sich mit einander tauschen. Ich gebe dir einen Moment und du gibst mir einen…
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Was ist Zeit? Die Brockhaus Enzyklopädie weiß, Zeit ist „das im menschlichen Bewusstsein unterschiedlich erlebte Vergehen von Gegenwart; die nicht umkehrbare, nicht wiederholbare Abfolge des Geschehens…“, und braucht weitere zehn lange Spalten, um das Phänomen zu beschreiben. Weiter lesen…
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Zwei Mädchen aus der Düsseldorfer Kita „Vorstadtkrokodile“ hatten eine Galionsfigur für ein Piratenschiff gebaut: die Meerjungfrau. Sie war Teil eines Projekts, das Kinder verschiedenen Alters beschäftigte und den Gruppenraum in ein Meer verwandelte. Mit Wellen, die sich aufbäumen, mit allerlei Getier und einem Piratenschiff. Auch die Erzieherinnen hatten etwas zu tun. Weiter lesen…
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Kreatives Arbeiten mit den Büchern des Ateliers Flora Weißt du eigentlich, wie dein Name rückwärts klingt? Ist in Australien unten oben und oben unten? Wann ist ein Tag ein verdrehter Tag? Wie sieht die Welt aus, wenn ich an einer Turnstange hänge? Was passiert, wenn ich den Tag am Abend beginnen lasse und wie…
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Musikalische Spielgeschichten sind fantasievolle Erzählungen, in die musikalische Elemente eingeflochten werden und die in Morgenkreisen oder in der Angebotszeit eingesetzt und als Musiktheaterstücke aufgeführt werden können. Die Kinder begleiten die Geschichten mit Instrumenten, rhythmischen Sprechgesängen, Tänzen, Liedern und Stimmklängen.
Bei den Geschichten kommt es nicht auf jedes Wort an. Sie können gekürzt oder durch Ideen der Kinder verändert werden. Es braucht lediglich Erzählfreude, damit die Kinder den Geschichten neugierig folgen, die Stimmklänge mit Entdecker-Lust ausprobieren und die Rhythmus-Verse mitsprechen.
Wie sich die Geschichte vom Zauberer der Klänge anhört, ist hier mitzuerleben.
Vor langer Zeit lebte ein großer, mächtiger Zauberer. Sein Name war Dum-ts-ts-ba. Kommt euch dieser Name seltsam vor? Das wundert mich nicht, denn es gibt ein Geheimnis, das ihr kennen müsst, wenn ihr den Namen sagt. Ich will es euch verraten. Versucht mal, den Namen als Rhythmus zu sprechen: Dum ts ts ba… Dum ts ts ba…
Merkt ihr, wie schön der Name plötzlich klingt?
Der Zauberer Dum-ts-ts-ba war so groß und mächtig, weil er über alle Klänge, Geräusche und Töne der Welt regierte. Er besaß fünf magische Zaubertrommeln, mit denen er alles, aber auch wirklich alles zaubern konnte.
Was würdet ihr denn zaubern, wenn ihr eine magische Zaubertrommel hättet?
Anmerkung für Erzieher/innen: Lasst die Kinder ihre Ideen einbringen und wiederholt einzelne Wörter rhythmisch. Siehe Kasten: Rhythmus im Alltag.
Rhythmus im Alltag
Kinder lieben Rhythmus, rhythmisierte Sprache, rhythmisch gesprochene Verse, Fingerspiele, Gedichte und Rhythmusspiele. Deshalb eignet sich rhythmisiertes Sprechen besonders gut, mehr Musik in den Kita-Alltag zu bringen.
Rhythmisiertes Sprechen begleitet alltägliche Tätigkeiten und Rituale. Probiert es einfach mal aus! Nehmt eine Situation aus dem Kita-Alltag, zum Beispiel das Anziehen. Sammelt Wörter, die euch dazu einfallen, zum Beispiel Jacke, Gummistiefel, Handschuhe. Sprecht diese Wörter rhythmisch und mehrmals hintereinander. Ihr könnt auch Pausen machen und Geräusche hinzufügen: Jacke zu, Jacke zu, ssssip, ssssip. Schnell werdet ihr merken, wie viel Spaß es den Kindern macht, mit Rhythmen zu experimentieren.
Jeden Abend zauberte Dum-ts-ts-ba mit seinen Zaubertrommeln die Nacht herbei. Das hörte sich wunderschön an. Ihr könnt eure Augen mal schließen und lauschen.
Mehrere Kinder improvisieren auf verschiedenen Trommel-Instrumenten, zum Beispiel: Handtrommel, Djembé, Cajón, Pauke… Wer keine Instrumente hat, kann Alltagsgegenstände nehmen oder Trommeln bauen. Siehe Kasten: Selbst eine Trommel bauen.
Dum-ts-ts-ba liebte die Klänge. Tag für Tag wanderte er durch die Zauber-Welten und sammelte Klänge. Helle Klänge (ding ding), dunkle Klänge (bom bom), kurze Klänge (pa pa) und lange Klänge (nuuuuuuu).
Am Montag machte er sich auf, die Klänge des Ozeans zu sammeln. Auf dem Weg sprach er seinen Lieblingszauberspruch vor sich hin.
Rhythmusstück „Zauberspruch“
Blau und weit lag der Ozean vor dem mächtigen Zauberer. Er hörte die Wellen rauschen (sch…sch…) und begegnete einem Schwarm glitzernder Fische, die ihm freundlich zublubberten (blub…blub…). Tief im Ozean hörte er von fern die Gesänge der Wale (uuuu…). Aus seinem Rucksack holte er ein kleines Zauberglas, öffnete es, und ließ alle Klänge des Ozeans hinein.
” Dum ts ts ba, ich bin der Herrscher der Welt. Herrscher über Klänge bis zum Himmelszelt. Dum ts ts ba, ich liebe die Musik. Denn in ihr steckt die Freiheit und mein ganzes Glück.
Rhythmical „Im Ozean“
„Wunderschön, diese Klänge des Ozeans“, fand Dum-ts-ts-ba und wanderte zufrieden nach Hause. Dort hörte er sich die Klänge des Ozeans noch stundenlang an, denn er hatte sie ja in seinem Zauberglas gesammelt. Bevor er sich zur Ruhe legte, spielte er – wie jeden Abend – noch ein bisschen auf seinen Zaubertrommeln.
–> Musik: freie Improvisation auf Trommeln
Am Dienstag machte er sich auf den Weg, um Klänge der Menschen zu sammeln. Er sprach seinen Lieblingszauberspruch.
Wiederholung: „Zauberspruch“
Schließlich kam Dum-ts-ts-ba in eine Stadt, groß und bunt. Was dort alles los war! Er hörte das Brummen der Autos (brrrm brrrm), singende Kinder auf dem Spielplatz (lalala) und den Lärm der Baustellen, auf denen gehämmert, gesägt und geschraubt wurde (tok, tok, tok, wt, wt, wt). Zufrieden packte er alles, was er gehört hatte, in ein Zauberglas.
Selbst eine Trommel bauen
Du brauchst einen großen Blumentopf, Kleister und mehrere Bögen Pergamentpapier. Schneide als erstes 12 Kreise aus dem Pergamentpapier, deren Durchmesser ein paar Zentimeter größer sein soll als der des Blumentopfs. Sicher gibt es einen Kochtopfdeckel oder einen Eimer, den du als Schablone benutzen kannst.
Kleistere einen Pergamentkreis nach dem anderen dick ein und spanne sie nacheinander über den Blumentopf. Streiche das überstehende Papier gut am Blumentopfrand fest.
Lass die Trommel einen Tag ruhen und trocknen. Anschließend kannst du die Trommel bemalen, mit Federn oder Perlen schmücken.
Noten: Rhythmical „Bei den Menschen“
„Wunderschön, diese Klänge der Menschen“, fand Dum-ts-ts-ba. Zu Hause stellte er das Zauberglas mit den Klängen der Menschen zu den anderen Gläsern und zauberte mit seinen Trommeln eine ruhige Nacht herbei.
Am Mittwoch machte er sich auf den Weg, um die Klänge des Waldes zu sammeln.
Wiederholung: „Zauberspruch“
Er hört das Rauschen des Windes in den Bäumen (schhhhhh). Er hörte Tiere, die durch das Laub raschelten (pff tsch). Und er hörte eine Eule rufen (huhuuu).
Rhythmicals
Auch Rhytmicals sind eine Möglichkeit, mit Rhythmen zu experimentieren. Es sind kleine Sprechstücke, die aus mehreren rhythmischen Motiven, den Pattern, bestehen. Sie können einzeln oder mit mehreren Gruppen mehrstimmig gesprochen werden.
Zu einem Thema werden Wörter, Textpassagen oder passende Stimmklänge gesucht, die rhythmisch gesprochen und von Gesten oder Bewegungen begleitet werden.
Rhythmicals sollten von einem Erwachsenen auf einem Trommel-Instrument begleitet werden, um das Tempo zu stützen und metrische Orientierung zu geben. Vor allem beim mehrstimmigen Sprechen ist das hilfreich.
Wir möchten dich ermutigen, selbst Rhythmicals zu erfinden, denn aus jedem Thema und aus jeder Situation lässt sich ein kleines Rhythmusstück zaubern und mit Bodypercussion oder Gesten untermalen.
Rhythmical „Im Wald“
Müde kam Dum-ts-ts-ba in sein Haus zurück. Doch als er das Zauberglas zu den anderen Gläsern stellen wollte, stolperte er über seine Trommeln. Alle Gläser purzelten hinunter und rollten durcheinander. Was für ein Gepolter (lautes Trommeln auf dem Boden)!
Als er sich am nächsten Morgen auf die Suche nach neuen Klangwelten machte, merkte er, dass die Klänge der Welt durcheinandergeraten waren. Er sah eine Eule auf dem Baum, die machte: (brrrrrm). Er hörte die Wellen im Ozean: (lalalalala). Auf einer Baustelle sah er Bauarbeiter hämmern: (huhuuuu). Ach, herrjeh! Alles war vertauscht! So ein Durcheinander!
Dum-ts-ts-ba verkroch sich entsetzt in seinem Zauberhaus.
Am Freitag wachte Dum-ts-ts-ba ganz früh auf und hörte – nichts! Ringsherum war alles still. Der Ozean war still: (Alle lauschen in die Stille). Die Menschen waren still: (Alle lauschen in die Stille). Der Wald war still: (Alle lauschen in die Stille). Alle Klänge waren verschwunden!
Dum-ts-ts-ba sah sich nach Hilfe um. Zum Glück seid ihr ja da! Wenn ihr helft, können wir das Klang-Durcheinander vielleicht wieder in Ordnung bringen.
Inzwischen kramte der Zauberer in seinem Rucksack, fand eine Melodie und hoffte, die Klänge damit herbeizuzaubern. Singt alle mit!
Lied „Schöne Klänge“
Das klappte. Alle schönen Klänge waren wieder da. So ein Glück!
Am Wochenende lud Dum-ts-ts-ba die Zauberkinder, Zauberinnen und Zauberer, die er kannte, ein und feierte mit ihnen ein fröhliches Klang-Fest.
Text: Eva Biallas und Dorle Räger
Audioaufnahmen: Kai Schnabel * Foto: Gilbert Gemballa * Zeichnungen: Daniel Wöbke
Eva Biallas ist die musikalische Leiterin des Musikkindergartens Hamburg. Sie studierte Instrumentalpädagogik an den Musikhochschulen Köln und Essen, sammelte musikpädagogische Erfahrungen mit verschiedenen Altersgruppen, gibt Workshops in der Staatsoper Hamburg und war als Dozentin im Projekt „Singende Kindergärten“ tätig. Dorle Räger studierte Elementare Musikpädagogik an der HfMT Hamburg und ist Musikpädagogin im Musikkindergarten Hamburg.
Sie besitzt Unterrichtserfahrungen mit Kindergarten- und Grundschulkindern, war Lehrbeauftragte und ist Mutter
von zwei Söhnen.
Eva Biallas und Dorle Räger entwickelten das Konzept des Musikkindergartens Hamburg und begleiten seine Umsetzung.
In Fortbildungen geben sie ihre Erfahrungen an die pädagogischen Fachkräfte der Stiftung Kindergärten Finkenau weiter. Anfang 2016 erschien ihr Buch „Von Melodiezauberern und Rhythmustrollen“, in dem zahlreiche Ideen für den musikalischen Kita-Alltag zu finden sind.
Der Musikkindergarten Hamburg ist eine Einrichtung der Stiftung Kindergärten Finkenau. Er wurde 2010 gegründet. Das Konzept: Musik durchdringt den Tagesablauf der Kinder und begleitet ihre Routinen. Im Alltag entdecken sie mit einem vielseitigen Team ihre eigene Musikwelt: singend, tanzend, musizierend – forschend und kreativ. Darüber hinaus wird Musik auch live und hautnah erlebbar, zum Beispiel bei regelmäßigen Besuchen professioneller Musiker der Staatsoper Hamburg.
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Text und Fotos: Reggio Children, Reggio/Emilia Akteure: Fünfjährige Kinder, Kindergarten Diana 1. Die digitalen Sprachen der Kinder Veränderung und Variation sind Elemente, auf die man sich in Krippen und Kindergärten im Laufe der Jahre immer wieder konzentriert hat – vom Ausgangspunkt des „Zuhörens“ bis zur Bildung der Kinder. Wir haben die Lieblingsspiele und -figuren der…
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Exkursionen sind eine feine Sache und bringen Abwechslung in den Schulalltag. Doch was geschieht, wenn die Kinder den Wald mit in die Schule nehmen wollen? Eine Projektzeit der etwas anderen Art erlebten Schülerinnen und Schüler einer 1. bis 4. Klasse der bundtStift-Grundschule in Strausberg. Weiter lesen…
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Wie Kinder Geschichten erzählen: analog und digital Text und Fotos: Reggio Children, Reggio/Emilia, Akteure: Kinder zwischen fünf und sechs Jahren, Kindergarten Michelangelo 1. Es war einmal… Eine Gruppe von Fünfjährigen stellt sich die Reise eines Marienkäfers vor, der zur Hauptfigur einer Geschichte geworden ist. Die Geschichte spielt an einem Ort, den die Kinder vor kurzem…
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