Funktionsraum Wald

Der Wald hat keine Funktionsecken. Oder doch? Versucht mal, eine Waldlichtung zum Raum für unterschiedlichste Bildungsthemen zu machen. Dazu könnt ihr mitgebrachte und vor Ort gesammelte Materialien benutzen. Aber vergesst nicht, sie hinterher zurück zu räumen! Weiter lesen

Mit aller Gewalt

Gewalt ist zwar doof und gemein, aber oft mit großer Lust verbunden: Endlich zeig ich´s denen! Ein ambivalentes Gefühl, dem Kinder weniger durch Worte und den erhobenen Zeigefinger auf den Grund kommen als vielmehr im Spiel – miteinander und mit uns.

Probiert im Spiel aus, was rund um Gewalt lustvoll und befriedigend oder uneffektiv und unfair ist – und was man stattdessen tun kann, um sich zu behaupten. Weiter lesen

This land is my land

Deutschland haben sich die meisten Kinder nicht ausgesucht, sondern wurden hineingeboren oder von den Eltern hierher gebracht. Wie sähe eigentlich ein Land aus, das du und du und er und sie sich erschaffen würden? Denkt euch zusammen Länder aus, verteilt Flächen im Raum und spielt zusammen Kontinent. Weiter lesen

Demokratie ist ein Kinderspiel

Ist Demokratie immer nur freitags? Wenn es vorher schlimmen Streit gab und auf der Kinderkonferenz – bitte schön – besprochen werden soll, wie man den vermeiden kann?

Das wäre etwas wenig. Probiert die folgenden Momente für Demokratie aus und testet, ob die Kinder es zufällig genauso richtig finden, wie ihr es immer macht – oder ob sie Lust haben, Veränderungen zu entwickeln und auszuprobieren.

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Initiiere Spiele zu Initiationen!

Wie wird´s, wenn alles anders wird? Unvermeidbaren Übergängen und Umbrüchen sehen Kinder meist mit einem Mix aus Angst und unbändiger Vorfreude entgegen. Ideal, sie durch Rollenspiele, Figurenspiel, Bücher und Theaterspiel vorzubereiten.
Lass die Kinder wichtige Übergänge durchleben, indem du ihnen Material dazu bereitlegst und sie auf Ideen bringst.

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Von wegen bewegen

Bei Bewegung denkt man zuerst an schnell bewegte Arme und Beine, an Sport und ans Austoben. Dabei gibt es so viele andere Muskeln und Bewegungsformen, die trainiert oder erprobt werden können. Vielleicht zeigt sich dabei sogar, dass die besten Springer, Läufer und
Werfer beim Wettstirnrunzeln locker übertrumpft werden?

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Zusammenbringen, was zusammengehört

Schon früh entdecken Kinder unzählige Dinge in ihrer Umwelt, die zufällig oder beabsichtigt zueinander passen: der Stecker zur Steckdose, aber auch der harte Stock zum weichen Ton. Nachdenken über Dinge, die zueinander passen,
ist Intelligenz­förderung pur, denn man entwickelt dabei Kategorien und Aufmerksamkeit für Unterschiede.

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Ich trau dir was zu

Spiele zum Thema „Vertrauen“ sehen oft so aus:
Ein Kind darf sich fallen lassen, die anderen fangen es auf – wie beim Stage-Diving. So spürt es, steht in der Spielanleitung, dass es anderen Menschen vertrauen kann.
Klingt toll, ist aber Quatsch: Die „Auffänger“ handeln entsprechend der Spielanleitung. Ob sie das fallende Kind auch ohne Anweisung auffangen würden, weiß niemand.
Mit dem Vertrauen ist es eher wie mit dem richtigen Verhalten im Straßenverkehr. Das lernt man nicht auf dem Verkehrsteppich, sondern an der Kreuzung. Und Vertrauen baut man auf, wenn man erfährt, dass andere Menschen einem Vertrauen schenken.

Gute Aktionen zum Thema „Vertrauen“ beginnen deshalb mit den vier Worten:

Ich traue dir zu…

 

… da rauf und runter zu kommen.

Deshalb zeige ich dir Kletterbäume mit festen Ästen und gutem Fallschutz. Außerdem verabreden wir ein paar simple Regeln: Nicht höher als bis zum roten Band! Pass auf, dass niemand unter dem Baum steht oder geht!

 

… deinem Bauchgefühl trauen zu können.

Deshalb darfst du essen, wenn du Hunger hast, mit wem du willst und wie viel du willst. Weil du es beim Essen schön haben möchtest, traue ich dir zu, den Tisch zu decken, abzuräumen und am Ende den schweren Geschirrwagen in die Küche zu schieben. Wenn du das magst, setze ich mich beim Essen gern dazu.


… Wege allein gehen zu können.

Deshalb suche ich Strecken aus, die du auch mal ohne Zweierreihe und Ordnungsruf („Keviiin! Nicht trööödeln!“) laufen kannst: in der Großstadt bis zur übernächsten Laterne, im Dorf den kleine Weg vom Wäldchen zum Kita-Zaun. Mit vier anderen Kindern oder allein. Wir schauen zu – von Weitem.

 

… Streitigkeiten selbst klären zu können.

Deshalb übe ich mit euch Regeln ein, um aufkommende Streitigkeiten nicht ausufern zu lassen: Du kannst weggehen, du kannst ein Stopp-Wort sagen, vielleicht willst du dich entschuldigen. Wenn all das nicht hilft, könnt ihr uns Erwachsene als Friedensstifter holen.

 

… dir deine Lieblingsmenschen aussuchen zu können.

Deshalb bestimmst du, ob du in der Kitazeit bei mir oder lieber bei einer anderen Kollegin vorbeischaust. Ob du gern im Kreis sitzt und die Patschehändchen der anderen Kinder anfasst oder lieber in der Ecke mit Lego spielst. Ich schlage dir gern vor, etwas mit uns zusammen zu tun, mache dir aber nie Druck.

 

… alleine sägen, schnibbeln oder bohren zu können.

Deshalb kriegst du, wenn du alle Werkstatt-Tricks inklusive Aufräumen und Sicherheit beherrschst, einen Werkstatt-Führerschein, so dass du auch außerhalb von Angeboten werkeln kannst. Ich schau gelassen von ferne zu, weil ich weiß:
Du hast das drauf.

 

… das erzählen zu können, was du erzählen möchtest.

Deshalb mache ich dir Mut, wenn du Mist gebaut hast: Erzähl es deine Eltern, denn das fühlt sich gut an. Und ich verzichte darauf, dich pädagogisch zu verpetzen: „Leider hatte Samira heute einen ganz schlechten Tag…“

 

Foto: rawpixel