Initiiere Spiele zu Initiationen!

Wie wird´s, wenn alles anders wird? Unvermeidbaren Übergängen und Umbrüchen sehen Kinder meist mit einem Mix aus Angst und unbändiger Vorfreude entgegen. Ideal, sie durch Rollenspiele, Figurenspiel, Bücher und Theaterspiel vorzubereiten.
Lass die Kinder wichtige Übergänge durchleben, indem du ihnen Material dazu bereitlegst und sie auf Ideen bringst.

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Von wegen bewegen

Bei Bewegung denkt man zuerst an schnell bewegte Arme und Beine, an Sport und ans Austoben. Dabei gibt es so viele andere Muskeln und Bewegungsformen, die trainiert oder erprobt werden können. Vielleicht zeigt sich dabei sogar, dass die besten Springer, Läufer und
Werfer beim Wettstirnrunzeln locker übertrumpft werden?

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Zusammenbringen, was zusammengehört

Schon früh entdecken Kinder unzählige Dinge in ihrer Umwelt, die zufällig oder beabsichtigt zueinander passen: der Stecker zur Steckdose, aber auch der harte Stock zum weichen Ton. Nachdenken über Dinge, die zueinander passen,
ist Intelligenz­förderung pur, denn man entwickelt dabei Kategorien und Aufmerksamkeit für Unterschiede.

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Ich trau dir was zu

Spiele zum Thema „Vertrauen“ sehen oft so aus:
Ein Kind darf sich fallen lassen, die anderen fangen es auf – wie beim Stage-Diving. So spürt es, steht in der Spielanleitung, dass es anderen Menschen vertrauen kann.
Klingt toll, ist aber Quatsch: Die „Auffänger“ handeln entsprechend der Spielanleitung. Ob sie das fallende Kind auch ohne Anweisung auffangen würden, weiß niemand.
Mit dem Vertrauen ist es eher wie mit dem richtigen Verhalten im Straßenverkehr. Das lernt man nicht auf dem Verkehrsteppich, sondern an der Kreuzung. Und Vertrauen baut man auf, wenn man erfährt, dass andere Menschen einem Vertrauen schenken.

Gute Aktionen zum Thema „Vertrauen“ beginnen deshalb mit den vier Worten:

Ich traue dir zu…

 

… da rauf und runter zu kommen.

Deshalb zeige ich dir Kletterbäume mit festen Ästen und gutem Fallschutz. Außerdem verabreden wir ein paar simple Regeln: Nicht höher als bis zum roten Band! Pass auf, dass niemand unter dem Baum steht oder geht!

 

… deinem Bauchgefühl trauen zu können.

Deshalb darfst du essen, wenn du Hunger hast, mit wem du willst und wie viel du willst. Weil du es beim Essen schön haben möchtest, traue ich dir zu, den Tisch zu decken, abzuräumen und am Ende den schweren Geschirrwagen in die Küche zu schieben. Wenn du das magst, setze ich mich beim Essen gern dazu.


… Wege allein gehen zu können.

Deshalb suche ich Strecken aus, die du auch mal ohne Zweierreihe und Ordnungsruf („Keviiin! Nicht trööödeln!“) laufen kannst: in der Großstadt bis zur übernächsten Laterne, im Dorf den kleine Weg vom Wäldchen zum Kita-Zaun. Mit vier anderen Kindern oder allein. Wir schauen zu – von Weitem.

 

… Streitigkeiten selbst klären zu können.

Deshalb übe ich mit euch Regeln ein, um aufkommende Streitigkeiten nicht ausufern zu lassen: Du kannst weggehen, du kannst ein Stopp-Wort sagen, vielleicht willst du dich entschuldigen. Wenn all das nicht hilft, könnt ihr uns Erwachsene als Friedensstifter holen.

 

… dir deine Lieblingsmenschen aussuchen zu können.

Deshalb bestimmst du, ob du in der Kitazeit bei mir oder lieber bei einer anderen Kollegin vorbeischaust. Ob du gern im Kreis sitzt und die Patschehändchen der anderen Kinder anfasst oder lieber in der Ecke mit Lego spielst. Ich schlage dir gern vor, etwas mit uns zusammen zu tun, mache dir aber nie Druck.

 

… alleine sägen, schnibbeln oder bohren zu können.

Deshalb kriegst du, wenn du alle Werkstatt-Tricks inklusive Aufräumen und Sicherheit beherrschst, einen Werkstatt-Führerschein, so dass du auch außerhalb von Angeboten werkeln kannst. Ich schau gelassen von ferne zu, weil ich weiß:
Du hast das drauf.

 

… das erzählen zu können, was du erzählen möchtest.

Deshalb mache ich dir Mut, wenn du Mist gebaut hast: Erzähl es deine Eltern, denn das fühlt sich gut an. Und ich verzichte darauf, dich pädagogisch zu verpetzen: „Leider hatte Samira heute einen ganz schlechten Tag…“

 

Foto: rawpixel

Da fällt mir doch was auf …

Hier gibt es die Spielwiese als PDF: Spielwiese_#4_2022

 

 

Das sticht zwar ins Auge, aber man kommt man nur darauf, wenn man genau hinschaut: Viele Kinderspiele setzen auf die Aufmerksamkeit für Details, auf Unterschiede und Veränderungen.

Spielt zusammen „Auffall“-Spiele, um die auffällig hohen Fähigkeiten der Kinder für Details herauszufordern!

 

 

Wo ist das denn bloß?

20 ausgedruckte Fotos werden beim Ausflug ins Museum ausgeteilt: Wer findet den auf einem Foto abgebildeten Lichtschalter, das Segelboot auf einem Ölbild, den Fleck an der Wand, die Hand einer Skulptur?
Dieses Suchspiel trainiert nicht nur die Aufmerksamkeit der Kinder, sondern auch das Interesse für sonst nur
ungenau betrachtete Dinge.

 

Du erzählst Quatsch!

Erzähle: „Das siebte Geißlein aber versteckte sich im Klokasten.“ Piiiep, Buzzer! Da stimmt doch was nicht mit dem vertrauten Märchen überein!
Gerade bei Lieblings-Vorlese-Büchern finden Kinder selbst klitzekleine Fehler im Vorlesetext.

Wessen Nasenloch ist das wohl?

Auch für dieses Spiel werden ausgedruckte Fotos gebraucht: Nahaufnahmen von Ohr- oder Nasenlöchern der Kinder, Leberflecken, Augenbrauen. Wieder geht es darum, das Kind zu finden, dessen Augenbrauen auf dem Foto zu sehen sind. Dabei merken die Kinder: Leas Augenbrauen ähneln denen von Yasmin, nicht aber denen von Kim. Wir alle haben bestimmte Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

 

Was ist anders an mir?

Ein Kind sieht das andere an.
Merk dir genau, wie ich aussehe!
Dann schließt das Kind die Augen, und das andere ändert blitzschnell etwas an Haaren, Bekleidung…
Findet es heraus, was anders ist?

 

Wo war ich?

Ein mutiges Kind trägt Augenbinde.
Zwei andere Kinder führen es im Garten zu einer bestimmten Stelle, an der es ausgiebig fühlen darf,
was es dort gibt.
Dann geht es zurück, die Augenbinde kommt weg –
und es muss raten: Wo war ich bloß?

 

Welche Farbe haben meine Socken?

Zwei Kinder sehen sich zwei Minuten lang an,
von Kopf bis Fuß. Dann drehen sich beide
Rücken an Rücken und raten:Sind meine Socken geringelt?
Ist ein Bild auf meinem Pulli?
Ist meine Hose grau oder blau?

Wer hat geklaut?

Alle Kinder sitzen im Kreis um 12 bis 20 Wechselwäschestücke. Zwei Detektive gehen raus – und währenddessen darf ein Kind ein Bekleidungsstück mit einem Wechselwäschestück tauschen. Jetzt müssen die beiden Detektive rausfinden: Welches Kleidungsstück fehlt im Kreis, wem gehört dieser Pulli dort, wer sieht anders aus?

Was ist weg?

Alle Kinder marschieren zu fröhlicher Musik durch den Raum. Musik aus – Augen zu! Schnell lässt die Spielleitung einen Gegenstand aus der Mitte des Raums verschwinden. Welcher ist es? Das Spiel geht weiter, bis der Raum leer ist – und das Antworten leicht.

Ich spüre was, was du nicht spürst…

 

„Ich sehe was, was du…“ kennen alle.

Bei der Spür-Variante fühlen die Kinder einen Gegenstand mit verbundenen Augen ab.
Dann werden die Dinge mit anderen gemixt,
und nun gilt es herauszufinden:
Was hast du gefühlt?
Einen Apfel! Stimmt.
Aber welcher von den dreien war es?

Jungs und Mädchen gegen „Jungs gegen Mädchen“

Kleine Kinder sind oft so wunderbar tolerant: Jeder darf alles tun und mögen – egal, wie er aussieht und was er ist! Gleichzeitig sind sie, was Geschlechterklischees anbelangt, manchmal die schlimmsten Spießer*innen: Das ist für Jungs und damit nix für Mädchen!
Es lohnt sich, mit ihnen das Thema Geschlecht in Gespräch, Spiel und ein bisschen Forschung näher zu beleuchten. Um herauszufinden: Wer unterscheidet sich da von wem worin?

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Auf der Wiese

Auf dem Rasen kann man herumrennen, sich wälzen, toben und mit dem Ball spielen.

Aber eine richtige Wiese will respektvoll behandelt werden, denn sie besteht aus lauter sensiblen Herrschaften.

Was tun aus, mit und neben der Wiese?

Den Artikel gibt es hier als PDF: Spielwiese_#2_2022

 

Wiesen essen

Gibt es auf der Wiese Sauerampfer, Gänseblümchen oder Löwenzahn? Knoblauchrauke, Gundelrebe, Vogelmiere, Giersch oder Brennnesseln?
Mit Pflanzenbildern oder App nach den Pflänzchen suchen, vorsichtig dran knabbern, junge Brennnesseln und Sauerampfer kochen, Gänseblümchenköpfe als „falsche Kapern“ in Essig einlegen… Lecker!

 

Wiese aufs Blatt bringen

Simpel, aber hübsch ist die Klebeetiketten-Technik: Klebeetiketten von hinten auf ein postkartengroßes Passepartout kleben. Blümchen, Blätter und Erde sammeln, auf dem klebrigen Fenster zu einer kleinen Wiese arrangieren und an der Pinnwand ausstellen.

 

Wiesenwege bahnen

Um die Wiese möglichst wenig zu zertrampeln, kann man einen Knüppeldamm anlegen:
viele Äste, 40 Zentimeter lang, sammeln, Weg bahnen und sie mit den Ästen auslegen. Aber nicht über den Rand treten.

Wiesen beamen

Auch von drinnen kann man die Wiese untersuchen. Eine wetterfeste Webcam mit langem Kabel ins Gras stellen, mit Computer und Beamer verbinden und gespannt zuschauen, wie der dicke Käfer auf die Libelle trifft. Ob er wohl Hallo sagt?

 

Wiese mähen

Zweimal im Jahr darf die wilde Wiese gemäht werden: nach der Sommerblüte und im Spätherbst. Wer Lust hat, probiert es mit der Schere. Achtung: Samen auf der Wiese verteilen und Pflanzenreste auf dem Kompost bringen, denn das hält die Wiese schön mager.

 

Wiese kartieren

Gibt es mehr Gänseblümchen oder mehr Löwenzahn? Welche Blumen gibt es nur ganz selten? Zum Blumenzählen Blütenformen suchen, abmalen und sie per Strichliste zählen.

 

Wiesenblüten beobachten

Macht die Nachtkerze tagsüber Pause, drehen die Sonnenblumen ihre Köpfe? Mit Vorher-Nachher-Fotos kann man solche Fragen selbst beantworten, statt sie zu ergooglen.

 

Wiese in Nahaufnahme

Mit dem Digital-Mikroskop wird die Wiese zum Dschungel. Das Mikroskop per WLAN ans Handy anschließen, es vorsichtig durch die Wiese führen, dabei filmen, das Video später im Großformat anschauen und sich wundern. Oder raten: Was für ein Minikraut ist dieser Baum?

 

 

Foto: Juttaschnecke / Photocase

 

Spielend reich werden

„Im Spiel wohne ich wohl in einem Schloss, alles ist aus Gold, außer mein weißes Pferd, und du bist meine Dienerin…“ Kinder machen es richtig: Der verlockenden Vorstellung vom Leben im Reichtum kann man nachgehen, wenn man sie im Rollenspiel untersucht – selbst wenn die Mitspielerin nicht an der Dienerrolle interessiert ist. Hier sind Spiele und Aktionen, bei denen Kinder sich auf die Spur von Luxus, Besitz, Geld, Armut, Neid und Freude am Teilen begeben. Weiter lesen