Weil Wandel nun mal zum Leben gehört, ist es ratsam, Aufhören zu üben. Wer Schlussmachen spielt, kann die Angst vor Veränderung abbauen, weil sich zeigt: Immer kommt etwas Neues nach.
Hier sind Spiele mit großen und kleinen Schlussmach-Momenten:
Vergängliche Kunstwerke erschaffen: Ein Bild malen, sich freuen, es übermalen. Dabei bedenken: Auch Musik verschwindet, sobald sie verklungen ist.
Dinge auf einer Liste sammeln, die in Gefahr sind, aber die man nicht vermissen möchte. Für deren Erhalt kämpfen.
Aus Bausteinen ein großes Schloss bauen und es mutig gleich wieder zerstören. Fotos machen verboten!
Vielgeliebte, aber überholte Lieblingsdinge über Nacht verschwinden lassen und testen, ob wer was merkt. Merkt keiner was, endgültig verschwinden lassen. Merkt wer was, fragen: Brauchen wir das wirklich?
Beim spektakulären Ausflug eine Kamera ohne Speicherkarte mitnehmen, um Bilder zu knipsen, die ausschließlich im Kopf zu behalten sind.
Dinge, die sich zersetzen, gemeinsam vergraben. Eine ganze Weile später nachschauen: Ist noch etwas da?
Einen Weggebe-Kalender einrichten, bei dem als Gegenstück zum Adventskalender jeden Tag ein schönes, aber überflüssiges Ding feierlich verabschiedet und weggegeben wird.
Miteinander „Die besten Beerdigungen der Welt“ spielen, mit vielen falschen Tränen. Nachher freuen: War nur Quatsch.
Schluss mit Tisch da, Teppich dort, Verkleideecke da hinten. Alles im Raum ein Mal im Monat komplett umstellen, damit der Raum neu erlebt werden kann.
Von der Zahnfee lernen: Neue Rituale erfinden, um die Loslösung von liebgewonnenen, aber langweilig oder überflüssig gewordenen Dingen zu begleiten. Wie wäre ein „Mein Handschuh ist verschwunden“-Klagelied?
Spielen: Was wäre, wenn es plötzlich kein Telefon, Spielzeug oder Brot, keine Bücher oder Bausteine mehr gäbe? Das Spiel einen Tag lang ganz ernsthaft durchhalten.
Vorlieben-Lotterie spielen: Hans liebt Lego, Lea liebt Spagetti. Wie fühlt es sich an, wenn wir für einen Tag die Vorlieben tauschen?
Ein Erinnerungs-Museum einrichten: Für Dinge und Menschen, die verschwunden sind – Kolleginnen, Schulkinder, der alte Baum vorm Haus, Saras Kaninchen –, ein Gedenkbuch anlegen, das man durchblättern und sich erinnern kann.
Ein Wegschmeiß-Fest feiern, bei dem – als Gegenstück zu Weihnachten – auf einem Gabentisch unnötige Dinge versammelt werden, die weggegeben oder vernichtet beziehungsweise recycelt werden können.
Das Rollenspiel „Auswandern“: Was wäre, wenn wir wie Hänschen klein in die weite Welt gingen? Wer trauert wie lange, wer erlebt wann etwas Neues?
Erprobte Reaktionen verändern: Was sage ich normalerweise immer in diesem Fall?
Was könnte ich ab heute ganz anders sagen? Welche neuen Erlebnisse verschafft mir das?