Können Kostüme diskriminieren?

Februar ist Faschingszeit! Das Faschingsfest ist mit seinen Kostümierungen ein beliebtes Highlight im Kita- und Grundschul-Alltag. Was jedoch, wenn der Spaß des einen Kindes verletzende Botschaften über die Familie des anderen enthält? Was, wenn Kostüme Stereotype über Geschlecht, Hautfarbe oder Familienkulturen aufgreifen und wiederholen?

KiDs aktuell 01

 

Der Beratungs- und Kampagnenbereich „KiDs – Kinder vor Diskriminierung schützen“ der Fachstelle Kinderwelten hat einen Text zum Faschingsthema veröffentlicht, der erste in einer neuen Reihe: „KiDs aktuell“. Weitere solcher kurzer Texte sollen folgen, in denen „einzelne Aspekte von pädagogischer Praxis und gelebtem Alltag mit jungen Kindern vorurteilsbewusst und diskriminierungssensibel beleuchte(t) werden“. Sie richten sich an Eltern, pädagogische Fachkräfte und alle weiteren Bezugspersonen junger Kinder.

Im ersten KiDs aktuell, das hier herunterladbar ist, werden gängige Faschingskostümierungen in Hinblick auf Diskriminierung und Vorurteile hinterfragt, seien es Indianer oder Piraten, Afrikaner_innen oder Inder_innen. Auch zu geschlechtsstereotypen Kostümen von Prinzessinnen, Feen und Meerjungfrauen auf der einen Seite, Piraten, Klon-Kämpfern oder Superhelden auf der anderen Seite gibt es Alternativen.

Ein wichtiger Aspekt: „Neben Fasching gibt es noch andere Anlässe in Kita und Grundschule, per Kostümierung in neue Rollen zu schlüpfen: Theaterstücke, Halloween, Projekttage, die Verkleidungskiste im Hortbereich oder in der Spieleecke.“ Bei all diesen Anlässen, so die Mitarbeiter der Fachstelle Kinderwelten, sollten sich Erzieher_innen und Eltern der Aspekte Vorurteile/Diskriminierungen bewußt sein. Zur Orientierung schlagen sie folgende Prüffragen vor:

„Handelt es sich um eine gesellschaftlich diskriminierte Gruppe?
Gehören die so Verkleideten der Gruppe selbst nicht an?
Werden durch die Kostümierung Stereotype bedient?“

Es gibt zahlreiche Alternativen zu gängigen Kostümierungen, die Kindern oft falsche Bilder vermitteln oder sogar ganze Bevölkerungsgruppen beleidigen. Das „KiDs aktuell“ macht dazu viele kreative Vorschläge.

Ein praxisorientiertes Format, auf dessen Fortsetzung wir gespannt sind!

 

 

Frank Seiffarth ist Online-Redakteur bei wamiki.

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