Kitas digital fit machen, und zwar jetzt!

Deutschland braucht einen DigitalPakt für die frühe Bildung.  Warum und wie dieser aussehen soll, hat der Ausschuss Frühe Bildung* des Didacta Verbandes konkretisiert. Zusammen mit Partnern fordert er einen DigitalPakt Kita

Dieser Artikel erschien zuerst in #wamiki 2/2021, unserer pädagogischen Fachzeitschrift

Warum?

Digitalisierung ist gesellschaftliche Realität, wir müssen jetzt anfangen, die Kinder darauf vorzubereiten.

Kindertageseinrichtungen haben die Aufgabe, der nachwachsenden Generation grundlegende Kompetenzen, Werte und soziale Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben

– dazu gehört auch die Mündigkeit in einer digitalisierten Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, folgende Bedingungen für Bildungsinstitutionen im Zeitalter der Digitalisierung anzuerkennen:

Es ist pädagogischer Auftrag aller Bildungsinstitutionen, Kindern die Erschließung ihrer Umwelt, auch in Bezug auf die Veränderungen durch die Digitalisierung, zu ermöglichen. Dabei birgt Digitalisierung auch Risiken. Um mit diesen in Zukunft verantwortungsvoll und achtsam umzugehen, brauchen Kinder Kompetenzen und eine kritische Grundhaltung. Frühpädagogische Fachkräfte müssen in der Lage sein, sie dazu zu befähigen.

Das Wissen über digitale Systeme, Informationsverarbeitung und Funktionsweisen technischer Geräte sind wichtige Lerninhalte in der digitalisierten Gesellschaft. Im Zentrum steht dabei die Stärkung früher, digitaler Kompetenzen, wie Erfahrungen und praktische Kenntnisse im Umgang mit digitalen Angeboten und Geräten zu gewinnen, die Kompetenz, digitale Angebote für eigene Anliegen, für Fragen und sozialen Austausch zu nutzen, die Verarbeitung und Reflexion des eigenen Umganges mit digitalen Lernangeboten, die Reflexion über Art und Funktion von digitalen Angeboten.

Frühpädagogische Bildungseinrichtungen sind ein sensibler Bereich, der ein behutsames Vorgehen verlangt: Digitale Bildungsinstrumente müssen immer das Miteinander und die soziale Gemeinschaft unterstützen und verstärken, denn echtes Lernen kann nur in echten Beziehungsmomenten zwischen Kindern untereinander und zwischen Kindern und Erwachsenen gelingen. Vereinzelungs- und Ersatzsysteme sind im pädagogischen Alltag abzulehnen. Es ist daher essenziell, auf eine kreative und verantwortungsvolle Verbindung beider Lernwelten, der analogen und der digitalen, abzuzielen.

Kinder brauchen kompetente Erwachsene, um den Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich begegnen zu können. Dabei müssen sich frühpädagogische Fachkräfte als Mit-Lerner verstehen.

Wie?

Es ist Zeit für ein Umdenken in der Durchführung päda­gogischer, politischer und wirtschaftlicher Maßnahmen.

Wir fordern:

+ Aktualisierung der Bildungspläne für Kindertagesstätten zur Implementierung digitaler und individuell abgestimmter Bildungsinhalte in die bestehenden Bildungsbereiche.

 

+ Eine Modernisierung der Professionalisierung frühpädagogischer Fachkräfte, die dabei auch die Herausforderungen aus der Digitalisierung berücksichtigt, sowie differenzierte Weiterbildungsmöglichkeiten und eine fachliche Begleitung.

 

+ Eine Digitalisierung aller Kindertagesstätten sowie anschlussfähige und standardisierte digitale IT-Systeme zur Kita-Verwaltung, Elternkommunikation und Bildungsdokumentation.

 

+ Ein eigenes digitales Endgerät wie Laptop und beziehungsweise oder Tablet für jede frühpädagogische Fachkraft.

 

+ Die Implementierung moderner Lern- und Problem­lösetechniken wie Projektarbeit, Inquiry-based learning und Design Thinking.

 

+ Eine ergänzende Grundausstattung für alle Kitagruppen mit digitalen Medien sowie Bau-, Werk- und Krea­tivmaterial zum spielerischen Erwerb digitaler Kompetenzen.

 

+ Die Möglichkeit, die dafür erforderlichen Mittel schnell und unbürokratisch abzurufen.

 

 

Die Fehler aus dem DigitalPakt Schule dürfen sich hier nicht wiederholen!

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Foto: Aus: Spielplatz Sprache, Lena Grüber

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