Was man dazu braucht? Lust, Experimentierfreude, eine Geschichte und ein bisschen Technik. Thomas Freese, Facherzieher für Inklusion in der Berliner Kita „Waschbär“, erzählt vom Hörspielmachen mit Kindern. Weiter lesen…
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Digitale Kompetenz als eine von 100 Sprachen Unsere Kita „Colorito“ des Vereins Pädiko e. V. liegt zentral in der Kieler Innenstadt. Auf einem Hinterhof gelegen bieten wir Erfahrungsräume für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren. Wesentliche Impulse für unsere Arbeit gibt uns die Reggio-Pädagogik. Wir verstehen sie als eine „Pädagogik des Werdens“. Das…
Im Hamburger Stadtteil Hamm erzählt man sich, dass schon die Krippenkinder in der Paulus-Kita Medienkompetenz erwerben. Sicher, die Hamburger Bildungsempfehlungen enthalten neben Sprachförderung, Bewegung, Ernährung und Musik auch das Thema Medienkompetenz, aber brauchen Zweijährige in der Kita tatsächlich einen PC? Bea Keller-Günther, die Leiterin der Evangelischen Kita Pauluskirche, erklärt, wie sie und ihr Team Medienkompetenz…
In dieser Rubrik diskutiert Micha Fink mit sich selbst – mit offenem Ausgang.
Wer recht hat, entscheidet der Leser. Oder die Leserin.
Die Redaktion interessiert sich für Meinungen und Erfahrungen — Stichwort: Micha vs Achim
Sexistische Barbiepuppen, gewaltverherrlichende Star-Wars-Figuren, dumpfe Disney-Moral oder albernes Casting-Show-Gezappel: Medialer Schund und Spielzeugindustrie-Müll dringen mehr denn je in Kinderzimmer, Gruppenraum oder Schulhof. „Gehört heute halt dazu, sich damit auseinanderzusetzen“, sagen manche achselzuckend. Wie bitte? Ist es ein Naturgesetz, sich mit Produkten zu befassen, die sich gewissen- und niveaulose Produzenten erdenken, um Geld damit zu machen?
Zugegeben, ich komme aus einer dieser „Gute-Bücher-auswähl-Familien“, in denen Kästner und Lindgren, Lego oder Holzbaukästen die Kinderzimmer beherrschten. Geschadet hat’s mir nicht, sondern mich zum Nachdenken angeregt und auf kreative Ideen gebracht. Mit dem Schund, den es damals gab, hätte ich mir die Zeit auch vertreiben können – aber ohne solche Ergebnisse.
Mir tun Kinder leid, die mit Konsolenspielen, stereotypen role models und Beautytipps belästigt werden. Und ich finde es unfair, sie aus falsch verstandenem Partizipationsbemühen in diesen Schlamassel plumpsen zu lassen, statt ihnen Orientierung durch bewusstes Fernhalten von Schund zu geben. Oder, Achim?
Erstens, Micha: Verdränge mal all die Schund-Spielzeuge und Müll-Medien nicht, die du mit oder ohne Billigung deiner Eltern voller Begeisterung bespielt hast. Zum Beispiel deine Sammlung von Matchbox-Angeber-Autos, die du ab und an mit Uhu gefüllt hast, um Explosionen nachzustellen, und die aufgebohrten Colts. Denk daran, wie du dir die damals als hochidiotisch geltende „Paulchen Panter“-Sendung ertrotzt und Mitschüler zum Comic-Tausch beschwatzt hast.
Erinnere dich zweitens, dass damals – wie heute – hinter dem Ausschließen bestimmter Medien oft auch das Bedürfnis steckte, sich von „niedrigeren Klassen“ abzugrenzen. Ganz davon abgesehen, dass es all den Maries und Adams durchaus wichtig sein könnte, mit Chantal und Justin über die gleichen Filme und Videospiele reden zu können.
Rechne drittens bitte mal zusammen, wie oft du heute Medien konsumierst, die du eigentlich viel zu seicht oder moralisch anrüchig findest – und trotzdem hast du Spaß daran.
Frag dich viertens, ob man überhaupt guten Geschmack entwickeln kann, wenn man keinen Schund erleben durfte und den Unterschied zu Dingen besserer Qualität nicht kennt.
Nein, Kinder brauchen Schund, weil er Spaß machen kann, nicht wehtut – und um ihn als solchen identifizieren zu können.
Die Portraits der australischen Fotografin Donna Stevens zeigen Kinder beim Fernsehen, mit entgleisten Gesichtszügen und entrücktem Blick – ein Ausflug in die widersprüchlichen Seiten der genüsslichen Beziehung zwischen Mensch und moderner Technik.
Wie entstand die Idee, Kinder vor dem Fernseher zu portraitieren?
Wir sind im Winter von Australien nach New York gezogen. Das war für uns eine extreme klimatische Veränderung! Deshalb verbrachten wir einen großen Teil der Zeit in unserer Unterkunft. Da wir in den ersten Wochen kaum Spielzeug hatten sah unser Sohn Netflix. Sehr schnell war er ziemlich besessen davon. Die Idee, Kinder vor dem Fernseher zu porträtieren, war geboren.
Welche Sendungen gucken die Kinder ?
Jedes Kind hat sich seine eigene Sendung ausgesucht auf Netflix. Die meisten sehen Zeichentrickfilme.
Was sind Deine persönlichen Fernseh-Erfahrungen?
Ich habe Fernsehen geliebt! Wir standen morgens um 5.00 Uhr auf, um Musikvideos und Zeichentrickfilme zu sehen. Ich habe als Kind sehr viel Sport getrieben und war viel draußen, wir lebten auf dem Land. In New York haben wir keinen Fernseher, wir nutzen jetzt Laptops und Ipads. Es ist eine tägliche Herausforderung für mich, die Zeit meines Sohns vor den Bildschirmen zu begrenzen.
Die Fotos von Donna Stevens sind in unserem neuen Heft 2/2016 „Genuss“ zu sehen. Wer gerade in New York ist, kann sie auch im Original besichtigen – bei der Gruppenausstellung WHAT WE DO IS [SECRET] mit Donna Stevens.
WHAT WE DO IS [SECRET]
168 Bowery, New York, NY 10012.
Eröffnung:14. Mai, 19:00 – 1:00 Uhr.
RSVP: unfollowcollective.com
#whatwedoissecret