Mit Lina und Remo zur Klima-Demo?

In dieser Rubrik stellen wir in jeder Ausgabe eine Situation vor, die Du aus verschiedenen Perspektiven betrachten kannst. Was sind Deine Perspektiven und die Deines Teams? Weiter lesen…

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Kritik an Bedingungen in deutschen Kitas

Wir kritisieren die Bedingungen in deutschen Kitas und fordern mehr Personal und Qualität – jetzt und dringlich!

Als Vertreter*innen des bundesweiten „Netzwerk Fortbildung: Kinder bis drei“1 schlagen wir Alarm. Wir kritisieren die unzumutbare Überbelastung des Personals in pädagogischen Einrichtungen. Den Erzieherinnen und Erziehern wird ein immer größer werdender Aufgabenberg zugemutet, ohne ihnen die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Immer mehr Fachkräfte sind von Burn-out bedroht. Hoch engagierte Fachkräfte geben ihren Beruf auf, weil sie ihre pädagogischen Ziele nicht mehr umsetzen können oder weil sie unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht mehr arbeiten wollen.

Wir wissen aus zahlreichen Studien zur Qualität von Kindertagesbetreuung2, dass qualitativ gute Betreuung exzellente Rahmenbedingungen braucht, um das Wohl aller Kinder und ihr Recht auf Bildung zu gewährleisten. Jedoch zeigen unsere aktuellen bundesweiten Erfahrungen aus Praxisforschung, Fachberatung, Fortbildung und Supervision, dass die Schere zwischen den Rahmenbedingungen der Einrichtungen und den Anforderungen an die Fachkräfte immer weiter auseinander klafft.

Wir erleben engagierte Träger im Land, die ihre Verantwortung wahrnehmen und ihre Einrichtungen weit über den Mindeststandard ausstatten, auch wenn dies die eigenen Kassen strapaziert. Sie brauchen eine bessere finanzielle Ausstattung durch Land und Bund!

Gleichzeitig erleben wir jedoch viele Träger, die ihre Einrichtungen vernachlässigen und nur darauf setzen, dass Eltern sich nicht beschweren.

Als Fortbildner*innen und Berater*innen mit engem Praxiskontakt sehen wir uns in der Pflicht, diese Missstände öffentlich zu machen:

 

In vielen Bundesländern ist die Fachkraft-Kind-Relation unhaltbar.

• Es gibt deutlich zu wenig bis gar keine Zeit für Teambesprechungen, um die pädagogische Arbeit zu reflektieren;

• Teilzeitkräfte haben keine Übergabezeiten; es fehlen Vorbereitungszeiten;

der Krankenstand ist hoch: umso höher, je schlechter die Rahmenbedingungen sind;

• durch die hohen Belastungsanforderungen entstehen strukturelle unbewältigbare Überforderungssituationen; wir erfahren, dass Fachkräfte ungewollt in Situationen geraten, in denen das Wohlergehen, die Würde und die Rechte der Kinder gefährdet sind, obwohl Erzieher*innen Anwälte der Kinder sein wollen.

 

Deshalb fordern wir für Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder in den ersten drei Lebensjahren:

• Kinderrechte als Maßstab für politische Entscheidungen;

• bessere personelle Ausstattung für alle Kindertageseinrichtungen;

• fachlich qualifizierte und für Teamentwicklung freigestellte Leitungen für jede Kindertageseinrichtung;

• qualifizierte, verlässliche und finanzierte Aus- und Fortbildung, Fachberatung, Supervision;

• Berücksichtigung der verschiedenen Arbeitsaufgaben in Kindertageseinrichtungen, das heißt: Anstellung von Verwaltungs- und hauswirtschaftlichen Kräften;

• Einbindung und Mitbestimmung pädagogisch fachlicher Expertise in Planung und Durchführung von Aus- und Neubauten;

• mehr Raum für Kind und Fachkraft.

 

Nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr – jetzt!

Wir fordern Sie auf, in Bund, Land, Kommunen und der Trägerlandschaft Ihren Beitrag in der Verantwortungsgemeinschaft für Kindertagesstätten zu leisten, damit die Rechte und die Würde aller Kinder gewahrt werden.

Statten Sie Kindertagesbetreuung so aus, dass Kinder- und Menschenrechte garantiert sind und der gesetzliche Bildungsauftrag durch die Fachkräfte erfüllt werden kann.

Wir sind dabei und laden Sie ein, mit uns ins Gespräch zu kommen!

 

Kontaktadresse:

qualitaet.jetzt@gmail.com

In Vertretung der Erstunterzeichner*innen:

Barbara Baedeker, Freiburg; Elisabeth Erndt-Doll, Herrsching; Michaele Gabel, Idstein; Ute Steinmüller, Rostock; Prof. Dr. Wiebke Wüstenberg,

Frankfurt; Sylvia Zöller, Karlsruhe