Grundsätzlich verfügt jedes Kind über einen großen Stimmumfang. Doch darin gibt es, abhängig vom Lebensalter, geeignete und weniger geeignete Abschnitte.
Singt ein Kind im Kindergartenalter in der geeigneten Stimmlage, bewegen sich die Töne etwa von f1 bis e2. Das sollten wir Erwachsene beachten. Singen wir den Kindern in einer tieferen Lage vor, muss die Muskulatur der Kinderstimme nämlich forciert arbeiten, damit ein deutlicher Ton erklingt. Verlangen Erwachsene das tiefe Singen nun über Jahre hinweg, weil sie ungenügend über ihre eigenen Stimmen informiert sind, kann das später negative Auswirkungen auf die Brillanz der hohen kindlichen Singstimmen haben.
Wir sollten auch bedenken, dass sich zu tiefes Singen auf das Hören auswirken könnte und damit auf die Entwicklung der kindlichen Sprechstimme und der Sprachaneignung. Deswegen sollten Menschen, die mit Kindern arbeiten, sich um Stimmbildung kümmern oder wenigstens darauf achten, dass die Kinder in einer passenden Stimmlage mitsingen können. Das wäre der zweite Schritt. Der erste Schritt: Singen! Hoch, tief, leise, laut – aber singen, denn das macht glücklich.