Es begab sich aber…

Bilderbuch

 

Spätestens seit der Illustration von Jutta Bauer, die die Heilige Familie vor einer Mauer zeigt, auf der „Asylanten raus“ steht, wird die Weihnachtsgeschichte auch anders als in früheren Zeiten erzählt. Armut und Heimatlosigkeit verkommen nicht zur Idylle.

In „Es begab sich aber zu der Zeit“ ist ein Paar in einem städtischen Viertel unterwegs. Es ist dunkel, nur wenige Menschen sind auf der Straße. Die beiden sind schon lange auf den Beinen, und die Frau, so verrät es der Text, ist schwanger. In einem Haus steht das Tor zur Garage – der Stall der Neuzeit – offen, und hier bringt die Frau ihr Kind zur Welt. Zu Besuch kommen eine Polizistin mit einem Pferd, Kinder, Erwachsene und immer mehr Leute. Sie machen Musik, sie singen und umarmen sich.

Erst auf den letzten Seiten wird all das mit der Geburt Jesu in Beziehung gesetzt, die wir natürlich schon im Hinterkopf haben, obwohl es weder Heiligenscheine noch Engel gibt.

Denn so oder ähnlich kommen überall Kinder zur Welt, denen man Geschenke bringen könnte und sollte.

Eine Bilderbuchgeschichte die den Blick darauf richtet, dass es Weihnachten nicht um Geschenke geht und dass eine Geburt in einem Stall oder einer Garage keine Idylle ist, sondern der Not gehorcht und vielleicht den Gedanken nahe legt, vom eigenen Überfluss etwas abzugeben. Ab 4.

 

 

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