Wie war es, Kind in Papas Kindergartengruppe zu sein?
Josek Hilliges, Kita-Leiter in Berlin-Wedding:
Hier gibts den Artikel als PDF: gute Frage_#6_2020
Als Kind habe ich mich sehr wohl in Papas Kindergartengruppe gefühlt. Er hat mich nicht bevorzugt, er war eher ein bisschen strenger zu mir. Das ist damals den meisten Kindern in meiner Gruppe gar nicht aufgefallen. Mir schon. Als mein Papa die Kita wechselte, wechselte ich mit. Auch in der neuen Kita wurde ich von ihm aufgefangen.
Heute sehe ich diese Zeit kritischer. Ich vermute, dass Kinder ähnlich wie beim Spracherwerb Resilienz frühzeitig leichter lernen als später. Den Umgang mit größeren Umbrüchen lernte ich erst später in der Schule und im Berufsleben. Es fiel mir anfangs in der Klasse sehr viel schwerer als anderen, Veränderungen als Chance zu sehen.
Deshalb möchte ich heute nicht der Bezugserzieher für mein Kind in der Kita sein. Damit mein Kind frühzeitig seine eigenen Erfahrungen im Umgang mit neuen Menschen, neuen Situationen sammeln und diese als Bereicherung erleben kann.
Foto: behrchen/photocase.de