David Wiesners „Herr Schnuffels“ ist in mehr als einer Hinsicht genial und bekam 2015 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Bilderbuch. Erzählt wird die Geschichte der Landung Außerirdischer, für die ein modernes Wohnzimmer riesig ist. Sie verbünden sich mit den Ameisen und Marienkäfern, die hinter der Heizung leben, und verständigen sich mit ihnen wie vorzeitliche Höhlenbewohner mittels Wandgemälden. Die Geschichte spielt – fast ohne Worte – mit Sprache und Schrift: die der Außerirdischen, der Ameisen und der Marienkäfer. Sie spielt aber auch mit Räumen und Perspektiven.
Offensichtlich kommen die Außerirdischen aus einer Welt, deren Bewohner klein wie Insekten sind. In ihrem Raumschiff führen sie alles mit, was sie brauchen, und sind in der Lage, den größten bekannten Raum, den Weltraum, zu bereisen. Am intelligentesten scheinen jedoch die kleinen grünen Männchen in einem Miniweltraumfahrzeug zu sein, denn sie stellen den Kontakt zu den Ameisen und Marienkäfern her: Kommunikation ist möglich, und Welten treffen aufeinander, ohne dass Menschen es bemerken.
wamiki-Tipp: Wiesner, D.: Herr Schnuffels. Aus dem Englischen von P. Hagemeier. Aladin Verlag 2014, 34 Seiten, 16,90 €. Ab 5 Jahren