DER JUNGE ist mit seiner großen Schwester im Schwimmbad. Er kann sehr gut schwimmen, tauchen und springen. Deshalb sitzt seine Schwester entspannt am Rand des Beckens.
Der Junge springt abwechselnd mit einem Mädchen vom Startblock.
Köpfer und möglichst viel spritzen – sie feuern sich gegenseitig an.
Dann öffnet das Drei-Meter-Brett. Der Junge stellt sich sofort an.
Das Mädchen traut sich nicht recht und geht zurück zu seiner Mutter, die in der Nähe sitzt.
„Kennst du den behinderten Jungen eigentlich?“, fragt die Mutter.
Die Tochter schaut sie mit großen Augen an: „Da war kein behinderter Junge!“ „Doch“, sagt die Mutter, „der mit dem besonderen Gesicht, der so komisch gesprochen hat.“
Das Mädchen guckt immer ratloser.
Die Mutter ist jetzt leicht genervt: „Nun bist du die ganze Zeit mit dem behinderten Jungen ins Wasser gesprungen! Nun sag mir doch einfach, ob du den schon vorher kanntest!“
„Ach, den meinst du“, antwortet das Mädchen, „dann sag doch gleich: Der Junge, der jetzt vom Dreier springt!“

Mehr wahre Geschichten gibt es auf: kirstenmalzwei.blogspot.de


Eine junge Syrerin hatte während ihres Studiums in Damaskus ein Praktikum in einer Kita absolviert. In Damaskus, wohlgemerkt. Vor zwei Jahren war sie geflüchtet, begleitet nun eine Fortbildnerin hin und wieder bei deren Aktivitäten im brandenburgischen Arbeitskreis „Mehrsprachigkeit“ und berichtet den Teilnehmerinnen, dass es in Syrien ein Schulsystem und Vorschul-Kitas gab. Dafür waren ihr die hiesigen Erzieherinnen dankbar, denn sie können sich jetzt erklären, was sie erleben: Etliche syrische Eltern aus den Flüchtlingsunterkünften bringen ihre Kinder mit gepackten Ranzen in die Kitas, weil sie davon ausgehen, dass die Kinder in der Kita schreiben und lesen lernen. Bekommen die Eltern mit, dass das nicht so ist, beschweren sie sich.