Was ist wahr? Was ist falsch?

Bei dieser Frage denke ich sofort an Jesus und Pilatus. Jesus steht vor Gericht und sagt: „Wer aus der Wahrheit kommt, der höret meine Stimme.“ Da fragt Pilatus: „Was ist Wahrheit?“ Jesus schweigt.

Lange hat mich die Frage von Pilatus fasziniert. Was meinte er? Wollte er wissen, ob wahr ist, was Jesus sagt? Oder fragte er sich, was Wahrheit überhaupt ist? Wahrscheinlich wollte er herausfinden, was wahr sein kann oder worauf sich jemand bezieht, der sagt, etwas sei wahr.

Schaut man sich philosophische Theorien dazu an, wird klar, dass Wahrheit eine Eigenschaft von Sprache ist. Besser: von Sätzen. Wittgenstein würde sagen: Nur Sätze können wahr sein, nichts anderes, und ein Satz ist genau dann wahr, wenn das, was er aussagt, den Tatsachen entspricht. Also wenn der Sachverhalt, der in einem Satz beschrieben wird, eine Tatsache ist. Der Satz ist falsch, wenn das, was er aussagt, nicht den Tatsachen entspricht. Was sagt uns das? Dass Wahrheit keine Eigenschaft der Wirklichkeit ist.

Nun gibt es verschiedene Theorien darüber, was genau Wahrheit als Eigenschaft von Sätzen ist.

Die Korrespondenz-Theorie der Wahrheit besagt: Ein Satz ist genau dann wahr, wenn das, was in ihm ausgesagt wird, dem entspricht, wie es in der Welt ist. Das Problem ist aber: Wir können ohne den Satz nicht überprüfen, wie es in der Welt ist. Wir sind an den Satz, an die Sprache gebunden. Das heißt: Diese Theorie hat zwar etwas intuitiv Richtiges, aber man kann sie nicht wirklich durchbuchstabieren.

Die Konsens-Theorie der Wahrheit reagiert darauf, dass Übereinstimmung mit der Welt nicht geprüft werden kann, und sagt: Wahr ist das, worauf sich rationale Wesen – also Leute, die gute von nur scheinbar guten Gründen unterscheiden können – im Konsens verständigen können: Ich sehe es begründetermaßen so, und jemand anderes auch. Je mehr Leute übereinstimmen, je rationaler sie sind, desto wahrscheinlicher ist, dass wahr ist, was sie sagen. Aber eigentlich ist selbst das nicht wirklich plausibel. Ein Satz kann wahr sein, obwohl alle Welt findet, er ist falsch. Irgendwann stellt sich heraus: Er ist doch wahr! Und selbst wenn sich das nie herausstellt, könnte er wahr sein, auch wenn alle rationalen Menschen der Welt etwas anderes denken. Also ist auch diese Theorie nicht recht brauchbar. Ganz davon abgesehen, dass wir herausfinden müssten, wer wirklich rational ist.

Die Redundanz-Theorie der Wahrheit besagt: Man kann das Wort „wahr“ streichen, ohne dass irgendetwas verloren geht. Wenn ich sage: Es ist wahr, dass die Blätter draußen abfallen, dann ist das genau das Gleiche wie meine Aussage: Draußen fallen die Blätter ab. Das heißt: Eigentlich verwirrt uns das Wort „wahr“ nur. Wir könnten es eliminieren, denn wir haben nur ein Scheinproblem, wenn wir von Wahrheit reden.

Sage ich, dass die Blätter draußen abfallen, behaupte ich damit zugleich, dass das wahr ist, obwohl es nicht wahr sein muss. Doch weil ich es behaupte, geht mein Gegenüber davon aus, dass ich einen Grund dafür habe, die Wahrheit zu sagen. Meine Behauptung der Wahrheit verpflichtet mich in den Augen meines Gegenübers, Gründe oder Rechtfertigungen für diese Behauptung liefern zu können. Zum Beispiel: Schau doch mal raus, dann sieht du, dass die Blätter…

 

Weil wir davon ausgehen, dass es die Eigenschaft von Sätzen gibt, wahr zu sein, haben wir eine Orientierung in der Welt und können einander begründen, warum etwas wahr ist oder nicht. Würden wir das streichen, wäre einiges in der Welt anders für uns. Wir hätten keinen Grund mehr, miteinander zu diskutieren. Wozu? Es gibt ja gar kein Ziel, und keine Erkenntnis, wenn es keine wahren und falschen Sätze mehr gibt und damit auch keine Orientierung. Subjektive Meinungen und Fake-News, die niemals überprüft werden können, würden uns überschwemmen.

Wie bekommt man nun aber heraus, ob ein Satz wahr ist oder nicht?

Es gibt verschiedene Arten von Sätzen. Will man rauskriegen, ob der Satz „Dieser Schwan hier ist weiß“ wahr ist, muss man „hier“ hinschauen und gucken, ob er es ist. Will man die Wahrheit des Satzes „Alle Schwäne sind weiß“ überprüfen, kann man zwar rausgehen und nach Schwänen suchen, findet aber keine und kann nicht feststellen, ob der Satz wahr ist. Sieht man doch einen Schwan, ist es nur einer, nicht alle. Hier wäre also eine völlig andere Art der Überprüfung nötig.

Ein anderer Satz: Du sitzt am Tisch, und ich rede. Dieser Satz ist nur wahr, wenn wahr ist, dass du am Tisch sitzt und dass ich rede. Ist nur wahr, dass du am Tisch sitzt, aber die Aussage, dass ich rede, ist falsch, dann ist der Gesamt-Satz nicht wahr. Das heißt: Bei zusammengesetzten Sätzen muss die Wahrheit beider Teile geprüft werden.

Interessant ist übrigens: Es gibt eine Standard-Theorie über das, was wir Wissen nennen. Jemand weiß etwas, wenn er davon überzeugt ist, dass es so ist, wie er sagt. Zweitens muss er begründen können, dass seine Überzeugung richtig ist, er muss sie rechtfertigen können. Doch das reicht noch nicht, sie als wahr zu bezeichnen. Das Erstaunliche an unserem Wort „wissen“ ist jedoch: Es impliziert, dass eine Überzeugung gerechtfertigt und wahr ist. Wir sagen nur, dass ein Mensch etwas weiß, wenn wir unterstellen, dass es wahr ist und dass auch wir es so sehen. Andernfalls würden wir das Wort „wissen“ nicht benutzen.

Kaufst du noch oder lebst du schon?

Lisa-Nicole Biebel, Kindheitspädagogin, antwortet:

Ich habe erlebt, dass Erwachsene, die ein Kind versorgen müssen, 50 Euro Essensgeld in der Woche bekommen. Mit diesem Geld gehen sie dann in den nächsten Supermarkt, um das Günstigste vom Günstigen zu kaufen, damit das Geld auch wirklich für die ganze Woche reicht. Die Lebensmittel sollen aber bitte auch noch gesund sein! Und die Mahlzeiten abwechslungsreich! Vielleicht sogar BIO?

Haben diese Menschen eine Wahl? Nein! Und haben andere Menschen eine Wahl? Ich würde auch hier behaupten: Nein. Wieso nicht? Ist meine Behauptung zu überspitzt, zu übertrieben? Womöglich könnte sich sogar jemand angegriffen fühlen und sagen: „Natürlich habe ich eine Wahl!“

Welche denn? Die Wahl, einkaufen zu gehen, haben wir ja schon mal nicht, denn wir kaufen alle ein, weil wir es müssen. Jeder rennt zum Supermarkt, manche Leute täglich, andere einmal in der Woche – das ist die Wahl! Und vielleicht noch, wo jemand einkaufen geht. Doch die Vielfalt der Produkte suggeriert Auswahl und somit das Gefühl von Selbstbestimmung. Juhu! Ich kann zwischen großen und kleinen Tomaten wählen, sagt uns unser Gehirn. Und die Wirtschaft freut sich, lobt unser Konsumentenverhalten.

Was könnten wir dagegen tun? Müssen wir überhaupt etwas dagegen tun? Vielleicht selbst wieder mehr Lebensmittel anbauen? Auf dem Balkon? Ja, das wäre eine Idee! Ich gehe mal schnell ins Garten-Center und kaufe ein paar Setzlinge.

22 Fragen, die man sich mal stellen kann

Wie viel Geld haben Sie in Ihrem Leben bereits für Dinge ausgegeben, die Sie nicht brauchen?

Gibt es einen materiellen roten Faden in Ihrem Leben?

Würden Sie Ihre pädagogische Haltung für ein doppeltes Gehalt aufgeben?

Was war der materielle Höhepunkt in Ihrem Leben?

Wie viel Geld haben Sie in Ihrem Leben für Dinge ausgegeben, mit denen Sie andere Menschen beeindrucken wollten?

Wenn Sie als Produkt wiedergeboren würden – was würden Sie gern sein?

Was möchten Sie garantiert nicht geschenkt bekommen?

Fühlen Sie sich für das, was Sie kaufen, moralisch verantwortlich?

Um wie viel Prozent wertet der PKW den Besitzer auf oder ab?

Welche Produkte, die Sie selbst kaufen, würden Sie verbieten?

Wenn jemand Sie beim Einkaufen beobachtet – was erfährt er über Sie?

Inwiefern ist das, was auf dem Kassenband liegt, Ihr seelisches Spiegelbild?

Gibt es für alles im Leben einen Preis?

Empfinden Sie es als Belastung, dass Sie sich so viel kaufen können?

Welches Produkt müsste es unbedingt geben?

Mit welchem Produkt können Sie einem Pädagogen am ehesten imponieren?

Welches Produkt würden Sie gegen ein bisschen mehr Glück eintauschen?

Wo lagern Sie inneren Reichtum?

Für welches pädagogische Produkt würden Sie gern Werbung machen?

Welche Probleme würde Ihnen niemand abkaufen?

Würden Sie eine Bank ausrauben, wenn Sie mit dem Geld das Bildungssystem reformieren könnten?

Wie sieht pädagogischer Kundenservice aus?

Wie viel Spielzeug hast du?

Vier Kinder präsentieren ihre Hab-Seligkeiten. Die Bilder entstanden für die Ausstellung: Was macht die Kuh im Kühlschrank? Mehr Info unter: wamiki.de/ausstellung/   Was ist Dein Lieblingsspielzeug? Womit spielen andere Kinder am liebsten? Wie viel Spielzeug ist genug? Was passiert mit Deinem alten Spielzeug?     Woraus ist Dein Spielzeug gemacht? Kannst Du neues Spielzeug erfinden?…

Diesen Beitrag kannst Du nur mit einem wamiki – Print-Abo, oder e-wamiki – Jahres-Abo kostenlos lesen.

Alternativ kannst Du diesen Beitrag jetzt für 2 € kaufen. Dazu musst Du Dir ein Kundenkonto anlegen. Dann geht’s los: In Deiner eigenen Bibliothek kannst Du Deine gekauften Lieblingsbeiträge speichern, drucken, thematisch sortieren und an Freunde weiterleiten. Außerdem kannst Du alle Beiträge online kommentieren und Kontakt zu den Autor_innen aufnehmen.

Wenn Du bereits ein wamiki Abonnement hast oder diesen Beitrag bereits gekauft hast, brauchst Du Dich nur einzuloggen.

Jetzt Kaufen für 2 €EinlogggenAbonnent werden

14 Fragen, die man sich mal stellen kann

Wie viele Teammitglieder müssen gegen Ihre Idee sein, damit Sie sie aufgeben?

Finden Sie Widerstand noch gut, wenn Sie die Synonyme lesen: Trotz, Starrsinn, Halsstarrigkeit und Bockigkeit?

Ist nicht Denken auch schon eine Form des Widerstands?

Für welches Ja schämen Sie sich?

Auf welches Nein sind Sie stolz?

 

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie oft brechen Sie die Regeln, die andere Leute aufgestellt haben?

Wie oft haben Sie schon erwogen, gegen Ihre Gedanken zu streiken?

 

Wie lange leben Sie schon im Widerstand gegen Ihre eigentlichen Bedürfnisse?

Wann sind Sie mutiger, allein oder in einer Gruppe?

Welche typische Handbewegung machen Sie, wenn Sie gegen etwas sind?

 

Wie gehen Sie mit dem Widerstand der Kinder um?

Wo lebt es sich entspannter, in der Mehrheit oder in der Minderheit?

 

Wenn Sie sich nicht an Regeln halten, dürfen das die Kinder dann auch?

An welche Regel haben Sie sich noch nie gehalten?

Foto: hannibie, photocase

18 Fragen zu Heimat&Fremde

 

Wie oft haben Sie schon ehrlich gesagt, was Sie über Ausländer denken, und wie sehr belügen Sie sich bei der Beantwortung dieser Frage gerade selbst?

 

Woran genau merken Sie, wo Sie heimisch sind?

 

Wann haben Sie sich mal ausgegrenzt gefühlt, und wie hat sich das angefühlt?

 

Wie oft reden Sie sich ihre Heimat schön?

 

Wie empfehlen Sie mit einem Satz Ihre Heimat?

 

Hat ein Fremder auch Vor- oder nur Nachteile?

 

Welche drei Eigenschaften musste ein Fremder haben, damit er in Ihrer Heimat anerkannt werden kann?

 

Nehmen Sie Heimat nicht nur gedanklich, sondern auch emotional wahr?

 

Was wollten Sie einen Fremden immer schon mal fragen?

 

Welche Kinder würden Sie lieber exkludieren, stigmatisieren und selektieren, trauen sich aber nicht, das zu sagen?

 

Was genau ist „normal“ für Sie, und wie „normal“ sind Sie?

 

Wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig fremd gefühlt?

 

 

Wie müsste eine Welt aussehen, in der niemand ein Fremder ist?

 

Warum sind Sie in Gegenwart eines Ausländers nicht mehr in der Lage, in ganzen Sätzen zu sprechen?

 

Kann man einem Fremden vertrauen?

 

Woran erkennt man zweifelsfrei einen Fremden?

 

Wenn bei einem Unglück keine Deutschen umkommen – wie schlimm ist das Unglück dann wirklich?

 

Haben Sie eine pädagogische Heimat?

 

 

 

 

14 Fragen zur Anerkennung

die man sich mal stellen kann.

Was ist weniger wertschätzend: Wie Sie über Kolleginnen und Kollegen denken oder sprechen?

Welches pädagogische Vermächtnis hinterlassen Sie?

Warum reicht „Mütterlichkeit“ oder „Väterlichkeit“ nicht als pädagogische Qualifikation aus?

Wenn Sie nach tatsächlichem Lernerfolg bezahlt würden, könnten Sie dann von Ihrem Gehalt leben?

Wie sehr frustriert Sie die Tatsache, dass das kindliche Gehirn deutlich aktiver ist als das eines Erwachsenen?

Müssen Pädagogen intelligent sein oder reicht es, wenn sie Kinder mögen?

Wie oft sind Sie taub gegenüber den Bedürfnissen Ihrer Kolleginnen und Kollegen?

Wie oft haben Sie den Satz „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ als Rechtfertigung für Ihr Handeln genutzt?

Definieren Sie den Unterschied zwischen „Delegieren“ und „Aufgaben abwälzen“?

Angenommen es gäbe Sie nicht – was würde Ihrer Bildungseinrichtung fehlen?

Wen behandeln Sie toleranter, Ihre Kollegin oder sich selbst?

Bedeutet Anerkennung Akzeptanz?

Ich kann mir die Beziehung beider Begriffe auf unterschiedliche Weise denken. Zum einen würde ich sagen: Akzeptanz bezieht sich auf Meinungen von Personen, und Anerkennung meint die gesamte Person. Denn: Man muss eine Person anerkennen, um überhaupt in die Auseinandersetzung gehen zu können, um das, was die Person denkt, akzeptieren zu können oder eben nicht. So verstanden, sind Anerkennung und Akzeptanz unterschiedliche Dinge.

Es besteht aber auch ein Zusammenhang zwischen Anerkennung und Akzeptanz. Erkennst du jemanden als vernünftige erwachsene Person an, dann gibt es – trotz der in Deutschland breit bemessenen Meinungsfreiheit – eine jeweils sehr persönliche Grenze, denn: Wenn eine Person eine bestimmte Menge von Meinungen vertritt, die du nicht akzeptieren kannst, schwindet deine Anerkennung für sie als Person. Und hältst du alles, was sie sagt, für falsch, kannst du sie nicht mehr als Person anerkennen. Du hast mit ihr geredet, ihr zugehört, aber es kommt dir so absurd vor, welche Meinungen sie vertritt, dass du irgendwann sagst: „Das akzeptiere ich nicht.“ Machst du diese Erfahrung oft – und es gibt Leute, die sich ständig jenseits des Akzeptablen äußern –, erkennst du ihnen irgendwann ab, vernünftige Personen zu sein. Mir ist das aber bisher nur ganz selten passiert. Wir sind ja in der Regel immer wieder bereit und darauf angewiesen, Menschen prinzipiell anzuerkennen, obwohl wir viele ihrer Meinungen nicht akzeptieren.

Ich könnte mir die Beziehung zwischen Anerkennung und Akzeptanz aber auch so vorstellen: Akzeptanz und Nicht-Akzeptanz sind beides Formen von Anerkennung. Deine Anerkennung eines anderen Menschen kann sich ja gerade darin niederschlagen, dass du sagst: „Nein, dafür habe ich kein Verständnis“, und ihm deine Meinung zumutest, entgegenstellst. Ingeborg Bachmann hat gesagt: Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar. Diese Zumutung erfordert Mut: Sie anerkennt das Gegenüber und setzt sich daher einer Anstrengung aus. Tust du jedoch so, als würdest du alles akzeptieren, dann verschwimmt die Grenze zwischen Akzeptanz und Nicht-Akzeptanz, wird unsichtbar, und damit schwindet auch die Anerkennung des Gegenüber. Jemanden zu belügen, und sei es in der besten aller Absichten, heißt – so gesehen – immer, ihm Anerkennung zu verweigern.

Ein großer und wichtiger Teil unser Kommunikation ist das Ringen darum, herauszufinden, wie es auf der Welt ist und wie es sein sollte. Das funktioniert nur, wenn ich klar sage, welche Meinungen meines Gegenübers ich akzeptiere, welche nicht – und warum. Nur dann entwickelt sich eine Idee weiter. Sage ich aber: „Alles schön und gut. Du denkst das eine und ich das andere. Es gibt kein Richtig und kein Falsch“, dann gibt es diesen Reibungspunkt nicht, der nur entsteht, wenn es darum geht, herauszufinden wie es wirklich ist, den Reibungspunkt also, an dem sich etwas Neues entwickeln kann. So gesehen, kann es sogar die höchste Form von Anerkennung für eine Person sein, ihre Meinung nicht zu akzeptieren.

Foto: photocase, inkje

Wie durchforste ich das Internet?

Eine Frage ist eine Suche nach Information. Man kann die Oma oder den Brockhaus fragen. Jeder antwortet so gut er kann. Mal mit Halbwissen, mal mit dem Wissensstand einer bestimmten Zeit. Ich habe vergessen, wie ich gelernt habe, Fragen zu stellen. Ich habe außerdem vergessen, wie ich das Googeln gelernt habe. Aber ich weiß, dass…

Diesen Beitrag kannst Du nur mit einem wamiki – Print-Abo, oder e-wamiki – Jahres-Abo kostenlos lesen.

Alternativ kannst Du diesen Beitrag jetzt für 2 € kaufen. Dazu musst Du Dir ein Kundenkonto anlegen. Dann geht’s los: In Deiner eigenen Bibliothek kannst Du Deine gekauften Lieblingsbeiträge speichern, drucken, thematisch sortieren und an Freunde weiterleiten. Außerdem kannst Du alle Beiträge online kommentieren und Kontakt zu den Autor_innen aufnehmen.

Wenn Du bereits ein wamiki Abonnement hast oder diesen Beitrag bereits gekauft hast, brauchst Du Dich nur einzuloggen.

Jetzt Kaufen für 2 €EinlogggenAbonnent werden

Wer bestimmt, wann der PC angeknipst wird?

Gegenfrage: Wer bestimmt, wann ein Buch aus dem Regal geholt wird?
Die Notwendigkeit oder Lust, etwas zu lesen, zu erfahren, zu sehen…
Das Gleiche gilt für den Computer. Wichtig ist der begleitete und sinnvolle Umgang – darüber sind wir uns doch einig, oder?

Übrigens: Wenn Sie den PC auf diese gescheite und nützliche Weise einsetzten, werden die Kinder etwas Wertvolles lernen, nämlich dass man den Computer einschaltet, wenn man ihn braucht, und ausschaltet, wenn man erledigt hat,
was man tun wollte. Denn das ist es ja, was Erwachsene befürchten: Kinder finden kein Ende und werden früh abhängig von dem Gerät.

Auch bei diesem Thema dürfen Kinder sowohl Mitbestimmung als auch Grenzen erfahren. Und falls Sie fürchten, dass Kinder nur noch den Computer als Informations- und Unterhaltungsquelle nutzen, dann machen Sie es sich
zur Aufgabe, ihren Horizont zu erweitern. Nicht durch Vorgabe und Verbot, sondern durch Fragen und Verweise auf andere Wahlmöglichkeiten:
„Wo könnten wir sonst noch nachschauen? Wer könnte es wissen?
Wen könnten wir fragen? In welchem Buch könnte es stehen?“

Viel Spaß also beim An- und Ausknipsen!

 

19 FRAGEN zum Internet, die man sich …

mal stellen kann

MICHAEL KOBBELOER ZUM THEMA „INTERNET“

 

 

Wieso ist es eine Bildungsrevolution, dass die Tafel jetzt einen Stecker hat?

 

Wie lernt man besser – aus Erfahrung, aus Büchern oder aus dem Internet?

 

Wie viele Seiten Ihrer Konzeption haben Sie aus dem Internet kopiert?

 

Wie wird die pädagogische Diskussion über das Internet in 20 Jahren aussehen?

 

Angenommen, Sie könnten etwas aus dem Internet löschen – was wäre das?

 

Was im Internet stimmt mit Sicherheit?

 

Welche pädagogische Frage wird im Netz noch nicht beantwortet?

photocase-kallejipp-19fragen

 

Welche Frage würde ein Kind stellen, wenn es Ihre Internetaktivitäten beobachten könnte?

 

Macht das Internet glücklich?

 

Wie viel intelligenter wären Sie heute, wenn man Ihnen das Internet verboten hätte?

 

Wie viel Wahrheit verträgt das Internet?

 

Wenn Google, Facebook oder Wikipedia rein pädagogische Plattformen wären – was würde man dort finden?

 

Wie viele „Likes“ bekommen Sie nach einem Arbeitstag?

 

Was könnte bei Wikipedia über Ihren Vorgesetzten stehen?

 

Wie schmeckt, riecht und fühlt sich das Internet an?

 

Wie viele Freunde im Internet haben Sie wirklich?

 

Angenommen, es gäbe kein Internet – würden wir dann mehr oder weniger miteinander kommunizieren?

 

Wie oft verwechseln Sie das Internet mit der wirklichen Welt?

 

Gäbe es Schwarmintelligenz – wie viel intelligenter wäre das Internet, wenn Sie „drin“ sind?

Foto: kallejipp/photocase.de