18 Fragen zu Heimat&Fremde

 

Wie oft haben Sie schon ehrlich gesagt, was Sie über Ausländer denken, und wie sehr belügen Sie sich bei der Beantwortung dieser Frage gerade selbst?

 

Woran genau merken Sie, wo Sie heimisch sind?

 

Wann haben Sie sich mal ausgegrenzt gefühlt, und wie hat sich das angefühlt?

 

Wie oft reden Sie sich ihre Heimat schön?

 

Wie empfehlen Sie mit einem Satz Ihre Heimat?

 

Hat ein Fremder auch Vor- oder nur Nachteile?

 

Welche drei Eigenschaften musste ein Fremder haben, damit er in Ihrer Heimat anerkannt werden kann?

 

Nehmen Sie Heimat nicht nur gedanklich, sondern auch emotional wahr?

 

Was wollten Sie einen Fremden immer schon mal fragen?

 

Welche Kinder würden Sie lieber exkludieren, stigmatisieren und selektieren, trauen sich aber nicht, das zu sagen?

 

Was genau ist „normal“ für Sie, und wie „normal“ sind Sie?

 

Wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig fremd gefühlt?

 

 

Wie müsste eine Welt aussehen, in der niemand ein Fremder ist?

 

Warum sind Sie in Gegenwart eines Ausländers nicht mehr in der Lage, in ganzen Sätzen zu sprechen?

 

Kann man einem Fremden vertrauen?

 

Woran erkennt man zweifelsfrei einen Fremden?

 

Wenn bei einem Unglück keine Deutschen umkommen – wie schlimm ist das Unglück dann wirklich?

 

Haben Sie eine pädagogische Heimat?

 

 

 

 

14 Fragen zur Anerkennung

die man sich mal stellen kann.

Was ist weniger wertschätzend: Wie Sie über Kolleginnen und Kollegen denken oder sprechen?

Welches pädagogische Vermächtnis hinterlassen Sie?

Warum reicht „Mütterlichkeit“ oder „Väterlichkeit“ nicht als pädagogische Qualifikation aus?

Wenn Sie nach tatsächlichem Lernerfolg bezahlt würden, könnten Sie dann von Ihrem Gehalt leben?

Wie sehr frustriert Sie die Tatsache, dass das kindliche Gehirn deutlich aktiver ist als das eines Erwachsenen?

Müssen Pädagogen intelligent sein oder reicht es, wenn sie Kinder mögen?

Wie oft sind Sie taub gegenüber den Bedürfnissen Ihrer Kolleginnen und Kollegen?

Wie oft haben Sie den Satz „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ als Rechtfertigung für Ihr Handeln genutzt?

Definieren Sie den Unterschied zwischen „Delegieren“ und „Aufgaben abwälzen“?

Angenommen es gäbe Sie nicht – was würde Ihrer Bildungseinrichtung fehlen?

Wen behandeln Sie toleranter, Ihre Kollegin oder sich selbst?

Bedeutet Anerkennung Akzeptanz?

Ich kann mir die Beziehung beider Begriffe auf unterschiedliche Weise denken. Zum einen würde ich sagen: Akzeptanz bezieht sich auf Meinungen von Personen, und Anerkennung meint die gesamte Person. Denn: Man muss eine Person anerkennen, um überhaupt in die Auseinandersetzung gehen zu können, um das, was die Person denkt, akzeptieren zu können oder eben nicht. So verstanden, sind Anerkennung und Akzeptanz unterschiedliche Dinge.

Es besteht aber auch ein Zusammenhang zwischen Anerkennung und Akzeptanz. Erkennst du jemanden als vernünftige erwachsene Person an, dann gibt es – trotz der in Deutschland breit bemessenen Meinungsfreiheit – eine jeweils sehr persönliche Grenze, denn: Wenn eine Person eine bestimmte Menge von Meinungen vertritt, die du nicht akzeptieren kannst, schwindet deine Anerkennung für sie als Person. Und hältst du alles, was sie sagt, für falsch, kannst du sie nicht mehr als Person anerkennen. Du hast mit ihr geredet, ihr zugehört, aber es kommt dir so absurd vor, welche Meinungen sie vertritt, dass du irgendwann sagst: „Das akzeptiere ich nicht.“ Machst du diese Erfahrung oft – und es gibt Leute, die sich ständig jenseits des Akzeptablen äußern –, erkennst du ihnen irgendwann ab, vernünftige Personen zu sein. Mir ist das aber bisher nur ganz selten passiert. Wir sind ja in der Regel immer wieder bereit und darauf angewiesen, Menschen prinzipiell anzuerkennen, obwohl wir viele ihrer Meinungen nicht akzeptieren.

Ich könnte mir die Beziehung zwischen Anerkennung und Akzeptanz aber auch so vorstellen: Akzeptanz und Nicht-Akzeptanz sind beides Formen von Anerkennung. Deine Anerkennung eines anderen Menschen kann sich ja gerade darin niederschlagen, dass du sagst: „Nein, dafür habe ich kein Verständnis“, und ihm deine Meinung zumutest, entgegenstellst. Ingeborg Bachmann hat gesagt: Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar. Diese Zumutung erfordert Mut: Sie anerkennt das Gegenüber und setzt sich daher einer Anstrengung aus. Tust du jedoch so, als würdest du alles akzeptieren, dann verschwimmt die Grenze zwischen Akzeptanz und Nicht-Akzeptanz, wird unsichtbar, und damit schwindet auch die Anerkennung des Gegenüber. Jemanden zu belügen, und sei es in der besten aller Absichten, heißt – so gesehen – immer, ihm Anerkennung zu verweigern.

Ein großer und wichtiger Teil unser Kommunikation ist das Ringen darum, herauszufinden, wie es auf der Welt ist und wie es sein sollte. Das funktioniert nur, wenn ich klar sage, welche Meinungen meines Gegenübers ich akzeptiere, welche nicht – und warum. Nur dann entwickelt sich eine Idee weiter. Sage ich aber: „Alles schön und gut. Du denkst das eine und ich das andere. Es gibt kein Richtig und kein Falsch“, dann gibt es diesen Reibungspunkt nicht, der nur entsteht, wenn es darum geht, herauszufinden wie es wirklich ist, den Reibungspunkt also, an dem sich etwas Neues entwickeln kann. So gesehen, kann es sogar die höchste Form von Anerkennung für eine Person sein, ihre Meinung nicht zu akzeptieren.

Foto: photocase, inkje

Wie durchforste ich das Internet?

Eine Frage ist eine Suche nach Information. Man kann die Oma oder den Brockhaus fragen. Jeder antwortet so gut er kann. Mal mit Halbwissen, mal mit dem Wissensstand einer bestimmten Zeit. Ich habe vergessen, wie ich gelernt habe, Fragen zu stellen. Ich habe außerdem vergessen, wie ich das Googeln gelernt habe. Aber ich weiß, dass…

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Wer bestimmt, wann der PC angeknipst wird?

Gegenfrage: Wer bestimmt, wann ein Buch aus dem Regal geholt wird?
Die Notwendigkeit oder Lust, etwas zu lesen, zu erfahren, zu sehen…
Das Gleiche gilt für den Computer. Wichtig ist der begleitete und sinnvolle Umgang – darüber sind wir uns doch einig, oder?

Übrigens: Wenn Sie den PC auf diese gescheite und nützliche Weise einsetzten, werden die Kinder etwas Wertvolles lernen, nämlich dass man den Computer einschaltet, wenn man ihn braucht, und ausschaltet, wenn man erledigt hat,
was man tun wollte. Denn das ist es ja, was Erwachsene befürchten: Kinder finden kein Ende und werden früh abhängig von dem Gerät.

Auch bei diesem Thema dürfen Kinder sowohl Mitbestimmung als auch Grenzen erfahren. Und falls Sie fürchten, dass Kinder nur noch den Computer als Informations- und Unterhaltungsquelle nutzen, dann machen Sie es sich
zur Aufgabe, ihren Horizont zu erweitern. Nicht durch Vorgabe und Verbot, sondern durch Fragen und Verweise auf andere Wahlmöglichkeiten:
„Wo könnten wir sonst noch nachschauen? Wer könnte es wissen?
Wen könnten wir fragen? In welchem Buch könnte es stehen?“

Viel Spaß also beim An- und Ausknipsen!

 

19 FRAGEN zum Internet, die man sich …

mal stellen kann

MICHAEL KOBBELOER ZUM THEMA „INTERNET“

 

 

Wieso ist es eine Bildungsrevolution, dass die Tafel jetzt einen Stecker hat?

 

Wie lernt man besser – aus Erfahrung, aus Büchern oder aus dem Internet?

 

Wie viele Seiten Ihrer Konzeption haben Sie aus dem Internet kopiert?

 

Wie wird die pädagogische Diskussion über das Internet in 20 Jahren aussehen?

 

Angenommen, Sie könnten etwas aus dem Internet löschen – was wäre das?

 

Was im Internet stimmt mit Sicherheit?

 

Welche pädagogische Frage wird im Netz noch nicht beantwortet?

photocase-kallejipp-19fragen

 

Welche Frage würde ein Kind stellen, wenn es Ihre Internetaktivitäten beobachten könnte?

 

Macht das Internet glücklich?

 

Wie viel intelligenter wären Sie heute, wenn man Ihnen das Internet verboten hätte?

 

Wie viel Wahrheit verträgt das Internet?

 

Wenn Google, Facebook oder Wikipedia rein pädagogische Plattformen wären – was würde man dort finden?

 

Wie viele „Likes“ bekommen Sie nach einem Arbeitstag?

 

Was könnte bei Wikipedia über Ihren Vorgesetzten stehen?

 

Wie schmeckt, riecht und fühlt sich das Internet an?

 

Wie viele Freunde im Internet haben Sie wirklich?

 

Angenommen, es gäbe kein Internet – würden wir dann mehr oder weniger miteinander kommunizieren?

 

Wie oft verwechseln Sie das Internet mit der wirklichen Welt?

 

Gäbe es Schwarmintelligenz – wie viel intelligenter wäre das Internet, wenn Sie „drin“ sind?

Foto: kallejipp/photocase.de

Wie nutzen Sie das Internet?

Wie nutzen Sie das Internet fragte wamiki ganz verschiedene Menschen …

Bert Lillhold, Krimi-Autor und Kita-Hausmeister:

Täglich für die Mails und neuerdings auch, wenn ich was wissen will. Es ist noch nicht lange her, da habe ich immer im Lexikon nachgeguckt. Ich blättere sowieso oft in Büchern, fasse Bücher gern an. Kann man das Internet anfassen?

Wenn ich was google, dann kriege ich sofort eine unendliche Fülle von Informationen in merkwürdiger Reihenfolge. Und die ständige Werbung macht mich irre.

Andererseits gibt es Sachen… Zum Beispiel mein Hibiskus. Der ließ die Blätter hängen. Also gab ich „Hibiskus“ ein und fand nach einer Weile, was ich suchte. Wenn ich wissen möchte, wann ich die Rosen schneiden soll – das kriege ich auch im Internet heraus. Ob ich das im Lexikon finden würde? Oder wenn ich etwas über bestimmte Personen wissen will. Dafür ist das Internet hilfreich: Namen eingeben, irgendwas kommt immer. Ein Mal habe ich meinen eigenen Namen eingegeben – das ist ja schrecklich! Mache ich nie wieder.

 

Renate Dittrich, Kitaleiterin:

Dank der Kinder kann ich leichter Schritt halten in dieser rasenden Zeit. Smartphone, Apps, Lebensorganisation lassen einen auch jenseits der 50 an der Digitalisierung teilhaben. In atemberaubender Geschwindigkeit kann ich Ökospielzeug bestellen, Infos zu vielen Fragen eruieren und teilen. Die Geschwindigkeit ist phänomenal, raubt mir den Schlaf, ist aber mittlerweile Lebenselixier. Zwischen Anteil nehmen und Sucht pendelnd kann Organisation, Partizipation und Kommunikation stattfinden, die Menschen außerhalb dieser digitalen Welten ins Abseits katapultiert. Nicht mehr wegzudenken, sehr praktisch, lebenserleichternd – es ist die individuelle Lebenskunst, das Weniger-ist-mehr zu finden, um sich Muße und Kreativität zu bewahren. Aber ohne Internet geht nichts mehr.

snake-and-hibiscus-flo_s24Andreas Held, Multiplikator:

Digitalisierung hat unsere Kommunikation wie einen Tsunami erfasst. Der junge Youtuber LeFloid erreicht mit seinem Kanzler-Interview fünf Millionen Zuschauer – fünfmal mehr als die Jahresauflage der FAZ. Facebook zählt mehr Nutzer als das größte Land der Welt Einwohner. Die Paradigmen unserer alten Kommunikationswelt stehen auf dem Kopf.

Informationen sind potentiell zu jeder Zeit, überall, meist kostenlos verfügbar…

Ähnlich muss es zu Zeiten Gutenbergs zugegangen sein. Als der Buchdruck aufkam versprachen sich die Befürworter große Veränderungen, vor allem eine bessere Welt. Gleichzeitig befürchteten die Gegner, dass die neue Form der Übermittlung von Informationen und Meinungen eine schädliche Wirkung auf die Gesellschaft haben könnte.

Heute reicht das Spektrum der Einschätzungen wieder von der Begeisterung über die ungeheuren Chancen bis hin zur Sorge, dass eine große Gefahr der Manipulation und krimineller Machenschaften bestehe. Jede/r muss seinen Weg finden. Die leider noch häufig anzutreffende generelle Verweigerungshaltung im pädagogischen Bereich halte ich angesichts der Chancen und Gefahren schlichtweg nicht nur für dämlich, sondern auch gefährlich.

 

Marie Wilhelm, Kindheitspädagogin:

Das Prinzip des Teilens beflügelt mich. Hier spielen Hierarchien und Titel keine Rolle, alles kann neu erfunden werden. Von den Eigenschaften, die Silicon Valley zum Spitzenreiter machen, könnten wir Kindheitspädagoginnen uns mindestens zwei Scheiben abschneiden: mehr teilen und mehr experimentieren!

snake-and-hibiscus-s24Was hat der PC in der Kita zu suchen?

Grazia Rinallo, Systemische Familientherapeutin und Supervisorin:

Wie Bücher und andere Medien sind der Rechner und das Internet Ressourcenquellen. Sie können als Lernanlässe gezielt eingesetzt und sogar zum kreativen Experimentieren gebraucht werden. Wie das? Das Internet wird von Kindern und pädagogischen Fachkräften konsultiert, um Fragen zu beantworten, für die kein Buch zur Hand ist. Tastatur und Monitor oder das Tablet faszinieren heute genauso wie früher die Schreibmaschine: Kinder tippen einzelne Buchstaben, den Namen, wagen erste Schreibversuche. Mit dem Fotoapparat und einem Fotobearbeitungsprogramm experimentieren sie in Kleingruppen, üben dabei unter anderem Kooperation und erleben Selbstwirksamkeit.

Den Scanner kann man übrigens nicht nur als Kopierer, sondern auch als „Kreativ-Kasten“ benutzen. Man kann flache Gegenstände, Blütenblätter, die eigene Hand oder andere Dinge damit reproduzieren, und auch diese Bilder können weiterbearbeitet werden. Die Kinder kommen auf 100 Ideen!

Aber auch hier geht es – wie bei so Vielem – um das rechte Maß und den richtigen Kontext!

Kein Kind sollte uneingeschränkt Zugang zum PC oder Tablet haben. Der Computer darf kein Ersatz für pädagogische Zeit oder andere Medien und Spiele werden. Sein Einsatz sollte stets in einem größeren Sinnzusammenhang stehen und beendet werden, sobald eine Aufgabe gelöst oder erledigt ist. Ihn aus Angst vor Kontrollverlust zu verteufeln oder zu verbannen, statt den richtigen Umgang damit vorzuleben, das ist kein sinnvoller pädagogischer Weg.

Dass der PC für die Erwachsenen in der Kita zum Dokumentieren längst unerlässlich geworden ist, muss ich nicht erwähnen, oder?

Brauchen wir ein Beschwerdemanagement?

Brauchen wir ein Beschwerdemanagement im Kindergarten?

Im Team sprachen wir neulich darüber, ob es ein Beschwerdemanagement für Kinder geben sollte. Schon das Wort fanden wir blöd, viel zu hoch gehängt. Trotzdem entschlossen wir uns, etwas Ähnliches einzuführen, und zwar eine Art Gesprächsrunde vor dem Mittagessen, wenn die Kinder schon am Tisch sitzen und sich sowieso unterhalten. Ein Mal in der Woche liegt ein Logo auf dem Tisch, ein lachendes und ein grämliches Gesicht. Das heißt: Was war in der letzten Woche gut, und was gefiel euch nicht? In dem Gespräch könnten sie loswerden, was sie erfreute oder ärgerte, und wir versprechen ihnen, dass wir im Team hinterher darüber reden und sie informieren, was herauskam.

So stellten wir uns das vor und probieren es nun aus. Vielleicht legen wir sogar einen Ordner mit den Kinderbeschwerden an, damit wir später mal nachlesen können, was die Kinder im Guten wie im Schlechten beschäftigte und was sich veränderte.

Ich gebe zu, dass ich anfangs skeptisch war. Inzwischen finde ich die Idee prima, weil sie Kommunikation ermöglicht. Selbst Kinder, die noch nicht gut sprechen können, kriegen mit: Aha, man kann seine Meinung sagen und wird nicht ausgemeckert, wenn man was doof findet.

 

Geschichten erzählen oder vorlesen?

Was ist besser – Geschichten erzählen oder vorlesen?

Es ist egal, ob jemand vorliest oder erzählt, denn es geht um den Kontakt. Doch wer sich – weshalb auch immer – beim Erzählen nicht sicher fühlt, kann zum Bücherregal gehen, ein Buch rausnehmen und vorlesen. Und wer nicht gern vorliest, kann frei von der Leber weg erzählen. Dabei geht es immer um die Kommunikation, um das, was beim Erzählen oder Vorlesen zwischen den Menschen entsteht. Also letztlich um eine Beziehung, die durch die erzählte oder vorgelesene Geschichte entsteht, aufgebaut und vertieft wird. Besonders im Kontext der Kita, der Grundschule und der Familie.

Geschichten sind wie Brücken in andere Zeiten und Welten. Beim Vorlesen und Erzählen sind sie auch Brücken zwischen Menschen. Zwei oder mehr Menschen gehen auf eine gemeinsame Reise, teilen ein Erlebnis, vertiefen ihre Beziehung zueinander und schaffen einen Bezugspunkt in ihrer gemeinsamen Biografie: „Weißt du noch? Das ist wie in der Geschichte von …“

18 FRAGEN, die man sich mal stellen kann

 ZUM THEMA „BILDUNGSRAUM“

 

 

Wie viel Raum lassen Sie dem pädagogischen Raum?

 

Wenn Sie eine Raum-Metapher für Ihre Bildungseinrichtung finden müssten, wäre es Insel, Burg, Garten, Museum oder…?

 

Wären Funktionsräume für die „orale Phase“, die „anale Phase“ und die „phallische Phase“ sinnvoll?

An welchen Ort in Ihrer Einrichtung denken Sie, wenn Sie das Wort Klagemauer hören?

 

Beruhigt Sie die Tatsache, dass der Raum „als dritter Pädagoge“ auch bei hohem Personal-Krankenstand immer anwesend ist?

 

Finden sich die Aspekte gelungener Raumgestaltung – Bewegung, Bauen, Gestalten – auch in Ihrem Personalraum wieder?

 

Gott schuf die Welt in sechs Tagen. Warum brauchen Sie allein für die Renovierung Ihrer Bildungseinrichtung fünf Wochen?

 

Inwiefern verstößt der Zustand der Toiletten Ihrer Schule gegen die Menschenrechte und die Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention?

 

Könnten Sie sich vorstellen, im Leitungsbüro Ihrer Einrichtung zu übernachten?

 

Welchen Raum vermissen Sie in sich selbst?

 

Wie oft haben Sie die Füße schon mal auf den Schreibtisch gelegt? Warum nicht öfter?

Wie viel Geld würden Sie brauchen, um Ihre Bildungseinrichtung zu einer der landesbesten zu machen? Wie rechnen Sie das aus?

 

Warum wächst der Baum der Erkenntnis nicht neben Ihrer Bildungseinrichtung?

 

Was hat nachhaltigere Folgen für Ihre Bildungseinrichtung – das, was Sie getan haben, oder das, was Sie unterlassen haben?

 

Friedrich Fröbel wollte den Kindergarten zu einem „Gartenparadies“ machen. Was würde er sehen, wenn er bei Ihnen aus dem Fenster schaut?

Warum flirtet das Kind mit der Welt und Sie nur mit dem neuen Praktikanten?

 

Was genau meint Ihr Kultusminister, wenn er sagt, es sei nicht genug Geld da, aber andere Haushalts-Bereiche aufgestockt werden?

 

Wie oft haben Sie genickt, aber gleich darauf mit dem Kopf geschüttelt, wenn es darum ging, die Kinder bei der Gestaltung von Räumen einzubeziehen?

Warum muss man hoch singen, wenn man mit Kindern singt?

Grundsätzlich verfügt jedes Kind über einen großen Stimmumfang. Doch darin gibt es, abhängig vom Lebensalter, geeignete und weniger geeignete Abschnitte.

Singt ein Kind im Kindergartenalter in der geeigneten Stimmlage, bewegen sich die Töne etwa von f1 bis e2. Das sollten wir Erwachsene beachten. Singen wir den Kindern in einer tieferen Lage vor, muss die Muskulatur der Kinderstimme nämlich forciert arbeiten, damit ein deutlicher Ton erklingt. Verlangen Erwachsene das tiefe Singen nun über Jahre hinweg, weil sie ungenügend über ihre eigenen Stimmen informiert sind, kann das später negative Auswirkungen auf die Brillanz der hohen kindlichen Singstimmen haben.

Wir sollten auch bedenken, dass sich zu tiefes Singen auf das Hören auswirken könnte und damit auf die Entwicklung der kindlichen Sprechstimme und der Sprachaneignung. Deswegen sollten Menschen, die mit Kindern arbeiten, sich um Stimmbildung kümmern oder wenigstens darauf achten, dass die Kinder in einer passenden Stimmlage mitsingen können. Das wäre der zweite Schritt. Der erste Schritt: Singen! Hoch, tief, leise, laut – aber singen, denn das macht glücklich.

Wie ist das mit dem Recht am eigenen Bild?

Freiheit.EingangC Gute Frage

In den Kita-Verträgen gibt es eine ganze Seite zu diesem Thema: Stimmen die Eltern zu, dass ihre Kinder fotografiert und die Fotos in der Kita, auf der Kita-Webseite oder in pädagogischen Publikationen veröffentlicht werden dürfen? Da können sie ankreuzen, was sie erlauben.

Ich fotografiere gern, um unsere Arbeit sichtbar zu machen, und hänge die Bilder oft aus. Manche Fotos kommen in die Bildungsbücher der Kinder oder in unser Kita-Buch. Wenn ich weiß, dass Bilder außerhalb der Kita verwendet werden, bin ich vorsichtig und bemühe mich, dass möglichst keine Kinder zu erkennen sind. Ich knipse sie von hinten, nur die Hände oder nur die Füße, um hinterher nicht nachschlagen zu müssen, welches Kind fotografiert werden darf und welches nicht.

Als ich vor 20 Jahren in der Kita anfing, gab es dieses Gewese noch nicht. Klar, Handys waren noch nicht verbreitet, und das Internet war Zukunftsmusik. Aber die Sorge heutiger Eltern, welches Bild vom letzten Kitaausflug auf den Pferdehof von wem wozu missbraucht werden könnte, finde ich absurd. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand etwas Böses mit solchen Bildern tut? Was sollte das sein? Schließlich mache ich ja keine pornografischen Bilder aus dem Kita-Alltag.