Essbare Spiele

Mit Lebensmitteln spielt man nicht, erklärt Tante Agathe. Nie gelernt oder vergessen hat sie, dass Kinder alles im Spiel erforschen müssen, um herauszufinden, was man damit machen kann. Vielleicht isst nur Brokkoli, wer sich im Spiel von seiner Harmlosigkeit überzeugt hat? Probiere es aus, indem du Kinder zum Spiel mit Lebensmitteln einlädst, zum Beispiel:

Hier gibts den Artikel als PDF: Spielwiese_#5_2020

Die alten Geburtstags-Fressspiele variieren

Schokokuss-Essen mit Besteck,

Handschuhen, Schal und Mütze klappt auch mit leicht geöffneten Bananen.

Ebenso das Wurst-Schnappen mit

aufgehängten Radieschen oder Tofu-Wienern.

Eierlauf macht mit Kumquats,

Kirschen oder Kürbissen auch Spaß.

 

Essbare Landschaften bauen

Weicher Teig könnte der Untergrund sein, darauf Brokkoli-Röschen-Bäume und Rosenkohl-Büsche. Daneben Häuser, gemauert aus zu Würfeln geschnittenen Möhren, Rote Beten, Käsestücken, Gurken und Tiere wie die Kartoffel-Monster-Gang.
Ein gutes Hilfsmittel sind Zahnstocher und Schaschlik-Stäbe, um aus geschnittenem Gemüse Türme, Brücken und Schiffe zu bauen oder ein Auto mit Bananenkarosserie und Rettich-Rädern… Wer mag, kann auch Salami-Räder aufstecken.

 

Mit Gemüse malen oder drucken

Kartoffeldruck kennt man, aber andere Gemüse lassen sich genauso gut aufschneiden, zurecht schnibbeln, mit Farbe abdrucken und stempeln – etwa ein halber Blumenkohl. Richtig gut stempelt sich eine halbierte Aubergine, in die man etwas hineinritzen kann. Rote Bete bringen die Stempelfarbe gleich mit. Rotkohl kann man mit Schmirgelpapier aufrauen, Zitrone drauftropfen und ergiebigen roten Farbsaft herausdrücken. Der wird türkis, wenn man Natron dazu gibt. Oder ein Wirsing-Blatt, mit Druckfarbe eingerollt und abgedruckt…

 

Farbe herstellen

Bevor der Mensch die Sache mit den Chemikalien probierte, bestanden Farben meist aus Lebensmitteln. Das kann man erproben: Für Eitemperafarbe mixe man ein Ei mit Leinöl, gebe Kurkuma hinzu – tolles Gelb. Oder man mixe einen Brei aus Wasser, Mehl, Salz, Zucker und erhitze ihn – fertig ist der Grundstoff für schmierfähige Puddingfarbe, bunt durch Lebensmittelfarbe. Oder man nehme Quark, gebe pürierte Petersilie dazu – tolles Grün.

Lässt sich super malen und vergeht nach dem Trocknen nicht.

 

Gesellschaftsspiele mit Obst & Co

Schneide acht Kiwi auf,

lege die 16 Hälften mit der Schnittseite nach unten auf ein Tablett und spiele Kiwi-Memory, indem du je zwei Hälften aufklappst: Welches Kiwi-Teil passt zu welchem?

Oder zerlege eine Gurke, zwei Möhren oder einen Blumenkohl in Abschnitte, um das Gemüse danach korrekt zu puzzeln.

Der Gewinner darf aufessen, die Verlierer dürfen mitessen.

Verhackstücken nach alter Sitte

Wer mag schon vorgeschnittenes Obst und Gemüse, wenn er es selbst zerkleinern kann? Schäle mit den Kindern Äpfel und Orangen so, dass nur ein langes Stück Schale entsteht.

Besorge dir einen Kirschen-Entsteiner, um – rums, rums – viele Kerne herauszuschießen.

Jagt Äpfel durch Fleischwölfe, hackt große Kürbisse zu Brei, mahlt Körner in der Kaffeemühle:

Es gibt wenige Dinge, die man so lustvoll zerkleinern kann wie Obst und Gemüse. Danach kann man auch noch alles auffuttern.

Foto: Antonio Gravante, Photocase

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