Geschichten erzählen oder vorlesen?

Was ist besser – Geschichten erzählen oder vorlesen?

Es ist egal, ob jemand vorliest oder erzählt, denn es geht um den Kontakt. Doch wer sich – weshalb auch immer – beim Erzählen nicht sicher fühlt, kann zum Bücherregal gehen, ein Buch rausnehmen und vorlesen. Und wer nicht gern vorliest, kann frei von der Leber weg erzählen. Dabei geht es immer um die Kommunikation, um das, was beim Erzählen oder Vorlesen zwischen den Menschen entsteht. Also letztlich um eine Beziehung, die durch die erzählte oder vorgelesene Geschichte entsteht, aufgebaut und vertieft wird. Besonders im Kontext der Kita, der Grundschule und der Familie.

Geschichten sind wie Brücken in andere Zeiten und Welten. Beim Vorlesen und Erzählen sind sie auch Brücken zwischen Menschen. Zwei oder mehr Menschen gehen auf eine gemeinsame Reise, teilen ein Erlebnis, vertiefen ihre Beziehung zueinander und schaffen einen Bezugspunkt in ihrer gemeinsamen Biografie: „Weißt du noch? Das ist wie in der Geschichte von …“

18 FRAGEN, die man sich mal stellen kann

 ZUM THEMA „BILDUNGSRAUM“

 

 

Wie viel Raum lassen Sie dem pädagogischen Raum?

 

Wenn Sie eine Raum-Metapher für Ihre Bildungseinrichtung finden müssten, wäre es Insel, Burg, Garten, Museum oder…?

 

Wären Funktionsräume für die „orale Phase“, die „anale Phase“ und die „phallische Phase“ sinnvoll?

An welchen Ort in Ihrer Einrichtung denken Sie, wenn Sie das Wort Klagemauer hören?

 

Beruhigt Sie die Tatsache, dass der Raum „als dritter Pädagoge“ auch bei hohem Personal-Krankenstand immer anwesend ist?

 

Finden sich die Aspekte gelungener Raumgestaltung – Bewegung, Bauen, Gestalten – auch in Ihrem Personalraum wieder?

 

Gott schuf die Welt in sechs Tagen. Warum brauchen Sie allein für die Renovierung Ihrer Bildungseinrichtung fünf Wochen?

 

Inwiefern verstößt der Zustand der Toiletten Ihrer Schule gegen die Menschenrechte und die Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention?

 

Könnten Sie sich vorstellen, im Leitungsbüro Ihrer Einrichtung zu übernachten?

 

Welchen Raum vermissen Sie in sich selbst?

 

Wie oft haben Sie die Füße schon mal auf den Schreibtisch gelegt? Warum nicht öfter?

Wie viel Geld würden Sie brauchen, um Ihre Bildungseinrichtung zu einer der landesbesten zu machen? Wie rechnen Sie das aus?

 

Warum wächst der Baum der Erkenntnis nicht neben Ihrer Bildungseinrichtung?

 

Was hat nachhaltigere Folgen für Ihre Bildungseinrichtung – das, was Sie getan haben, oder das, was Sie unterlassen haben?

 

Friedrich Fröbel wollte den Kindergarten zu einem „Gartenparadies“ machen. Was würde er sehen, wenn er bei Ihnen aus dem Fenster schaut?

Warum flirtet das Kind mit der Welt und Sie nur mit dem neuen Praktikanten?

 

Was genau meint Ihr Kultusminister, wenn er sagt, es sei nicht genug Geld da, aber andere Haushalts-Bereiche aufgestockt werden?

 

Wie oft haben Sie genickt, aber gleich darauf mit dem Kopf geschüttelt, wenn es darum ging, die Kinder bei der Gestaltung von Räumen einzubeziehen?

Warum muss man hoch singen, wenn man mit Kindern singt?

Grundsätzlich verfügt jedes Kind über einen großen Stimmumfang. Doch darin gibt es, abhängig vom Lebensalter, geeignete und weniger geeignete Abschnitte.

Singt ein Kind im Kindergartenalter in der geeigneten Stimmlage, bewegen sich die Töne etwa von f1 bis e2. Das sollten wir Erwachsene beachten. Singen wir den Kindern in einer tieferen Lage vor, muss die Muskulatur der Kinderstimme nämlich forciert arbeiten, damit ein deutlicher Ton erklingt. Verlangen Erwachsene das tiefe Singen nun über Jahre hinweg, weil sie ungenügend über ihre eigenen Stimmen informiert sind, kann das später negative Auswirkungen auf die Brillanz der hohen kindlichen Singstimmen haben.

Wir sollten auch bedenken, dass sich zu tiefes Singen auf das Hören auswirken könnte und damit auf die Entwicklung der kindlichen Sprechstimme und der Sprachaneignung. Deswegen sollten Menschen, die mit Kindern arbeiten, sich um Stimmbildung kümmern oder wenigstens darauf achten, dass die Kinder in einer passenden Stimmlage mitsingen können. Das wäre der zweite Schritt. Der erste Schritt: Singen! Hoch, tief, leise, laut – aber singen, denn das macht glücklich.

Wie ist das mit dem Recht am eigenen Bild?

Freiheit.EingangC Gute Frage

In den Kita-Verträgen gibt es eine ganze Seite zu diesem Thema: Stimmen die Eltern zu, dass ihre Kinder fotografiert und die Fotos in der Kita, auf der Kita-Webseite oder in pädagogischen Publikationen veröffentlicht werden dürfen? Da können sie ankreuzen, was sie erlauben.

Ich fotografiere gern, um unsere Arbeit sichtbar zu machen, und hänge die Bilder oft aus. Manche Fotos kommen in die Bildungsbücher der Kinder oder in unser Kita-Buch. Wenn ich weiß, dass Bilder außerhalb der Kita verwendet werden, bin ich vorsichtig und bemühe mich, dass möglichst keine Kinder zu erkennen sind. Ich knipse sie von hinten, nur die Hände oder nur die Füße, um hinterher nicht nachschlagen zu müssen, welches Kind fotografiert werden darf und welches nicht.

Als ich vor 20 Jahren in der Kita anfing, gab es dieses Gewese noch nicht. Klar, Handys waren noch nicht verbreitet, und das Internet war Zukunftsmusik. Aber die Sorge heutiger Eltern, welches Bild vom letzten Kitaausflug auf den Pferdehof von wem wozu missbraucht werden könnte, finde ich absurd. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand etwas Böses mit solchen Bildern tut? Was sollte das sein? Schließlich mache ich ja keine pornografischen Bilder aus dem Kita-Alltag.

22 FRAGEN, die man sich mal stellen kann

 

Wäre das Bildungssystem grundsätzlich besser und gerechter, wenn Sie ein höheres Gehalt bekämen?

 

Gibt es eine pädagogische Partei?

 

Was würde sich im Bildungssystem ändern, wenn die Kultusministerkonferenz ausschließlich aus Schulversagern und Schulverweigerern bestünde?

 

Angenommen, die privaten Fernsehsender müssten eine Verblödungssteuer zahlen – wie hoch sollte sie sein? Wie begründen Sie, dass dieses Geld direkt ins Bildungssystem fließen muss?

 

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Was müssen wir im Bildungssystem ändern, damit alles so bleibt, wie es ist?

 

Wie viel der Wertschätzung, die Sie nicht von der Gesellschaft für Ihre Arbeit bekommen, entziehen Sie Ihren Lernenden?

 

Werden Sie die Bildungsrevolution noch erleben? Wann zetteln Sie sie an?

Wie sehr verhindert die Verbeamtung, eine eigene Meinung zum Bildungssystem zu haben?

Glauben Sie, dass das Bildungssystem sich verändert, wenn Sie die höheren Bildungsbehörden verfluchen?

 

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Gibt es pädagogische Korruption?

 

Welche Berufsgruppe ist Ihnen sympathischer – die der Politiker oder die der Pädagogen?

 

Wie definieren Sie Politik aus pädagogischer Sicht?

 

Welche bildungspolitische Veränderung würden Sie sofort auf den Weg bringen, wenn Sie morgen Kultusministerin werden würden?

Darf man die Wörter „Hoffnung“ und „Politik“ in einem Satz nennen?

Haben Sie sich schon mal für eine politische Entscheidung fremdgeschämt?

Haben Sie sich schon einmal für eine politische Überzeugung eingesetzt?

 

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Verbindet das Verhältnis zur Wahrheit Pädagogen und Politiker?

 

Wem verzeihen Sie eine Lüge eher – sich selbst oder einem Politiker?

 

Kennen Sie pädagogisch erfolgreiche Politiker?

 

Warum eignet sich das Prinzip der Demokratie gar nicht für ihre Einrichtung?

 

Wie viel politische Wertschätzung verdient Bildung tatsächlich?

 

Wenn Sie im Bundestag vor allen Abgeordneten drei Sätze sagen dürften – welche wären das? Würden Sie anschließend beklatscht oder ausgebuht?

 

Braucht eine Kita viel Schmuck?

Nein. Der Schmuck sind die Kinder, die Erzieherinnen und Erzieher, die anregenden Materialien. Wenn die Wände und Fensterscheiben leer sind, weil gerade renoviert wird, ist das auch mal schön. Erstens zum Innehalten und Durchatmen, zweitens zum Neugierig-Sein: Was kommt eines Tages an die Wände, auf die Fensterborde? Was wird die Kinder und uns beschäftigen? Was werden wir dokumentieren?

 

Was wäre für Sie ein gutes Team?

In einem guten Team steckt man einander mit Begeisterung für das an, was einen gerade interessiert, und bekommt Feedback zu dem Prozess, in dem man sich gerade befindet, denn ohne negatives Feedback ist man orientierungslos.

Negatives Feedback bedeutet: Wo komme ich vom Kurs ab? Sagt jemand zu mir: „Christian, da schießt du übers Ziel hinaus“, dann kann ich meinen Kurs kontrollieren und überlegen, ob ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Positives Feedback – „Das hast du gut gemacht!“ – veranlasst mich nicht zu einer Kurskorrektur.

Bestätigen Ausnahmen die Regel?

„Kein Bier vor vier“, sagt Otto beim Frühstück und setzt sogleich das Glas an, denn: Ausnahmen bestätigen die Regel. Der Satz mit der Ausnahme von der Regel gehört zweifelsohne zu den universell einsetzbaren Sprichwörtern, aber wie viel Wahrheit liegt in ihm? Und worauf bezieht er sich bloß? Weiter lesen