Demokratiiie

Den Artikel gibt es hier als PDF: Panorama_#3_2024

 

wamiki-Hitliste

Was singt ihr so zum Heftthema?
Wutboy? Hurra, die Welt geht unter?
Dein ist mein ganzes Herz? Oder?

Die wamiki-Hitliste gibt es hier:

Demokratie im Kita-Alltag

Verschiedene Forschungsprojekte haben gezeigt: Kinder können Demokratie! Sie möchten mitreden, mitbestimmen und sich engagieren, wenn es darum geht, Verantwortung fürein­ander zu übernehmen. Wie Beteiligung von Kindern konkret aus­sehen kann, zeigen Beispiele aus der Praxis. Damit aber demokratische Prozesse in der Kita gelingen, müssen sie gelebt werden: Vom Träger, den pädagogischen Fachkräften, den Familien und Kindern … Wer sich über Kompetenz­netzwerke, aktuelle Projekte und ­Materialien informieren möchte, findet diese u. a. auf dem Frühe-Chancen-Portal des BMFSFJ:

Laura Lundy: Partizipation radikal

Partizipation aus menschenrechtlicher Perspektive ist mit einem radikalen Anspruch verknüpft, der in Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention formuliert ist: Jedes einzelne Kind hat das Recht, seine Meinung in allen es berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und es hat den berechtigten Anspruch darauf, dass seiner Meinung gebührendes Gewicht gegeben wird, angemessen und entsprechend des Alters und der Reife des Kindes.

 

Die Kinderrechtsprofessorin Laura Lundy hat ein Modell entwickelt, wie dieser umfassende Rechtsanspruch zu verwirklichen sei. Sie sagt, „die Stimmen der Kinder hören ist nicht genug!“ Sie brauchen: Gelegenheiten, um ihre Meinungen zu äußern; Unterstützung dabei, ihre Meinungen zum Ausdruck zu bringen; Gehör von den relevanten Entscheidungsträger*innen und Transparenz über ihren Einfluss auf Entscheidungen.

Was schränkt Beteiligung ein?
Was kennzeichnet Beispiele ermutigender Beteiligungspraxis?
Mit vorläufigen Antworten regen „Kinderwelten“ Kitaleitungen, Fachberater* innen und Trägervertreter*innen an, die Beteiligung von Kindern in den Einrichtungen diskriminierungskritisch auszurichten.

Foto: Miss X, photocase

Die Kita als weltoffenes Dorf

Die Kita als eine Art weltoffenes Dorf zu sehen, das war zunächst ein spielerischer Einfall. Dann ein Gedankenspiel mit weitreichenden Folgen. Seit mehr als sieben Jahren ermöglicht es Kitateams, sich in einer zusammenhängenden Bilderlandschaft zu bewegen und dadurch die Verbindungen zwischen allen Kitathemen erkennbar und praktisch nutzbar zu machen. Mittlerweile wurde Kita als weltoffenes Dorf zu einem facettenreichen Entwicklungskonzept, das sich ständig erweitert. Es lädt dazu ein, das pädagogische Labyrinth zu verlassen. Es verlockt mit seinem Reichtum an Metaphern, mit zahlreichen Methoden und kreativen Praxisanregungen für alle am Kitaleben Beteiligten. Das systemische und spielerische ­Herangehen tut den Beteiligten gut, wirkt ordnend. Es passt zu unterschiedlichsten pädagogischen An­sätzen und ermutigt Teams, ihren eigenen Entwicklungsbedürfnissen zu folgen. Das Buch macht es leicht, Kita als Ganzes zu sehen, ihre Komplexität entspannt wahrzunehmen und Kitaqualität nachhaltig weiterzuentwickeln – mit ebenso viel Ernsthaftigkeit wie Humor.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn du Nein sagst, stirbt ein Kaninchen!

 

 

 

 

„Von zu viel Fernsehen kriegst du eckige Augen“, „Iss auf. Sonst scheint morgen nicht die Sonne.“ – Mit so einem Quatsch drohen Erwachsene Kindern. Immer noch. Höchste Zeit, den Erwachsenen mal ordentlich zurückzudrohen! Und zwar unverschämt und effektiv. Dieses Buch zeigt dir, wie.

 

Die 5 Freiheiten nach Virginia Satir*

1

Die Freiheit zu sehen und zu hören was im Moment wirklich da ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.

2

Die Freiheit das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke, und nicht das, was von mir erwartet wird.

3

Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.

4

Die Freiheit um das zu bitten, was ich brauche, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.

5

Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.

GEGENGIFT

Den Artikel gibt es hier als PDF: Panorama_#2_2024

wamiki-Hitliste: Alles wird gut

Was singen, tanzen die wamikis beim Herstellen diese Ausgabe?
Tango im Treibsand? I’ll kill her?
Alles wird gut! Hört selbst:

Toxisch weiblich

„Dauernd nehme ich ­Ambivalenzen wahr zwischen dem, was ich will, und ­dem, was ich tue …

Was lauert da in uns weiblich sozialisierten Menschen, dass wir uns immer wieder gegen uns selbst und andere richten?“
Sophia Fritz analysiert ­Weiblichkeit in all ihren ­Facetten und liefert spannende Impulse für ein neues Miteinander.

 

 

 

 

 

 

Wie gelingt Veränderung? Teil 1
Mut zu Fehlern

Dirk von Gehlen plädiert für eine bessere Fehlerkultur: Demnach ist ein Fehler besser,

… wenn du ihn nicht persönlich nimmst,

… du ihn erklären kannst – und das auch tust,

… du draus lernen kannst,

… der Fehler nicht absolut ist,

… du verzeihen kannst,

… du auch schlechtere Fehler akzeptierst.

Wie gelingt Veränderung? Teil 2
10 Sätze, um deine Veränderungs-Fitness zu steigern:

1 Veränderung ist wie Sport. Du wirst besser, wenn du ihn machst. Muskeln schrumpfen, wenn du sie nicht benutzt. Aber sie wachsen, wenn sie ­herausgefordert werden. Trainiere regelmäßig und du stellst fest:

2 Veränderung ist keine Ausnahme, auch wenn es sich so anfühlen mag. Das Leben ist Veränderung. Je mehr du diese gestalten kannst, umso besser!

3 Kultur geht nicht unter, sie geht weiter.

4 Eine wichtige Voraussetzung für Veränderung: deine Fähigkeit zur Selbstreflexion! Frag dich stets: Was wäre, wenn das Gegenteil richtig wäre?

5 Wir suchen ständig nach neuen Lösungen. Auf dieser Grundhaltung basiert ­wissenschaftlicher Fortschritt –
und sie hilft dir, Veränderungen zu gestalten.

6 Die beste Übung: Gegensätze aushalten und die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten.

7 Denn: „Bildung ist die Fähigkeit, Dinge aus der Perspektive eines anderen zu betrachten.“ (H. G. Gadamer)
Bilde dich in diesem Sinn weiter!

8 Das größte Privileg einer freien Gesellschaft ist die Möglichkeit, die eigene Meinung zu ändern. Mach davon Gebrauch!
Korrigiere deine Fehler, lerne aus ihnen und versuche, auf neue Gegebenheiten zu reagieren.

9 Wer nicht in der Lage ist, seine Meinung zu ändern, unterschätzt auf dramatische Weise die Komplexität der Welt. (J. Bezos)

10 Vielleicht ist auch das Gegenteil richtig. Finde es heraus!

Foto: table / Photocase

Streiten

Gestritten wird ständig. Im Team, in der Familie, beim Essen, in Talkshows, in Regierungen, bei TikTok. Über Gefühle, Geld, Staatsgrenzen. Und wenn’s dumm läuft, stehen am Ende alle als Verlierer da. Kein Wunder, dass die meisten keinen Bock auf Streit haben. Aber ohne geht’s halt auch nicht, allein schon der Demokratie wegen. Wie also streiten, ohne dass es so verdammt wehtut, sondern vielleicht sogar konstruktiv wird?

Könnt ihr hier erkunden:

 

22 populäre Mythen

Hein de Haas ist einer der führenden Migrationsforscher weltweit. Er weiß, wovon er schreibt, und er tut in seinem Buch nichts anderes, als die vielen Behauptungen, die es über Migration gibt (Welt steht vor Flüchtlingskrise, Ausländer nehmen uns Arbeit weg, Zuwanderung bringt Verbrechen) mit Tatsachen zu konfrontieren, Forschungsergebnissen, Statistiken, Untersuchungen. Was dabei herauskommt (Welt steht nicht vor Flüchtlingskrise, Ausländer nehmen uns nicht die Arbeit weg, Zuwanderung bringt nicht mehr Verbrechen), ist oft nicht das, was Lesende vorher gewusst zu haben meinen. Es ist aber wissenschaftlich gut begründet. Und nicht selten erstaunlich.

 

 

Wie erkläre ich Kindern Rassismus?

Rassismus ist strukturell und prägt Kinder von klein auf. Josephine Apraku bietet mit ihrem gleichnamigen Buch eine Basis, Kinder antirassistisch zu begleiten: vom Kleinkindalter bis zur Pubertät. Grundlegende Infos, praktische Tipps und ein Glossar der wichtigsten Begriffe runden das Buch ab.

 

Übergänge

Hier gibt es den Artikel als PDF: Panorama_#1_2024

Von Kindern für Kinder

Berater – so nennen fünf- bis sechsjährige Kinder aus Reggio Emilia, die im Sommer in die erste Klasse eingeschult werden, ein Buch, in dem sie ihren Kindergarten mit den Menschen und vielen Details beschreiben. Es ist ein Buch für die Dreijährigen, die im September den Kindergarten besuchen werden, und für ihre Familien. An einem Nachmittag im Juni empfangen die älteren Kinder die neuen und zeigen ihnen ihr Haus. Jedes neue Kind bekommt einen Beutel mit dem Namen des Kindergartens und dem Büchlein…. Diese Tasche können sie benutzen, um Dinge zwischen Kindergarten und Zuhause zu transportieren. So wachsen die beiden Plätze zusammen.

www.reggiochildren.it/en/

 

Analog trifft Digital 1: Schwarzer Kasten

Praxisidee: Baut euch wie wir in der ­Ausstellung „Spielplatz Sprache“ einen Kasten, malt das Innere schwarz an. Schließt eine Webcam an einen Computer an und diesen an einen Beamer. Sammelt kleine Spielzeuge, Ausschnitte aus Zeitschriften, Natur- und Recyclingmaterialien und platziert sie in eurem schwarzen Kasten. Auf der Wand entsteht durch den Ausschnitt eine neue Welt. Untersucht wie echt Medienbilder sind und wie ihr sie selbst manipulieren könnt. Alternativ: Benutzt eine Mikroskop- oder Endoskopkamera.

wamiki.de/shop/wamiki/extras/spielplatz-sprache/

Analog trifft Digital 2: Ein Schulhof für alle!

Der Schulhof soll verändert werden. Eine Gruppe von Kindern aus verschiedenen Klassen entwickelt mit der Architektin und Pädagogin Ideen.
Wie fragen wir die anderen Kinder nach ihrer Meinung? Es sind mehrere hundert. Wie erreichen wir sie? Wie machen wir unsere Ideen sichtbar?
Die Gruppe bündelt die entstandenen Ideen als Stationen auf einem Papier-Plan. Die Kinder hängen den Plan zur Diskussion im Foyer auf. Der Plan wird fotografiert und mit Beispielbildern und Texten auf den Schulblog geladen. Jede Station auf dem Plan bekommt im Blog eine eigene Unterseite und damit einen eigenen QR-Code. Dann malt die Gruppe den Plan 1:1 mit dem Kreidewagen auf den Schulhof und bringt die QR-Codes an den fiktiven Stationen an. Nun ist der Plan begehbar und alle können teilhaben, sich informieren, diskutieren: im Foyer, auf dem Blog, im Plan selbst und per QR-Code.

 

Übergangstiere

Kinder einer Kita, die demnächst in die Schule kommen, sammeln ihre Kräfte: Sie malen ihre Krafttiere. Tiere, die ihnen auf dem Weg in die Schule Kraft geben sollen.

Eltern unterstützen sie dabei, sie bauen die Rahmen und Leinwände auf, auf die die Kinder ihre Krafttiere malen werden. Seit Wochen bereiten sich die Kinder darauf vor, sie begegneten Krafttieren in Märchen, in Musik, in Filmen, in der Natur, in Spielen. Nun wissen sie, welches Tier sie malen wollen. Die Fachkräfte regen die Fantasie an. Die Kinder beobachten ihren Atem, wie er kommt und geht, atmen tief ein und aus, stellen sich eine Wiese an einem schönen Tag vor, erkennen eine Bewegung am Waldrand: Da ist es – ihr Krafttier… Sie beginnen, mit ihm zu sprechen. Es ist ihr persönliches Krafttier, sie müssen keine Angst haben. Was kann das Tier alles machen? Schnell rennen zum Beispiel. Ganz Ohr sein – zuhören. Es entstehen wunderbare Krafttiere, die den Kindern ungeahnte Kräfte verleihen…

wamiki.de/shop/dvd/portfolio-weltwissen-18/

 

Alle Gefühle sind gute Gefühle!

Wenn Kinder schon von klein auf lernen, ihre Gefühle zu erkennen und zu benennen entsteht ein mündiger, selbstbestimmter Umgang mit all den Emotionen, die gerade Kinder so ungefiltert und unvermittelt erleben. Schon nach wenigen Tagen können auch die kleinsten Menschen sie auseinanderhalten. Jeden Abend anzukreuzen, welche dieser Emotions-Monster im Tagesverlauf angeklopft haben wird schnell zur wertvollen Routine und hilft bei der Verarbeitung der Eindrücke.

 

Dieses Ritual schafft auch den Raum, um über Bedrückendes zu sprechen. Zusätzlich gibt es Platz für das Pflegen eines Tagebuchs. Ein Mitmachbuch zum Verstehen von Gefühlen, zum Erlernen von Selbstreflexion und Achtsamkeit.

Ab sechs Jahren.

Das Gefühlstagebuch: „Ein gutes Gefühl“ ist erschienen bei: Ein guter Verlag.

einguterplan.de/eingutesgefuehl/

 

Übergänge im Alltag stressfrei gestalten

Hektik und Stress in der Krippe entstehen oft durch kleine Übergänge: die Mikro­transitionen. Dorothee Gutknecht und Maren Kramer zeigen in ihrem Praxisbuch „Mikro­transitionen in der Kinderkrippe“ deshalb ­Strategien und Methoden, wie Erzieher und Erzieherinnen alltäg­liche Übergänge so achtsam gestalten können, dass Stress reduziert wird. Dadurch bleiben pädagogische Fachkräfte und Kleinkinder entspannt.

www.herder.de/

 

Das Kinderbuch von der Gewalt

Sachbuch

Der Klassiker. Mit diesem Buch will die schwedische Autorin anregen, sich Gedanken zu machen. Gedanken über die vielen Facetten von Gewalt: Vom Sandkasten bis zum Rollstuhl, von den Wikingern bis heute gab und gibt es sie. Gewalt hat viele Gesichter. Manchmal mag sie notwendig sein, aber wie vermeidet man sie? Gewalt im Fernsehen? Nur interessant, solange man selber keine blutige Nase bekommt? Neben Folter und Bomben brandmarkt Stalfelt in ihrem Klassiker aber auch Umweltzerstörung und Verbalattacken als Formen von Gewalt. Ab 5.

wamiki-Tipp:

Pernilla Stalfelt, Ich mach dich platt

Moritz Verlag, 32 Seiten, 12,00 Euro

Alle Medientipps gibts als PDF hier: Medien_#5_2023

Krieg und Frieden

Sachbuch

„Kommt der Krieg auch zu uns?“. Die Psychologin Elisabeth Rauffauf antwortet in ihrem Buch „Wann ist endlich Frieden?“ auf Kinderfragen: Warum erschießen Menschen andere Menschen? Haben Soldaten auch Angst? Wie fühlen sich geflüchtete Kinder in einem fremden Land? Sie erklärt einfühlsam und ehrlich, ohne den Krieg zu verharmlosen.

Stimmen von Kindern, die von ihren Erlebnissen in Syrien, Afghanistan oder der Ukraine erzählen – und von ihren Hoffnungen, ergänzen das Buch. Ein Buch, das man heute leider gut gebrauchen kann. Ab 7.

Hier gibt es alle Medientipps als PDF: Medien_#5_2023

 

 

 

 

Radieschen von unten

Sachbuch

Vorsicht, Lesensgefahr! Ist Sterben schlimm? Kann es auch schön sein? Warum muss man überhaupt sterben? Was passiert dann? Wäre es nicht viel toller, unsterblich zu sein? Und wie ist es eigentlich, wenn man täglich beruflich mit dem Tod zu tun hat? Dieses Buch öffnet behutsam die Tür zu einem geheimen Zimmer. Die Welt dahinter ist mal traurig, sogar auch manchmal lustig, und immer besonders und aufregend. Ab 8.

Hier gibt es alle Medientipps als PDF: Medien_#5_2023

Kind in der Kiste

Bilderbuch

Wenn man seine Eltern immer für sich hatte, ist es die reinste Zumutung, sie mit einem neuen Geschwisterkind teilen zu müssen. So geht’s dem Mädchen in „Kind zu verschenken“. Das Baby sehe aus wie ein Äffchen, findet das Mädchen, schreie und kacke nur herum. Was für eine Gemeinheit, dass die Eltern es den ganzen Tag betutteln! Das Kind beschließt, sich neue Eltern zu suchen, und setzt sich in eine Kiste, auf die es „Kind zu verschenken“ schreibt.

Was nun folgt, kann man seitenlang beobachten: wie es sich da auf der Straße feilbietet; wer nach und nach mit in die Kiste zieht – und sich wieder verabschiedet.

Das emotionale Wechselspiel des Kindes aus Wut, ­Traurigkeit und Zuversicht fängt Hiroshi Ito mit wenigen Strichen ausdrucksstark ein. Berührend und witzig zugleich! Ab 5.

Hier gibt es alle Medientipps als PDF: Medien_#5_2023

Dunkel war’s, der Mond schien helle

Bilderbuch

Ihr könnt hier die vermutlich längste Fassung des berühmten Kindergedichts entdecken:

Neue, unbekannte Verse von zehn Dichter*innen, darunter Heinz Janisch und Paul Maar, bringen frische Energie und jede Menge Spaß. Ein unterhaltsames Buch, das von Lyrikexperte Uwe Michael Gutzschhahn zusammengestellt und mit viel Sinn für Humor von Jens Rassmus illustriert wurde. Ab 4.

Hier gibt es alle Medientipps als PDF: Medien_#5_2023

Lebenskulturen

 

Bist du das?

„Es gibt einen Menschen, der spürt, wenn etwas nicht stimmt, der hinhört, auch wenn ich nichts sag und der hinsieht, wenn ich plötzlich ganz anders bin. Und dieser Mensch bist du!“ Sieh hin, hör zu, frag nach. Kinder und Jugendliche können sich nicht alleine schützen. Schieb deine Verantwortung nicht weg. nicht-wegschieben.de heißt das neue Hilfe-­Portal gegen sexuellen Missbrauch.

Film und umfangreiche Hilfe-Materialien gibt es hier

  

 

Für eine bessere Welt

Es gibt viel zu tun! Unsere Erde ist einzigartig. Wir alle, Menschen, Pflanzen und Tiere, brauchen sie. Und weil sie so wertvoll ist, müssen wir sie gemeinsam schützen und gut behandeln. Aber wir gehen schlecht mit ihr um, und das muss sich ändern. Um die Zukunft auf unserem Planeten besser zu gestalten, haben sich im Jahr 2015 Menschen aus den 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zusammengesetzt und 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beschlossen. Damit wir diese Ziele ­erreichen, müssen wir alle mithelfen.

 

Das Buch zum Thema für Kinder
ab 5 Jahren, aufbereitet und ­illustriert von Judith Drews, erschien bei Jacoby & Stuart.

 

Babys in den Kulturen der Welt

Auf sehr lebendige Art schildert dieser Fotoband, wie Babys in anderen Teilen der Welt leben – wie sie gebadet, gepflegt und gekleidet oder wie sie in den Schlaf gewiegt werden. So mag es uns wundern, dass Aborigines ihren Nachwuchs in Rauch baden, dass Inuit-­Mütter ihren Babys Mooswindeln anlegen oder dass Eltern in China die Schuhe ihres Kindes verstecken, damit es im Schlaf nicht fortgehen kann. Letztlich aber sind es doch die immer gleichen Sorgen, die Eltern auf der ganzen Welt umtreiben. Und das Wissen, dass es auch anders geht, als wir es kennen, inspiriert uns, Neues zu entdecken und auszuprobieren. — Ein Buch von Claire d’Harcourt und Béatrice Fontanel.

 

Geniale Umdeutungen und schöner Quatsch

Kleider aus Kohl, Feenschuhe aus Blättern, Melonen, aus denen Kerne regnen („Meloncholie“) … wamiki-Leser*innen werden sich erinnern. Die ­­Künstlerin Sarah Illenberger erweckt Alltagsgegenstände zum Leben, interpretiert Naturmaterialien neu und gestaltet mit ihren spielerischen Kunst-Irritationen immer wieder auch Auftritte für große Häuser. Wer Einblick in das aktuelle Werk der Künstlerin bekommen mag, dem sei ihr ­Kalender ­empfohlen, der seit acht Jahren mit immer wieder neuen ­Arbeiten überrascht.

Raum-Kulturen in der Kita

Dieses Buch ist ein Lesebuch, in dessen Mittelpunkt die Erfahrung von Räumen steht – die Raumerfahrung von Kindern und die Erfahrungsräume, die zwischen Kindern, Materialien oder Dingen, Fachkräften und auch Tieren und Pflanzen entstehen. Wenn in Fachdiskussionen so häufig hervorgehoben wird, dass Räume anregende Lernumgebungen sein sollen und Dinge einen Aufforderungscharakter haben, so wird in diesem Buch danach gefragt – wie regen Räume an und wozu fordern sie auf?

Im Zentrum stehen drei Kitas, deren Qualität bereits auf unterschiedliche Weise ausgezeichnet wurde und die die Gestaltung ihrer Innen- und Außenräume zu einem bewussten Mittelpunkt ihrer pädagogischen Arbeit machen. Alle drei Einrichtungen zeichnen sich durch eine vielfältige und spezifische Materialität aus. Während zwei ein offenes Raumkonzept verfolgen, arbeitet eine mit Gruppen. Eine Einrichtung orientiert sich an der Reggio-Pädagogik und arbeitet mit bewusst ausgewählten und ästhetisch geordneten Materialien. Die zweite sammelt zum Beispiel Spielzeug, altes sowie neues in großer Zahl, und richtet zugleich unterschiedliche, mit einzelnen Fachkräften langfristig verbundene Werkstätten und Räume, sowohl drinnen als auch draußen, ein.

Die dritte hat zwar ein Gebäude, aber das Leben findet unabhängig der Jahreszeiten fast ausschließlich in einem großen Gartenhof statt, in dem zwischen Blumen und üppigen Blumenbeeten überall Naturmaterialien, aber auch Backsteine, Rohre oder Bretter liegen und Hütten aus Bau­latten stehen.

 

Nachhaltigkeitskultur

 

 

Kennt ihr die die 17 Ziele der UN für eine bessere Welt?

Mehr Infos zu den 17 Zielen gibt es unter 17ziele.de und unter un.org/sustainabledevelopment

Reicht ’s dir?

Den Beitrag gibt es hier als PDF: Panorama_#4_2023

Gewaltfreie Pädagogik in der Kita

Die Kita als sicherer Ort für Kinder? Jedes Kind hat nicht nur das tiefe Bedürfnis, liebevoll und behütet aufzuwachsen, es hat auch ein Recht darauf. Doch wo beginnt seelische, körperliche oder sexualisierte Gewalt? Gibt es Warnhinweise, an denen Kita-Leitungen, Träger und Team Fehlverhalten pädagogischer Fachkräfte frühzeitig erkennen können? Was tun? Das Medienset von Jörg Maywald und Elisabeth Ballmann bietet Basiswissen, Fallbeispiele, Reflexionsfragen und Checklisten für die Team- und Eltern­arbeit.

Undercover in Kitas

Deutschlandweit fehlen über 380.000 Kitaplätze und mehr als 98.000 Erzieherinnen und Erzieher. Dieser Mangel hat Folgen: Immer wieder erhält „Team Wallraff“ Hilferufe von verunsicherten Eltern und verzweifelten Fachkräften. Diesen ist Reporterin Alesia in zweijähriger Recherche nachgegangen und wollte in drei Undercover-Einsätzen herausfinden: Was passiert mit unseren Kindern? Für Investigativ-Journalist Günter Wallraff steht fest: „Es fehlen zuallererst mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen, aber auch unangekündigte Kontrollen zur Aufrechterhaltung der Qualität unserer Kitas und der Mitarbeitenden. Sollten Missstände auftreten, müssen diese klar benannt werden. Wir brauchen noch mehr gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher, die Spaß an ihrem Beruf haben und den Umgang mit Kindern als Berufung sehen.“

Qualität und Kinderschutz für alle

Das Wohl des Kindes muss im Kita-Alltag an erster Stelle stehen.“ Nach den erschütternden Enthüllungen der Reportage „Team Wallraff – undercover in Kitas: Was passiert mit unseren Kindern?“ vom 28. September 2023 fordern die Kita-Fachkräfteverbände der Bundesländer in einer Stellungnahme erneut eine Qualitätsdebatte über entwicklungsförderliche Bedingungen in Kitas und konsequenten institutionellen Kinderschutz. „Die Reportage zeigt drastische Fälle von übergriffigem Verhalten und körperlichen sowie psychischen Misshandlungen“, heißt es in der bei Social Media von den verschiedenen Kita-Fachkräfteverbänden geteilten Stellungnahme. Ein Problem, das die Verbände sehen: Die im Beitrag zitierten Stellungnahmen der Träger bieten wenig Hoffnung, dass die Probleme konstruktiv bearbeitet und Verbesserungen herbeigeführt werden: „Wenn Träger Fehlverhalten zudecken oder die Aufrechterhaltung der betrieblichen Abläufe und wirtschaftliche Aspekte über das Wohlergehen von Kindern und Mitarbeitenden stellen, besteht die Gefahr, dass das Kindeswohl nicht mehr gewährleistet werden kann.“

Mir reicht’s

Ein kleines Mädchen spaziert in Knallfarben durch das Buch. Es ärgert sich über die Tante, die ihr ungefragt in die Wangen kneift: „Schaut euch diese dicken Bäckchen an…“ Immer wieder. Jahraus, jahrein. „Mir reichts!“, denkt das

Mädchen und sinnt auf Rache. Eine Geschichte über Grenzen, Selbstwirksamkeit und Mut. Raquel Bonita: Mir reichts! Carl Auer Verlag 2023.

Das Mädchen in Rot

Gute Geschichten sind magisch. Sie können sich verändern wie die Wolken am Himmel. Sophia will zu ihrer Großmutter. Es geht ihr nicht besonders gut, bestimmt würde sie sich über Besuch freuen. Das Mädchen packt Kekse, Honig und Orangen in ihren Rucksack, knöpft den roten Kapuzenmantel zu, den Großmutter ihr genäht hat, und geht los. Aber der Weg ist weit und überall lauern Gefahren. Ein Unwetter braut sich zusammen; im Großstadtdschungel treiben Schakale und Wölfe ihr Unwesen und laute, grelle Konsumtempel locken mit ihren Versuchungen. In eindrücklichen Bildern interpretiert der große Künstler Roberto Innocenti die jahrhundertealte Geschichte von Rotkäppchen für unsere Zeit.

Innocenti, Roberto/Frisch, Aaron: Das Mädchen in Rot. Aus dem Englischen von Ulli und Herbert Günther. Gerstenberg 2013, 32 Seiten, ab 8/10 Jahren

Der Ballon

Dieses Bilderbuch lotet die emotionalen Tiefen der Farbe Rot aus. Bevor „Der Ballon“ so rot, leuchtend und mäuschenstill vor Emilia erschien, war die Farbe dem Kopf von Emilias Mama vorbehalten, die alle und jeden anschrie, außer sich vor Wut. Als es plötzlich verblüffend still war und nur dieser tiefrote Ballon vor Emilia schwebte, war es ihr, als sei ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Sie kann diesen stillen, großen Ballon herumtragen, auf ihn aufpassen und auf ihm hüpfen. Als sie ein Kind mit einer hübschen, ruhigen Mama sieht, scheint sie zu bedauern, dass sie nur mit einem Ballon unterwegs ist. Doch dann sagt sie: „Na ja, manchmal kann man nicht alles haben.“

In diesem kleinformatigen Bilderbuch stehen zwei starke Gefühle einander gegenüber: der alltägliche Zorn der übellaunigen Mutter, die sich immer wieder „aufbläst“ und rot wird, und das heitere, spielerische Rot des Ballons, der dem Kind plötzlich die Mutter ersetzt.

Praxistipp: Wer sich „Der Ballon“ und „Alles Farbe“ mit Kindern ansieht, kann sich hinterher mit ihnen auf die Suche nach Rottönen in anderen Bilderbüchern machen und fragen: Was bedeutet das Rot in dieser Geschichte? Für welches Gefühl, für welche Person steht es? Vielleicht haben die Kinder auch Lust, ihre eigenen Visionen oder Ideen in Rot und mittels verschiedener Materialien darzustellen.

ISOL: Der Ballon. Aus dem Spanischen von Karl Rühmann. Jungbrunnen
Verlag 2014, 26 Seiten, ab 5 Jahren