Wenn Steine lebendig werden

Bilderbuch

“Als wir noch zu Hause wohnten, krähte jeden Morgen der Hahn”, erzählt ein Kind namens Rama von einer Zeit, als seine Welt noch in Ordnung war. Eine Geschichte, wie wir sie heute in vielen Bilderbüchern lesen können, die aber, wie so viele andere Geschichten auch, nicht so schön weiter geht, mit Vater, Mutter und Kind und dem Großvater. Ganz frei waren sie nicht, meinte der Großvater, aber sie waren zusammen und konnten leben – bis der Krieg kam und immer mehr Nachbarn und Freunde wegzogen. Schließlich gingen auch Vater, Mutter, Großvater und die beiden Kinder. Sie haben Glück im Unglück und erreichen einen Ort, wo sie leben können. Sehr einfach und schlicht ist die kleine Geschichte auf Deutsch und Arabisch erzählt. Was sie so besonders macht, sind die Bilder. Gelegt und geklebt aus vielen hundert Kieselsteinen in allen Farben und Größen haben sie eine ganz besondere Ausstrahlung, schwer in Worte zu fassen. Diese Steine können filigrane Blütenstengel darstellen, sie können fliegen. Sie zeigen aber auch, wie das Gepäck wie Felsen auf den Schultern lastet, wie Bomben vom Himmel fallen, wie Menschen in qualvoller Enge eingekerkert sind. Sie geben den Figuren Ausdruck. Ein alter Mann in Syrien malt so mit Steinen und eine in Kanada lebende Niederländerin hat ihn und seine Kunst im Internet entdeckt und ihn über Umwege dazu bringen können, diese Geschichte zu gestalten. Niza Ali Badr hat die Steine zum Reden gebracht, jeder der ausgewählten Steine und Steinchen zeigt, wie genau da jemand hingeschaut hat. Man sieht regelrecht, wie jemand suchte, anfasste und sortierte, schaute und in jedem Steinchen die Geschichte fand. Ein Stein für die Sonne an einem heißen Tag, ein Stein für den Mond, der den Weg weist … Ein Bilderbuch-Kunstwerk, Sie sollten es unbedingt genau anschauen.

Wazn Teez?

Bilderbuch

Auf moosigem Grund treffen neugierige Libellen auf chaotische Käfer und ein zartes Pflänzchen.Und können sie damit ein Baumhaus bauen? Die ausgezeichnete amerikanische Illustratorin Carson Ellis hat in ihrem zweiten Bilderbuch eine zauberhaft fantastische Welt erschaffen, die sie absolut charmant mit einer eigens für dieses Buch entwickelten Kunstsprache untermalt. Der bekannte deutsche Kabarettist und Autor Jess Jochimsen hat, zusammen mit der Kölner Theaterregisseurin Anja Schöne, den Text mit viel Feingefühl und Witz ins Fantasiedeutsche übertragen. Eine witzige kleine Geschichte, in einem sehr dekorativen, ästhetisch gelungenen Stil gehalten, mit jeder Menge zu entdecken: Jahreszeitenbuch einmal anders.

Warten auf Goliath

Bilderbuch

Bär wartet an der Bushaltestelle auf Goliath. Er ist sich völlig sicher, dass sein Freund kommen wird, wenn auch der Tag zur Nacht wird, der Frühling zum Sommer und das Rotkehlchen in seinem Nest Zweifel am Kommen des Freundes äußert. Als der erste Schnee fällt, vergisst Bär vor Freude über die tanzenden Flocken fast, dass er wartet. Dann rollt er sich nach Bären-Art ein und schläft tief, bis im Frühling – der Kirschbaum blüht – ein sanftes Geräusch die Ankunft von Goliath anzeigt. Goliath ist eine Schnecke. Er entschuldigt sich für die Verspätung. Aber für Bär macht das nichts: Er war sich immer sicher, dass Goliath kommen wird.

Die Geschichte lebt von der erwartungsvollen Spannung darauf, wer dieser Goliath wohl sein wird, auf den Bär voller Urvertrauen wartet. Etwas so Riesiges wie der angsteinflößende Goliath, den David einst besiegt hat? Aber dieser Goliath ist stark durch seine Ausdauer und seiner Unbeirrtheit und beide Freunde sind es durch ihre unerschütterliche Freundschaft.

Wieder verwendet Antje Damm ihre in »Der Besuch« erprobte Technik des Bauens und Fotografierens: In ihrem neuen Buch hat sie eine kleine Bühne aus Pappe gebaut: mit Haltestelle, Kirschbaum und einem Stück Natur, in dem wir den Tageslauf, den Wechsel von Tag und Nacht und der Jahreszeiten entdecken können. Die einfache Technik verlockt zur Nachahmung: Kinder können ihre eigenen Pappkisten-Bühnen erfinden und Geschichten erzählen.

Alle Zeit der Welt

Bilderbuch

Antje Damm hat 2007 ein kleines, dickes, rechteckiges Buch gestaltet: Alle Zeit der Welt. Anlässe, um miteinander über Zeit zu sprechen. Hier hat sie schon alles gesagt und gezeigt, was es zu diesem Thema mit Kindern ab etwa fünf Jahren zu besprechen gibt: Von den Jahreszeiten über die Tageszeiten, die Zeit in einem Menschenleben, die Vergänglichkeit und vielen anderem mehr. Jedes Ding, jede Pflanze, jedes Tier hat seine Zeit. Das Buch ist ein Ideengeber und Philosophie-Anreger zum Thema Zeit sondergleichen. Auf jeder Seite ist mindestens ein Hinweis versteckt, der den Betrachter zu weiteren Fragen und Antworten animiert.

Ein Kinderbuch, das immer noch ein Muss für alle ist, die mit Kindern „Zeitfragen“ erörtern. Viele der Fragen und Bilder sind auch für noch jüngere Kinder interessant und ältere Kinder und Erwachsene können sowieso profitieren.

Videospiele

Day of the Tentacle Remastered

Videospiel

Was haben Benjamin Franklin, bunte Tentakelwesen und Zeitmaschinen gemeinsam? Sie sind Bestandteile des legendären Point’n’Click-Adventures „Day of the Tentacle“, das bereits 1993 erschien und letztes Jahr in einer grafisch überarbeiteten Fassung erneut veröffentlicht wurde.

Die Story blieb unangetastet: Streber Bernard, Rocker Hoagie und die durchgeknallte Laverne müssen in drei verschiedene Zeitepochen reisen, um sprechende Tentakelwesen davon abzuhalten, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Dazu sammelt das Trio Gegenstände, hilft einander aus der Patsche und löst Rätsel. So bringt Hoagie im 18. Jahrhundert George Washington dazu, einen Baum zu fällen, damit Laverne im Jahr 2022 nicht in dessen Ästen feststeckt.

Wer anspruchsvolle Rätsel und lustige Dialoge mag, ist hier seit 23 Jahren an der richtigen Adresse.

Persona 4 Golden

Videospiel

Die verschlafene japanische Kleinstadt Inaba wird von einer mysteriösen Mordserie erschüttert: Immer wieder werden Leichen entdeckt, die von Fernsehantennen baumeln. Die örtliche Polizei ist ratlos. Zeitgleich entdecken Jugendliche, dass sie die Gabe besitzen, durch Fernsehbildschirme in eine fremde Welt zu gelangen. Dort treffen sie Menschen, die in ihrer eigenen Scheinwelt gefangen sind. Schnell wird klar, dass diejenigen, die dort feststecken, wenig später zu den Mordopfern zählen. Als Anführer der Clique müssen wir nicht nur Gefangene aus der Fernsehwelt retten, sondern auch unser tägliches Leben als Oberstufenschüler managen und Kontakte pflegen, um daraus Kraft für die finale Konfrontation mit dem Mörder zu schöpfen.

„Persona 4“ ist einzigartig und macht erschreckend schnell süchtig.

The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D

Videospiel

Fragt man Spieler nach dem besten Spiel aller Zeiten, lautet die Antwort häufig „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“. Das 1998 erschienene Action-Adventure genießt bis heute Kultstatus und hat mit 99 von 100 Punkten die höchste Durchschnittsbewertung eines Videospiels. In dem Zeitreiseabenteuer spielen wir den Helden Link, der zwischen seinem 9- und 16-jährigen Ich hin- und herspringen muss, um das Königreich Hyrule vor dem machtgierigen Bösewicht Ganondorf zu retten. Dabei wird er von Prinzessin Zelda unterstützt, die Ganondorfs Schergen entflieht und sich auf eigene Faust durchschlägt.

Die Neuauflage hat nichts vom Charme des Originals eingebüßt und ist noch heute ein Meilenstein der Videospielgeschichte.

Bilderbuch: Im Land der Fabelwesen

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Ein Land voller Dämonen, Ungeheuer und fantastischer Geschöpfe tut sich vor dem kleinen Hieronymus auf, der aus großer Höhe ins Wasser fällt. Bei seinem Sturz verliert er Rucksack, Kappe und Ball, die von den seltsamen Wasserwesen sofort geklaut werden.

Wieder hat der Illustrator Thé Tjong-King ein Wimmel-Buch ohne Worte geschaffen. Man kann den drei Gegenständen und dem Jungen folgen, darf deren Spuren nicht verlieren, muss alle Hinweise richtig deuten und kann abenteuerliche Szenerien voller Details entdecken. Der erwachsene Mitschauer bemerkt schon bald, dass die Wesen der auch nach 500 Jahren noch rätselhaften Bildwelt des Hieronymus Bosch entstammen. Kinder kennen sie noch nicht, begegnen ihnen aber später vielleicht wieder, und dann fällt ihnen auf, dass es solche Wesen schon gab, lange bevor sie die Bildwelten der fantastischen Literatur oder der Videospiele bevölkern.

Zu hoffen ist, dass Erwachsene sich nicht davon abhalten lassen, dieses Buch voller Fabelwesen gemeinsam mit Kindern zu bestaunen. Verraten sei: Die Guten siegen – wie in den alten Märchen.

 

 

Bilderbuch: Die Flucht

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Ein Kind erzählt, wie der Krieg über seine Welt hereinbricht und schließlich den Vater mitnimmt. Die Mutter flieht mit dem Kind und seinem Bruder, verliert unterwegs immer mehr von ihrer Habe und versucht, die Kinder auf der Reise in ein fernes Land vor den Schrecken des Krieges zu beschützen. Als die kleine Familie an den Mauern einer Grenze und den Wächtern zu scheitern droht, rettet ein unbekannter Helfer sie. Später überqueren die drei unter großen Gefahren ein Meer. Das erzählende Kind beobachtet die Zugvögel am Himmel, die alle Grenzen überwinden können, und hofft, eines Tages mit seiner Familie eine neue Heimat zu finden.

Ein Buch voller wunderschöner Bilder, ästhetisch gestaltet – bis hin zu dem schweren, matten Papier. Ein Kunstwerk.

Bilderbuch: Wenn ich groß bin…

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Bei ihren Spielen im Sandkasten träumen ein kleines Mädchen und seine Freunde, drei Schweinchen, von der Zukunft: Wenn sie groß sind, wollen sie Feuerwehrfrau, Polizist, Bauer und Zauberer werden. Dann werden sie den großen bösen Wolf nass spritzen, piksen und verschwinden lassen. Plötzlich hören sie den kleinen Wolf nebenan erbärmlich heulen. Als er sich beruhigt hat, droht er, dass er sie alle fressen wird, wenn er groß ist.

„Wenn wir groß sind“ ist die Geschichte von einem, dem alle nur Böses wollen. Kein Wunder, dass er schließlich ein großer böser Wolf wird! Diejenigen, die wissen, dass der Wolf Rotkäppchen fressen will und kleine Schweinchen besonders lecker findet, könnten sich fragen, ob es nicht die klassischen Vorurteile und Drohungen sind, die aus dem netten kleinen Wolf, der Kekse liebt, ein großes böses Untier machen.

Das witzig gestaltete, quadratische Papp-Bilderbuch erzählt seine Geschichte auf zwei Ebenen, bietet viel Gesprächsstoff und fordert die kindlichen Zuhörer auf, sich zu entscheiden, zu wem sie halten. Gar nicht so leicht…

Bilderbuch: Die Macht des Schwarms

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Der berühmten Klassiker „Swimmy“ von Leo Lionnie – viele kleine Fische verlieren ihre Angst vor den großen Fischen – hat einen Nachfolger. In dem Papp-Bilderbuch „Der König der Meere“ fühlt sich ein Fisch als König: „Blubb blubb.“ Solche Geräusche sind die einzigen „Worte“ im Buch. Doch plötzlich kommt ein größerer Fisch und verschluckt den König. Dann naht ein riesiger Fisch, der den großen schluckt. Diesen Fisch holt ein gewaltiger Schwarm kleiner Fische ein und „verschlingt“ ihn.

Die Umrisszeichnungen der Fische auf weißem Untergrund sind extrem schlicht. Originell ist die Idee so lange nach Lionnis Bilderbuch zwar nicht mehr, aber immer noch überzeugend.

Videospiele

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Pokémon Sonne und Mond. Videospiel

Hand aufs Herz: Bei „Pokémon“ ging es schon immer um ungleiche Machtverhältnisse. Der Spieler wird zum Trainer, der die namensgebenden Fantasiewesen einfängt, um ihnen in wilden Kämpfen Befehle zu geben. Über allem steht die Prämisse der bedingungslosen Freundschaft zwischen Trainer und Pokémon, die aber abseits der früher beliebten Zeichentrickserie kaum zu spüren war. Mit dem spielenden Kind von damals ist auch die Reihe inzwischen erwachsen geworden und lässt sich – nicht nur optisch – kaum wiedererkennen. In der angenehm unverbrauchten Hawaii-inspirierten Spielwelt werfen wir die bunten Pokémon zwar immer noch in den Ring, dürfen uns aber gleich danach mit dem Touchscreen um ihre Wehwehchen kümmern: streicheln, kämmen, heilen. Danach geht es ins Restaurant, an den Strand oder zum Masseur. Es war wohl noch nie so angenehm, ein Pokémon zu sein.

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Tyranny. Videospiel

Das Böse hat gewonnen. Kein heldenhaftes Trio, keine Armee des Guten, kein göttliches Eingreifen konnte den Tyrannen Kyros daran hindern, mit seiner riesigen Armee über den Kontinent Terratus herzufallen. Trotz der aussichtslosen Lage regt sich in manchen Regionen Widerstand gegen die Besatzungsmacht. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines sogenannten Schicksalsbinders, der in Kyros’ Namen für Ordnung sorgen soll. Richter, Geschworener und Henker zugleich, bereist der Spieler das von Unruhen geplagte Land und muss sich mit verschiedenen Fraktionen auseinandersetzen: zerstrittene Besatzer, verzweifelte Patrioten, gierige Opportunisten. Obwohl der Spieler offiziell auf der Gehaltsliste des Bösen steht, bietet sich immer wieder die Möglichkeit, für die Sache der Unterdrückten einzustehen. „Tyranny“ ist ein erfrischend anderes Rollenspiel mit Was-wäre-wenn-Szenario.

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Enslaved: Odyssey to the West. Videospiel

Irgendwann in der Zukunft: Nach einem Weltkrieg liegt die Erde in Trümmern. Nur wenige Menschen sind noch am Leben. Zahlreich vertreten sind hingegen intelligente Roboter, die als Kriegswerkzeug gebaut wurden und Jagd auf die letzten Überlebenden machen. Zu denen zählt auch Protagonist Monkey, der als Einzelgänger durch die Wildnis streift und sich mittels Schnelligkeit und Kraft gegen die Roboter zur Wehr setzt. Er trifft auf die junge Tüftlerin Trip, die fern ihrer Heimat bruchlandet. Da feindselige Roboter sie umgeben, wäre das eigentlich ihr Todesurteil, weshalb sie dem unachtsamen Monkey ein elektrisches Sklavenstirnband verpasst. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als Trip auf ihrem Heimweg zu beschützen. Stirbt Trip, stirbt auch Monkey. „En­­slaved“ ist eine interessante Neuinterpretation des chinesischen Klassikers „Die Reise nach Westen“.

 

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Kalender: Dein Jahr auf den Punkt gebracht

Hurra, da ist er wieder – sein Vorgänger avancierte im letzten Jahr zu einem regelrechten Verkaufsschlager in unserem Shop: der Kalender 2017 zum Planen von kleinen Freuden und zum Sammeln von großen Erinnerungen. Tage am Meer, Termine, Lottogewinne, Herzenssprünge, zufällige Begegnungen, überwundene Schweinehunde und alle sonstigen geplanten und ungeplanten Höhepunkte des Jahres können im Kalender farbig markiert und festgehalten werden. Je nach Wahl auf Schwarz oder Weiß. Dafür gibt es je 150 Klebepunkte in vier leuchtenden Farben, die vier individuell definierbaren Kategorien zugeordnet werden können.
Für Spaß und farbenfrohe Tage!

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Designt wurde der Kalender von BOB AND UNCLE, einem Berliner Label, das sich mit großer Hingabe der Gestaltung von Papierprodukten verschrieben hat. BOB AND UNCLE liebt das Analoge, den Geruch von Farbe auf Papier und gutes Wetter. In diesem Sinne arbeitet BOB AND UNCLE mit Feuereifer daran, den Produkten jede Menge Entschleunigungspotential, Sinnesvielfalt und Klarheit mitzugeben.