Sabber Schlabber Kussi Bussi

Bilderbuch

Die fünfeinhalbjährige Emma mag das vertraute Knuddeln mit ihren Eltern, die sich weich wie Pelztiere anfühlen und nach Schnee und Honig duften. Wenn aber die Verwandtschaft zu Besuch kommt, nach Mottenkugeln, Moder oder Muscheln müffelnd dem Kind auf die Pelle rückt, dann ist das Geküsse und Geschlabber eine ekelhafte Zumutung. Doch Emma hat Glück! Titan zieht ein, ein riesengroßer, freundlich-zärtlicher Hund mit ungestüm-überschwänglichem Besucherbegrüßungsverhalten. Er saust künftig ganz nach vorne, wenn der Besuch anrückt und schlägt die Bagage mit seinem Gesabber in die Flucht. Emma braucht nichts mehr zu fürchten.

Eine Geschichte, die Kinder ermutigen kann, über distanzlose Erwachsene zu sprechen. Die polnische Illustratorin Kasia Fryza hat diese Geschichte gefühlvoll bebildert: Proportionen und Bewegungsdarstellung wecken Mitgefühl, der reduzierte grafische Stil schafft jedoch gleichzeitig Distanz in beklemmenden Szenen und hat Witz. Der Text in Übersetzung von Stefanie Kuballa-Cottone hat in seiner typografischen Umsetzung eine zentrale Rolle im Bildaufbau. Ab 3. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020.

Perspektivwechsel für mehr Lebenslust

Gehen Sie an die Schaltstelle der Macht: in Ihren Kopf.

Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie wir sind. Die meisten Dinge, die uns den Alltag vernebeln, vermiesen oder vermasseln, existieren nur in unseren Köpfen. Da aber haben sie sich gut verankert und nehmen uns die Sicht auf das, was das Leben leicht und lebenswert macht. Bis Leander Greitemann mit Ihnen den Nebel wegpustet.
Wechseln Sie zwanzigmal die Perspektive. Mit Denkanstößen und Geschichten. Mit Praxistipps und Humor. Mit Philosophie und Psychologie. Und ohne Ausreden!
Andere können wir nicht verändern – und manche Situationen auch nicht, auch wenn wir das ziemlich oft versuchen. Uns selbst hingegen schon. Mit einem Buch, das uns bewusst macht, was wir eigentlich schon wissen: Machen ist wie wollen – nur krasser!

Leander Greitmann
Unfog Your Mind
Perspektivwechsel für mehr Lebenslust und LeichtSinn
224 Seiten, gebunden
verlag hermann schmidt, Mainz 2020
ISBN 978-3-87439-933-3
27 Euro

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Wunderwerk Körper

Sachbuch

„Mein Körper“ ist eines der beliebtesten Themen bei Sachbüchern für Kinder. Doch eine Umsetzung wie diese gab es noch nicht: Ein Anatomiebastelbuch! Im Mittelpunkt dieses großformatigen Bandes steht Susa, die so gern einen richtig großen Bruder hätte. Also beschließt sie, sich einen zu bauen. Als erstes braucht sie harte Knochen, dann Gelenke, Bänder und Muskulatur. Dafür verwendet sie Hölzer und Gummibänder und hat Glück, ein gelehrtes Krokodil zum Freund zu haben. Das weiß, was noch alles fehlt, und Susa macht sich daran, Augen, Ohren und Mund einzubauen. Nerven und Gehirn dürfen nicht fehlen und natürlich auch nicht die inneren Organe. Zum Schluss verpasst sie ihrem Bruder Haut und Haare und wir begreifen, welch ein Wunderwerk der menschliche Körper ist. Aber wie haucht sie ihm Leben ein? Nach der Methode Frankenstein, wie bei Pinocchio oder beim Golem? Anais Vaugelade löst die Aufgabe auf großartige Weise! Ab sechs Jahren.

Du Kackwurstfabrik

Sachbuch

Du bist eine faszinierende Kackwurstfabrik auf zwei Beinen. Komm mit auf eine spannende Werkbesichtigung in deinem Verdauungsapparat! Zusammen mit den Kindern Pim und Polly machen wir einen Rundgang durch diese Fabrik – vom Kontrollraum ganz oben über das Säurebad des Magens und die achterbahnartige Fahrt durch den Darm bis hinunter zu den Pförtnern des Enddarms. Wegen Überlastung und Verstopfung steht die Kackwurstfabrik allerdings kurz vor dem Aus. Pim und Polly sind fest entschlossen, sie zu retten. Vom Bissen im Mund bis zur Wurst im Klo – klug scheißen für alle ab fünf Jahren! Die wamikis sind begeistert.

In meinem Körper ist was los

Sachbuch

Wieso läuft die Nase? Warum haben wir Viren in der Lunge? Warum niesen wir? Wie heilt eine Wunde? Was passiert mit dem Essen im Bauch? Gemeinsam mit dem roten Erklär-Bakterium brechen Kinder zu einer abenteuerlichen Reise durch den menschlichen Körper auf und entdecken, was sich in seinem Inneren abspielt und wie er funktioniert. Themen wie Verdauung, Atmung und Bauch- und Halsschmerzen werden durch die detailreichen und witzigen Bilder veranschaulicht. Unter den zahlreichen Klappen im Buch warten Überraschungen und weitere Infos auf neugierige Kinder ab vier Jahren.

In der geheimnisvollen Welt der Mikroben

Sachbuch

Sie fliegen durch die Luft oder gedeihen auf dem Meeresboden, sie sind klitzeklein, mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen und trotzdem schlummern in ihnen echte Superkräfte. YouTube-Star Steve Moulds führt in die spannende Welt der Bakterien, Viren & Co. ein.

Kinder erfahren durch praktische Alltagsbeispiele vieles über Mikroorganismen – zum Beispiel wie Schimmelpilze entstehen oder warum Grippeviren ansteckend sind. Auf Basis naturwissenschaftlicher Grundlagen der Mikrobiologie räumt Steve Mould mit dem Mythos auf, Bakterien seien nur schädlich und würden krankmachen. Schließlich ist überwiegend das Gegenteil der Fall: Mikroorganismen unterstützen unseren Körper, ohne Mikroben gäbe es weder Käse noch Joghurt oder Brot und selbst Medizin wird aus Bakterien hergestellt. Naturwissenschaftliches Sachwissen wird mit witzigen Comic-Illustrationen, anschaulich und unterhaltsam präsentiert. Eine spielerische Art, sich mit Biologie zu beschäftigen und selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Für Kinder ab sieben Jahren.

Gewalt in der Kita

Fachbuch

Gewalt gegen Kinder durch Fachkräfte kann viele Formen annehmen. Sie kann offen und erkennbar aber auch versteckt und subtil sein: Seelische Verletzungen gehören ebenso dazu

Wie körperliche Bestrafungen, sexualisierte Gewalt, mangelnde Versorgung oder vernachlässigte Aufsichtspflichten. Jörg Maywald zeigt Wege und Konsequenzen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit einem Tabuthema. Mit vielen Fallbeispielen und Materialien.

 

Lebenswerk

Gute-Nacht-Lektüre

Mutterschaft ist eine paradoxe Erfahrung, zugleich prosaisch und rätselhaft, monoton und bizarr, komisch und katastrophisch. Mutterschaft bedeutet, die Hauptrolle in einem dramatischen Schauspiel menschlicher Existenz zu spielen, zu dem allerdings kaum Zuschauer erscheinen. Es ist ein Prozess, in dem sich ein gewöhnliches Leben in ein Chaos aus mächtigen Leidenschaften verwandelt.

Rachel Cusk erzählt ein Jahr aus ihrem Leben als Mutter, und ihr Bericht wird zu vielen Geschichten – zu einem Abgesang auf Freiheit, Schlaf und Zeit, zu einer Lektion in Demut und harter Arbeit, zu einer Reise zu den Urgründen der Liebe, zu einer Mediation über Wahnsinn und Sterblichkeit und zu einer éducation sentimentale über Babys, Stillen, schlechte Ratgeberbücher, Krabbelgruppen und Schreiheulen. Und darüber, niemals, niemals einen Moment für sich selbst zu haben.

 

Tod

Praxisbuch

Tod - Projekte mit Kita-Kindern

Thema „Tod“? Das ist doch nichts für Kinder! So die spontane Reaktion vieler Erwachsener. Dahinter steht der Wunsch, Kinder vor allem zu bewahren, das traurig machen oder beängstigen könnte, denn Kindheit soll möglichst unbeschwert sein.

Und wie sehen Kinder das? Unbefangen gehen sie an alle Fragen des Lebens heran, auch an die nach dem Lebensende. Sie wollen wissen, woher sie kommen, und können sich schwer vorstellen, dass es eine Zeit gab, in der sie noch nicht da waren. Sie wollen wissen, was passiert, wenn jemand stirbt. Was geschieht, wenn der Körper begraben wird? Wohin entschwindet die Seele? Kommen alle Menschen in den Himmel? Gangster auch? Die Verwandlung von Materie wollen sie ergründen, sie stellen sich philosophische, ethische und religiöse Fragen. Je nachdem, in welchem Umfeld sie leben, mit welcher Kultur sie aufwachsen und welche Erlebnisse sie haben, ergeben sich neue und andere Fragen oder Forschungsprojekte.

Wie Erzieherinnen aufgreifen, was die Kinder tatsächlich beschäftigt, wie Kinder, Erzieherinnen und Eltern ungewöhnliche Wege finden, davon erzählen die Projekt-Geschichten aus dem Kita-Alltag. Mit Medientipps zum Thema.

The end

Sachbuch

Gehst du auch so ungerne auf Beerdigungen? Weißt du, welcher Sarg für dich der richtige ist? Welches Lied soll bei deinem Abschied gespielt werden?

Der Tod. Er erwischt uns irgendwann alle. Aber wer weiß, wie das geht?

Sterben, beerdigen und trauern. Erklärt hat es uns niemand. Im schlimmsten Fall treten die Kirche und die Bestattungsbranche als Gralshüter einer „Kultur“ auf, die vor allem ihnen selbst nützt. Eric Wrede war Musikmanager und wurde Bestatter.

Er verwaltet nicht den Tod, er will etwas ändern an der gängigen Trauerkultur. Er begleitet Menschen auf ihrem letzten Weg frei von Konventionen. In seinem Buch zeigt er anhand vieler Beispiele aus der Praxis, wie die Alternative aussehen kann.

 

Nein sagen

Ein Bilderbuch in 49 Sprachen

Im wamiki-Gespräch erzählt Silvia Hüsler über ihr neues Bilderbuch „Der Fuchs ruft NEIN“ und die Lust, ganz laut NEIN! zu schreien – auf Albanisch, Sorbisch, Hebräisch…

Wenn man das Buch nicht kennt, könnte man denken: Warum ruft der Fuchs nicht JA?

Weil NEIN so ein tolles Wort ist! Und weil es einfach ein Genuss ist, wenn man mal NEIN sagen kann.

Da sich das Buch ja eher an kleine Kinder richtet, ist das NEIN unglaublich wichtig. Schon bei den eigenen Kindern hat man es immer wieder erlebt, dass sie sich mit dem NEIN versteuern: „NEIN, ich will nicht runter von meinem Sitzchen!“ Eigentlich wollen sie runter, aber weil sie schon NEIN gesagt hatten, müssen sie dabei bleiben. Außerdem merken die Kinder, dass sie selbst etwas entscheiden können.

Im Buch gibt es zwar nicht viel Text, aber in 49 Sprachen.

Ursprünglich bestand der Text nur aus NEIN und den Angaben, wie man dieses Wort in all den Sprachen ausspricht. Die Idee war: Ein arabisches Kind spricht kein Deutsch, und ich spreche kein Arabisch. Aber wir können das Buch anschauen, und ich kann rufen: „Lä!“ Das Kind wird mich verstehen. Es sieht auf den Bildern, wie der Fuchs beklaut wird und ein ganz böses Gesicht macht. Beim Illustrieren habe ich bestimmt auch ganz böse dreingeschaut.

Außerdem muss das Wort laut ausgesprochen werden, nicht etwa geflüstert. Das macht den Kindern Spaß, oder?

Kürzlich erzählte ich das Buch einem dreijährigen Mädchen und schrie laut: „NEIN!“ Da erschrak das Mädchen. Dann hörte es weiter zu. Als ich fertig war, sagte es: „Erzähl noch mal, aber du musst wieder so schreien.“

Viele meiner Bücher erschienen im Lehrmittelverlag Zürich. Aber weil sich das Buch vom Fuchs auch an kleinere Kinder richtet, wollte ich, dass es bei Talisa erscheint, einem Verlag, der Bücher in vielen Sprachen herausbringt. Die Verlegerin fragte mich, ob nicht nur das NEIN, sondern auch die Namen der Tiere in all den Sprachen enthalten sein könnten. Als ich befürchtete, dass das viel Arbeit sei, sagte sie: „Machen wir.“

Schön ist auch, dass zu sehen ist, wie die 49 Schriften aussehen. Bestimmt ist das interessant für kleine Kinder.

Ja. Aber auch für Mütter, die mit ihren Kindern zu uns geflohen oder hier eingewandert sind. Sie werden darin bestärkt, ihre Sprachen wichtig zu nehmen, denn es geht nicht nur darum, dass die Kinder schnell Deutsch lernen.

Und die deutschen oder Schweizer Kinder werden sich an den Zeichen der fremden Sprachen erfreuen. Vor allem, wenn sie mit dem Schreiben beginnen. Mir hat es auch Spaß gemacht, für diese Zeichen Stempel zu schneiden, mich dabei in die Sprachen hineinzudenken und sie in die Bilder einzufügen, zum Beispiel zwischen die Raben, die Kirschen klauen.

Klauen! Das ist für Kinder sowieso ein interessantes Thema. Ich denke, dass jedes Kind mal klaut.

Hoffentlich.

 

Zehn Fragen an Silvia Hüsler gibt es hier!