Was ist das Netz?

Zwölf Trends: Was wir Menschen im globalen Netz machen:

1

75 Prozent der Menschheit wird 2025 digital vernetzt sein.

16 Zettabyte (eine 16 mit 21 Nullen) umfasste die erzeugte Datenmenge 2016.

Die Prognose für das Jahr 2025: zehnmal so hoch, etwa 163 Zettabyte

 

2

274 Minuten verbrachten 14- bis 29jährige aus Deutschland 2017 täglich im Internet, 29 Minuten mehr als im Vorjahr.

 

3

Um 32 Prozent ist die Internetübertragungs­geschwindigkeit weltweit zwischen 2015 und 2016 gestiegen, um 72 Prozent in Afrika.

 

4

3,8 Milliarden Menschen nutzten 2017 das Internet. 2015 waren es erst zwei Milliarden.

 

5

Eine von 131 E-Mails enthält Schadsoftware.

 

6

Bis zu 227 Millionen Euro setzt die Pornoindustrie schätzungsweise weltweit um – an einem Tag. 25 Prozent der Suchanfragen im deutschen Internet drehen sich ums Thema Pornographie – 68 Millionen pro Tag.

 

Kinder in Deutschland lieben die analoge Welt und die digitale Welt, so ein Ergebnis der „Kinder-Medien-­Studie 2018“: Und sie seien: „smart genug, beide Welten … zu managen.“

7

320 Millionen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren sind in China und Indien online – 39 Prozent der jungen Nutzer*innen weltweit.

 

8

15 Millionen Dollar setzte Influencerin Zhang Dyi mit Mode um – innerhalb einer halben Stunde.

 

9

Weltweit existieren 1,9 Milliarden Websites. Von diesen sind 200 Millionen online.

 

10

840 neue User*innen registrieren sich jede Minute in sozialen Netzwerken.

 

11

Pro Minute wurden weltweit 46.740 Bilder auf Instagram gepostet, 4,1 Milionen Videos auf youtube angeschaut.

 

12

Wäre das Internet ein eigenes Land, hätte es den sechsthöchsten Energiebedarf der Welt, so vermutet Greenpeace.

 

Wie durchforste ich das Internet?

Eine Frage ist eine Suche nach Information. Man kann die Oma oder den Brockhaus fragen. Jeder antwortet so gut er kann. Mal mit Halbwissen, mal mit dem Wissensstand einer bestimmten Zeit. Ich habe vergessen, wie ich gelernt habe, Fragen zu stellen. Ich habe außerdem vergessen, wie ich das Googeln gelernt habe. Aber ich weiß, dass…

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Das Internet für Kinder

WWWas…

Sachbuch

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… Kinder schon immer übers Internet wissen wollten, erklärt Jan von Holleben in seiner bekannten Manier: Fotomontagen aus Bildern von Kindern und diversen Gegenständen ergeben einen Mix, der zum genauen Hinsehen verlockt. Die Texte von Jane Baer-Krause und Kristine Kretschmer tragen Kapitel-Überschriften wie „Unsichtbar, aber genial – Was man im Internet alles findet“ oder „Alles online? – Was das Internet mit uns macht“, sind kurz, schlüssig und leicht verständlich. Sie widmen sich der Geschichte des Internets, seinem heutigen Ausmaß, seinen Vor- und Nachteilen sowie den Gefahren und beschreiben, wie man sie meidet. Ein gelungenes ästhetisches Gesamtkunstwerk.

Vier Mal Internet – und zwar richtig

Sachbuch

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Thomas Feibel beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema „Neue Medien für Kinder“. Diesmal behandelt er scheinbar andere Themen, die jedoch alle mit dem Internet zu tun haben:

„Internet – aber richtig“ warnt und informiert. Unter dem Stichwort „Wissen“ liefert Feibel Fakten, unter dem Begriff „Machen“ beschreibt er, was man tun sollte, und vergisst auch die Nachteile des Internets nicht. Unter „Testen“ kann jedes Kind selbst herausfinden, ob es alles verstanden hat. Witzige Tipps und Fragen verhindern, dass es den Faden verliert.

In „Computer – aber richtig“, „Smartphones – aber richtig“ und „Facebook – aber richtig“ geht es um die Nutzung des Internets – im Guten wie im Bösen. Kurze Texte, witzige Zeichnungen und anregende Tests machen die vier Büchlein zu einem schlüssigen Ganzen – übrigens auch für Erwachsene, die unauffällig etwas lernen können, wenn sie den Kindern über die Schultern schauen.

 

 

Hack’s selbst!

Sachbuch

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Das „Do it Yourself“ für Mädchen, geschrieben von jungen Frauen, behandelt Themen wie „Einen Blog schreiben“ oder „Hacken heißt besser machen“, setzt allerdings gewisse Grundkenntnisse und Erfahrungen voraus. Wer darüber verfügt, lernt, wie man Spielfiguren entwickelt, programmiert, designt und Spielsequenzen vertont. Kurz: das passende Buch für alle, die etwas Eigenes im Netz und für das Netz entwickeln wollen.

Die meisten Autorinnen arbeiten in Projekten und bieten an, über ihre Websites Kontakt aufzunehmen, um mehr über sie zu erfahren. Natürlich profitieren auch kluge Jungs davon. Nur Mut!

 

Digiwas?

Tipps für Kinder zum Thema Internet

Das Internet entdecken und ausprobieren

 

internet-abc.de

zeigt dir, wie das Internet funktioniert. Vier Tiere geben dir Tipps und Tricks im Hausaufgabenhelfer, Recherche-Ratgeber und in Lernmodulen. Nachfragen sind ausdrücklich erwünscht. Für einen bestandenen Test erhältst du einen Surfschein.

primolo.de

stellt dir einen Website-Generator zur Verfügung. Damit kannst du zusammen mit deinen Klassenkameraden eine eigene Website erstellen und gestalten und nebenbei vieles über Communitys lernen.

kidsville.de

ist eine Internet-Stadt. Du kannst sie in zehn Themen-Häusern nach deinen eigenen Ideen mitgestalten, Geschichten schreiben oder dir dein eigenes Profil anlegen.

handysektor.de

richtet sich mit seinen Infos über Apps, Technik, Recht und Sicherheit vor allem an Jugendliche. Abzocke, Mobbing und Gewalt sind ebenfalls Thema.

 

Suchen und finden

 

blinde-kuh.de

helles-koepfchen.de

fragFINN.de

 

seitenstark.de

führt dich von einer Startrampe zu mehr als 60 sicheren und geprüften Kinder-Websites. Dort findest du viele Infos und Tipps zum Thema Internet, Mitmachaktionen und Spiele.

klick-tipps.net

empfiehlt dir jede Woche Links zu drei Themen. Außerdem findest du eine Hitliste mit 100 tollen Kinderseiten, den Klick des Monats, das Klick-Quiz und den Passwort-Schlüssel-Automaten.

meine-startseite.de

gestaltest du dir selbst mit Links zu Websites, die dir wichtig sind. Weitere Tipps führen dich zu anderen sicheren Kinderseiten, Online-Spielen, Chats und Suchmaschinen und stellen dir aktuelle Filme vor.

Chatten, mailen und streamen

 

seitenstark.de/chat/

ist ein Treffpunkt, auf dem du mit Gleichaltrigen über alles quatschen kannst, was dich bewegt. Studentinnen und Studenten der Universität Leipzig unterstützen dich als Moderatoren, wenn du Schwierigkeiten bei der Eingabe deiner Texte hast.

grundschulpost.de

bietet dir dein eigenes E-Mail-Konto an, ohne Spams und Werbung.

mail4kidz.de

lässt dich E-Mails schreiben und empfangen. Außerdem findest du Nachrichten, Spiele und Grußkarten zum Verschicken.

juki.de

ist eine Plattform, auf der du viel über das Filmemachen lernen, vor allem aber Videos von anderen Kindern oder von Kinderseiten-Machern kostenlos streamen kannst. Auch deine eigenen Beiträge sind dort willkommen.

 

Sich gegen Cybermobbing wehren

 

mobbing-schluss-damit.de

informiert dich über Mobbing und Cybermobbing und gibt dir Verhaltenstipps und Adressen von Einrichtungen, die dir im Notfall helfen.

chatten-ohne-risiko.net/teens/

erklärt dir Begriffe rund um das Thema Cybermobbing. Das Team der »Nummer gegen Kummer« berät dich im Notfall von hier aus per E-Mail.

Juuuport.de

bietet Platz für einen Erfahrungsaustausch zum Thema Cybermobbing. Im Notfall beraten dich von hier aus ältere Jugendliche, die extra dafür ausgebildet wurden.

 

Für Eltern und andere Erwachsene

 

Viele Kinderseiten halten auch Informationen für Erwachsene bereit.

jugendschutz.net

unterstützt die Anbieter von Internet­angeboten, das Netz sicherer zu gestalten. Das Team kontrolliert im Auftrag staatlicher Stellen systematisch die Einhaltung des Jugendschutzes auf allen von Kindern und Jugendlichen viel genutzten Angeboten.

klicksafe.de

ist eine EU-Initiative und vermittelt Usern in Projekten und Messen die kompetente und kritische Nutzung von Internet und Neuen Medien. Dazu gehört auch der jährliche Safer Internet Day.

 

Text: Jane Baer-Krause,
Kristine Kretschmer,
www.seitenstark.de

 

Was ist das Internet eigentlich genau? ∫
Wer hat das Internet erfunden? ∫ Wer war der erste User? ∫ Wie lange hat es gedauert, das World Wide Web zu programmieren? ∫ Findet man im WWW alles? ∫ Konnte man von Anfang an E-Mails verschicken? ∫ Wer macht im Internet alles mit? ∫ Hat das WWW Öffnungszeiten? ∫ Wie viele Websites gibt es eigentlich? ∫ Gibt es im Internet alles, was es auch im echten Leben gibt? ∫ Kann man im Internet auch Hamster kaufen? ∫ Warum muss man sich auf manchen Websites anmelden? ∫ Gibt es Räuber im Internet? ∫ Wann ist ein Passwort sicher? ∫ Kann man Cookies essen? ∫ Findet man in Suchmaschinen alles? ∫ Kann bei YouTube jeder was einstellen? ∫ Stimmt alles, was im Internet steht? ∫ Was heißt eigentlich streamen? ∫ Wie mache ich eigentlich eine Website? ∫ Darf ich auf meiner eigenen Website zeigen, was ich will? ∫ Kann man sich im Internet verlaufen? ∫ Was ist besser – WhatsApp, SMS oder Snapchat? ∫ Ist Facebook nun gut oder böse? ∫ Was ist der Unterschied zwischen Chat und Forum? ∫ Warum soll im Chat niemand wissen, wer ich wirklich bin? ∫ Kann ich mit mehreren Freunden gleichzeitig skypen? ∫ Können mich durch die Webcam auch Fremde sehen? ∫ Kann ich anderen verbieten, ein Foto von mir ins Internet zu stellen? ∫ Warum schreiben Menschen gemeine Sachen im Netz? ∫ Wie kann ich mich gegen Cybermobbing wehren? ∫ Wie komme ich rein? ∫ Was bedeutet .com? ∫ Wie kommen die Spiele in meinen Computer? ∫ Hat im Internet jeder eine eigene Adresse? ∫ Ist ein Hotspot wirklich heiß? ∫ Sprechen Computer auch verschiedene Sprachen? ∫ Kann man Computer gegen Viren impfen? ∫ Was machen die Viren und Würmer auf meinem Rechner? ∫ Sind Hacker gefährlich? ∫ Kann das Internet auch kaputtgehen? ∫ Kann man Sachen aus dem Internet wieder löschen? ∫ Kann im Netz jeder machen, was er will? ∫ Kann man das Internet verbieten? ∫ Findet man im Netz schneller und bessere Freunde als in echt? ∫ Ist das Internet genauso schlau wie wir? ∫ Weiß das Internet eigentlich, wer ich bin? ∫ Bin ich im Netz ein anderer Mensch? ∫ Macht Internet süchtig? ∫ Wenn jemand stirbt, was passiert dann mit seinen Sachen im Internet? ∫ Macht uns das Internet glücklicher? ∫ Kämen wir heute noch ohne Internet klar? ∫ …

Digitale Streifzüge Eine Bildungsreise durchs Internet

Das Internet ist womöglich das erste und einzige Multiversum, das wir momentan sinnlich erfahren können. Es bündelt alles Denkbare, Undenkbar-­Widersprüchliche, Abstruse, Schreckliche, Schöne und ­Lehrreiche, das die Menschheit momentan zu bieten hat. Klar, manches kann man zwar nicht im Internet finden, aber wenn es um Verfügbarkeit und Auswahl geht, ist das Netz unschlagbar. Demokratie und…

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Wie nutzen Sie das Internet?

Wie nutzen Sie das Internet fragte wamiki ganz verschiedene Menschen …

Bert Lillhold, Krimi-Autor und Kita-Hausmeister:

Täglich für die Mails und neuerdings auch, wenn ich was wissen will. Es ist noch nicht lange her, da habe ich immer im Lexikon nachgeguckt. Ich blättere sowieso oft in Büchern, fasse Bücher gern an. Kann man das Internet anfassen?

Wenn ich was google, dann kriege ich sofort eine unendliche Fülle von Informationen in merkwürdiger Reihenfolge. Und die ständige Werbung macht mich irre.

Andererseits gibt es Sachen… Zum Beispiel mein Hibiskus. Der ließ die Blätter hängen. Also gab ich „Hibiskus“ ein und fand nach einer Weile, was ich suchte. Wenn ich wissen möchte, wann ich die Rosen schneiden soll – das kriege ich auch im Internet heraus. Ob ich das im Lexikon finden würde? Oder wenn ich etwas über bestimmte Personen wissen will. Dafür ist das Internet hilfreich: Namen eingeben, irgendwas kommt immer. Ein Mal habe ich meinen eigenen Namen eingegeben – das ist ja schrecklich! Mache ich nie wieder.

 

Renate Dittrich, Kitaleiterin:

Dank der Kinder kann ich leichter Schritt halten in dieser rasenden Zeit. Smartphone, Apps, Lebensorganisation lassen einen auch jenseits der 50 an der Digitalisierung teilhaben. In atemberaubender Geschwindigkeit kann ich Ökospielzeug bestellen, Infos zu vielen Fragen eruieren und teilen. Die Geschwindigkeit ist phänomenal, raubt mir den Schlaf, ist aber mittlerweile Lebenselixier. Zwischen Anteil nehmen und Sucht pendelnd kann Organisation, Partizipation und Kommunikation stattfinden, die Menschen außerhalb dieser digitalen Welten ins Abseits katapultiert. Nicht mehr wegzudenken, sehr praktisch, lebenserleichternd – es ist die individuelle Lebenskunst, das Weniger-ist-mehr zu finden, um sich Muße und Kreativität zu bewahren. Aber ohne Internet geht nichts mehr.

snake-and-hibiscus-flo_s24Andreas Held, Multiplikator:

Digitalisierung hat unsere Kommunikation wie einen Tsunami erfasst. Der junge Youtuber LeFloid erreicht mit seinem Kanzler-Interview fünf Millionen Zuschauer – fünfmal mehr als die Jahresauflage der FAZ. Facebook zählt mehr Nutzer als das größte Land der Welt Einwohner. Die Paradigmen unserer alten Kommunikationswelt stehen auf dem Kopf.

Informationen sind potentiell zu jeder Zeit, überall, meist kostenlos verfügbar…

Ähnlich muss es zu Zeiten Gutenbergs zugegangen sein. Als der Buchdruck aufkam versprachen sich die Befürworter große Veränderungen, vor allem eine bessere Welt. Gleichzeitig befürchteten die Gegner, dass die neue Form der Übermittlung von Informationen und Meinungen eine schädliche Wirkung auf die Gesellschaft haben könnte.

Heute reicht das Spektrum der Einschätzungen wieder von der Begeisterung über die ungeheuren Chancen bis hin zur Sorge, dass eine große Gefahr der Manipulation und krimineller Machenschaften bestehe. Jede/r muss seinen Weg finden. Die leider noch häufig anzutreffende generelle Verweigerungshaltung im pädagogischen Bereich halte ich angesichts der Chancen und Gefahren schlichtweg nicht nur für dämlich, sondern auch gefährlich.

 

Marie Wilhelm, Kindheitspädagogin:

Das Prinzip des Teilens beflügelt mich. Hier spielen Hierarchien und Titel keine Rolle, alles kann neu erfunden werden. Von den Eigenschaften, die Silicon Valley zum Spitzenreiter machen, könnten wir Kindheitspädagoginnen uns mindestens zwei Scheiben abschneiden: mehr teilen und mehr experimentieren!

snake-and-hibiscus-s24Was hat der PC in der Kita zu suchen?

Grazia Rinallo, Systemische Familientherapeutin und Supervisorin:

Wie Bücher und andere Medien sind der Rechner und das Internet Ressourcenquellen. Sie können als Lernanlässe gezielt eingesetzt und sogar zum kreativen Experimentieren gebraucht werden. Wie das? Das Internet wird von Kindern und pädagogischen Fachkräften konsultiert, um Fragen zu beantworten, für die kein Buch zur Hand ist. Tastatur und Monitor oder das Tablet faszinieren heute genauso wie früher die Schreibmaschine: Kinder tippen einzelne Buchstaben, den Namen, wagen erste Schreibversuche. Mit dem Fotoapparat und einem Fotobearbeitungsprogramm experimentieren sie in Kleingruppen, üben dabei unter anderem Kooperation und erleben Selbstwirksamkeit.

Den Scanner kann man übrigens nicht nur als Kopierer, sondern auch als „Kreativ-Kasten“ benutzen. Man kann flache Gegenstände, Blütenblätter, die eigene Hand oder andere Dinge damit reproduzieren, und auch diese Bilder können weiterbearbeitet werden. Die Kinder kommen auf 100 Ideen!

Aber auch hier geht es – wie bei so Vielem – um das rechte Maß und den richtigen Kontext!

Kein Kind sollte uneingeschränkt Zugang zum PC oder Tablet haben. Der Computer darf kein Ersatz für pädagogische Zeit oder andere Medien und Spiele werden. Sein Einsatz sollte stets in einem größeren Sinnzusammenhang stehen und beendet werden, sobald eine Aufgabe gelöst oder erledigt ist. Ihn aus Angst vor Kontrollverlust zu verteufeln oder zu verbannen, statt den richtigen Umgang damit vorzuleben, das ist kein sinnvoller pädagogischer Weg.

Dass der PC für die Erwachsenen in der Kita zum Dokumentieren längst unerlässlich geworden ist, muss ich nicht erwähnen, oder?

Surfen Fliegen im Netz?

Neuland betritt der Wortklauber, denn bisherige Zeitschriften-Themen – „Dreck“, „Ton“, Sprache“ – fußten auf Wörtern, deren Geschichte sich locker bis ins Mittelalter, wenn nicht gar bis in die Zeit der germanischen Stämme zurückverfolgen ließ. Logisch, sie beschrieben Dinge oder Tätigkeiten, die der Mensch seit jeher nutzt oder ausführt. Das Thema „Internet“ jedoch kennt keine Vorgeschichte, weshalb der Wortklauber sich mit mühsam zusammengeklaubten Wörtern behelfen muss. Schauen wir mal, ob das Ergebnis überzeugt…

Wild gemixt kommt unser Hauptwort daher: „Inter“ ist Latein und heißt „zwischen“, während „net“ direkt mit unserem „Netz“ verwandt ist und germanische Wurzeln hat. „Das Verknotete“ könnte man die Bedeutung umschreiben, und Urahn ist das Verb „nähen“.

War die Wortwahl klug für unser weltumspannendes Kommunikationsmedium? Nein, definitiv nicht.

Erstens: Weder Spinne noch Germane spannten nämlich Netze auf, um die Dinge zu verbinden. Netze spannt, wer was fangen will, weil er was zu fressen braucht. Eine Anspielung auf die Ziele von Goog- und Apple? Zweitens tappt das vorgeschobene „inter“ voll in die Euphemismus-Falle. Denn: Gibt es Netze ohne ein „dazwischen“? Nein.

Schon von der Wortherkunft merkwürdig ist auch der Begriff „online“, weil er im Gegensatz zum Versprechen von Freiheit steht. „Line“ mag man heute mit „Leitung“ übersetzen, aber das Wort kommt von der Leine: Wer online ist, ist angeleint. Und www heißt bekanntlich „World wide web“, wobei die Verwendung von „Web“ löblich ist, bezeichnet das Wort doch ebenfalls ein Gewebe, aber ein zu unschuldigen Bekleidungszwecken hergestelltes. „Weltweit“ ist dagegen Protzertum, suggeriert das Adjektiv doch eine unbegrenzte Vernetzung zwischen Mars und Mond, Jemen und Jamaica, Ougadougou und Oderbruch. In Wirklichkeit weist unser Gewebe außerhalb prosperierender Zentren allerdings beachtliche Mottenlöcher oder Webfehler auf. Die meisten User pro Einwohnerzahl gibt es wohl in Mitteleuropa – aus dessen Süden übrigens auch der „User“ stammt, denn er kommt vom Latein-Wort „Usus“ für „Gewohnheit“.

Eine besondere Vorgeschichte hat das Programm, das uns den Weg ins Internet ebnet, nämlich der Browser. Vor Netz-Zeiten bezeichnete man mit Browser Menschen, die nach irgendetwas stöbern – wie die Schnäppchenjäger. Wonach aber stöberte der Browser ursprünglich? Weil er vom altfranzösischen „brouster“ abstammt, verzehrte er sich nach Sprossen. Wortwörtlich ist der Web-Browser also ein ausgehungertes Lebewesen, das nach Pflanzensprossen wühlt. Nur selten entdeckt er dabei köstlichen Spargel.

Auch der Raum, den wir dem Internet zumessen, verdient Beachtung. „Warst du heute schon im Internet?“ kann man fragen. Bei „Warst du schon im Buch? Oder in der Zeitung?“ erntet man ebenso irritierte Blicke wie bei „Warst du gestern Abend im Fern­sehen? Oder heute im Radio?“, obwohl all diese Medien aus ähnlichen Materien bestehen: Buchstaben, unbewegte oder bewegte Bilder, gegebenenfalls Töne.

Niemand, der unruhig zappt oder am Sendersuchknopf des Radios dreht, sagt, er „surfe“ Fernseher oder Radio. Selbst wenn wir noch so gebannt auf den Bildschirm starren oder darauf herumwischen – wir sind niemals „drin“ im Netz, sondern immer draußen. Brauchen wir dieses „im Netz“, um das Gefühl zu haben, dazuzugehören?

Sonderbar ist auch, mit welchem Personal wir diese räumliche Welt ausstatten. Plötzlich gibt’s den Youtuber als Bezeichnung für einen Menschen, der irgendwas filmt und das anderen Leuten zeigt. Wer einen mehr oder weniger sinnvollen, aber knappen Satz raushaut, ist kein „Sprücheklopfer“, sondern wird im Netz zum gern zitierten „Twitterer“ geadelt. Wer meldet, eben den Bus verpasst zu haben, kann dieses eher öde Tun zum „Facebooken“ oder „Posten“ hochjazzen. Banalste Tätigkeiten werten wir auf, wenn sie im Netz passieren: Wer nicht beim Bäcker übers Wetter redet, sondern im Netz, betreibt „social networking“. Kein Wunder, dass Deppen und Poser das Netz bevölkern. In dieser Welt fühlen sie sich sprachlich pudelwohl.

Gibt’s denn gar nichts Niedliches im Netz? Doch. Ein kleines Zeichen, das unsere Zugehörigkeit zum heimatlichen E-Mail-Server belegt. In unserem langweiligen Halbanglizismus „Ätt“ erkennen die Russen nämlich ein „Hündchen“ und nennen das Zeichen auch so. Die Slovaken und Tschechen, einig wie selten, sehen im „Ätt“ einen „Rollmops“, also kein „Apenstaartje“ (Affenschwänzchen) wie die Niederländer und auch keine „Schnecke“ wie die Italiener. Die Isländer hingegen finden „Elefantenohr“ passend, und den Israelis macht das Zeichen Appetit. Sie verwenden das deutsche Wort „Strudel“ dafür. Wie niedlich!