Die Kita-Fachkräfteverbände in Deutschland fordern einen Kita-Gipfel, um einen drohenden Kita-Kollaps abzuwenden. Es brauche endlich eine ehrliche Analyse der Ursachen für die vielfältigen Probleme im Kita-Bereich und einen entschlossenen politischen Willen, bessere Rahmenbedingungen zu etablieren. Das Kita-System müsse auf neue tragfähige Füße gestellt werden und die Praxis mit ihrer Alltagsexpertise beteiligt werden. Weitere Qualitätsverluste seien im Sinne von Kindern und Fachkräften nicht zu verantworten. Die Vertreterinnen von 10 Fachkräfteverbänden schreiben:
Auf der Länder- und Bundesebene werden immer mehr Stimmen laut, die einen Kita-Gipfel fordern. So auch in der aktuellen Stunde zum Fachkräftemangel in Kitas Anfang Februar im deutschen Bundestag. Die Situation ist vom Norden bis in den Süden angespannt und so problematisch, dass immer mehr Kitas Öffnungszeiten oder Kinderzahlen reduzieren müssen oder ganze Gruppen geschlossen werden. Unsere Mitglieder berichten kontinuierlich davon, dass sie dauerhaft in Unterbesetzung arbeiten und Bildungsarbeit, bedürfnisorientierte Betreuung und Förderung kaum mehr möglich sind. Die Gesundheit vieler pädagogischen Fachkräfte leidet und die psychische Belastung nimmt immer weiter zu.
Die Kita-Fachkräfteverbände schließen sich aus diesem Grund der Forderung nach einem Kita-Gipfel an. Es braucht endlich eine ehrliche Analyse der Ursachen für die vielfältigen Probleme im Kita-Bereich und einen entschlossenen politischen Willen, bessere Rahmenbedingungen zu etablieren. Das System muss auf neue tragfähige Füße gestellt werden. Weitere Qualitätsverluste sind im Sinne der Kinder und der Fachkräfte inakzeptabel. Über die erforderlichen räumlichen und personellen Standards, die eine kindgerechte pädagogische Qualität ermöglichen, sind sich Fachwelt und Fachpraxis seit Jahren einig. Diese Anforderungen an eine gute Kita-Qualität müssen nun endlich umgesetzt werden. Das kann nicht über Nacht, aber schrittweise durch konkrete Vorgaben und ausreichende finanzielle Mittel geschehen. Kindgerechte Personalschlüssel und adäquate Räume sind außerdem die beste Motivation zur Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung. Im Sinne der Bildungsgerechtigkeit trägt der Bund die Verantwortung, in allen Bundesländern vergleichbare Standards in der frühkindlichen Bildung zu schaffen.
Wenn über Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und Verbesserung der pädagogischen Qualität beraten wird, dürfen Kita-Fachkräfte nicht fehlen. Wir fordern, dass die Praxis mit ihrer Alltagsexpertise in die Beratungen eingebunden wird. Wir Kita-Fachkräfteverbände stehen der Politik zur Verfügung.
Claudia Theobald, Fachkräfteverband Rheinland-Pfalz
Kontakt: info@kitafachkraefteverband-rlp.de
Melanie Krause, Fachkräfteverband Bremen/Niedersachsen
Kontakt: m.krause@kfkv-niedersachsen-bremen.de
Anja Braekow, Fachkräfteverband Baden-Württemberg
Kontakt: info@verband-kitafachkraefte-bw.de
Vera Mengler, Fachkräfteverband Hessen
Kontakt: kfvhessen@gmail.com
Susanne Kunz, Fachkräfteverband Saarland
Kontakt: verband@kita-fachkraefte-saar.de
Gabi Höhner, Fachkräfteverband Berlin
Kontakt: presse@erzieherverband.de
Maren Kremer, Fachkräfteverband Nordrhein-Westfalen
Kontakt: vorsitz@kitafachkraefteverband-nrw.de
Kathrin Klähn, Fachkräfteverband Sachsen/Sachsen-Anhalt
Kontakt: presse@verband-kitafachkraefte-s-sa.de
Nadine Fenner, Fachkräfteverband Thüringeninfo@kita-fkv-th.de
Veronika LindnerFachkräfteverband Bayern
Kontakt: info@verband-kitafachkraefte-bayern.com
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