Sprachverwirrung

 

Bilderbuch: Spriedel

Jedes Tier hat seine Sprache: Die Katze macht Miau, der Hund macht Wuff, die Krähe macht Krächz, die Taube Gurr und der Spatz Piep. Das ist so und lässt sich auf den flächigen, aufs Notwendigste reduzierten und farbstarken Illustrationen deutlich erkennen. Doch eines Tages hatte der Spatz keine Lust mehr. Er wusste nicht, was er sagen sollte, und dann schmetterte er plötzlich ganz fröhlich: „Spriedel friedel!“ Die Krähe, groß und schwarz, fand das gar nicht komisch: „Was hast du gesagt?“ Erschrocken flüsterte der Spatz nur noch, doch kurz darauf tönte er: „Tiffel biffel und’n bissel miffel!“ Da war der Knoten geplatzt. „Ickel zickel! Pickel drickel!“ trillerte der rote Kardinal. Auch die Taube traute sich: „Urrpsli schnurrpsli!“ Alle wollten albern sein. Aber das war nichts für schwarze Krähen …

Zwischen Leichtsinn und Angst

 

Sachbuch: BÄNG

Mut ist ein hoher Wert. Fürsorge und Selbstsorge auch. Nehmen wir das Spiel mit dem Feuer: Im „Struwwelpeter“ endete es mit einem Großbrand. Das Buch „BÄNG! 60 gefährliche Dinge, die mutig machen“ will nicht vor Gefahren warnen, sondern ermutigen, sich den Gefahren zu stellen. „Bäng“ nennen die Autorinnen eine solche Gefahr.

Dass man lernen muss, wie man ein Streichholz anzündet, wird jedem einleuchten. Aber wie man einen Fettbrand löscht, das weiß vielleicht nicht einmal jeder Erwachsener. Gefahren, die von Feuer, Wasser, Explosionen oder Werkzeugen ausgehen, können gemeinsam gemeistert werden. Zumindest lässt sich verhindern, dass Situationen außer Kontrolle geraten.

Doch auch der Umgang mit Angst – zum Beispiel vor Hunden oder vor Mobbing – kann geübt werden. Vom Springen aus größeren Höhen bis zur Nachtwanderung reichen die Alltagsabenteuer.

Jeder kann das Buch da anfangen, wo er will, und wird sich bald fragen, wie er ohne es auskommen konnte. Es sei auch Erwachsenen empfohlen, die sich mit seiner Hilfe ihrer Angst stellen können, dass den Kindern etwas passieren könnte. Das originelle, außergewöhnliche Sachbuch wird von einer pfiffigen Idee getragen. Deshalb mein Tipp für Erwachsene: Lassen Sie den großen Bäng zu und erleben Sie mit den Kindern, dass die Angst verschwindet.

  • 1€ Pädagogik: Gestalten mit Rohrisolierungen
  • 1€ Pädagogik: Gestalten mit Rohrisolierungen
  • 1€ Pädagogik: Gestalten mit Rohrisolierungen
  • 1€ Pädagogik: Gestalten mit Rohrisolierungen
  • 1€ Pädagogik: Gestalten mit Rohrisolierungen
  • 1€ Pädagogik: Gestalten mit Rohrisolierungen

Tolle Rolle

Teuer muss nicht sein, aber kreativ! Michael Fink wandert durch die Billigläden und inspiziert Sonderangebote, um nach Dingen zu suchen, die kaum etwas kosten, aber Kinder anregen, kleine Forscher zu werden. Diesmal geht es um die kreative Rohrisolierung. Weiter lesen…

Dieser Artikel ist nur für unserer Abonennten sichtbar. Wenn du schon Abonennt bist kannst du dich einfach einloggen. Ansonsten kannst du einfach ein neues Benutzerkonto erstellen und Zugang für diese Artikel einzeln kaufen. Du kannst auch Abonnent werden

Auf nach Pädagogien!

Bislang unbekannte Ansätze wie die „Kofferpädagogik“ oder die „Muttipädagogik“ präsentiert die Ausstellung „Pädagogien“, die über www.wasmitkindern.de auszuleihen ist, in Form von Installationen und Bildern. Es macht Spaß, den eigenen pädagogischen Ansatz beim Betrachten zu reflektieren oder neue Konzepte zu erdenken, die das Handeln von Erzieher_innen, Lehrer_innen, Eltern und Fachleuten prägen. Das folgende Glossar (Aus dem Lexikon ungeschriebener pädagogischer Ansätze) möchte dazu anregen.

Weiter lesen

Regeln auf allen Wegen

Ohne Regeln kommt kein Mensch aus. Nachdem du mit regelgerechter Schädellage auf die Welt gekommen bist, erwartet dich im Regelfall ein geregelter Tagesablauf – vielleicht mit regelmäßiger Brustmahlzeit.

Bald schon fährst du im nach Normen und Regeln gebauten Kinderwagen über Pflaster mit Regelquerschnitt. Auf der Regelschule lernst du die Regelfunktion, diverse unregelmäßige Verben und die Rechtschreibregeln kennen. Im Sportunterricht lernst du Spielregeln für verschiedene Ballspiele, wenn du nicht gerade nach Einsetzen der Regel mit bedauerlichen Regelschmerzen zu Hause bleibst. Steht nach der Schulzeit ein Studium an: Besser, du absolvierst es in der Regelstudienzeit, um den BAFöG-Regelsatz zu erhalten. Nimmst du irgendwann eine schöne Tätigkeit mit der Regelarbeitszeit von 38,5 Stunden auf, dürften es laut Faustregel noch etwa 40 Jahre dauern, bis du die Regelaltersrente einstreichst. Wahrscheinlich wohnst du dann – Höhepunkt deines geregelten Lebens – schon lange in einem Reihenhaus mit Regeldachneigung.

Vielleicht möchtest du aber lieber zu den Menschen gehören, die die Regeln bestimmen – in der Politik oder im Top-Unternehmen. Pass auf, dass du nicht in der Regelinsolvenz landest oder bei Verstößen gegen die Spielregeln – im Bankenwesen war kürzlich häufig davon die Rede – ertappt wirst, denn auf die Regelverjährung wartet man bei einigen Straftaten lange.

Himmel mit Blumen

Du hast keine Lust auf eine regelmäßige Beschäftigung? Kriegst das einfach nicht geregelt? Weist du den Hartz-4-Regelbedarf nach, wird dir vielleicht der Regelhöchstsatz gezahlt, einschließlich des Regeltarifs deiner Krankenkasse. Aber nicht lange. Dir egal – du pfeifst sowieso auf jede Benimm-, Anstands-, Verkehrs- und Grundregel? Sei gewarnt: Jemand wie du landet bisweilen im Maßregelvollzug!

Ob mit Regelmaß oder in Regellosigkeit gelebt: Jedes Leben geht mal zu Ende. Vielleicht blühen dir noch einige Jahre mit Regelsatz Pflegestufe 2, bevor sich bei der Bestattung die Frage stellt: Nach abendländischer (mit Sarg) oder islamischer Regel (ohne)? Wie dem auch sei – schließlich stehst du vor einem Rauschebart, der dich streng fragt: „Hast du auch nach meinen Regeln gelebt?“

Woher kommt das Wort „Regel“? Regula sagten die Römer zur Richtschnur – nicht der moralischen, sondern der, die dem Maurer zeigt, ob die Wand gerade ist. Die frühen Christen übertrugen die Bedeutung, als sie beschlossen, nicht allein weltlichen Gesetzen zu gehorchen, sondern „inneren Regeln“ zu folgen – besonders
im Kloster mit seinen strengen Ordensregeln.
Nach wie vor sind Regeln keine vorgegebenen Vorschriften, sondern selbst gefundene Vereinbarungen, die sich negativ („Das lassen wir!“) oder positiv („Dieses Verhalten wollen wir einüben!“) auswirken können. Verkehrsregeln nützen genauso wenig wie Schulregeln, wenn sie nicht gemeinsam diskutiert, beschlossen und eingehalten werden. So ist das auch mit den Regeln, „die Kinder brauchen“. Oder waren eigentlich Grenzen gemeint?

Sprachformen im Überblick

Für antidiskriminierende Sprachhandlungen entstanden in den letzten Jahrzehnten verschiedene Sprachformen und Varianten, die weiterentwickelt werden, denn Sprache ist ein lebendiger Organismus. Für welche Formen sich ein Mensch oder eine Redaktion entscheidet, das hängt unter anderem vom Kontext ab, in dem die Sprachformen verwendet werden, und von den Personen, die angesprochen werden sollen.

Weiter lesen

Liste verkehrt zu machender Dinge

Verkehrt! Das Curriculum verkehrt zu machender Dinge für die ersten 18 Lebensjahre

Muss man mit Kindern darüber reden, wenn sie was verkehrt gemacht haben? Auf jeden Fall, meint Michael Fink. Schon, weil sie durch fehlendes Feedback vielleicht die Lust verlören, viele weitere Dinge verkehrt zu machen. Und das wäre ja wirklich verkehrt, sagt der Autor und präsentiert sein Curriculum, in dem die wichtigsten verkehrt zu machenden Dinge für die ersten 18 Lebensjahre stehen.

Bei der Geburt das Köpfchen falsch eindrehen. Schon wieder an die Brust wollen. Die vierte Nacht in Folge durchschreien. Den Schrank ausräumen und Papas wertvolle Platten-Sammlung dabei demolieren. Alles am Lätzchen abschmieren. Alles in den Mund nehmen.

Die Rutsche hochkriechen wollen. Zum zehnten Mal schaukeln wollen, auch wenn andere Kinder warten. Mit Sand werfen. Den Sandkuchen von Jonas einfach kaputt machen.

Brokkoli nicht mal probieren wollen. Nur Krikelkrakel malen. Nicht „Ei“ machen wollen, obwohl man wem wehgetan hat. Immer zetern, wenn es ans Schlafen geht. Oft ein Böckchen haben.

Trödeln, obwohl alle warten. Drängeln, weil man nicht warten kann. Einfach abwarten, statt sich zu beeilen.

Die Mütze nicht aufsetzen wollen. Der lieben Omi kein Küsschen geben wollen. Nicht „Entschuldigung“ sagen wollen. Nicht Bescheid sagen, dass man Kaka muss. Eine Spielzeugpistole in den Kindergarten schmuggeln oder aus Duplo bauen und anderen Kindern damit Angst einjagen. Schlimme Wörter verwenden – egal, woher man sie hat.

Schon wieder ein blödes Überraschungsei verlangen. Einfach nicht einsehen, dass man nicht immer recht hat. Sogar noch frech werden und die Zunge rausstrecken.

„Börks“ sagen, wenn es gekochte Möhren gibt. Nicht den Fernseher ausmachen wollen. Den toten Vogel anfassen wollen. Über Kaka-Witze lachen. Alles Spielzeug aus dem Schrank räumen und nicht wieder einräumen wollen.

Rechts und links immer noch nicht unterscheiden können. Immer noch nicht die Schuhe zubinden können und stattdessen lieber Klettverschlussschuhe tragen. Sich immer noch nicht selbst den Popo abwischen, vermutlich aus Bequemlichkeit. Immer reinquatschen, wenn die Großen sich unterhalten.

Zwei Kinder

Foto: Uli Malende

Sich was mit Filzer auf den Arm schreiben. Zwei verschiedene Socken anziehen. Das Licht nicht ausmachen, wenn es längst Schlafenszeit ist. Ohne Helm Rad fahren. Wieder mit diesem Haustierwunsch anfangen. Wieder das schmutzige T-Shirt anziehen. Auf Socken durchs Nasse laufen – zum x-ten Mal.

Den Turnbeutel vergessen. Den Zettel aus der Postmappe nicht der Mutti geben. Die Postmappe unter der Schulbank vergessen oder in der Umkleide verbummeln. Die Federmappe nicht in Ordnung halten. Einen Tintenkiller besitzen und heimlich Fehler damit wegkillern. In der Hofpause oben bleiben.

Die beste Freundin nicht zum Geburtstag einladen. Den Freund hauen. Die Schwester doof finden. Die Mutti gemein erschrecken. Sich dumm stellen, obwohl man genau weiß, was man verkehrt gemacht hat.

Die Brotbüchse heimlich auf dem Nachhauseweg ausleeren. Vorm Ausflug nicht noch mal aufs Klo gehen, obwohl man weiß, dass man gleich wieder muss.

Zetern, wenn es Aufstehzeit ist. Die Finger nicht vom Computer lassen. Diese furchtbare Sendung sehen. Auf diese ekligen Seiten gehen. Diese grässliche Musik hören. Einfach nicht zum Gitarrenunterricht gehen, obwohl der richtig Geld kostet. Nix sagen, wenn man höflich gefragt wird. Überhaupt ziemlich ignorant und arrogant rüberkommen in letzter Zeit.

Dauernd mit den falschen Leuten rumhängen. So laut Musik hören, dass es alle nervt. So laut mit Kopfhörern Musik hören, dass es nicht gut für die Ohren ist. Das neue, sauteure Smartphone schon wieder verlieren. Mist mitmachen, statt zu sagen: „Da mache ich nicht mit.“

In der Pause heimlich ins Stadtcafé gehen. In Sozialkunde unentschuldigt fehlen. Beim Chemie-Test einfach ein leeres Blatt abgeben. So blöd sein und sich bei Dämlichkeiten auch noch erwischen lassen.

Diesen Typen anhimmeln. Sich einfach nicht entscheiden können, was man machen will. Sich nicht klar machen, welche Chancen man sich mit dieser dussligen Entscheidung vermasselt. So aus dem Haus gehen wollen und sich nicht mal vor sich selbst schämen.

Nicht Bescheid sagen, dass man über Nacht bleibt. Zu Hause Partys feiern und Papas wertvolle Platten-Sammlung dabei demolieren. Die Eltern nicht zur Abi-Feier einladen. Die vielen guten Ratschläge in den Wind schießen.

Fertig.

In der (un)moralischen Fickmühle

„Wo habt ihr bloß diese schlimmen Wörter her?“ Die Nachfrage wäre durchaus angebracht, wenn Mama oder Papa es mit dem Erklären ernst meinten: „…und dann tut Papa seinen Pipimann in Mamas Muschi…“ Vaters aufs Urinieren reduziertes Geschlechtsteil, Mutters Äquivalent mit Katzen-Kosename, verbunden durch „Reintun“? Gerade die „unschuldigsten“ Versuche der Benennung führen beim Thema „Sex“, geht man der Wortherkunft auf den Grund, in die Vorstellungshölle: Heißt Sex, dass Papa niedliche Kätzchen anpisst?

„Ich sage lieber Vagina und Penis“, weichen Leute aus, die das Große Latinum abgelegt haben. Da erkennt man die Wortherkunft nicht gleich. Sex zum Beispiel kommt von sexus, also von Geschlecht, das wiederum von secare abstammt: teilen oder abschneiden. „Wir machen Sex“ heißt also „Wir machen Abschnitt“. Auch der Koitus erweist sich als geradezu schülerhaftes Sex-Wort: Co = zusammen, und itus kommt von ire = gehen, so dass wir das zusammengesetzte Wort mit „Miteinander gehen“ übersetzen dürfen. Gähn.

Aus all den braven Wörtern ragt ausgerechnet der Penis hervor, der mit Schwanz übersetzt wird, ursprünglich im Sinne von Tierschwanz, was Cicero gar nicht gefiel: „Einen Schwanz hießen die Alten Penis, aus welchem Worte, der Ähnlichkeit wegen, das Wort Pinsel entstanden. Aber heutigen Tages ist das Wort unflätig“, echauffierte er sich über „junge Mannspersonen“, die „dem Penis ergeben seien“ – nicht ahnend, dass ausgerechnet dieses zotige Römer-Wort bei uns Karriere als neutraler Fachausdruck machte.

Offensichtlich deftig kommen die deutschen „Vulgärausdrücke“ daher, die selbst Wiktionary züchtig in einen Extra-Absatz versammelt und warnt, die Ausdrücke seien „obszön betrachtet und verdeutlichen die mechanische, nicht emotionale Beteiligung beim Geschlechtsverkehr“. Errötend nähert man sich und wird nach eifrigem Studium der Wortherkünfte auf den Boden der Tatsachen geworfen: Egal ob „ficken“, „bürsteln“, „pudern“ oder „poppen“ – überall verstecken sich biedere Handwerkstätigkeiten. „Gefickt“ wurde früher dort, wo man durch schnelle Hin-und-her-Bewegung Reibung erzeugte, zum Beispiel beim „Wichsen“. „Poppen“ sagte der Kölner für „stopfen“, „pimpern“ kommt vom Pümpel, mit dem man Grobes zerkleinerte und heute noch – mit „ö“ – das Klo traktiert. Und „pudern“ hat nichts mit dem sinnlich riechenden Körperpflegemittel zu tun, sondern beschreibt die Herstellung von Butter, auch „buttern“ genannt. Pate für die Übertragung ins Sexuelle stand offenbar die erforderliche Stoßbewegung. Deftigkeit pur? Hm, das hätte die Butterfrau um 1500 vielleicht pragmatischer gesehen.

Wenn sowieso keiner mehr weiß, was „pimpern“ und „ficken“ ursprünglich meint, verliert das Sprachbild an Ausdruckskraft, oder? Wäre es nicht höchste Zeit, statt dieser überkommenen Sprachbilder neue Sex-Synonyme zu erfinden, passend zu den Tätigkeiten im digitalen Zeitalter? Versuchen wir es:

„Schatz, magst du meine Gefällt-mir-Buttons ganz doll drücken?“

„Gnä´ Frau, wie gerne würde ich mich mit ihnen synchronisieren und in den Datenübertragungsmodus gehen!“ (Wäre auch biologisch korrekt formuliert.)

Oder, nur leicht zotig: „Wieder übel drauf, der Hausmeister! Dem gehört mal der Flash-Player aktualisiert. Aber gründlich!“

Zurück zur kritischen Anmerkung von Wiktionary: Was wären denn Begriffe, mit denen sich die „emotionale Beteiligung beim Geschlechtsverkehr“ ausdrücken ließe? „Schmusen“ klingt Mechanik-frei, kommt aber vom jiddischen Wort für „miteinander reden“ im Sinne von klatschen oder tratschen und ist eng mit dem Schmu verwandt, den man nicht machen soll. Und das nette „Kuscheln“? Das kommt von „collocare“, was „hinlegen“ bedeutet. Auch wenn man das gemeinsam tut, bleibt der Vorgang Mechanik.

Bei den saubersten Lösungen, Begehren auszudrücken, scheinen hingegen Missverständnisse vorprogrammiert. War nicht abzusehen, dass der junge Mann, den die Freundin einlud, „mit ihr zu schlafen“, nach kurzem Gezappel in tiefen Schlaf verfällt? „Lass uns Liebe machen“, sagte ein anderer Jüngling und fühlte sich dabei wie ein romantischer Kavalier. „Ich dachte, deine Liebe sei endlos. Und jetzt kommt heraus, dass wir erst noch welche machen müssen“, antwortete seine Herzdame desillusioniert.

Gibt´s ein Fazit? Wie er oder sie „es“ nennt, müssen beide selbst wissen. Wenn Kinder sich der als obszön, vulgär oder mechanisch empfundenen Ausdrücke bedienen, haben sie im Grunde recht: Ihnen ist das erwachsene Tun peinlich, unfassbar und allerhöchstens mechanisch vorstellbar. Da passt „ficken“ besser als „miteinander schlafen“, obwohl Kinder sich darunter durchaus etwas vorstellen können. Aber das falsche.

PS: Und was hat es mit der „(un)moralischen Fickmühle“ aus der Überschrift auf sich? Jedenfalls nicht das, was Du, männlicher Erzieher, und Du, weibliche Erzieherin, wahrscheinlich dachtest. Wassermühlen, die mit einer Pleuelstange die Dreh- in eine Stoßbewegung umlenkten, wurden aufgrund der ursprünglichen Wortbedeutung von „ficken“ so genannt. Später, als das Wort allzu vulgär klang, ersetzte man das f durch ein zw – und die Zwickmühle entstand, in die man gerät, wenn man die Ursprungsversion der Korrektheit wegen passender findet.