Werkstatt­pädagogik digital

Eine Einladung, digitale Bildung humanistisch zu gestalten

 

 

 

 

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einer Infoveranstaltung. Wir stellen Ihnen ein neues Pilotprojekt vor. Sie sitzen mit anderen Kitaleitungen in der Runde, sind neugierig, wollen neue Wege ausprobieren. Zugleich kommt Skepsis auf: Sie fragen sich, ob bzw. wie Sie Ihre Kolleg*innen zur Teilnahme motivieren können. Das Thema scheint innovativ zu sein: Mit Werkstattpädagogik die Zukunft der Kita gestalten. Klingt gut, oder? Aber das Ganze ist ein Projekt, in dem die Teams digital in Onlinekursen lernen. Digital. Mit dem gesamten Team.

„Häh? Wie soll das denn gelingen?“

Das mag oder kann sich zunächst niemand aus der Runde so richtig vorstellen.

Deshalb probieren wir es aus!

Hah! Die Technik ist erstaunlich einfach zu bedienen. Und was sehen und hören wir?

Nein. Nicht die üblichen Expertenmonologe digital. Was die Teilnehmenden suchen und finden, lässt sie lachen, erzählen, staunen, widersprechen, fragen, einander inspirieren und irritieren…

Eine Leitung möchte wissen, wie lange die Teams die Onlinekurse nutzen dürfen.

Ich antworte: „Geplant sind zunächst drei Monate für die Leitung, um sich mit den Inhalten vertraut zu machen. Danach stehen alle Kurse dem gesamten Team einer Kita für sechs Monate zur Verfügung.“ Die Kollegin fragt ungläubig nach: „Wie bitte? Sechs Monate?“ „Ja“, antworte ich: „Alle Mitarbeiter*innen können die gleichen Inhalte sechs Monate bearbeiten, diskutieren, reflektieren, Veränderungen planen erproben.“

Wow! Sechs Monate! Die Leitung erzählt, wie es in der Regel sonst läuft: „Wenn Kolleginnen aus meinem Team Fortbildungen besuchen, tun sie das meist einzeln, sie kommen zurück ins Team. Mit Glück ist beim nächsten Treffen mit anderen Kolleginnen auf dem Spielplatz etwas Zeit, zumindest einen Eindruck, eine Erkenntnis aus der Präsenzfortbildung zu teilen. Eigentlich soll die Kollegin das Thema dann auch ins Team tragen. Wie auch immer das gehen mag mit individuellen Erfahrungen, die die Kollegin macht; mit Emotionen, die sie in bestimmten Diskussionen zeigt. Aber die nächsten Dienstbesprechungen sind schon alle gefüllt mit anderen Themen – so dass oft kaum etwas vom Gelernten in der Kitapraxis ankommt. Und diese Kitapraxis sieht bei uns aufgrund des aktuellen Personalnotstandes so aus: Wir sind hauptsächlich damit beschäftigt, den Alltag zu organisieren. In solchen Situationen greifen wir auf Altbewährtes zurück. Kein guter Nährboden, Fortbildungsinhalte gemeinsam zu reflektieren und potentielle Verbesserungen oder Veränderungen der eigenen pädagogischen Arbeit anzugehen.“

Digitales Lernen ermöglicht wirksames Lernen

Die Erfahrung dieser Leitung trifft für mich einen Kern des Problems. Es geht darum, Nachhaltigkeit von Gelerntem zu ermöglichen, sich individuelle Lern-Zeit zu nehmen und vielleicht auch etwas wiederholen zu können, was ich mir noch einmal anhören oder anschauen möchte. Alle haben die gleichen Inhalte zur Verfügung, können die gleichen Bilder anschauen, haben Arbeitsaufgaben, die sie gemeinsam im Team erarbeiten können. Das wird als Konsequenz aus dem oben beschriebenen Dilemma in den Kitas bereits oft in Präsenzveranstaltungen versucht. Kolleg*innen erzählen mir: Wir machen Fortbildung fast nur noch im Team – und dazu holen wir uns eine gute Referentin, die uns unterstützt. Das Problem dabei ist dann aber: Die richtig Guten können viele Kitas mit ihrem kleinen Fortbildungsbudget oft nicht bezahlen. Wenn zwei Kolleginnen (oder mehr) am Studientag des Teams krank sind, haben sie später kaum die Möglichkeit, die Themen, die das Team erarbeitet hat, nachzuarbeiten. Und wenn die „gute Referentin“ nach einem Studientag wieder gegangen ist, dann sind mit ihr oft auch die Fortbildungsinhalte nicht mehr verfügbar. Was hatte sie noch mal zu folgender Frage gesagt? Hat das jemand von euch mitgeschrieben? Nee, ist nicht notiert worden.

 

Digital braucht Präsenz und umgekehrt

Aus diesen Überlegungen heraus haben wir pädagogische Inhalte, die wir für die Zukunftsgestaltung von Kitas für unverzichtbar erachten, als Onlinekurse aufbereitet. Machen wir das, weil wir nun Onlinekurse für besser oder für zeitgemäßer als Präsenzlernen halten? Nein. Das eine darf das andere nicht ersetzen. Davon sind wir überzeugt. Die Nutzung von Onlinekursen kann viele der anfangs genannten Probleme lösen. Unseres Erachtens nach ist jedoch heute und zukünftig das Eine ohne das Andere weder denkbar noch sinnvoll. Präsenzlernen braucht digitales Lernen als Ergänzung, Erweiterung und Unterstützung – und umgekehrt.

Das heißt, dass sich auch Fortbildungsdozent*innen mit digitalen Angeboten auseinandersetzen müssen. Ziel ist für mich, zu erkennen, welche Chance darin stecken kann. In meinen Begegnungen mit Dozent*innen erlebe ich oft die Befürchtung, dass dann die bisherige eigene Arbeit überflüssig wird. Nein, das wird sie ganz bestimmt nicht werden – im Gegenteil. Wenn Teams zum Beispiel vor dem Besuch der Dozentin in der Kita Inhalte bereits digital bearbeitet, daraus Fragen oder vielleicht schon Verbesserungsideen entwickelt haben, können Dozent*innen hieran anknüpfen. Sie haben dann die Aufgabe, das aufzugreifen, was Kolleg*innen vorbereitet haben, können Fragen beantworten, unterstützen, gemeinsame Lösungen zu finden und ermöglichen, mit Widerständen im Team produktiv umzugehen. Das wiederum kann keine digitale Fortbildung leisten.

Diese Erfahrungen werden zurzeit aktuell in der Corona-Krise gesammelt. Diese Pandemie wird sicherlich eine radikal beschleunigte Digitalisierung in allen Lebensbereichen zur Folge haben.

 

Digitale Bildung muss Qualität haben

Aus den vorhergehenden Überlegungen heraus haben wir eine eigene Lernplattform entwickelt, die wir die „Digitale Lernwerkstatt“ nennen. Basis dafür sind unsere langjährigen Erfahrungen in der Waterkant Academy. Seit vielen Jahren bieten wir Präsenzfortbildungen für Pädagog*innen an, in denen sie Erfahrungen machen können mit Prinzipien der Werkstattpädagogik, als Erwachsene Lernende sind, sich mit Lust und Freude Aufgaben stellen, Ziele setzen und Schritte erlernen, wie sie Werkstattpädagogik in ihrer Kitapraxis umsetzen können.

OK. Werkstattpädagogik ist bekannt. Was aber sind digitale Lernwerkstätten, fragen Sie jetzt vielleicht?

Wir nennen unsere Onlinekurse „Digitale Lernwerkstatt“, weil sie digitales Lernen nach Werkstattprinzipien bieten. Unsere „Digitale Lernwerkstatt“ fordert Sie zum eigenen Tun auf. Sie als Nutzer*innen können sich dort jeweils einem bestimmten Themenbereich widmen. Sie können – wie in einer „echten“ Werkstatt von einem „Raum“ in den nächsten wechseln und wählen, welche Lerninhalte für Sie wichtig sind. Sie finden Lerninhalte „lecker“ präsentiert, können spielen, forschen, Zeit vergessen – ganz in Ruhe, in eigenem Tempo, an Ihrem Lieblingsort. So wie in Großvaters Werkstatt – nur eben digital. Sie können dabei immer unterschiedliche Wege des Lernens gehen: sehen, hören, selber tun… Lernen bedeutet in unseren Onlinekursen: stöbern, suchen, finden, sich inspirieren lassen, schmunzeln und oder herzhaft lachen, sich selbst nicht zu ernst nehmen, Meinungen hören, sich freuen, erstaunt sein, Widersprüche haben, Erkenntnisse teilen, Wissen aneignen und ganz besonders: Fragen entwickeln, denn: Fragen sind der Beginn einer Bewegung.

Und nicht zuletzt denken wir, dass unterhaltsam aufbereiteter Lernstoff im besten Sinne lehr – reich sein kann.

Fortbildungen brauchen Visionen

Unsere Erfahrung ist: Onlinekurse sind nur dann sinnvoll, wenn der Inhalt gut ist und wenn er gut aufbereitet wird. Darin steckt eine Unmenge Arbeit im Entwicklungsteam. Onlinekurse müssen so produziert sein, dass Inhalt und Form dem entsprechen, was wir schon lange darüber wissen, wie menschliches Lernen funktioniert. Da reicht es nicht, eine Expertin oder einen Experten vor die Kamera zu stellen, und sie oder ihn zum Publikum sprechen zu lassen.

In unseren Präsenzfortbildungen und jetzt auch in unseren Onlinekursen bearbeiten wir Themen aus dem Themenfeld der Werkstattpädagogik. Wir verfolgen damit die Vision, dass Kitas zu Werkstätten für Kinder werden und nennen unser inhaltliches Konzept die Waterkant Werkstattpädagogik.

Die Waterkant Werkstattpädagogik hat zum Ziel, dass alle Beteiligten – Kinder und Pädagog*innen – ihre Talente, Kompetenzen und Fähigkeiten entwickeln können und so ihre „Sprachen“ d. h. Ausdrucksformen finden. Ziel ist es, Selbstgestalter*in ihres/ seines Lebens zu werden. Dafür schafft die Waterkant Werkstattpädagogik Rahmenbedingungen. Jedes Kind kann vielfältige Erfahrungen von Selbstwirksamkeit machen, weil die Beteiligung von Kindern der „rote Faden“ der Werkstattpädagogik ist. Kinder haben Entscheidungsfreiheit im sozialen Kontext einer Gemeinschaft. Die Werkstattpädagogik bietet für jedes einzelne Kind Herausforderungen, an denen es wachsen kann. So kann es lernen, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen, mit schwierigen Situationen umzugehen und Leistungsbereitschaft zu entwickeln …

   

 

Werkstattpädagogik digital

Seit Mai 2020 haben wir unsere Onlinekurse zur „Digitalen Lernwerkstatt“ frei geschaltet. Alle zehn Kurse befassen sich damit, wie die Ziele der Werkstattpädagogik in der Praxis umgesetzt werden können. Und jetzt denken Sie vielleicht: Also in der Theorie hört sich das alles gut an, aber in der Praxis? Ja, auch in der Praxis, gerade in der Praxis. Wie das gehen kann, zeigen wir auf:

  lms.waterkant-academy.com

 

Wir nennen sie Future Labs Werkstattkita – verstehen sie also als Zukunftswerkstätten.

Wir haben auch einen Demo-Kurs entwickelt, der ggf. dabei helfen kann, die „Digitale Lernwerkstatt“ sowohl funktional als auch inhaltlich besser zu verstehen. Den Demo-Kurs finden Sie hier:

lms.waterkant-academy.com/course/wie-die-lernplattform-funktioniert/demo-kurs/

 

Gefördert und unterstützt von der „Hamburger Stiftung für Wissenschaft und Kultur“.

 

Waterkant Werkstattpädagogik Weekly

Für den „sanften“ Einstieg ins digitale Lernen empfehlen wir unsere Filme auf youtube:

  www.youtube.com/user/christelvandieken/videos

 

Neben vielen Videos zur pädagogischen Praxis der Waterkant Werkstattpädagogik bieten wir dort seit Mitte März ein Format an, in dem wir jeweils fünf Tipps für Homeoffice geben. Auch wenn diese Zeiten sich dem Ende nähern, können die Tipps helfen, erste Erfahrungen mit digitalem Lernen zu sammeln.

 

Und nun sind wir gespannt auf Ihr kritisches Feedback!

Text: Christel van Dieken

Fotos: Julian van Dieken

 

 

Digitale Bildung humanistisch gestalten – aber wie?

Die Diskussion zu digitalen Entwicklungen bewegt sich in der Regel zwischen zwei Polen:
An dem einen pflegen Verfechter*innen Untergangsszenarien und entwickeln düstere Visionen darüber, wohin die Digitalisierung führen wird.
Am Gegenpol glorifizieren Verfechter*innnen die technischen Möglichkeiten, sehen in ihnen eine Art Heilsversprechen, das uns künftig von allen (lästigen) automatisierbaren Tätigkeiten befreien und uns neue gestaltbare Zeit eröffnen wird. In Pädagogenkreisen liegt der Umgang mit dem Thema Digitalisierung wohl eher in der Mitte beider Pole. Pädagog*innen reden gern darüber, dass sie (leider) kommen wird, die Digitalisierung, dass man selbst aber damit bitte nichts zu tun haben möchte – und auch nicht zu tun hat.
Das ist wohl ein Irrglaube, dass man diese Entscheidung so treffen kann. Die Digitalisierung kommt nicht – sie ist in vollem Gange.
Sie verändert aktuell jeden Tag unser Leben und wird auch unsere Zukunft mit rasender Geschwindigkeit radikal beeinflussen. Und wenn wir einen Einfluss darauf haben wollen, welche Rolle sie in der Pädagogik spielen wird, dann müssen wir uns mit den Chancen und gesellschaftlichen Fragen der Digitalisierung auseinandersetzen. Da reicht es nicht, WhatsApp zu nutzen und ein Tablet bedienen zu können – wobei auch das ein erster Schritt sein kann. Kenntnisse und positive Nutzungsmöglichkeiten sozialer Medien sind erforderlich, wollen wir zukunftsfähige pädagogische Modelle entwickeln. Gerade beim Thema der Digitalisierung brauchen wir Menschen, die Lebensgestalter*innen sind. „Es ist die große Herausforderung unserer Verantwortlichkeit, die Digitalisierung so zu gestalten, dass sie zur Humanisierung der Welt beiträgt.“

Und dafür brauchen wir Pädagog*innen, die fit in diesen Themen sind oder zumindest Lust haben, sich damit auseinanderzusetzen. Wenn wir in der Digitalisierung zu Mitgestalter*innen werden wollen, müssen wir ihren Nutzen und ihre Wirkung kennen. So können wir lernen, die digitalen Möglichkeiten zu handhaben und kreativ zu nutzen. Ein erster Schritt dahin kann zum Beispiel sein, digitale Bildungsangebote aktiv und kritisch zu nutzen. Prüfen Sie die Angebote, entwickeln Sie Kriterien, wonach Sie die Qualität von Onlinekursen bemessen und entdecken Sie die Chancen, die darin stecken.

Fünf Vorteile des Online-Lernens

 

1

Überall und jederzeit lernen:

Lernzeit und -ort bestimmen Sie selbst.

 

2

Eigenes Tempo finden:

Bei Präsenzveranstaltungen steht das Lernen in der Gruppe im Vordergrund. Beim E-Learning bestimmen Sie Ihr eigenes Tempo und Ihr eigenes Pensum.

 

3

Das Gelernte besser behalten:

Mittels Fragen, digitalen Mix aus Multimedia-Tools wie Videos, interaktiven Elementen, Quizzen sammeln Sie Ihre eigenen Erfahrungen. Je nach Lerntypus.

 

4

Von den Besten lernen:

Durch E-Learning haben Sie Zugang zu den Besten
der jeweiligen Branche, die vermutlich nicht in eine Dienst­besprechung mit fünf Leuten kommen können. In die digitale Lernwerkstatt schon – und damit auch zu Ihnen.

 

5

Effizient und günstig:

Sie brauchen noch einen Grund? Es entfallen Reisekosten, Lehrmaterial und Dozenten-Honorar.
Es ist ökologisch sinnvoll: Online-Lernen schlägt sich nicht negativ auf die CO2 Bilanz nieder.

 

Was tun, wenn Kita-Nachbarn klagen?

Heidrun Mildner, Leiterin im Hamburger Kinderhaus Osteresch:

Vor neun Jahren kam ich als Leiterin ins Kinderhaus Osteresch, das in einem reinen Wohngebiet liegt. Das Ehepaar auf der einen Seite war freundlich und unkompliziert, aber die alte Dame auf der anderen Seite war mit dem Kinderhaus aneinandergeraten. In der Korrespondenz hatte ich gesehen, dass es in der Vergangenheit schon Anwaltsdrohungen gab. Gute Kommunikation war nicht mehr möglich.

Weil sich meine eigene Wohnung auch neben einer Kita befindet und ich den Lärm manchmal sehr nervig finde, hatte ich Verständnis, dass eine Kita in der Nachbarschaft als störend empfunden werden kann. Kita-Lärm ist anstrengend, ganz besonders, wenn man den ganzen Tag zu Hause ist. Und unsere Nachbarn auf beiden Seiten sind schon lange in Rente.

Mein Vorteil: Ich war die neue Leiterin, die Nachbarn kannten mich nicht. Also besuchte ich sie, stellte mich vor und ging dazu über, als Dankeschön für das Ertragen der Kita-Nachbarschaft zum Frühlingsanfang mal einen Blumenstrauß zu überreichen, eine schöne Kerze zu Weihnachten oder eine Kleinigkeit zum Geburtstag. Außerdem nahm ich mir Zeit, ging ein Mal im Monat für eine halbe Stunde zu den Nachbarn auf der einen und auf der anderen Seite, trank Kaffee mit ihnen und lud sie zum Sommerfest in der Kita ein. Als die ältere Dame ihre Töchter besuchte, aß ihr Mann bei uns zu Mittag. So versuchen wir, auch etwas zu geben, weil wir wissen: Kita ist für Nachbarn nicht immer schön. Wir machen uns zwar Gedanken über unsere Außenwirkung und überlegen, wie wir uns in unserem Flyer oder in der Presse darstellen, aber der direkte Kontakt mit den Nachbarn wird manchmal vergessen.

Noch ein Beispiel: Als ich anfing, lag unsere Garten-Werkstatt am Zaun zur Nachbarin. Bei schönem Wetter den ganzen Tag Gehämmer – dieses Angebot für die Kinder war eine Zumutung. Der Blick auf die Kinder hatte den Blick auf die Nachbarin versperrt. So eine Werkstatt gehört ins Haus, oder die Kinder werken am Wochenende mal mit den Großeltern, mit Mama oder Papa. Die Werkstatt haben wir abgebaut, und die Kinder haben verstanden, warum.

Nach dem Mittagessen dürfen die Kinder natürlich im Garten sein, rennen, sich unterhalten und spielen, aber nicht lärmen: „Ihr wisst, dass die Kleinen in der Krippe jetzt schlafen und die Nachbarn auch. Bitte seid etwas leiser.“ Danach richten sich die Kinder. Und wenn sie es im Spiel mal vergessen, erinnern wir sie daran. Das hat auch mit Respekt zu tun, mit der Achtung unterschiedlicher Bedürfnisse. Natürlich auf beiden Seiten. Auch der Nachbarin erkläre ich, wo wir ihr entgegenkommen können und wo nicht – aus diesen oder jenen Gründen. Weil sie erlebt hat, dass wir ihr etwas zuliebe tun, tut sie mittlerweile auch uns etwas zuliebe.

So wurde in neun Jahren aus einer nervigen Kita ein Kinderhaus mit einer Geräuschkulisse, die die Nachbarin nicht nur ertragen kann, sondern inzwischen mag. Als ich sie neulich traf, sagte sie: „Nein, ihr stört mich gar nicht. Es ist doch schön, die Kinder zu hören.“

Ich finde, das sollte Normalität in einer Kita sein: Sich Gedanken über den Umgang mit Menschen zu machen – seien sie jung oder alt. Sich zu fragen: Wie möchte ich behandelt werden? Wie behandle ich andere Menschen? Und Diversität hört am Gartenzaun nicht auf.

Foto: ethan sexton/unsplash

Der Rechtsruck bei den ­Braunbären

„Ich finde schlümm…“, sagt John, „dass die Schüldkrötenkinder einfach zu uns rüberkommen und unsere Spielsachen wegnehmen. Das dürfen die nicht!“ Erzieherin Sarah erklärt geduldig, dass der Kindergarten nun schon eine Weile offen arbeitet, weshalb alle Kinder aus allen Stammgruppen außerhalb der Morgenkreiszeit in alle Räume dürfen. Davon profitieren auch die Braunbären und können bei den Schild…

„Die kommen aber nur zu uns“, ereifert sich Joscha, „weil wir das schönste Spielzeug haben!“

„Wir könnten denen was abgeben“, schlägt Cora vor. Als die anderen die Augen verdrehen, greift der kleine Kurt vermittelnd ein: „Ich finde gut, dass andere Kinder zu uns dürfen. Aber nicht die Schildkröten! Da sind richtig böse dabei! Eine große Kröte klaut sogar Sachen aus unseren Garderobenfächern!“

„Hey, stoppi!“ ruft Sarah. „Selbst wenn das stimmen sollte – dann sind doch längst nicht alle Schildkrötengruppenkinder Diebe.“

„Aber fülleicht fast alle“, jammert John.

„Kinder, wenn die Schildkröten nicht mehr zu uns dürften“, simuliert Sarah Nachdenklichkeit, „dürften wir noch in den Schildkrötenraum?“

„Iiih, keiner will zu denen! Die haben sooo doofes Spielzeug!“ krakeelen die Braunbären.

„Heute muss ich was ganz Schlümmes erzählen“, berichtet John anderntags bei der Braunbären-Kinderkonferenz. „Einer aus der Krötengruppe hat Baby Anna voll fies geschubst. Jetzt kommt die nie mehr in die Kita! Die ist verletzt!“

„Schubsen darf keiner, weder ihr noch die Schild…“, will Sarah intervenieren, aber die Kinder sind nicht zu bremsen: „Alle Kröten sind Klopper!“ „Die können richtig zwicken, Sarah! So!“

„Aua, Malte, das tut weh!“

„Frau Meister soll die alle aus dem Kindergarten rausschmeißen“, schluchzt Annika hemmungslos.

„Macht doch eine Demo“, schlägt Sarah vor. „Für friedliches Miteinander!“

Die Kinder sind begeistert und skandieren lautstark: „Bärenraum für Braunbären, Krötengruppe raus!“ Jemand malt eine Schildkröte auf eine Pappe, streicht sie schwungvoll durch, und das Demo-Poster wird im Triumph durch den Raum getragen. Ein Heidenspaß! Nur Sarah bekommt Hektikflecken.

Derweil widmen sich ein paar Demo-Teilnehmer schon den Details. „Die Kröten sehen hässlich aus“, findet Lara. „Eine heißt Babett und ist fett, sooo fett!“ Mit beiden Händen deutet Lara einen riesigen Bauchumfang an.

„Das sagt man aber nicht!“ ruft Sarah tadelnd.

„Soll ich etwa sagen, die ist sooo dünn?“ kontert Lara und markiert einen Strich. „Soll ich etwa lügen?“

„Man darf nicht Kaka und Pipi sagen, nicht Fett-Babett und Scheiß-Krötengruppe!“ empört sich Malte. „Darf man nur sagen, was die Azia erlauben?“

„Wir müssen ganz klar dagegen steuern. Das geht ja gaaar nicht!“ verkündet Ilona Meister, die Leiterin, bei der Teambesprechung, und Sarah verspricht sofort: „Morgen oder spätestens übermorgen rede ich Klartext mit den Kindern, ein richtiges Donnerwetter. Danach holen wir die Schildkrötengruppe rüber, feiern ein Jeder-ist-hier-willkommen-Fest und überreichen allen Schildkröten selbstgemachte Freundschaftsbändchen.“

„Realistisch bleiben, Sarah“, mahnt die Leiterin. „Ein kleines Dönnerchen tut es auch. Und um den Druck aus der Sache zu nehmen, sollten wir die offenen Zeiten etwas verkürzen. Wir könnten zum Beispiel festlegen, dass die Gruppen während des Angebots und des Morgenkreises unter sich sind. Mittags und beim Ruhen sind sie es ja ohnehin. Früh- und Spätdienst lassen sich auch gruppenweise gut organisieren. Während der Freispielzeit bleibt zwar alles offen wie gehabt, aber es gibt die glasklare Regel, dass man vor Betreten des Raums fragen muss, ob die Nachbargruppe besucht werden will. Und natürlich müssen die Besucher, also zum Beispiel die Schildkröten, bei den Bären nachfragen, ob sie das Spielzeug benutzen dürfen – und welches. Denn die Braunbären haben in ihrem Heimatraum natürlich glasklar Vorrang. Wär das was?“

Sarah nickt erleichtert, und Ilona spricht das Schlusswort: „Wir schaffen das.“

 

Foto: Julia Kuzenkov/Unsplash

wie es dir beliebt –

Eine Wahrnehmungsübung von Yola Sornsakrin:

Schnapp Dir Zettel und Stift und betrachte die Bilder:
Was passiert auf den Bildern? Welche Stimmung vermitteln sie? Welche Geschichte erzählen sie? Und: Wo ist der Zusammenhang? Wenn du möchtest, schicke uns deine Geschichte an juhu@wamiki.de. Wir sammeln sie für euch im Blog.

Achtung: Erst abgeben, dann andere Geschichten lesen. Nicht vorher schmulen!
Wenn du lesen willst, was andere Menschen zu diesen Bildern gedacht haben,
scanne diesen Code oder klick dich hier herein: https://wamiki.de/2318.

 

 

 

 

 

Idee und Fotos: Yola Sornsakrin

Demokratie, Vielfalt und Schutz vor Diskriminierung

Was Demokratie mit Vielfalt und Schutz vor Diskriminierung zu tun hat Standpunkte auf der Grundlage des Ansatzes der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung © Demokratie kommt wieder ins Gespräch, weil antidemokratische Äußerungen zunehmend Verbreitung finden. Manche sagen, sie seien von der Meinungsfreiheit gedeckt, einer zweifellos demokratischen Errungenschaft. Andere sagen, wer sich antidemokratisch äußert, muss mit Widerspruch…

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Mach mal weiter so!

wamiki im Gespräch mit Mike Weimann, der vor fast über drei Jahrzehnten das ERZIEHUNG-MACHT-SPASS-POSTER (im Pädagoginnenmund auch das rote Sprüche-Poster genannt) erfand und es nun in die Sprachen der Welt übersetzt

 

Mike Weimann, Mitbegründer des Vereins Netzwerk Spiel/Kultur, gehört zu den Menschen, die bereits Ende der siebziger Jahre Jahren in Ostberlin „Erziehung“ hinterfragten. Er kritisierte die gängige Pädagogik und stritt gemeinsam mit der Gruppe Spielwagen für ein gleichberechtigtes Miteinander von Kindern und Erwachsenen. Mit ihren Spielaktionen reservierten die Spielwagner Straßen und öffentliche Plätze für das kindliche Spiel. Frei nach dem Motto: „Kinder brauchen Raum, Zeit, Zeug und Partner.“

Seit 1991 irritiert und begeistert Dein Poster Menschen aus verschiedenen Kulturen und Gruppen? Wie ist das Poster entstanden?

Mike: Wir hatten bei unseren Spielaktionen festgestellt, dass sich viele Leute um Zeit, Zeugs und Raum für Kinder kümmern. Aber zu selten über die Frage stolpern: Wie gehen Erwachsene eigentlich mit Kindern um? Wie ernst nehmen wir Kinder tatsächlich? Nach dem Ende der DDR konnten wir richtig losmachen. Also auch alternative Erziehungskonzepte, kritische Fragen um Gerechtigkeit und Menschenrechte außerhalb der Wohnungen öffentlich diskutieren. Aber wie, so überlegten wir, bringen wir Grundfragen in die Welt? Damals noch ohne Internet, soziale Medien usw.?

Das Beste, so schien uns damals, ist es, eine Ausstellung zu machen. Ein Element darin waren die Sprüche. Ich begann zu sammeln, Leute zu fragen… Die Liste wurde länger und länger… Irgendwann kam die Idee auf, daraus eine Fläche zu gestalten: ein Meer von Sprüchen. Ein uferloses Meer, in dem man Angst hat unterzugehen und fürchtet, nicht wieder lebend herauszukommen. Und so ist das Original für das Poster entstanden. Verschiedene Zeitungen – auch Eure früheren – haben es gedruckt.

… Dein Poster hat uns an all unseren früheren Arbeits- und Lebensorten über drei Jahrzehnte begleitet. Die Wirkung des Posters konnten wir immer wieder beobachten: Hinter der Flut von Sprüchen auf knallrotem Hintergrund verbirgt sich ein großes menschenrechtliches Thema.

Die Erkenntnis, dass ich Kinder so nicht behandeln darf, stellt sich beim Lesen beinahe wie von selbst ein. Ohne pädagogischen Zeigefinger. Wo gibt es sowas schon in der Pädagogik? Deshalb freuen wir uns um so mehr, dass Dein Original-Poster nun wieder erhältlich ist. Der Clou: Das Poster gibt es ab Juni in acht Sprachen der Welt. Wie kam es dazu?

Mike: Unsere Vision „Wir nehmen Kinder ernst und machen die Welt damit ein bisschen besser“ hat uns mit vielen kinderrechtlich interessierten Menschen zusammengeführt. Jenseits aller Grenzen. Gemeinsam haben wir zum Beispiel mit K. R. Ä. T. Z. Ä. (steht für das Kunstwort KinderRÄchTsZÄnker, mehr dazu auf: www.kraetzae.de, die Red.) zahlreiche öffentlichkeitswirksame Aktionen durchgeführt, zum Beispiel zum Recht jeden Kindes auf Bildung oder auch zum Wahlrecht für Kinder, u. a. Jahrzehnte bevor dieses ein Thema in der Politik wurde. Wir veranstalteten internationale Seminare und Exkursionen, diskutierten über demokratische Schulen, gründeten alternative Bildungsorte für Kinder, wurden Kita-Träger… Das rote Poster fand seinen Platz, in Deutschland wie in Italien oder Korea, es provozierte und belustigte zugleich. Und die Idee, es in andere Sprachkulturen zu adaptieren, lockte. So begannen wir, Sprüche in der jeweiligen Kultur zu sammeln. Was bedeutet zum Beispiel der im Deutschen verbreitete Spruch: Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst, hast du zu tun, was ich dir sage in anderen Sprachkulturen? Was sagen arabische Eltern jenseits der deutschen Tisch-Kulturen zu Kindern, wenn sie etwas von den Eltern Unerwünschtes tun wollen? In Ungarn heißt es zum Beispiel: Solange du mein Brot isst, hast du zu tun was ich dir sage. Das ist spannend gemeinsam herauszufinden…

Das klingt nach viel Arbeit. Wie findet Ihr diese Sprüche? Und gibt es Sprüche, die es in mehreren Sprachen in die Liste geschafft haben?

Mike: Ja. Die Sprüche werden nämlich nicht übersetzt, sondern pro Sprache gesammelt, analog und vor allen Dingen digital – über das Internet. Die Sprüche unterscheiden sich von Sprache zu Sprache und es fällt auf, dass manchmal die wörtliche Übersetzung und die Bedeutung nicht identisch sind. Auf Hebräisch sagen die Eltern zum Beispiel vor der Kasse im Supermarkt zu ihren Kindern: “Ich bin doch kein Rothschild.“ Was bedeutet das? Rothschild ist in Israel der Inbegriff von reich. Die Botschaft lautet also: „Du kriegst nichts, ich bin nicht reich.“

Es gibt viele Sprüche, die bisher in allen Sprachen vorkommen wie zum Beispiel: Kannst du nicht hören? Es gibt Variationen. Mehr oder weniger Gewaltandrohungen. Und alte Verbote werden gegen neue ausgetauscht. Statt früher: Stubenarrest! heißt es heute: Handyverbot! Manche Sprüche wie zum Beispiel: Mein liebes Fräulein! tauchen nur noch höchst selten auf.

In welchen Sprachen gibt es Dein Poster inzwischen?

Mike: In Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Hebräisch und Griechisch. Ab Juni auch in Russisch und Türkisch. Weitere Sprachen sind in Arbeit. Einen Überblick darüber gibt es auf der Seite: www.gotobednow.com

Übrigens: Muttersprachler, die mitmachen wollen, sind gern gesehen – es sollen noch mehr Sprachen werden.

 

 

 

 

 

ERZIEHUNG-MACHT-SPASS-POSTER
Im wamiki-shop gibt es ab 1. Juni 2020 alle Poster von Mike Weimann in DIN A1, gerollt
zum Stückpreis von 6,– Euro
in den Sprachen: Deutsch (Original-Poster von 1991), Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Türkisch, Hebräisch und Griechisch

sowie zum Setpreis von 40,– Euro
8 Poster in 8 Sprachen: (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Türkisch, Hebräisch und Griechisch)

zzgl. 5,– Euro für Versand in der Rolle
Bezug: www.wamiki.de/shop

Beteiligung kommt von Beteiligung

Über Macht und Selbstorganisation in der Kita — Teil 2 Wie können in der selbstorganisierten Kita Entscheidungen getroffen werden?   Frederic Laloux beschreibt in seinem Buch „Reinventing Organizations“ neue, nicht mehr hierarchisch strukturierte Organisationen als lebendige Systeme, die sich verändernden Einflüssen und Umständen ganz natürlich anpassen und dabei im permanenten Austausch mit ihrer Nachbarschaft und…

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Dadada-Sein

Das Leben, das wir hatten, ist stehen geblieben, aber nicht weg,
nur stehen geblieben.

Und nun schaut es sich um.

Aha.

Wer bisher, wie ich, dadurch in Balance war, dass er wie auf einem Fahrrad gestrampelt ist, der fällt um, wenn er nicht absteigt.

Ich hab das Fahrrad jetzt, also das Metaphernfahrrad, auf dem ich metaphorisch gestrampelt bin, weggestellt.

Anderes Tempo jetzt.

Letztes Jahr bin ich einmal richtig toll vom Metaphernrad gestürzt. Da musste ich auch absteigen, aber da bin ich über den Lenker geflogen und hatte eine blutige Nase.

Bremsen ist schwer heutzutage. Stress fährt einem immer hinterher.

Das Absteigen diesmal war leichter, weil alle anderen auch abgestiegen sind und niemand von mir erwartet, dass ich dasselbe Tempo habe wie sonst.

Alle haben ein anderes.

Die Post ist langsam. Die Abgabetermine werden verschoben. Die Bahnreisen sind abgesagt und selbst wenn nicht, sind die Bahnhöfe fast leer. Es gibt keine Termine, zu denen ich zu spät kommen könnte.

Da gibt es nichts schönzureden dran. Das ist jetzt einfach so.

Bei dem Wort Entschleunigung muss ich gleich mal ganz achtsam in meine Armbeuge kotzen. Kann ich nicht mehr hören. Es war ja eher eine Vollbremsung und jeder hat sich dabei was Anderes gestoßen, gezerrt und verstaucht. Außerdem ist der Stress auch nicht weg. Der rennt jetzt vielleicht nicht mehr hinterher, aber er sitzt neben einem auf dem Sofa, und so nah wollte man ihm auch nicht kommen. Jetzt muss man sich mit dem Stress unterhalten. Was wolltest du eigentlich die ganze Zeit von mir? Warum rennst du mir hinterher?

Der Stress sagt: „Meine Zunge war in deine Fahrradkette eingeklemmt. Du bist immer weiter gerast. Ich bin auch völlig fertig.“

Wie gesagt, nichts zum Schönreden. Krasser Film, in dem wir alle mitspielen.

Jetzt sind wir getrennt. …Ihr seid da, aber jeder woanders. Das ergibt jede Menge dadada.

Und es heißt ja auch nicht Sein, sondern Dasein.

 

Foto: Cassie Boca/Unsplash

Kinderkreise – Teilhabekultur entwickeln

Lebendige Kinderkreise sind eines der Hauptmerkmale lebendiger Kinderbeteiligung im Kitadorf.* Wie lassen sie sich weiterentwickeln oder verschlanken – je nachdem?   Meinem Verständnis nach sind sie vor allem an die Quartiere und Bezugsgruppen im Haus gebunden. Die Quartiere sind so etwas wie eine familiäre Wohngemeinschaft, die ihr Zusammenleben gestaltet, reflektiert und pflegt, und in der…

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ICH, DU, WIRUS

wamiki-Hitliste

Was singen die wamikis beim
Fertigstellen dieser Ausgabe?

Die Lieblingssongs findest du hier:

 

Ziemlich beste Nachbarn 

Vom Teilen und Tauschen über gemeinsames Gärtnern bis zum großen Hofflohmarkt oder Straßenfest – die Möglichkeiten des nachbarschaftlichen Miteinanders sind vielfältig. Doch wie lernst du die Menschen in deiner Nachbarschaft kennen und findest Mitstreiter für gemeinsame Unternehmungen? -> nebenan.de

Perspektive wechseln 

Faszinierend. Dasselbe kann aus
einer anderen Perspektive wie das
Gegenteil aussehen.
Ein Experiment zum Mitmachen!

 

Großstadttiere

Marie Parakenings, die Illustratorin der wamiki-Bilderrätsel, hat einen Guide und ein Memo-Spiel für Naturbanausen und Stadtkinder geschaffen: Wusstest du, dass zum Beispiel in Berlin neben aktuell 98.315 Hunden und 3,63 Millionen Menschen auch über 20.000 Wildtierarten leben – Arten, wohlgemerkt, nicht Exemplare! Ganz genau zählen konnte noch niemand so richtig. Fakt aber ist, dass sich nicht nur die menschlichen Bewohner an die Lebensbedingungen der Stadt angepasst haben. Vom Spatz, der sein Nest aus Zigarettenstummeln baut, zur Bahnhofsmaus, deren Verdauungssystem sich an Dönerfleisch angepasst hat, sind in unseren Großstädten eben alle irgendwie Lebenskünstler.

Guide und Menospiel gibts hier: kulturverlag-kadmos.de

Selbstbild versus Fremdbild

Was weißt du über dich selbst? Alles … meinen die meisten. Übertreibst du da nicht? Tatsächlich ist das Selbstbild vieler Menschen keinesfalls vollständig. Oft weiß das Umfeld Dinge über einen selbst, die wir persönlich gar nicht wahrnehmen oder von uns denken würden. Das Johari Fenster stellt diese Selbst- und Fremdwahrnehmung gegenüber. Eine Übung: karrierebibel.de

 

Coronavirus – Für Kinder erklärt

Das Coronavirus hat auch den Alltag von Kindern durcheinandergewirbelt und vieles auf den Kopf gestellt. Doch was ist das neuartige Coronavirus eigentlich? Was passiert, wenn jemand an Covid19 erkrankt? Und wie kann ich mich und meine Familie vor einer Ansteckung schützen? Wie kann man das Virus bekämpfen? Diese Fragen interessieren Kinder genauso wie Erwachsene. Der englische Verlag Nosy Crow hat zusammen mit Prof. Graham Medley von der London School of Hygiene & Tropical Medicine sowie Lehrer*innen und Kinderpsycholog*innen ein Informationsbuch für Kinder entwickelt, das genau diese Fragen beantwortet. In verständlichen Texten – und mit vielen Illustrationen von Axel Scheffler – erklärt es Kindern ab 5 Jahren alles rund um das Virus und seine Folgen. Damit möglichst viele Kinder und Familien Zugang zu diesen verlässlichen Informationen erhalten, stellen Nosy Crow und Beltz & Gelberg das Buch als kostenfreien Download zur Verfügung.

Hier geht es zum Download des deutsch­sprachigen Buches:

 

Alltagsgegenstände für alle 

Bei pumpipumpe.ch kannst du Sticker von Alltagsgegenständen bestellen. Klebe sie an deinen Briefkasten und lass damit deine Nachbarn sehen, welche Dinge sie von dir ausleihen können. So schonst du Ressourcen und belebst die Nachbarschaft! Besonders Mutige können sich in der digitalen Karte verorten und gucken, wo der nächste Tausch-Mensch ist. Mehr auf pumpipumpe.ch

 

  Psychotest:
Welcher „Corona-Typ“ bist du?

Nicht jeder Mensch geht gleich mit Krisen um. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Online-Projekts der Uni Köln mit dem Startup Psaichology kannst du herausfinden, was deine Persönlichkeit über den individuellen Umgang mit Corona verrät. Der Test dauert ca. drei Minuten und gibt konkrete Tipps, wie du den Herausforderungen begegnen kannst. Hier gibts den Test.

 

Wie kann die Corona-Krise enden? 

Zu Corona wird klar: Virologen sind die neuen Influencer! Eine schöne Abwechslung, dass auch mal Wissenschaftler angehimmelt werden – sagt auch MaiLab in ihrem Video „Virologen-Vergleich“. In ihrem Video: Wie kann die Corona-Krise enden? wirft die Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin einen kritischen Blick auf die Corina-Krise, analysiert Szenarien der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie und stellt die Frage, die uns alle beschäftigt: Wie lange wird dieser Zustand noch weitergehen und wann ist die Pandemie beendet? Das Video auf YouTube <Ja! Gibt dort nicht nur Verschwörungsvideos… 😉 >

 

 

Kindertage

Unterwegs in einer stillen Stadt Kinder in der Corona-Welt: Mehr auf wamiki.de/blog         Fotos: Sebastian Wells; Sibylle Fendt; Espen Eichhöfer / OSTKREUZ  …

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