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MICHAEL KOBBELOER ZUM THEMA „LANGSAMKEIT“
Macht Langsamkeit schneller glücklich?
Wie lang müsste eine Frage sein, damit sie „langsam“ wirkt?
Wie schnell ist Langsamkeit wirklich?
Wo hat Langsamkeit Ihr Leben schneller gemacht?
Vermissen Sie eine Notbremse in Ihrem Leben?
Ist man langsam letztlich schneller?
Hat Langsamkeit einen tieferen Sinn?
Würden Sie gern schneller lesen können?
Wären Sie erfolgreicher, wenn Sie schneller wären?
Schließen „Schnell“ und „Qualität“ sich aus?
Lohnt sich Langsamkeit?
Haben Sie ein schlechtes Gewissen, weil Sie langsam sind?
Was ist schnelle und was langsame Pädagogik?
Sind Sie sicher, dass Sie wissen, was Langsamkeit ist?
Wer ist langsamer, Frauen oder Männer?
Was geht nur schnell?
Welchen Begriff aus der Pädagogik haben wir im übertragenen Sinn collagiert? Die Buchstaben in den hellen Kästchen ergeben den Lösungsbegriff. Unter Ausschluss des Rechtsweges verlosen wir 10 x die wamiki-Wochenklaviatur: Dein Jahr auf 60 Blatt.
Bild: Marie Parakenings
PS: In Heft 4/2018 suchten wir den Begriff: Supervision. Die Redaktion gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern.
DAS MÄDCHEN arbeitet an drei Nachmittagen im Altenheim.
„Arbeit kann man das ja nicht gerade nennen“, hatte die Dame vom Arbeitsamt gemurmelt. Die Mutter kennt natürlich die Einschränkungen ihrer Tochter. Trotzdem hat sie ihr dies ermöglicht.
Das Mädchen sitzt in seinem Rollstuhl im Aufenthaltsraum zwischen vielen alten Damen. Einige drücken ihm immer mal wieder die Hand. Eine Dame zeigt dem Mädchen ein Fotoalbum aus ihrer Jugend. Das tut sie jede Woche. Wer das Mädchen gut kennt, sieht, dass es auf manche Fotos besonders reagiert. Gerne bauen die Damen kleine Türme oder Figuren aus Holzklötzen. Das Mädchen hilft dabei ein bisschen, so gut es geht. Viel besser kann es allerdings die Türme zum Einsturz bringen. Das ist dann immer ein großes Hallo.
Auch beim Singkreis ist das Mädchen mit dabei. Selbst singen kann es nicht. Dafür singen die Damen rechts und links besonders laut und deutlich.
Letzte Woche war das Mädchen allerdings krank. Erst heute kann es wieder ins Altenheim kommen. Die Leiterin empfängt das Mädchen und seine Mutter schon im Eingang: „Gott sei Dank sind Sie wieder da“, sagt sie, „Sie glauben nicht, was in der Woche hier los war. Alle haben gefragt, wann Sie denn endlich kommen. Und eine Unruhe war das – nicht auszuhalten!“
Mehr auf dem Blog: kirstenmalzwei.blogspot.de
Bilderbuch
Die Zeit vergeht langsam in der Bergbausiedlung am Meer, wo die Bergleute tief unter dem Meer nach der Kohle graben. Das immer Gleiche an diesem Ort ist für den Jungen etwas Beruhigendes, Verlässliches: Der Vater, der jeden Morgen das Haus verlässt, die Mutter mit dem Baby in dem sonnendurchflutetem Zimmer mit Blick aufs Meer, dessen Glitzern und Funkeln im starken Kontrast zu den rhythmisch wiederholten Doppelseiten steht, die die fast völlige Schwärze der Kohle unter dem Meer zeigen, die schwach beleuchteten Bergleute, eingezwängt unter der dunklen Last. „Und tief drunten unter dem Meer gräbt mein Vater nach Kohle.“
Zwar hat der Gedanke an den Vater dort unten im ewigen Schwarz etwas Bedrohliches, aber es liegt auch eine Sicherheit darin, weil die Kohle Arbeit gibt. Für den Jungen ist ganz klar, dass er später auch hinunter fahren wird in die Dunkelheit der Flöze.
Die einfachen Linien, in denen das Alltagsleben der kleinen Familie geschildert wird, begleiten Farben, die an Erde, Sand und Holz erinnern. Das Leben über der Kohle ist licht und erscheint leicht. Das Vergehen der Zeit zeigen die Schatten der Fensterkreuze auf den schlichten Dielen.
Lange spielt der Junge mit seinem Freund auf dem Spielplatz über dem Meer. Nachmittags geht er gemächlich den kurzen Weg zum Einkaufen in die kleine Stadt. Er berichtet von einer Welt, die in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts angesiedelt ist: realistisch, bodenständig, ohne viele äußere Reize, eingebettet in eine Landschaft, die trotz der industriellen Einsprengsel von großer, gelassener Schönheit ist.
Die vier Doppelseiten, auf denen ein riesiger, tiefschwarzer Block die drückende Macht der Kohle, die Enge der Flöze und die Tapferkeit der Menschen darstellt, die da arbeiten, stehen für die dunkle Unterwelt, den Hades, die Schwere der Arbeit, während die Oberwelt das Leben der kleinen Familie so flirrend, leicht und licht erscheinen lässt. Das Leben ist langsamer als das heutiger Kinder, gelassener, mit großen hellen Freiräumen.
Ein anrührendes Bilderbuch über eine Welt, die es so nicht mehr gibt. Aber es gibt die Möglichkeit, sich auf ruhige Einfachheit zu besinnen.
Unbedingt vorlesen!
wamiki-Tipp: Joanne Schwartz/Sydney Smith: Stadt am Meer. Aus dem Englischen von Bernadette Ott. Aladin 2018, 56 Seiten, 18,00 Euro, ab 5 Jahren
Bilderbuch
Das zweite Buch in der gleichen Maltechnik erschien viele Jahre zuvor in Kanada. Die Geschichte von Großmutter und Enkel ist in bräunlich-roten Herbstfarben gehalten, mit kräftigem Pinselstrich aufgetragen, und zeigt die beiden beim Hagebutten-Sammeln. In großer Gelassenheit – man meint, die Langsamkeit sehen zu können – helfen Großmutter und Enkel einander beim Überqueren eines Bachs und bei der Hagebutten-Ernte.
Wie im Band „Warten“ spielt sich die Handlung in der Gegenwart ab: Man fährt mit dem Auto in die Natur, kommt aus einer modernen Wohnung, trägt einen zeitgemäßen Rucksack und erkennbar moderne Kleidung.
Diesmal endet das Buch mit der Zubereitung eines Hagebuttentees.
wamiki-Tipp: Nicholson, Caitlin Dale/Leona Morin-Neilson: Helfen. Aus dem Englischen von Susanna und Johannes Rieder. rieder Bücher 2018, 24 Seiten, 15,00 Euro, ab 2 Jahren
Bilderbuch
Die kleine Geschichte kommt mit wenigen Worten aus und präsentiert sich in großformatigen, in hellen Frühlingstönen gehaltenen Gemälden auf Leinwand, deren Struktur auch im Druck noch erkennbar bleibt. Fast glaubt man, sie zu tasten…
Ein Enkel berichtet vom Ausflug mit Großmutter und Mutter in Bildern, die durch Gesten und die Mimik der drei handelnden Personen und eines verspielt herumtollenden Hundes in Bewegung kommen. Die Malerin Caitlin Dale Nicholson fängt sie zwar wie mit einer Kamera ein, doch sie betonen die Langsamkeit der Geschichte: „Ich warte.“ „Mama wartet.“ Großmutter geht auf der Wiese umher, der kleine Ich-Erzähler beobachtet sie aufmerksam. Dann gehen er und die Mutter auch umher. Alle drei beten, für sich und in sich versunken, bevor sie beginnen, weiße Blüten zu pflücken. Während die Sträuße des Ich-Erzählers und der Großmutter immer größer werden, bläst die Mutter Pusteblumen in die Luft, als habe sie alle Zeit der Welt. Und die hat sie auch!
Auf der letzten Seite erfahren wir anhand eines Rezeptes für die Zubereitung von Schafgarbentee, dass die drei blühende Schafgarbe gesammelt haben.
Das Buch erschien in Kanada – auf Englisch und in der Sprache der Cree, eines der indigenen Völker Nordamerikas. Diese Sprache wird in der klassischen lateinischen Schrift und in der Silbenschrift dargestellt.
wamiki-Tipp: Nicholson, Caitlin Dale/Leona Morin-Neilson: Warten. Aus dem Englischen von Susanna und Johannes Rieder. rieder Bücher 2018, 24 Seiten, 15,00 Euro, ab 2 Jahren
Teuer muss nicht sein, aber kreativ! Michael Fink inspiziert Ausgesondertes, um nach Dingen zu suchen, die kaum etwas kosten. Es könnte ein Dialog aus einem dieser knatternden englischen Kriegsfilme sein, geschnauzt vom schneidigen Wehrmachtsoffizier: „Geben Sie mir Winkelkantenschutz, Schultz! Zack zack!“ Aber unser heutiger Rubrikengast ist nicht zackig, sondern ein ganz gemütliches Stück Pappe…
Open Diary 2019
Das wertige Tagebuch-Kalenderplakat für Menschen, die ihr Leben gern teilen.
Facebook war gestern. Hier kommt die analoge Plattform, auf der Du Glücksmomente und Lebenswertes, Tages-Highlights, Urlaubserinnerungen und Begegnungen, Höhepunkte und Arbeitsleistungen teilen kannst, ohne von Algorithmen verfolgt zu werden. Du entscheidest, wer das alles sieht. In Abhängigkeit davon, wo Du Dein open diary aufhängst.
Open Diary 2019. The art of living – Kalender-Plakat. Gedruckt auf Fly 02 bläulichweiß 300 g/qm von Cordier in Sonderfarbe Optimistengrün Pantone 382U. Format 70 x 100 cm.
Zu beziehen für 13 Euro, zzgl. Versand beim verlag hermann schmidt: https://typografie.de/produkt/open-diary-2019/
Der Kinder-Kalender 2019
Dass der Kalender mit 53 Gedichten aufwartet, ist Grund genug, ihn in Kinderzimmern, Schul- und Kita-Räumen aufzuhängen.
Seit Jahrzehnten bemühen sich deutsche Verlage, die Freude am gereimten und rhythmischen Text durch Bilderbücher und Gedichtbände zu fördern und zu stärken. Niemand scheint zu bezweifeln, dass Kinder sich Reime gut, gern und lustvoll merken. Warum werden dann so wenig Gedichtbände und gedichtete Bilderbücher verkauft?
Also, Leute: Lest Gedichte vor, so oft wie möglich. Sucht nach Lyrik in Buchhandlungen und Bibliotheken, wenn Ihr zu Hause zu wenig Auswahl habt, und besorgt Euch diesen Kalender. Er bietet eine lyrische Weltreise an, immer begleitet von einer Illustration aus der Original-Veröffentlichung.
Gedichte aus allen Erdteilen sind im Kalender zu finden, Verse unserer Nachbarn ebenso wie solche aus fernen Ländern. Sie lassen uns rätseln, staunen, sind mal verspielt und mal komisch wie der folgende Zungenbrecher von Moni Port:
Klitzekleine Katzen kotzen klitzekleine Kotze.
Klitzekleine Kotze kotzen klitzekleine Katzen.
Dazu hat Philipp Waechter eindrucksvoll kotzende Katzen gemalt. Man findet sie im März, am Rosenmontag.
Viel Spaß beim Blättern, Suchen, Lesen, Vorlesen, Schauen und Selber-Machen: Ein Blatt ist nämlich frei für eigene Dicht- und Malkunst.
Der Kinder Kalender 2019, mit 53 Gedichten, mehrsprachig und herausgegeben von der Internationalen Jugendbibliothek München ist in der edition momente erschienen. Zu beziehen für 20 Euro direkt beim Verlag: www.edition-momente.com/bestellen.html und im Buchhandel.
Kalender 2019: Now is better
Hurra, da ist er: Frisch gedruckt, in Seidenpapier gewickelt und verschnürt – der Kalender für 2019 zum Planen von kleinen Freuden und zum Sammeln von großen Erinnerungen. Tage am Meer, Termine, Lottogewinne, Herzenssprünge, zufällige Begegnungen, überwundene Schweinehunde und alle sonstigen geplanten und ungeplanten Höhepunkte des Jahres können im Kalender farbig markiert und festgehalten werden. Je nach Wahl auf Schwarz oder Weiß. Dafür gibt es je 150 Klebepunkte in vier leuchtenden Farben, die vier individuell definierbaren Kategorien zugeordnet werden können.
Für Spaß und farbenfrohe Tage!
Designt wurde der Kalender Now is better von BOB AND UNCLE, einem Berliner Label, das sich mit großer Hingabe der Gestaltung von Papierprodukten verschrieben hat. BOB AND UNCLE liebt das Analoge, den Geruch von Farbe auf Papier und gutes Wetter. In diesem Sinne arbeitet BOB AND UNCLE mit Feuereifer daran, den Produkten jede Menge Entschleunigungspotential, Sinnesvielfalt und Klarheit mitzugeben.
Kalender 2019: Now is better
Maße: 68 x 100 cm, gedruckt im Offset-Verfahren auf 190 g (FSC-zertifiziert) wird geliefert mit beschreibbaren Klebepunkten in neonpink, neongelb, neongrün und hellblau
Zu beziehen im wamiki-shop
(www.wamiki.de/shop) für 19,90 Euro, zzgl. Versand.
Wochenplanerblock und Mousepad in einem!
Die Wochenklaviatur: Dein Jahr auf 60 Blatt!
Der Block zur übersichtlichen Wochenplanung und als Deskpad für Deinen Schreibtisch. Auf jedem Blatt findet eine Woche Platz. Jeder Block besitzt einen großzügigen Jahresvorrat an Vorlagen. Das offene wamiki-Lieblingspapier besitzt eine sehr schöne Haptik, verträgt sich bestens mit Mouse, Stift sowie Radiergummi und ist ausreichend stark, um deutlich mehr als eine Woche eine gute Figur zu machen.
Der immerwährende Kalender
Kalender, 60 Blatt, deutsch, englisch, arabisch, Format: 29,7 x 21 cm, gedruckt auf Recycling-Volumenpapier (FSC und Blauer Engel) mit stabiler Rückpappe.
Zu beziehen im wamiki-shop
(www.wamiki.de/shop) für 9,90 Euro, zzgl. Versand.
Hier werden Rechtsfragen aus der Pädagogik verhandelt. Micha Fink stellt sie. Diesmal: Helmpflicht in der Kita – ja oder nein? „Sieht doof aus.“ Missvergnügt betrachtet Marco sein Spiegelbild. Genauer gesagt: dessen oberen Abschluss. Statt der semmelblonden, seit kurzem cool frisierten Haare sitzt da dieses Plastikding, das ganz bestimmt den Kopf schützt, aber Marco wie ein…
Alles wird heute immer schneller. Stimmt das wirklich? Im Bildungssystem Tätige diskutieren mal hektisch und dann wieder unvergleichlich lahm, ob das Tempo beim Lernen eher viel zu hoch oder viel zu niedrig ist.
Denn: Genau so schnell wie jetzt – das ist ja langweilig!
Im Folgenden kommen die Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten Positionen mal kurz zu Wort:
Tanja: „Wir leben in einer Zeit, in der sich niemand mehr richtig langweilen kann“, sagt Tanja und ergänzt gestelzt: „Ich will den Kindern diese Fähigkeit, deren Fehlen ja zweifelsohne überall zu Recht beklagt wird, wieder zugänglich machen.“
„Aha. Und wie verschaffst du Kindern dieses wertvolle Erlebnis, Tanja?“
„Ganz einfach. Ich mache die gleichen drei, vier Angebote, die ich sowieso seit Jahren draufhabe. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie zum Gähnen langweilig die sind! Zum Beispiel das Gummibärchenexperiment…“
Schnarch!
Lydia: „Unsere Lydia entwickelt sich ganz schön schnell“, berichten Jürgen und Christa, glückselig lächelnd. „In der Krippe hat sie alle Kompetenzen immer als erste erreicht. Und die Erzieherinnen im Kindergarten hatten für sie eine Extra-Packung Prospekthüllen stehen, um die täglichen Entwicklungsschritte ins Portfolio zu heften. Die Lehrerin in der 1. Klasse war hellauf begeistert, und das Überspringen zweier Klassen war dann nur noch Formsache. Sag doch auch mal was dazu, Lydielein, zeig mal, was du alles schon kannst!“
„Kein Bock, Alter, vergiss es!“
„Ist sie nicht schnell? Erst sieben – und die Pubertät schon fast absolviert!“
Renate: Die Evaluationskommission schüttelt sich vor Schreck. „Also, die Füttersituation hat uns leider gar nicht zugesagt. Und dann die Mittagssituation im Sedierungs-Raum! Vom Angebot im Hier-nicht-Tobe-Raum gar nicht zu reden“, fasst die Erste Evaluatorin das Grauen in Worte.
„Das heißt, äh…“, Leiterin Renate räuspert sich, „das mit dem Kleine-Montessori-Forscher-Zertifikat würd eher nüscht?“
„Sieht kritisch aus“, bestätigt die Evaluatorin. „Aber vielleicht wär das ja was für Sie: das Retropädagogik-Zertifikat von Radio Nordseewelle – mit den besten Hits der fünfziger, sechziger, siebziger Jahre!“
Hilde: „Mir ist es wichtig, dass Pädagogik nachhaltigen Erfolg hat“, doziert Hilde. „Diese ganzen Bildungsprogramme mit ihren tausend Bildungszielen – das geht den Kindern doch da rein und da raus.“
„Und Ihre Pädagogik schafft das besser, Tante Hilde?“
„Absolut“, strahlt die erfahrene Pädagogin. „Ich vermittle seit Jahrzehnten ausschließlich die Jahreszeitenpädagogik! Und glauben Sie mir – ich wüsste kein Kind aus meiner Kita, das nicht heute noch die vier Jahreszeiten kennt.“
Adolf: AfD-Adolf, Oberstudienrat a.D ., trifft eine Fee, die ihm einen Wunsch gewähren will. Adolf zögert nicht lange: „Ich will, dass alles so ist wie früher – mit klaren Regeln, keinen Fremden, pünktlich Mittag und netten Frauen, die sich um einen kümmern…“
„Gewährt“, säuselt die Fee silberhell und erhebt ihren Zauberstab: Glitzerregen!
Adolf sieht um sich und fragt erschrocken: „Wo bin ich?“
„Im Pflegeheim ‚Sorgenfrei ‘! Gitti schiebt dich gerade zum Mittagessen, ist doch schon 10.30 Uhr! Huch husch, keine Trödelei!“
Vanessa: „Achtsamkeit – das ist gerade voll mein Thema“, schwärmt Vanessa. „Kinder sollen bei mir lernen: Gerade die kleinen, unscheinbaren Momente sind so wichtig, weil man normalerweise hektisch auf die nächste Attraktion wartet, den nächsten Genuss, die nächste Ablenkung. Ich sage dir: In unserer schnelllebigen Zeit braucht es nichts mehr als die Wiederentdeckung des Wertes lustvollen Wartens.“
„Sehe ich auch so, Vanessa.“ Kollegin Klara nickt. „Aber sollten wir nicht trotzdem mal anfangen, die Blumenkohlsuppe aufzutun? Die Kinder sitzen ja schon fünf Minuten am Tisch…“
Thorsten: „Meinem Mann ist es wichtig, dass jeder Schüler in seinem ganz individuellen Tempo lernen kann“, berichtet Frau Dr. Heisterkamp ihrer Bekannten beim Plausch in der Fußgängerzone.
„Und was heißt das konkret?“ rückfragt die Bekannte.
„Das heißt, dass mein Thorsten alle Schüler, die nicht in seinem individuellen Tempo mitkommen, sitzenbleiben lässt“, informiert die Studienratsgemahlin.
Else: „Dieses Jahr zum Muttertag schenken wir Ihnen kein selbstgebasteltes Herz und auch keine Deko-Kleiderbügel“, eröffnet Else den Elternabend. „Dafür schenken wir Ihnen das Schönste, was es überhaupt gibt!“
Interessiert blicken die Eltern von ihren Displays auf.
„Und das ist Zeit! Kostbare Zeit, die Sie mit dem wertvollsten Menschen verbringen dürfen, den Sie haben!“
„Ach, Gottchen“, flötet Ildikos Mutter, „ich bin sooo gerührt! Äh, was heißt denn das genau?“
„Na, außerplanmäßig drei Schließtage. Ab morgen!“
Warum sind wir, wie wir sind? Und warum stoßen wir damit nicht nur auf Gegenliebe? Erinnerungen an missliche Situationen, Erkenntnisse über Verhaltensweisen, Erfahrungen mit Lösungsmöglichkeiten und Umsetzungstipps – Aline Kramer-Pleßke, Supervisorin und Coach, möchte dazu beitragen, dass wir unsere Potenziale entdecken, unsere Ressourcen stärken, emotionale Entlastung finden und souverän handeln können. Erinnerungen Langsamkeit macht mich…