Ach, was wäre die Heimat ohne Erzählungen und Sagen, weitergereicht von Generation zu Generation. Hier folgen die schönsten Geschichten aus dem alten und ewig jungen Pädagogien.
Ach, was wäre die Heimat ohne Erzählungen und Sagen, weitergereicht von Generation zu Generation. Hier folgen die schönsten Geschichten aus dem alten und ewig jungen Pädagogien.
Heimat macht glücklich, wenn es läuft, wenn man einen Job, eine Familie und ein Zuhause hat. Heimat fehlt, wenn man Heimweh hat. Dann blickt man immer wieder auf ein bestimmtes Bild im Kopf. Hört ein Geräusch, das heimisch klingt. Heimat überrascht einen plötzlich, wenn man etwas riecht, das eine vergessene Geborgenheit auslöst. Jeder trägt etwas…
Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt!
Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt!
Hinab ins Tal, mit Rasen sanft begleitet,
Vom Weg durchzogen, der hinüber leitet,
Das weiße Haus inmitten aufgestellt,
Was ist’s, worin sich hier der Sinn gefällt?
Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt!
Erstieg ich auch der Länder steilste Höhen,
Von wo ich könnt die Schiffe fahren sehen
Und Städte fern und nah von Bergen stolz umstellt,
Nicht ist’s, was mir den Blick gefesselt hält.
Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt!
Und könnt ich Paradiese überschauen,
Ich sehnte mich zurück nach jenen Auen,
Wo Deines Daches Zinne meinem Blick sich stellt,
Denn der allein umgrenzet meine Welt.
Kein Heft ohne Gedicht.
Aus: Bettina von Arnim: Die Sehnsucht hat allemal Recht. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main1985, S. 19
Ausgesucht hat es Marie Sander.
Foto: photocase, Kay Fochtmann
Eine Passauer Heimatgeschichte „Mia san mia“ ist mehr als ein youtube-Kanal des FC Bayern: Es handelt sich um eine real existierende, bayerische Identitätserzählung, die vom Eigensinn einer Region spricht. Doch wer ist „wir“? Und was steckt dahinter? Als ich im Zuge der so genannten Flüchtlingskrise 2015 in meine alte Heimat im Bayerischen Wald zurückkehrte, stieß…
Wann sind Sie glücklich?
In Momenten, in denen ich mir ganz nah bin.
Was regt Sie auf?
Ewig meckernde, die Hände in den Schoß legende Menschen, die darauf warten, dass alles besser wird.
Wen hätten Sie gern getroffen?
Jim Morrison, Frida Kahlo und – der ist noch am Leben – Gerald Hüther.
Was schätzen Sie an einem Menschen am meisten?
Authentizität.
Was können Sie am besten?
Rumalbern.
Was können Sie überhaupt nicht?
Nähen.
Auf welchen Gegenstand können Sie verzichten?
Auf den Brieföffner.
Was wäre für Sie eine berufliche Alternative?
Gärtnerin.
Wenn Sie plötzlich eine Stunde geschenkt bekämen – wofür würden Sie sie nutzen?
Fürs Nichtstun und Nichtsdenken.
Was wünschen Sie sich?
Dass es genügend Menschen gibt, die Kraft und Möglichkeiten haben, dafür zu sorgen, dass die Welt nicht aus den Fugen gerät.
Jana Knüpfer ist Sozialpädagogin
und arbeitet als Leiterin der Hortes Kuntzehöhe in Plauen.
Kontakt: jana.knuepfer@plauen.de
SIEHE auch den Artikel Im Zweifel für die Kinder in dieser Ausgabe.
Im Plauener Hort Kuntzehöhe gehen alle zehn Mitarbeiterinnen gern zur Arbeit, obwohl die Bedingungen wahrlich schwierig sind: Von den 155 Kindern haben 52 Kinder Eltern nichtdeutscher Herkunft. In 42 Familien wird zu Hause nicht deutsch gesprochen. Und 36 Kinder stammen aus Familien mit Kriegs- oder Fluchterfahrungen. Es gibt jede Menge Herausforderungen, aber auch die Gewissheit, dass man ihnen gemeinsam zu Leibe rücken kann.
Stellt euch vor, Lebewesen von einem anderen Stern würden sich unter uns verstecken!
MONSTERHELDEN?
Mitten unter uns?
Hallihallo!
Megagiganten, Kraxelkrakeler, Knitterdinos, Schönprinzessinen und Robopapphelden…
Jan von Holleben erfindet in seinem Buch: MONSTERHELDEN witzig-irritierende Bilderwelten mit gigantischen Fantasiefiguren. Der Fotograf setzt seine Figuren aus Alltagsgegenständen und gemeinsam mit Kindern eindrucksvoll in Szenen, die er von oben fotografiert.
So entstehen außergewöhnliche Fotos von mehr als zwanzig kreativen Kreaturen, die zum Verwandeln, Geschichtenerzählen und Nachmachen einladen.
Ab 4 Jahren.
Monsterhelden. Mit Fotografien von Jan von Holleben, 48 Seiten, vierfarbig, Beltz Verlag, ISBN 978-3-407-82317-5
Ab 17.7. 2017 erhältlich.
Und schon mal nachgeschaut: Welche MONSTERHELDEN leben bei EUCH?
Schickt eure MONSTERHELDEN-BILDER an wamiki, Kreuzstr.4, 13187 Berlin, redaktion@wamiki.de
Unter allen Einsendungen verlosen wir 15 Bücher: MONSTERHELDEN.
Ufftata, firallala! „Heimat“, das Thema dieser wamiki-Ausgabe, verdient es,
singend und schunkelnd erklaubt zu werden. Lasst uns Heimatlieder hören – und erfahren, wie wir zu dem kamen, was heute „Heimat“ heißt.
Damit wir uns nach der Wahl von Kanzlerin Frauke Petry und dem Amtsantritt von Bildungsminister Höcke nicht allzu sehr umstellen müssen, informierte sich Micha Fink schon mal in AfD-Parteiprogrammen, Reden und Interviews, was die neuen Rechten in Bezug auf die Bildungspolitik eigentlich tun – und vor allem lassen – wollen.
Alle finden Kinder wichtig, aber nur einer sagt, warum: „In unseren Kindern leben Familie, Volk und Nation fort“, heißt es in der „Magdeburger Erklärung“ der AfD. Das stellt klare Anforderungen an junge Paare: „Ich würde die Drei-Kinder-Familie zum politischen und gesellschaftlichen Leitbild machen“, erklärt Björn Höcke. Wie man dieses Ziel technisch umsetzt, steht in der „Magdeburger Erklärung“ – leider biologisch ungenau: „Jeder Mensch auf dieser Welt ist von Mann und Frau gezeugt.“
Schwamm drüber, ermöglichen uns die Forderungen doch eine neue Kultur des Anbaggerns: „Hast du Lust, dich mit mir gegen den Volkstod zu engagieren?“
„Bei mir oder bei dir?“
Fröhlich krabbelt alsbald die erfolgreich erweiterte Nation durch unsere Stube – reif für die Krippe? Nein! „Erziehung ist zuvörderst Aufgabe der Eltern, nicht des Staates“, mahnt AfD- Landtagsabgeordneter André Wendt aus Sachsen. „Kitas sind immer nur die zweitbeste Lösung“, weiß Björn Höcke. Warum denn? „Staatliche Institutionen wie Krippen, Ganztagsschulen, Jugendämter und Familiengerichte greifen zu sehr in das Erziehungsrecht der Eltern ein“, steht im Leitantrag für das Grundsatzprogramm der AfD. Und dass „ein falsch verstandener Feminismus (…) einseitig Frauen im Erwerbsleben, nicht aber Frauen, die ‚nur‘ Mutter und Hausfrau sind, (…) schätzt“.
Weil das mindestens im Osten nicht immer mehrheitsfähig ist, wurde Ex-AfD-Ratsherr Richard Mol in Münster für seine Überzeugung abgekanzelt, „der Bau von Kindergärten“ sei „ein Angriff auf die Verfassung“. Schade, dass er nicht auch die Beobachtung von Kitas durch den Verfassungsschutz forderte.
Unnötig sind für viele Landesverbände auf jeden Fall Krippen, weil „die beste Frühförderung (…) in intakten Familien“ stattfindet. „Nur im Falle familiärer Vernachlässigung sollte der Staat mit organisierten Frühförderungsmaßnahmen eingreifen“, schlägt die AfD Berlin vor. Was gute Familien besser vermitteln können als obskure Krippen und Kindergärten, erklärt wiederum Björn Höcke: „Es werden dort Werte vermittelt, Gemeinschaftsorientierung“ und „eine positive Unterordnungsfähigkeit.“ Wer nicht auf Papa hört, muss in die Krippe.
Arbeiten Sie täglich daran, „das klassische Rollenverständnis von Mann und Frau (…) durch staatlich geförderte Umerziehungsprogramme in Kindergärten und Schulen systematisch“ zu korrigieren? Lassen Sie die Kinder unter dem Vorwand von Gesundheitserziehung etwa bei „Zwangsdoktorspielen“ mit „Gratiskondomen und Dildos“ „homosexuelle Praktiken nachstellen“? Fortan ist Schluss mit dem Unterricht in „frühkindliche(r) Masturbation mithilfe von Doktorspielen“, von dem die baden-württembergischen AfD-Frauen Carola Wolle und Christina Baum gehört haben, vermutlich von guten Bekannten. Erbittert kämpft der Leipziger Fraktionsvorsitzende Tobias Keller gegen den Kita-Koffer „Sexuelle Vielfalt“, dessen Inhalt – „Bücher und pädagogisches Begleitmaterial“ – er zwar nicht kennt, aber weiß, dass „bestimmt auch Dildos“ drinstecken. Verdanken sich solche Assoziationen zu Homosexualität vielleicht seinem Konsum von Informationskanälen wie Youporn? Das wäre bedenklich, fordert seine Partei doch in der „Magdeburger Erklärung“, dass der „Schulunterricht auch die Botschaft vermittelt, dass nicht Triebbefriedigung, sondern eine intakte Familie primäres Lebensziel sein sollte“.
Hat der Kindergarten nach von „Genderwahn“ und „Hypersexualisierung“ befreiten Bildungsplänen überhaupt noch was zu melden? Gut, dass die AfD Berlin sich an früher erinnert: „Wir fordern die Wiedereinführung der Vorschule, in der Kinder grundlegende Fähigkeiten einüben können und so optimal auf den Einstieg in das Schulsystem vorbereitet werden.“ Andere Konzepte lehnt die Partei ab – zum Beispiel die ja nun tatsächlich grün-versifften Waldkindergärten. Ein baden-württembergischer Landtagsabgeordneter stellt ihretwegen tatsächlich eine Kleine Anfrage im Landtag: „Können sich Kommunen (…) durch das Anbieten von absichtlich unattraktiven Kindergartenplätzen vor dem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz drücken (…) ?“ Entrüstet fährt er fort: „Die quasi Zwangseinweisung in eine bestimmte Art von Kindergarten (in dem Fall ein Waldkindergarten) greift zudem massiv in Wahlfreiheit und Erziehungsrecht der Eltern ein.“ Waldkita-Knast – schlimmer geht’s nimmer!
Doch, es geht schlimmer, denn wir kommen zum Schulsystem. In den lange zurückliegenden Tagen unserer Kindheit gab es ein allgemein akzeptiertes, erfolgreiches Bildungssystem, „bis die ideologisch motivierten links-grün-roten Abrisstrupps mit ihrer obskuren Agenda daherkamen, die da lautete: Ideologie statt Verstand, Gemeinschaftsschule statt Gymnasium, Einheitsbrei statt Dreigliedrigkeit, Kuschelpädagogik statt Fachwissen“, klagt Jörg Meuthen. Deshalb schlägt die AfD vor, das Rad zurückzudrehen: „Statt Binnendifferenzierung müssen wir zum dreigliedrigen Schulsystem zurückkehren, um echte individuelle Förderung zu ermöglichen.“ Das Niveau wird dann natürlich steigen.
„Wir befürworten uneingeschränkt das Leistungsprinzip“, verlautbart die AfD und stellt klar: „Die Wissensvermittlung (Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Lernstrategien) muss zentrales Anliegen der Schule bleiben.“ Sie weiß auch, welche Prioritäten zu beachten sind: „Kompetenzen“ sollen „Bildungsinhalten (…) untergeordnet bleiben.“ Entfallen soll das Teufelszeug des fächerverbindenden Unterrichts. Die „klare Fächertrennung“ wird in Thüringen gefordert, statt unguter eingetragener Partnerschaften zwischen Erdkunde und Geschichte. Aus Verzweiflung über all die „Binnendifferenzierung“ an den rechten Rand gerutschte Lehrer tröstet die Partei in Rheinland-Pfalz folgendermaßen: „Außerdem wollen wir ein Ende der Lehrerüberbelastung durch ineffektive und vorbereitungsintensive Unterrichtsformen.“ Vormittags recht(s), nachmittags frei – der alte Traum vom (frontal unterrichtenden) Lehrer kehrt zurück!
„Wir fordern die Beibehaltung eines transparenten Notensystems anstatt der Verwässerung und Nivellierung von Leistungsunterschieden“, klingt es markig aus den Reihen der AfD. Das bedeutet, „jedes Schuljahr Versetzungsentscheidungen treffen zu können“. Sitzenbleiben soll „nicht als ‚Schande‘ negativ, sondern als Notwendigkeit der Entwicklung persönlicher Reife im Sinne einer zweiten Chance positiv begriffen werden“. Das hat Qualität: Eine politische Forderung, die direkt vom sitzenbleibenden Schüler umgesetzt werden soll.
Aus Berlin-Spandau tönt es: „Wir postulieren: Der Lehrer ist der Schmied des Geistes der Jugend.“ Zwar ist die „Erziehung der Schüler (…) in erster Linie Aufgabe der Eltern.“ Doch „das entsprechende Verhalten der Schüler kann nur durchgesetzt werden, wenn den Lehrern die dazu geeigneten Maßnahmen zur Verfügung stehen und deren Durchsetzung nicht ständig hinterfragt wird. Schulverweigerung, Null‐Bock‐Mentalität, Disziplinlosigkeit, Mobbing und Gewalt in der Schule sind nicht zu tolerieren und unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten angemessen zu ahnden.“ Im Zweifelsfall schickt man unbelehrbare Schüler laut eines Positionspapiers aus Sachsen in „Kurse zur Verhaltenserziehung (‚Benimmkurse‘). Werden diese geschwänzt, wird sofort das Kindergeld gekürzt und Jugendarrest von einem Wochenende bis maximal vier Wochen angedroht und nach einer Warnung auch tatsächlich verhängt.“ Knackig – aber wer zahlt das? „An der Finanzierung dieser Kurse müssen sich die Eltern beteiligen, denn schließlich ist die Unterstützung bei der notwendigen Nacherziehung sozialer Kompetenzen, die die Eltern selbst bei ihren Kindern bisher nicht ausbilden konnten, eine ‚Dienstleistung‘ für das ganze Leben dieser jungen Menschen; sie kann daher in ihrem Wert kaum hoch genug veranschlagt werden. Arbeitslose oder Geringverdiener können sich in der Schule auf andere Weise nützlich machen.“ Das hört sich gut an! Falls es doch nicht klappt, hat Volker Olenicak aus der AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt einen Tipp, mit dem er den Youtube-Film eines wüst prügelnden Lehrers kommentiert: „Sieht hart aus, aber ermöglicht in Zukunft sicher einen erträglichen Schulalltag.“ Sein Mitstreiter Hans-Thomas Tillschneider formuliert es eleganter: „Der Unterricht muss (…) mit Erziehung einhergehen, die wie jede Erziehung nicht weich und kalt sein darf, sondern hart und warm sein muss.“
Gegen Integration – in der von ihr bevorzugten Form – hat auch die AfD nichts: „Die Forderung, behinderten Kindern Teilhabe am Bildungssystem zu garantieren, ist bereits umfassend und erfolgreich erfüllt. Die ideologisch motivierte Inklusion ‚um jeden Preis‘ verursacht erhebliche Kosten und behindert Schüler in ihrem Lernerfolg. Die AfD setzt sich deshalb für den Erhalt der Förder‐ und Sonderschulen ein.“ Coole Idee. Und warum inkludieren wir die Störenfriede nicht da, wo sie nicht stören? In Hildesheim ist man schon auf dem Weg: „Diese Zusammenlegung von Talentierten und Lernschwachen in einer Klasse lehnt die AfD ab.“
Was ist eigentlich mit der Integration von Kindern nichtdeutscher Herkunft? Gute Frage. Die überraschend einfache Antwort lautet: Das interessiert die blauen Jungs wenig. „Auf dem Schulhof deutsch sprechen“ fordert Berlin und will dafür sorgen, dass die Teilnahme am Schwimmunterricht für muslimische Kinder verbindlich wird. Eigentlich inkonsequent – wenn deren Eltern das aus Angst vor „Hypersexualisierung“ vermeiden wollen.
Auch für den Freizeitbereich haben die neurechten Freunde tolle Ideen, etwa in Sachsen: „Wir setzen uns dafür ein, dass jedes Kind und jeder Jugendliche an jedem Wochentag unter fachlich qualifizierter Anleitung aktiv Sport treiben kann.“ Darüber, dass die Sportart zur deutschen Kultur passen muss, denkt die AfD Berlin-Spandau nach: „Das Betreiben der Sportarten, wie etwa Wassersport, Angelsport und auch die Ausübung der Jagd, ist durch den Bezirk zu fördern und zu schützen. Sie stellen einen besonderen Anteil an der Kultur unseres Stadtbezirks dar.“ Hm. Schießen lernen – AfD-Freunde treffen?
Was könnte man mit dem geschossenen Wildbret – zum Beispiel einer schönen Sau – anfangen? Den Kindern vorsetzen, die – wie die AfD fordert – in Offenbach oder Hamburg um unser essbarstes Stück Identität gebracht werden, nämlich das Schweinefleisch. Das tut nicht nur Kindern gut, wie AfD-Lady Christel Weißig aus Mecklenburg-Vorpommern in neu-altdeutscher Rechtschreibung vorschlägt: „Schweinefleisch essen gehört zu unsere Kultur und sollte bei Grenzübertritt im Rahmen der Intigration zum Pflicht-Essen gehören.“ Mahlzeit!
Bewerten wir, was wir vorgefunden haben: Wirre Theorien von neurechten Spinnern? Nein, im Gegenteil! Fantasie, die den Spinner auszeichnet, fehlt nämlich. Und neu? Die AfD beglückt uns mit dem wohlvertrauten Bild aus dem Land unserer Kindertage: mit der guten Mutti daheim – im Westen. Und mit dem übergriffigen Pseudo-Sozialstaat – im Osten. Hüben wie drüben mit strengen Lehrern, straffen Noten, keinen oder unsichtbaren Migrantenkindern. Dafür mit Tabus, die über alles verhängt werden, was nicht ins einfältige Weltbild passt.
So gesehen, könnte man sagen: Als echter Mitreiter auf der Retro-Welle gibt uns die AfD die Welt der Kindheit zurück. Wie nennt man das noch mal, wenn etwas wieder hochkommt, das längst runtergeschluckt und verdaut war?
Richtig: Kotzen!
Der Musikkindergarten Hamburg und wamiki machen Musik!
Hört rein und spielt mit!
Text: Eva Biallas und Dorle Räger
Audio-Aufnahmen: Kai Schnabel mit Louba und Lumina
So gehts: Die klingenden Planeten PDF downloaden, mit dem Acrobat Reader öffnen – dann lesen und die Lieder/ Hörbeispiele einfach anklicken…
Eva Biallas ist die musikalische Leiterin des Musikkindergartens Hamburg. Sie studierte Instrumentalpädagogik an den Musikhochschulen Köln und Essen, sammelte musikpädagogische Erfahrungen mit Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, gibt Workshops in der Staatsoper Hamburg und war als Dozentin im Projekt „Singende Kindergärten“ tätig.
Sie gibt Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte in ganz Deutschland: www.evabiallas.com
Dorle Lemke studierte Elementare Musikpädagogik an der HfMT Hamburg und ist Musikpädagogin im Musikkindergarten Hamburg. Sie besitzt Unterrichtserfahrungen mit Kindergarten- und Grundschulkindern, war Lehrbeauftragte und ist Mutter von zwei Söhnen.
Eva Biallas und Dorle Lemke entwickelten das Konzept des Musikkindergartens Hamburg und begleiteten seine Umsetzung. In Fortbildungen geben sie ihre Erfahrungen an die pädagogischen Fachkräfte der Stiftung Kindergärten Finkenau weiter. Anfang 2016 erschien ihr Buch „Von Melodiezauberern und Rhythmustrollen“, in dem zahlreiche Ideen für den musikalischen Kita-Alltag zu finden sind.
Was ist weniger wertschätzend: Wie Sie über Kolleginnen und Kollegen denken oder sprechen?
Welches pädagogische Vermächtnis hinterlassen Sie?
Warum reicht „Mütterlichkeit“ oder „Väterlichkeit“ nicht als pädagogische Qualifikation aus?
Wie sehr frustriert Sie die Tatsache, dass das kindliche Gehirn deutlich aktiver ist als das eines Erwachsenen?
Müssen Pädagogen intelligent sein oder reicht es, wenn sie Kinder mögen?
Wie oft sind Sie taub gegenüber den Bedürfnissen Ihrer Kolleginnen und Kollegen?
Wie oft haben Sie den Satz „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ als Rechtfertigung für Ihr Handeln genutzt?
Definieren Sie den Unterschied zwischen „Delegieren“ und „Aufgaben abwälzen“?
Angenommen es gäbe Sie nicht – was würde Ihrer Bildungseinrichtung fehlen?
Was es nicht alles gibt! Man glaubt es kaum!Episoden aus dem Kinderleben in Krippe, Kita und Grundschule, erzählt von KIRSTENMALZWEI (siehe hier).
Alle Kinder üben Schreibschrift.
Nur das Mädchen nicht.
„Das lernst Du nie!“, davon ist die Lehrerin überzeugt. Sie schickt das Mädchen mit der Schulbegleitung raus, um zu puzzeln. Die Mutter aber möchte, dass das Mädchen alles lernen darf. Zumindest versuchen.
Also setzt sie sich zu Hause mit dem Mädchen hin und schreibt. Tag für Tag.
Das Mädchen zeichnet ohnehin gerne und gut. Jetzt bekommt es so langsam auch Spaß am Schreiben.
Es schreibt immer besser und immer mehr. Seine Werke bringt es stolz mit in die Schule. Dort schreiben wieder einmal alle Kinder. Nur das Mädchen nicht.
„Das kannst Du doch schon so gut“, sagt die Lehrerin, „das brauchst Du ja jetzt nicht mehr zu üben.“ Und dann schickt sie das Mädchen wieder raus. Zum Puzzeln.