Der Wald im Klassenzimmer

Exkursionen sind eine feine Sache und bringen Abwechslung in den Schulalltag. Doch was geschieht, wenn die Kinder den Wald mit in die Schule nehmen wollen? Eine Projektzeit der etwas anderen Art erlebten Schülerinnen und Schüler einer 1. bis 4. Klasse der bundtStift-Grundschule in Strausberg. Weiter lesen…

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Die Reise eines Marienkäfers

Wie Kinder Geschichten erzählen: analog und digital Text und Fotos: Reggio Children, Reggio/Emilia, Akteure: Kinder zwischen fünf und sechs Jahren, Kindergarten Michelangelo 1. Es war einmal… Eine Gruppe von Fünfjährigen stellt sich die Reise eines Marienkäfers vor, der zur Hauptfigur einer Geschichte geworden ist. Die Geschichte spielt an einem Ort, den die Kinder vor kurzem…

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Rainer Maria Rilke: XVIII

 

Hörst du das Neue Herr,
dröhnen und beben?
Kommen Verkündiger,
die es erheben.

Zwar ist kein Hören heil
in dem Durchtobtsein,
doch der Maschinenteil
will jetzt gelobt sein.

Sieh, die Maschine:
wie sie sich wälzt und rächt
und uns entstellt und schwächt.

Hat sie aus uns auch Kraft,
sie, ohne Leidenschaft,
treibe und diene.

Surfen Fliegen im Netz?

Neuland betritt der Wortklauber, denn bisherige Zeitschriften-Themen – „Dreck“, „Ton“, Sprache“ – fußten auf Wörtern, deren Geschichte sich locker bis ins Mittelalter, wenn nicht gar bis in die Zeit der germanischen Stämme zurückverfolgen ließ. Logisch, sie beschrieben Dinge oder Tätigkeiten, die der Mensch seit jeher nutzt oder ausführt. Das Thema „Internet“ jedoch kennt keine Vorgeschichte, weshalb der Wortklauber sich mit mühsam zusammengeklaubten Wörtern behelfen muss. Schauen wir mal, ob das Ergebnis überzeugt…

Wild gemixt kommt unser Hauptwort daher: „Inter“ ist Latein und heißt „zwischen“, während „net“ direkt mit unserem „Netz“ verwandt ist und germanische Wurzeln hat. „Das Verknotete“ könnte man die Bedeutung umschreiben, und Urahn ist das Verb „nähen“.

War die Wortwahl klug für unser weltumspannendes Kommunikationsmedium? Nein, definitiv nicht.

Erstens: Weder Spinne noch Germane spannten nämlich Netze auf, um die Dinge zu verbinden. Netze spannt, wer was fangen will, weil er was zu fressen braucht. Eine Anspielung auf die Ziele von Goog- und Apple? Zweitens tappt das vorgeschobene „inter“ voll in die Euphemismus-Falle. Denn: Gibt es Netze ohne ein „dazwischen“? Nein.

Schon von der Wortherkunft merkwürdig ist auch der Begriff „online“, weil er im Gegensatz zum Versprechen von Freiheit steht. „Line“ mag man heute mit „Leitung“ übersetzen, aber das Wort kommt von der Leine: Wer online ist, ist angeleint. Und www heißt bekanntlich „World wide web“, wobei die Verwendung von „Web“ löblich ist, bezeichnet das Wort doch ebenfalls ein Gewebe, aber ein zu unschuldigen Bekleidungszwecken hergestelltes. „Weltweit“ ist dagegen Protzertum, suggeriert das Adjektiv doch eine unbegrenzte Vernetzung zwischen Mars und Mond, Jemen und Jamaica, Ougadougou und Oderbruch. In Wirklichkeit weist unser Gewebe außerhalb prosperierender Zentren allerdings beachtliche Mottenlöcher oder Webfehler auf. Die meisten User pro Einwohnerzahl gibt es wohl in Mitteleuropa – aus dessen Süden übrigens auch der „User“ stammt, denn er kommt vom Latein-Wort „Usus“ für „Gewohnheit“.

Eine besondere Vorgeschichte hat das Programm, das uns den Weg ins Internet ebnet, nämlich der Browser. Vor Netz-Zeiten bezeichnete man mit Browser Menschen, die nach irgendetwas stöbern – wie die Schnäppchenjäger. Wonach aber stöberte der Browser ursprünglich? Weil er vom altfranzösischen „brouster“ abstammt, verzehrte er sich nach Sprossen. Wortwörtlich ist der Web-Browser also ein ausgehungertes Lebewesen, das nach Pflanzensprossen wühlt. Nur selten entdeckt er dabei köstlichen Spargel.

Auch der Raum, den wir dem Internet zumessen, verdient Beachtung. „Warst du heute schon im Internet?“ kann man fragen. Bei „Warst du schon im Buch? Oder in der Zeitung?“ erntet man ebenso irritierte Blicke wie bei „Warst du gestern Abend im Fern­sehen? Oder heute im Radio?“, obwohl all diese Medien aus ähnlichen Materien bestehen: Buchstaben, unbewegte oder bewegte Bilder, gegebenenfalls Töne.

Niemand, der unruhig zappt oder am Sendersuchknopf des Radios dreht, sagt, er „surfe“ Fernseher oder Radio. Selbst wenn wir noch so gebannt auf den Bildschirm starren oder darauf herumwischen – wir sind niemals „drin“ im Netz, sondern immer draußen. Brauchen wir dieses „im Netz“, um das Gefühl zu haben, dazuzugehören?

Sonderbar ist auch, mit welchem Personal wir diese räumliche Welt ausstatten. Plötzlich gibt’s den Youtuber als Bezeichnung für einen Menschen, der irgendwas filmt und das anderen Leuten zeigt. Wer einen mehr oder weniger sinnvollen, aber knappen Satz raushaut, ist kein „Sprücheklopfer“, sondern wird im Netz zum gern zitierten „Twitterer“ geadelt. Wer meldet, eben den Bus verpasst zu haben, kann dieses eher öde Tun zum „Facebooken“ oder „Posten“ hochjazzen. Banalste Tätigkeiten werten wir auf, wenn sie im Netz passieren: Wer nicht beim Bäcker übers Wetter redet, sondern im Netz, betreibt „social networking“. Kein Wunder, dass Deppen und Poser das Netz bevölkern. In dieser Welt fühlen sie sich sprachlich pudelwohl.

Gibt’s denn gar nichts Niedliches im Netz? Doch. Ein kleines Zeichen, das unsere Zugehörigkeit zum heimatlichen E-Mail-Server belegt. In unserem langweiligen Halbanglizismus „Ätt“ erkennen die Russen nämlich ein „Hündchen“ und nennen das Zeichen auch so. Die Slovaken und Tschechen, einig wie selten, sehen im „Ätt“ einen „Rollmops“, also kein „Apenstaartje“ (Affenschwänzchen) wie die Niederländer und auch keine „Schnecke“ wie die Italiener. Die Isländer hingegen finden „Elefantenohr“ passend, und den Israelis macht das Zeichen Appetit. Sie verwenden das deutsche Wort „Strudel“ dafür. Wie niedlich!

WWWAS

Über 70 Kinderfragen zum Internet wurden für das neue Buch von Jan von Holleben „WWWAS? Alles, was du schon immer übers Internet wissen wolltest“ in Kooperation mit der Website seitenstark.de zusammengestellt und von den Autorinnen Jane Baer-Krause und Kristine Kretschmer beantwortet. Jan von Holleben hat die Fragen der Kinder in Bilder übersetzt. Sie machen das…

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Schönster Dreck und Papier

Kaum ein anderes Material eignet sich so hervorragend wie Ton, wenn es darum geht, Eigenschaften und Möglichkeiten eines Stoffs im Kunstunterricht zu erkunden. In der Anschaffung nicht teuer – 5,00 Euro für 10 Kilogramm Ton –, stellt das klassische Verfahren des Brennens allerdings logistische Anforderungen an Grundschulen. Neben dem Brennofen benötigt man ausreichend Lagerflächen, um…

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Plastikmüll

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Finn Flosses Mutter ist eine Meerjungfrau. Sein Vater war ein Mensch, der die Mutter verlassen hat. Finn lebt im Meer und hat zwei schuppige Beine statt eines Schwanzes. Weil Zweibeiner für die Meerleute als Feinde gelten, ist er ein Außenseiter, aber er hat Freunde.
Als der alte Hering Herold sich in einem Geisternetz verfängt, kann ihn Finn Flosse retten. Er erfährt, dass es viele solcher Geisternetze gibt, die im Meer herumschwimmen. Fische verfangen sich in ihnen und kommen um. Noch schlimmer aber sind die immer größer werdenden Strudel aus buntem Plastikmüll! Fischen fressen ihn, bekommen Bauchweh und sterben. Solch ein riesiger Strudel steuert auf Finns Riff zu. Gemeinsam weben alle Meereswesen ein gewaltiges Netz aus Algen, fangen den Strudel ein und schütten ihn den menschlichen Zweibeinern in den Hafen. Sie hoffen, dass die Menschen daraus lernen.
Das Buch wartet mit ungewöhnlichen Illustrationen auf: Tiefschwarze Schattenrisse und Silhouetten vor zartblauem Hintergrund werden von farblichen Besonderheiten durchwoben – erst sind es Farben aus dem Meer, aber grellbunte Plastikfarben nehmen zu. Ein nachdenkliches Bilderbuch für Kinder im jüngeren Grundschulalter.

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wamiki-Tipp: Plaputta, E.: Finn Flosse räumt das Meer auf. Kunstanstifter 2015, 60 Seiten. Ab 6 Jahren

Der Schmutz kehrt zurück

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1987 griff Ulf Löfgren ein ähnliches Thema auf: „Komm Hom“ zeigt, wie die Welt der Märchengestalten im Unrat, den die Menschen überall hinterließen, erstickt – zum Beispiel Neptun im verschmutzten Meer. Vielleicht beschlossen schon damals Kinder, etwas gegen diesen Schmutz zu unternehmen, wenn sie groß sind. Offensichtlich nahmen sich das nur wenige zu Herzen. Sie schoben den Schmutz einfach weiter in arme Länder und entfernte Meere: Aus den Augen, aus dem Sinn! Heute muss man globaler denken: Aller Schmutz kommt zurück – nicht nur in diesem Bilderbuch

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wamiki-Tipp: Löfgrem, U.: Komm Hom. Nacherzählt von Ernst A. Ekker. Dachs Verlag 1987, nicht mehr lieferbar, außer gebraucht. Ab 4 Jahren

Matschepampe

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Ein Quadratmeter Wattboden enthält mehr tierische Biomasse als der Boden tropischer Urwälder. Wer schon mal im Watt war, der weiß, dass es uns mit schwarzen Kniestrümpfen aus Schlamm entlässt. Selbst wo „sauberer“ Sand den Wattboden bedeckt, findet man den schwarzen, lehmigen Matsch schon einen Spatenstich tiefer.
In „Erforsche das Meer“ geht es aber auch um die verschiedenen Arten europäischer Küsten und ihre Bedingungen für die jeweilige Flora und Fauna. Darüber erzählen Kinder, die an diesen Küsten wohnen. Wissenschaftler hingegen berichten, was es am Meer zu erforschen gibt. Kurz: ein interessantes und aktuelles Sachbuch für junge Meeresforscher und Erwachsene, die sie begleiten.

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wamiki-Tipp: Leitzgen, A./Bockelmann, A./Kjaer, S./Stockhausen, P./Rienermann, L.: Erforsche das Meer. Kinder erforschen Küsten und Meere. Beltz & Gelberg 2016, 160 Seiten. Ab 8 Jahren

Mein kleines Gartenbeet

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In diesem Buch wird Schritt für Schritt erklärt, wie aus einem Eimer Erde und drei Saatkartoffeln leckere Pellkartoffeln werden, die man mit Kräuterquark essen kann. Deutlicher als in anderen Sachbüchern über das Pflanzen von Essbarem wird der Ursprung aller gärtnerischen Erfolge genannt: Außer der Erde sind das auch natürliche Dünger, also verschiedene Sorten von Mist, und das „Goldwasser“, mit Wasser verdünnter Urin. Ob etwas „Dreck“ ist oder ein wichtiger Wertstoff, das liegt ganz im Auge des Betrachters. Das klar und übersichtlich gestaltete Sachbuch mit schönen Farbfotos begleitet Gemüse beim Wachsen und Werden – von der Aussaat bis auf den Teller.

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wamiki-Tipp: Linde, B./Sandgren, V./Palmgren, G.: Mein kleines Gartenbeet – Säen, ernten, essen. Aus dem Schwedischen von Amelie Persson. Jacoby & Stuart 2016, 60 Seiten. Ab acht Jahren

So ein schweres Ritterleben

Musikalische Spielgeschichten sind fantasievolle Erzählungen, in die musikalische Elemente eingeflochten werden. Sie können in Morgenkreisen oder in der Angebotszeit eingesetzt und als Musiktheaterstücke aufgeführt werden. Die Kinder begleiten die Geschichten mit Instrumenten, rhythmischen Sprechgesängen, Tänzen, Liedern und Stimmklängen.
Bei den Geschichten kommt es nicht auf jedes Wort an. Sie können gekürzt oder durch Ideen der Kinder verändert werden. Es braucht lediglich Erzählfreude, damit die Kinder den Geschichten neugierig folgen, die Stimmklänge mit Entdecker-Lust ausprobieren und die Rhythmus-Verse mitsprechen.
In der Geschichte von Ritter Hans, der keine Lust mehr auf sein Ritterleben hat, gibt es neben Stimmklängen und Liedern viele Bewegungselemente.

Ritterleben_DS_wamiki_#4_2017
Ritterleben_DS_wamiki_#4_2017

Das interaktive PDF bitte hier downloaden und mit dem kostenlosen Acrobat-Reader öffnen, um die integrierten Audiodateien abspielen zu können. Die Audio Aufnahmen nahmen die Autorinnen Eva Biallas und Dorle Lemke gemeinsam mit ihrem Kollegen Kai Schnabel auf.

alle Audiofiles als .zip zum Download:

Das Schulgesetz und Toms Zähne

Was es nicht alles gibt! Man glaubt es kaum! Episoden aus dem Kinderleben in Krippe, Kita und Grundschule, erzählt von Praktikantinnen, Erzieherinnen, Leiterinnen, Fortbildnerinnen und Eltern. Erika Berthold hörte zu und schrieb die Geschichten auf.

Der achtjährige Tom hat ziemlich schlechte Zähne und schämt sich deswegen, obwohl er in Behandlung ist. Als die Jugendzahnärztin sich in der Grundschule angesagt hatte, schrieb Toms Mutter einen Brief: „Tom muss an der Untersuchung nicht teilnehmen. Wir gehen mit ihm regelmäßig zum Zahnarzt.“ Sie wollte dem Sohn die Peinlichkeit ersparen.
In der Schule ließen sich alle Kinder in den Mund gucken. Die Jugendzahnärztin lobte oder tadelte. Als Tom an der Reihe war und den Brief der Mutter vorzeigte, sagte die Ärztin zu ihm: „Du verletzt das Schulgesetz, wenn du hier nicht mitmachst! Wenn ich den Kindern nachher zeige, wie man diese Glasur auf die Zähne macht, brauchst du dich gar nicht erst anzustellen.“
Tom zuckte zwar zusammen, war aber froh, dass der Kelch an ihm vorübergegangen war.