Makoko ist der bekannteste Slum in Nigeria. In der Lagune vor Lagos lebt eine große Wassergemeinde in Pfahlhäusern. Seit kurzem gibt es dort eine schwimmende Schule, die Makoko Floating School.
Das einstige Fischerdorf dehnte sich, weil die Bevölkerung zunahm, immer weiter in die Lagune aus. Gleichzeitig zerstören tropische Regenfälle, durch den Klimawandel verursacht, mehrere 1 000 Häuser pro Jahr. Lagos Politiker sehen die wachsende Gemeinde als Schandfleck und liebäugeln immer wieder mit der Auflösung des Slums.
Im Rahmen des „Water Lagos Community Project“ befragten der Architekt Kunlé Adeyemi und sein Team die Gemeinschaft, was sie sich wünsche. So entstand eine schwimmende Schule, die Makoko Floating School. Sie besteht aus einem kostengünstigen dreistöckigen A-Rahmen. Über das Dach wird Regenwasser gesammelt, es gibt Komposttoiletten, und 250 Plastikfässer verleihen den nötigen Auftrieb, um den 1 000 Quadratmeter großen Spielbereich und die Klassenzimmer samt 100 Grundschulkindern über Wasser zu halten. Beim Bau werden lokale Materialien verwendet. Deshalb kostete die Schule nur 6 250 Dollar. Das Gebäude lässt sich als Prototyp auf den Wohnungsbau übertragen und auch für andere Strukturen nutzen. Gegenwärtig werden einzelne schwimmende Häuser gebaut, die schließlich zu einer Gemeinschaft verknüpft werden sollen. Unterstützt wird das Projekt vom United Nations Development Programm (UNDP) und der Heinrich-Böll-Stiftung.
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