Bildung im Sinne der Nachhaltigkeit?

Wie das geht, zeigt der Children’s Park auf der Mailänder EXPO. Gestaltet nach den Richtlinien der Reggio-Pädagogik und unter Beteiligung von Kindern, hebt sich dieses Areal wohltuend vom EXPO-Betrieb ab, der nicht wie eine Leistungsschau der Nachhaltigkeit wirkt, sondern wie ein großer Ramschverkauf. Weiter lesen

Jedes Kind ist einzigartig!

Die fantastischen Fünf – Anni, Olli, Simone, Mario und Paul – halten zusammen, und jeder von ihnen kann etwas Besonderes. Olli sieht zwar kaum was, kann aber unglaublich gut hören. Anni hingegen kann sehr weit sehen. Mario sitzt zwar im Rollstuhl, ist aber unglaublich stark. Simone schiebt den Rollstuhl und ist auch stark. Was Paul auszeichnet, bleibt anfangs offen, weil er nur Töne, aber keine Worte herausbringt.

Bilderbuch: Freddy und die fantastischen Fünf

Bei einem Ausflug wird dem Busfahrer Freddy schlecht; er erleidet einen Zusammenbruch. Die fünf Kinder tragen ihn, hören in der Ferne Menschen, und plötzlich findet Paul die Sprache wieder. Er schreit so laut um Hilfe, dass die Menschen ihn hören und mit ihren Handys die Ambulanz benachrichtigen.

Mit seinem berühmten Krakelstrich setzt Quentin Blake die fünf Freunde in Szene und zeigt, wie aus „Behinderung“ gemeinsame Stärke erwächst.

 

Alle da!

Konsequent geht die Autorin Anja Tuckermann von den Vorfahren der Menschen aus, die vor etwa 7 Millionen Jahren lebten, und schildert – überzeugend unterstützt von der Illustratorin Tine Schulz – das, was allen Menschen gemeinsam ist. Dazu gehören essen und trinken ebenso wie sich verlieben oder Kinder kriegen, Bilder malen oder reden. Dazu gehört auch, dass Menschen immer mal wieder unterwegs waren: aus Abenteuerlust oder Not, auf der Flucht oder auf der Suche nach einem besseren Leben.

Bilderbuch: Alle da!

Autorin und Illustratorin erzählen von Samiras Flucht aus Syrien, von Marija, deren Großvater wohl ein „Gastarbeiter“ war, und von einer palästinensischen Familie, deren Mitglieder in alle Welt verstreut sind. Diese Menschen sprechen viele verschiedene Sprachen, feiern verschiedene Feste, gehören verschiedenen Religionen an, haben Vorurteile und Sorgen, aber: „Am besten verschwindet die Angst, wenn man sich kennenlernt und etwas voneinander weiß.“

Das gelungene, optimistische Buch ist eine Aufforderung zum freundlichen Zusammenleben und zum Abbau von Vorurteilen.

 

Wärmende Wörter

Zu Hause hieß sie „Wildfang“. Als sie in ein fremdes Land flieht, heißt sie nicht mehr so. Die fremde Sprache prasselt auf sie ein, „wie ein kalter Wasserfall“. Zu Hause hatte sie eine „alte Decke“ aus ihren eigenen Worten, die wärmte. Von einem Mädchen im Park lernt sie nun Wörter der neuen Sprache und webt sich schließlich eine neue Decke daraus.

Bilderbuch: ZUhause kann überall sein

Zwei Mädchen gehen aufeinander zu, spielen und sprechen miteinander, bis das Mädchen aus dem fernen Land sich nicht mehr fremd fühlt. Eine einfache Geschichte, deren Symbolik weit über das Sprache-Lernen hinausweist. Die hinreißenden Bilder fangen die Bewegungslust und Anmut der Mädchen ein. Zwar ist die Handlung in Australien angesiedelt, aber die Probleme und Lösungen gleichen sich überall.

 

 

Na und?

Rabenrosa sieht nicht wie ihre Geschwister aus, sondern wie ein Menschenmädchen, was weder die Rabeneltern noch die Geschwister stört. Die anderen Tiere aber finden Rosa seltsam und hässlich. Da merkt sie erst, dass sie anders ist. Weiter lesen

Mord aus Liebe (6)

So endete Teil 5: „Sie haben also die Tote gefunden“, stellt Schuminski sachlich fest. „Bitte erzählen Sie mir genau, wie sich das abgespielt hat. Weshalb sind Sie in die Wohnung von Frau Schuh gefahren? Sie hatten doch Fortbildung.“ Elke schluckt. Ihr Mund ist trocken. „Könnte ich bitte ein Glas Wasser haben?“ fragt sie. Zeit gewinnen, denkt sie. Mutti war’s, aber das geht doch nicht…Schuminski schiebt ihr eine Plastikflasche mit Mineralwasser hin. Kein Glas. Elke greift zur Flasche – und kippt seitlich vom Stuhl. Sie spürt noch, dass sie fällt. Dann wird alles schwarz.

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  • 1€ Pädagogik: Der Strohhalm
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Der rettende Strohhalm

Teuer muss nicht sein, aber kreativ! Michael Fink wandert durch die Billigläden und inspiziert Sonderangebote, um nach Dingen zu suchen, die kaum etwas kosten, aber Kinder anregen, kleine Forscher zu werden. Diesmal geht es um den Strohhalm. Weiter lesen…

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Der fehlerhafte Mensch

Der Absturz der Germanwings-Maschine Ende März dieses Jahres löste eine Diskussion darüber aus, ob nicht der Mensch das letzte zu eliminierende Sicherheitsrisiko am Arbeitsplatz, in Autos oder Flugzeugen ist. Hätte die Katastrophe verhindert werden können, wenn der Copilot seinen Gemütszustand regelmäßig hätte prüfen lassen und die Daten an den Arzt der Fluggesellschaft übermitteln müssen? Dem…

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Ene mene muh

Zwei Kitas, zwei Welten, ganz nah beieinander in Berlin-Schöneberg: In der einen gibt’s Bio-Gouda und Sprachförderung, in der anderen Raufereien und Kummer. Karl Grünberg hat in beiden als Praktikant gearbeitet – und miterlebt, wie früh Chancen verteilt werden. Weiter lesen…

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Willkommen konkret

Berliner Bündnis für Kinder geflüchteter Familien

Plakat Herzlich Willkommen
Tine Schulz, Illustration, aus: „Alle da“, Klett Kinderbuch-Verlag

Wer wir sind

In unserem Bündnis arbeiten Menschen aus der frühpädagogischen Praxis und Theorie, aus Verwaltung, Beratung, Therapie, Fort- und Weiterbildung zusammen.

Uns verbindet, dass wir uns für das Wohlergehen und die Rechte aller in Berlin lebenden Kinder engagieren. Das Bündnis konzentriert sich auf Kinder in den ersten sechs Lebensjahren.

Wir setzen uns dafür ein, dass alle Kinder geflüchteter Familien, die sich in Berlin aufhalten, Zugang zu frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung erhalten.

Unsere Positionen

1.       Geflüchtete Kinder sind in erster Linie Kinder. Wie alle Kinder haben sie das Recht, in ihrer Entwicklung gestärkt zu werden. Dies gilt in besonderer Weise für Kinder, die jünger als sechs Jahre sind und deren Zugang zu frühkindlicher Bildung, Erziehung und Betreuung bisher erheblich erschwert ist.

2.       Über die Lebensverhältnisse und -erfahrungen von jungen Kindern geflüchteter Familien haben wir zu wenig gesichertes Wissen. Wir wissen zudem nicht, wie sie ihre Erfahrungen verarbeiten. Stattdessen existieren viele Vorurteile, Stereotype und medial vermittelte Bilder. Diesen wollen wir differenzierend und aufklärend entgegen wirken.

3.       Junge Kinder mit Fluchtgeschichte haben die gleichen Grundbedürfnisse wie all ihre Altersgefährt_innen und sind ebenso individuell verschieden wie sie.

4.       Junge Kinder brauchen Normalität im Zusammensein mit anderen Menschen an einem sicheren, anregenden Lebens- und Lernort. Sie brauchen Erwachsene, die ihnen freundlich und feinfühlig begegnen, ihre Kompetenzen erkennen und würdigen, sie vor Ausgrenzung und Abwertung schützen und dafür sorgen, dass sie ihre Potenziale entfalten können.

5.       Wer Kinder stärken will, muss ihre Familien stärken: Geflüchtete Familien brauchen Schutz, Anerkennung und konkrete Möglichkeiten, um selbstbestimmt an der Gesellschaft teilzuhaben. Abwehr und Diskriminierung verletzen die Würde von Eltern und beeinträchtigen ihre Sicherheit und Handlungsfähigkeit gegenüber ihren Kindern.

 

Unsere Forderungen

1.       Bürokratische Hürden, die das Recht der Kinder geflüchteter Familien auf Entwicklung und Bildung negieren und ihren Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz einschränken, müssen abgeschafft werden. Wir fordern, dass jede Kita dabei unterstützt wird, geflüchtete Kinder aufzunehmen. Für die Betreuung von Kindern und ihren Familien mit Fluchterfahrung müssen die Kitas bedarfsgerecht mit Personal und anderen Ressourcen ausgestattet werden.

2.       Jenseits des zivilgesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Engagements vieler Berliner_innen sehen wir es als öffentliche Aufgabe, jungen Kindern mit Fluchterfahrungen sichere Lebens- und Lernorte zu verschaffen. Der Zuzug geflüchteter Familien muss in der Jugendhilfeplanung, Wohnungs- und Bauplanung, u. ä. berücksichtigt werden. Die Bezirke müssen bei diesen Aufgaben von Land und Bund umfassend unterstützt werden.

3.       Die frühkindliche Forschung muss Wissen über die Belastungen, Stärken und Ressourcen von Kindern geflüchteter Familien generieren. Dieses Wissen bildet die Grundlage für die Erarbeitung von Fortbildungs- und Beratungskonzepten, die Kita-Teams unterstützen, mit geflüchteten Kindern und deren Eltern zu arbeiten.

4.       Von der Erstaufnahmeeinrichtung an muss es in allen Sammelunterkünften anregende Lebens- und Lernbereiche und qualifizierte Fachkräfte geben, die es den jungen Kindern ermöglichen, sich ihre neue Umwelt nach und nach angstfrei und behütet zu erschließen. Gleichzeitig muss die Aufenthaltsdauer der Kinder in den Sammelunterkünften verkürzt werden. Geflüchtete Familien mit Kindern sollen schnellstmöglich und vorrangig in eigene Wohnungen ziehen können.

5.       Die interkulturelle Kompetenzerweiterung von Mitarbeiter_innen in Sammelunterkünften und Ämtern wie auch in Kitas, Familienzentren u. ä. Einrichtungen muss unterstützt werden.

6.       Für die Verständigung mit den Eltern und Kindern müssen Sprachmittler_innen zur Verfügung stehen, die unbürokratisch und bedarfsgerecht eingesetzt werden können. Dafür müssen finanzielle Mittel bereitgestellt werden.

7.       Der besonderen Schutzbedürftigkeit von Kindern mit Behinderungen muss in vollem Umfang Rechnung getragen werden. Ihnen ist schneller und umfassender Zugang zu medizinischer und sozialpädiatrischer Behandlung und Beratung zu ermöglichen. Dem Krankheitsbild entsprechend sind ihnen medizinische Hilfsmittel zu gewähren, die eine Verschlechterung ihres Zustandes verhindern, ihre Entwicklungsmöglichkeiten verbessern und die Familien entlasten.

8.       Um ihre Aufgaben im oben genannten Sinne verantwortungsvoll zu erfüllen, müssen Betreiber von Sammelunterkünften, Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) und Jugendhilfe auf der Basis verbindlicher Standards kooperieren. Ziel ist die bestmögliche Entwicklung der Kinder und die gesellschaftliche Beteiligung ihrer Familien. Diese Standards sind in den Verträgen festzuschreiben und ihre Einhaltung ist in regelmäßigen Abständen von unabhängiger Seite zu überprüfen.

Berlin, 10.7.2015

Erstunterzeichnende – in alphabetischer Reihenfolge

Organisationen: Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung (BeKi) und Institut für den Situationsansatz (ISTA) in der Internationalen Akademie Berlin für innovative Pädagogik, Psychologie und Ökonomie gGmbH (INA) / Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS) e.V. / Der Paritätische, LV Berlin / Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin / Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen (KuB) e.V. / Landeselternausschuss Berliner Kindertagesstätten (LEAK) / Nestwärme – Verein zur Betreuung und Beratung von AIDS-betroffenen Familien, Kindern und Jugendlichen e.V. / RAA Berlin / XENION Psychotherapeutische Beratungsstelle für politisch Verfolgte

Einzelpersonen: Kim Archipova, KoduKu e.V. / Erika Berthold, Redaktion „wamiki“ / Anke Dietrich, Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e.V./ Susanne Hantz, Geschäftsführerin Kindererde gGmbH / Sabine Hermann-Rosenthal, Aufwind Kita-Verbund gGmbH / Dorothee Jacobs, Kreativpädagogik Berlin / Gabriele Koné, Aufwind – Verein für aufsuchende Hilfen zur Erziehung e.V. / Maria Lingens, AWO Landesverband Berlin e. V. / Anne Wihstutz, Professorin an der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) / Hannah Rosenfeld, Erzieherin / Sibylle Rothkegel, Dipl.-Psych, Psych. Psychotherapeutin / Bianca Thiede, Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.