Unsere Bilder von Natur

Jeden Tag sehen wir Bilder von und aus der Natur. Sie erzählen von Umweltzerstörung, von der Klimakrise und ihren immer spürbareren Folgen. Wie fühlst du dich dabei?
Vielleicht macht es dich sprachlos oder sogar hoffnungslos? Was wäre, wenn du Bilder sehen könntest, die dich nicht einfach überwältigen, sondern dich inspirieren? Die dich irritieren, bewegen und dich anregen, Natur aus einer neuen Perspektive zu betrachten?

Kirsten Winderlich stellt aus ihrer neuen Anthologie* zwei ­außergewöhnliche Bilderbücher vor.

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Bildung in Alltagssituationen

— was sein muss und was nicht sein darf

Ende Juli vergangenen Jahres trat der „Bildungsplan – Erweiterte Grundsätze elementarer Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg“ in Kraft.

wamiki sprach mit Prof. Dr. Frauke Hildebrandt und erfuhr, wie gute Bildung im Kita-Alltag aussehen kann, was nötig und möglich ist – unter allen Bedingungen – und was gar nicht geht.

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Jah- res­- vor- schau 2025

Woher begeisterte und zugleich begabte ErzieherInnen nehmen? Im April wird gespannt auf die Ergebnisse der ersten großen Studie zum Thema „Personalmangel im Elementarbereich“ gewartet – aber die Präsentation muss wegen akuten Personalmangels im Studienteam verschoben werden. Eine Forscherin mit Migrationshintergrund wurde versehentlich in ihr sicheres Heimatland Nordkorea abgeschoben, und ein ProfessorInnenpärchen hat aufgrund der personalmangelbedingten Kitaschließung keine Zeit zum Auswerten der erhobenen Daten. „Kein Problem“, erklärt die zuständige Staatssekretärin, „denn der Personalmangel bleibt uns ja gottlob noch eine Weile erhalten.“ Spricht’s und verschwindet wegen plötzlicher Kitaschließung aufgrund von Personalproblemen eilig die Bundespressekonferenz.

„Jedes Kind hat das Recht auf gleiche Bildungschancen!“ Solche ungewohnten Töne gibt der ehemalige Finanz­minister Christian Lindner im Mai in einem Interview mit dem Polit-Magazin „GALA“ von sich. Die Geburt seines Sohnes hat ihn zum Umdenken gebracht – auch in spiritueller Hinsicht. „Ich glaube inzwischen ganz stark an die Wiedergeburt“, erklärt Lindner, „denn sie garantiert jedem Kind gleiche Chancen. Hast du beim ersten Mal Pech, wirst also als Kind einer Alleinerziehenden mit Bürgergeld geboren und musst die verrottete Plattenbauschule besuchen, kann die Sache doch beim nächsten Mal ganz anders aussehen: gediegenes Porschefahrerpärchen mit Millionenerbe und Anrecht auf einen Privatschulplatz im Schweizer Kanton Tessin.“ Das sei wahre Chancengleichheit und übertreffe das überkommene Konzept einer Lebensspanne bei weitem, strahlt Lindner.

Neue Kitakonzepte sorgen im Juni für Aufsehen: Nach dem großen Erfolg der Wald– und Bauernhofpädagogik, die Kindern statt perfekt gestalteter Bildungsräumen natürliche Lebensräume wie Wald, Feld oder Stall bieten, stellt die total verschuldete Stadt Pirmasens ihr wegweisendes Konzept der sogenannten Bruchbuden- Pädagogik vor. Kennzeichen des Konzepts: Die Kinder verbringen ihren Tag in einem quasi natürlich zur Ruine gewordenen kommunalen Gebäude, erforschen lebendige Schimmelsporen an den Toilettenwänden oder herrlich verfault riechende Wandverkleidungen, hinter denen sie die niedlichsten Parasiten der Welt untersuchen können. Auch wenn das Konzept laut der PädagogInnen vor Ort „irschendwie vunn selbert“ erstanden sei, findet es sofort begeisterte Nachahmer. Die Berliner Bildungssenatorin plant bereits, es zügig für Oberschulen zu adaptieren.

Wo verdammt noch mal begeisterte und zugleich begabte ErzieherInnen finden? Bundesfamilienministerin und Kanzlergattin Lottchen Merz (CDU) kommt im Juli beim abendlichen Betrachten ihrer geliebten Tiersendungen auf eine geniale Idee: Die bei Terra X gezeigte Luamba beweist beim Erziehen ihrer sieben Affenkinder Empathie und zugleich angemessene Strenge. „Diese Affenmutter besitzt natürliche Weiblichkeit, die die Kinder brauchen“, stellt Merz fest. „Ab mit ihr in die Kita!“

Ob die ebenfalls im Film vorgestellt Gahiba sich für einen Einsatz in der Kinderkrippe eignet, muss noch in kurzen Tests ermittelt werden. Ihre zupackende Art kommt zwar an, aber bei der Gestaltung der Essens­situation wirkt Gahiba doch etwas zu rustikal – typisch Geparden-Mutti.

Im September macht sich die Überalterung erstmals deutlich im Elementarbereich bemerkbar: Es gibt einfach zu wenig Kinder. „Keine Sorge“, beschwichtigt der Bürgermeister von Kugelbrunn, der unkonventionelle Wege erprobt: „Hohen Betreuungsbedarf haben unsere Familien ja nach wie vor, jetzt aber bei den älteren Angehörigen.“ Durch geschickte Eingriffe, so führt der rührige Politiker aus, lassen sich die neuen Kita-Greise gut in die halbleeren Gruppen integrieren: „Einfach noch ein paar Holz-SUVs auf dem Verkehrsteppich bereitstellen, den Wickeltisch auf dreifache Größe erweitern und den Morgenkreis statt mit ‚Leis, leis, leis, wir treffen uns im Kreis ‘ auch mal mit der ‚Polonaise Blankenese ‘ starten.“

Im Dezember kommt es abermals zum Regierungswechsel. Neuer Volkskanzler wird Björn Höcke, der sogleich eine umfassende Remigration aller missliebigen Bevölkerungsteile initiiert. Demnach werden alle Menschen mit Migrationshintergrund, nicht-heterosexueller Orientierung, Behinderung, links-grüner Ausrichtung, Hochschulabschluss, irgendwie dunkel wirkenden Augenbrauen sowie alle Benutzer der Sternchentaste in eine Art innerdeutsches Abschiebe-Gebiet transportiert. Aber das Leben im nun ethnisch reinen Deutschland ist schwieriger als erwartet. Mangels gut ausgebildeter Fachkräfte kommen ÖPNV, Bildungssystem, Gastronomie und Wirtschaft genauso wie das Gesundheitssystem sofort zum Erliegen. Letzteres gestaltet sich besonders problematisch, da die BRD hauptsächlich von Senioren mit Blut­hochdruck und Aggressionsstau bewohnt wird. Ungehört schrillen Hilferufe nach Pflegepersonal durch das weitgehend unbevölkerte Land, und viele Senioren fliehen in das prosperierende Abschiebe-Gebiet. In seiner Not muss der Volkskanzler schließlich mehr und mehr Terrain an dieses Gebiet verkaufen. Schließlich schrumpft das Höcke-Reich auf ein geräumiges Altenheim in Südthüringen zusammen, in dem es sich unter dem Motto „Arm – aber Reich!“ mehr recht als schlecht lebt.

Foto: Suschaa/ Photocase

Haltet Zusammen

 

 

wamiki-Hitliste

Was singen und tanzen die wamikis beim Herstellen dieser Ausgabe?

Hurra, die Welt geht unter? Zack, zack, zack! Parantatam? Hört selbst.

 

 

 

Freiheit deluxe

Wer über Freiheit reden will, muss Freiräume schaffen. Jagoda Marinić trifft alle zwei Wochen Menschen, die mit ihren Worten und ihrem Wirken Debatten auslösen und sortieren.

Kaum jemand protestiert gegen Trump

US-Präsident Trump scheint derzeit machen zu können, was er will. Wieso bekommt er in den USA dafür so wenig Gegenwind aus der Bevölkerung und der Demokratischen Partei?

 

 

 

 

 

 

 

 

Konstruktiv streiten

Bei politischen Streitthemen stehen sich die Lager schnell unversöhnlich gegenüber.
Dabei ist die Debatte eines der Kernelemente unserer Demokratie. Wie gelingt es uns, miteinander im Gespräch zu bleiben?

Sechs Tipps für konstruktiven Streit:

1. Streit ist wichtig – ein dickes Fell auch

2. Debatten nicht verweigern

3. Keine Position moralisch tabuisieren

4. Argumente ernst nehmen

5. Beleidigungen vermeiden

6. Zeit zum Nachdenken nehmen

zum weiterlesen hier lang:

 

Zeitenwende oder griechische Tragödie

Laut Harald Welzer erleben wir eine Zeitenwende, in der die politische Welt in drei Einflusszonen aufgeteilt wird: eine amerikanische, eine russische und eine chinesische. Europa scheint in dieser neuen Ordnung keinen Platz zu haben. Diplomatie und Kompromissbildung gehören der Vergangenheit an, stattdessen setzt der Stärkere das Recht durch. Die Zukunft Europas in der Weltpolitik ist ungewiss. Ohne eine radikale Neuausrichtung und Solidarität könnte Europa seine Bedeutung verlieren.

Foto: Lena Grüber

Zu radikal, um Lehrerin zu sein?

Lisa Poettinger ist Klimaaktivistin, strafbare Aktionen inklusive. Gegen sie laufen zwei ­Strafverfahren. Und sie will Lehrerin werden.
Das bayerische Kultusministerium sagt, sie ist zu radikal dafür. Ist das legitim?

 

 

Die tägliche Dosis Optimismus

Von Montag bis Freitag gibt es Good News und die wichtigsten lösungsorientierten Nachrichten.

 

 

Dein Klick, deine Macht

Klar, Amazon, Google & Co. machen das Leben bequem – aber zu welchem Preis? Sie sammeln unsere Daten, verdienen ­Milliarden damit und diktieren, wie wir online leben. Ein paar wenige Anbieter bestimmen die Regeln. In Zeiten wütender Trumps können wir selbst kleine Beiträge zur digitalen Unabhängigkeit leisten.
Es liegt in deiner Hand. Entdecke europäische Alternativen: www.goeuropean.org – ist ein Community-­gesteuertes Verzeichnis für faire, unabhängige Plattformen.

Unabhängig von Trump und Big Tech

Diese Serie zeigt, wie viele kleine, aber ­wirkungsvolle Möglichkeiten es gibt, sich digital von den großen Tech-Oligarchen
abzukoppeln und gleichzeitig eine gerechtere, unabhängige Digitalwelt zu fördern.

Viel Spaß beim Umsetzen!

 

 

 

 

 

 

KOLSKY – Ein Dokumentarprojekt

über den Wandel Russlands

 

Walknochen liegen verstreut am Ufer der Barentssee, gebleicht von Wind und Wellen. Sie erzählen Geschichten von längst vergangenen Zeiten – und von einer rauen Gegenwart. (Teriberka.)

Ich war Passagier in einem Bus, der mitten durch einen Schneesturm fuhr, als wir von der Straße in einen verschnei­ten Graben rutschten. Der Fahrer hätte per Funk Hilfe rufen können. Tat er aber nicht. Stattdessen kam seine Durchsage:

„Jeder, der sein Ziel erreichen möchte, kann gerne aussteigen und schieben.“

Das war einer meiner ersten Eindrücke von Kolsky.

 

Eine abgelegene Region – doch mitten im Zentrum der Macht

Die Kola-Halbinsel – oder Kolsky, wie die Einheimischen sie nennen – liegt im hohen Norden Russlands, an der Grenze zu Finnland und Norwegen. Sie ist für Russland strategisch bedeutsam: militärisch, wirtschaftlich, geopolitisch. Die eisfreien Häfen bieten Zugang zum Atlantik, Atom-U-Boote liegen hier seit Sowjetzeiten vor Anker, und die Region spielt eine Schlüsselrolle in Russlands arktischen Ambitionen – Fischerei, Öl, Gas, Mineralien.

2019 reiste ich nach Kolsky. Ich wollte den Alltag einer Region festhalten, die mehr als 2000 Kilometer von Moskau entfernt liegt. Ich hatte gehofft, dass die Abgeschiedenheit politischen Einfluss verringern würde.

Da lag ich falsch.

Ein Land im Umbruch – und eine Region als Spiegel

Zunächst wirkte das Leben in Kolsky unaufgeregt. Dann kam der Februar 2022. Die Invasion der Ukraine begann – und damit wurde sichtbar, wie tief der Totalitarismus den Alltag durchdrungen hatte.

Von Radiosendungen bis zu Schullehrplänen: Überall begegnete mir staatliche Propaganda. In Kolsky wurde deutlich, was in ganz Russland geschah. Nicht Moskau oder St. Petersburg waren am stärksten betroffen, sondern „Großrussland“ – Orte wie die Kola-Halbinsel, wo sich ein neues Russland auf ein altbekanntes Drehbuch verließ: totale Loyalität gegenüber dem Staat.

Mein fünfjähriges Dokumentarprojekt (2019–2024) versucht, diesen Wandel einzufangen. Es zeigt, wie eine Mischung aus strategischer Propaganda und geschickten Botschaften eine der tiefsten kollektiven Ängste Russlands – „Hauptsache, wir vermeiden einen Krieg“ – in einen neuen nationalen Slogan verwandelte: „Wir können es wiederholen.“

Fotos und Text: Tanya Sharapova

Dieser Artikel erscheint mit den Bildern aus Urheberrechtsgründen nur in der gedruckten Ausgabe.

Das Dokumentarprojekt der Fotografin Tanya Sharapova ist auf ihrer Website zu sehen: https://www.tanyasharapova.com/kolsky

 

Tanya Sharapova wurde in Moskau geboren. Schon während des Studiums an einer technischen Universität verlagerte sich ihr Fokus auf die Fotografie und sie begann für verschiedene Publikationen zu arbeiten. Zehn Jahre lang war sie Bildredakteurin, zuletzt leitende Bildredakteurin bei Condé Nast Russland. Nach ihrem Abschied von Condé Nast reiste sie drei Jahre lang als Fotografin und Autorin für Publikationen wie National Geographic Russia und Condé Nast Traveler Russia. 2019 zog sie mit einem Künstlervisum nach Berlin und begann 2021 ihr Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. 2024 schloss sie die Klasse von Irina Ruppert mit ihrem Projekt Kolsky ab – ausgezeichnet mit dem Stipendium der Stiftung VG Bild-Kunst/Kulturwerk.

Tanya erforscht die feinen Fäden, die Individuen und Gesellschaften verbinden – und manchmal auch trennen. Ihre Arbeit kreist um große Fragen: Was bedeutet es, dazuzugehören? Was passiert, wenn Menschen entwurzelt werden? Wie formt kollektives Gedächtnis unsere Gegenwart? Mit einem wachen Blick für Unsicherheiten und Brüche taucht sie in Lebenswelten ein, zuletzt in Russland und Deutschland.

Ihre Arbeiten wurden international mehrfach ausgezeichnet und u.a. in Deutschland, Frankreich, Ungarn und Georgien gezeigt.

Mehr Info: tanyasharapova.com

Gedicht: Sven Regener

Unscharf mit Katze

 

Wir sind alleine, und wir sind zwei

Wir haben alles, was wir
brauchen, dabei

Und das ist gut, denn die
Zeiten werden wilder

 

Wir halten durch, wir halten aus

Wir gehen heute Abend
nicht mehr raus

Wir haben keine Ahnung,
wir haben Bilder

 

Und auf meinem bist du,
aber unscharf, und du hältst
eine Axt in den Händen

Und auf deinem bin ich mit
einer Katze, und die sagt: Leute, wo soll das enden?

 

Foto: Katja Klassen/Photocase

Kurze Kulturgeschichte des Abhärtens

Was nicht tötet, härtet ab, sagt der Volksmund. Die „harte Schule des Lebens“, prahlen manche, habe ihnen zum Erfolg verholfen. Manche witzeln: „Nur die Harten kommen in den Garten.“ Andere posten bei Pinterest: „Starke Persönlichkeiten werden durch harte Zeiten geformt.“
All diese Sprüche drücken die weit verbreitete Überzeugung aus, es sei für die Entwicklung eines Menschen vorteilhaft, wenn er nicht „in Watte gepackt“ aufwächst, sondern unangenehme Zustände aushalten muss, was ihn am Ende stärker macht. Eine Überzeugung, die auch viele PädagogInnen teilen. Vielleicht, weil sie sich sich dann sagen können: Es ist nicht schlimm, wenn ich die Bedürfnisse der Kinder mitunter ignoriere. Fühlt sich der pädagogische Alltag unangenehm an, kann ich mich rechtfertigen: Da lernen die Kinder, dass man auch mal was aushalten muss.

Wie könnte diese Idee in pädagogische Köpfe gelangt sein? Es lohnt sich, ein bisschen in uralten Schriftstücken zu blättern… Weiter lesen

Bilderrätsel

 

Welchen Begriff aus der Pädagogik haben wir im übertragenen Sinn collagiert? Die Buchstaben in den hellen Kästchen ergeben
den Lösungsbegriff. Unter Ausschluss des Rechtsweges verlosen wir 10 x „Ärger mit Sie wissen schon” von Michael Fink und Lars Ihlenfeld.

PS: In Heft 3/2024 suchten wir den Begriff: Haltungsveraenderung.
Die Redaktion gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern.

Bild: Marie Parakenings

 

Partizipation in Kackwindeln

Pädagogik aufräumen:

Pädagogik lebt von Ritualen, heißt es. Erzieher, Lehrer und *innen machen alles Mögliche, weil es nun mal derzeit üblich oder sogar vorgeschrieben ist. Egal, ob es Sinn hat oder nicht. Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall, ab und zu auszumisten. Deswegen stellt diese Rubrik pädagogische Gewohnheiten aufs Tapet und fragt ganz ergebnisoffen: Ist das päda­gogische Kunst, oder kann das weg?

Ist die Windel pipivoll, ist Demokratie einfach: Eine gute Einwegwindel lässt das Kind nur leicht spüren, dass sie gefüllt ist. Perfekt, um das Kind über seine Bedürfnisse nachdenken zu lassen: Stört mich die dicke Windel mehr oder die Unterbrechung des Spiels fürs Wickeln?

Ist die Windel jedoch kakavoll, wird Demokratie schwieriger: Lässt sich das Kind wickeln, ist der unangenehme Moment schnell vorbei – abwischen, sauber, fertig. Weigert es sich, wird das Wickeln nur hinausgezögert, oft mit zusätzlichen Folgen: Kleidung wechseln, Abduschen, wunde Stellen. Außerdem belastet der Geruch die Mitmenschen, bis das Kind bereit ist. Ein Aufschieben ist keine wirkliche Option. Stattdessen müsste das Kind unangenehme Überzeugungsversuche ertragen, bis es endlich einwilligt.

Fazit:

Intime Momente wie das Wickeln eignen sich eigentlich gut, um Partizipation zu üben – aber nicht bei der Kakawindel. Denn hier gibt es keine echte Alternative. Demokratische Entscheidungen ohne Alternativen machen aber keinen Sinn. Deshalb ist eine klare, respektvolle Ansage wichtig: „Gleich wechseln wir die Windel – und du kannst entscheiden, ob auf der neuen ein Pirat oder ein Seehund ist.“

 

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