Bäume 2020

Kalender

Ob üppig im Regenwald wachsend, ob als einsamer Baumriese in der Savanne oder zu Hunderten in Reih und Glied in Wirtschaftswäldern angepflanzt – Bäume sind von unglaublicher Vielfalt und Vitalität. Und von großem Nutzen für uns Menschen: Holz macht nicht nur den Bau von Häusern möglich, sondern verwandelt sich auch in Schiffe, Musikinstrumente oder in das Papier für unsere Bücher. Doch nicht zuletzt sind Bäume für unser Ökosystem unverzichtbar!  Piotr Socha, preisgekrönter Illustrator, hat auf augenzwinkernde Weise erstaunliches Wissen über das Wesen der Bäume in Bilder gebannt – und der Geschichte von Menschen und Bäumen ein farbenprächtiges Denkmal gesetzt. Zu den im Gerstenberg erschienenen Bilderbuch-Bestseller, einem wahren Zauberbuch, gibt es nun den passenden Kalender für Kinder und Erwachsene.

Das Buch zum Klimawandel

Bilder- und Sachbuch

In der öffentlichen Debatte über den Klimawandel geht es viel zu oft drunter und drüber. Deshalb wollten David und Christian, zwei Studenten aus Friedrichshafen, wissen, was wirklich Sache ist. Wie groß ist der Beitrag des Menschen tatsächlich? Müssen wir jedes Jahr Ernteausfälle befürchten? Was bedeutet der Klimawandel für unsere Gesundheit? Was kostet uns der Klimawandel? Beide hatten keine Lust dicke Fachbücher zu lesen. Da sie kein Buch finden konnten, das mit kurzen Texten und anschaulichen Grafiken – es muss ja auch Spaß beim Lesen machen – den Klimawandel verständlich auf den Punkt bringt, entschlossen sie sich dazu, dieses Buch selbst zu schreiben. 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützten sie dabei. Entstanden ist ein einzigartiges Bildersachbuch für Erwachsene mit prägnanten Texten über die Ursachen und Folgen des Klimawandel.

Rückblicke auf die Zukunft von heute

Sachbuch

Monatlich wundert sich Harald Welzer in der deutschen Ausgabe des „National Geographic Magazins“ über unsere Innenstädte, die immer gleich aussehen, über Gänsebraten in der Südsee, die Effizienzfalle, Smartphones und deren Nutzer, über Gipfeltreffen, piepende Bagger, Alt-Ökos, Sofortismus, Hyperkonsum und was ihm sonst noch in unserer wahnwitzigen Wirklichkeit auffällt. Mit Schwung, Haltung und Engagement zeigt er: Man muss die Perspektive wechseln. Erst dann versteht man, was läuft… Diese Kult-Kolumnen liegen nun gesammelt vor, für Fans, Einsteiger und alle, die sich beim Selbstdenken Anregungen verschaffen möchten.

Die Nylon­strumpfhose

Teuer muss nicht sein, aber kreativ! Michael Fink inspiziert Ausgesondertes, um nach Dingen zu suchen, die kaum etwas kosten. Weiter lesen…

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Hart, härter, Herta!

Hier werden Rechtsfragen aus der Pädagogik verhandelt. Diesmal geht es um die Grenzen von Körperlichkeit: Wann wird aus beruhigendem Festhalten oder Knuddel-Kampf ein Übergriff? Weiter lesen…

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Gruselig

Nicht viele Dinge haben so viel Einfluss auf das Leben – in seinen kleinsten und in seinen ganz großen Zusammenhängen – wie das Essen. Was und wie viel wir essen ist Dreh- und Angelpunkt für Gesundheit, Umwelt, Sozialgefüge und Wirtschaft. Mit unserer Gabel können wir Veränderungen bewirken. Grund genug, immer wieder darüber nachzudenken und die…

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Was mit Kochen

Kochen

ist wie Zauberei.

Warum? Weil es dampft, zischt, brodelt, siedet – und am Ende kommt meist etwas Gutes heraus.

Was braucht man überhaupt zum Kochen?

Einen Ofen, Töpfe, Löffel, Wasser, Gemüse, Nudeln, Gewürze und ein Rezept.

Ihr könntet eine Gemüsesuppe kochen – ganz ohne Kochbuch. Experimentiert mit Dingen, die Ihr findet, und probiert, ob die Suppe schmeckt.

Schickt Euer Rezept an: juhu@wamiki.de

 Fotos: Dagmar Arzenbacher

Super Uschi: Die Zukunft der Bildung

 …

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Zukunft zum Mitmachen

Liebes Kind,

stell Dir mal vor: Nahrungspillen statt Milchreis und Früchte-Tee! An der Universität kannst Du Zukunftsforschung studieren, wow! Da musst Du zum Beispiel ganz viel über den Erstkontakt mit Außerirdischen nachdenken und ganz viele Vorträge halten und noch hundertmal mehr kluge Aufsätze schreiben. Klingt anstrengend? Ist es auch ein bisschen. Aber es ist interessant, sich die Frage zu stellen: Was bietet die Zukunft? Was würdest Du antworten? Kreuze an, was zu Dir passt.

  •  Ich möchte, dass mir die ganze Welt gehört: Höher! Schneller! Weiter so!
  •  Keine Ahnung. Die Zukunft ist nur was für Erwachsene. Ich bin zu jung dafür.
  •  Nie wieder lernen! Am liebsten würde ich Piagets Entwicklungsstufen in mein Gehirn downloaden.
  •  Bevor sie im Meer versinken, soll es in unseren Städten weniger fliegende Klischee-Autos und dafür mehr Roboter-Erzieher geben.
  •  Darüber möchte ich gar nicht nachdenken. Die Zukunft ist wie ein Staubknäuel unterm Bett.

Nichts Passendes für Dich dabei? Hier kannst Du Deine eigene Antwort aufschreiben:

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Jetzt der Test!
Bist Du bereit für einen Roboter?

Stell Dir vor: Du bist mit einem Roboter in einer Kindergartengruppe. Jetzt müsst ihr im Bauraum nur ein bisschen smalltalken. Was würdest Du dem Roboter auf seine Fragen antworten? Kreuze jeweils die für Dich richtige Antwort an.

 

Antwortmöglichkeiten:

A) Klaro, ich bin bloß ein schlecht gelauntes rich kid aus Westeuropa, das ein bisschen zu viel Elektroschrott abgekriegt hat.

B) Lass mal, du machst Dein Ding, ich mach meins. Woher soll ich wissen, ob Du meine Daten für Dich behalten kannst? Unglaublich, wie schwer es sein kann, miteinander auszukommen.

 

Antwortmöglichkeiten:

A) Oh, gerne! Am besten, Du löst die krassen Montessori-Spiele allein. Dann kann ich etwas machen, das mehr Spaß macht.

B) Misch Dich nicht überall ein! Wenn ich Hilfe brauche, frage ich meinen Helikopter-Papa.

 

Antwortmöglichkeiten:

A) Na los, ich will nicht bleiben, wo ich bin! Wir fahren auf einem wilden Datenstrom ins Silicon Valley. Ich bin Kapitän, und Du kannst aufm Deck staubsaugen und all die anderen unbezahlten Arbeiten verrichten.

B) Nee, bleib mal lieber hier. Es ist leider kompliziert. Du bist nämlich nicht so universell einsetzbar wie bei „Star Wars“ und „I, Robots“. Sorry. Du bist eher hochspezialisiert. Aber eigentlich wiederholst Du nur meine Bewegungsabläufe. Nachmacher!

 

Ein Mal oder kein Mal A: Technik-Feind

Du bist ein kritischer Geist. Du bestehst darauf, dass längst nicht alles toll ist, bloß weil ein Roboter durch den Bauraum trollt, den Du mit ein paar Pfeiltasten programmieren kannst. Aber lass Dich jetzt ruhig mal ein bisschen einschüchtern von den Leuten, die Dir erzählen, Du wärst rückwärtsgewandt.

 

Zwei oder drei Mal A: Technik-Freak

Du hast keine Angst vor Technik. Roboter sind zwar etwas nervig, aber manchmal auch irgendwie hilfreich. Sollen sie Dir doch den Job wegnehmen! Sollen sie doch, wenn Du groß bist, auf Deinem Bürocomputer stundenlang Solitär spielen. Dann hast Du mehr Zeit für emotionale Intelligenz.

 

Jetzt das Problem!

Wir nutzen derzeit so viel Natur, als hätten wir 1,6 Planeten Erde. Das ist ziemlich viel, ehrlich gesagt. Da wir Menschen das Problem geschaffen haben, können wir es nur selbst lösen.

Zum Glück gibt es für jedes Problem immer mindestens drei Lösungen. Aber solange wir vorm Fernseher sitzen und darauf warten, dass die Leute aus den Nachrichten den ersten Schritt tun, geht’s nicht voran.

Nun zu Dir: Wie viel Spielzeug ist genug für Dich? Worauf könntest Du niemals verzichten?

Brauch ich noch!

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Weg damit!

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Es gibt noch nicht viele Erwachsene, die sagen:Weniger ist mehr! Deshalb ist Dein Kindergarten wie die Shopping Mall mit blödem Kram vollgestopft. Und deshalb kriegst Du ständig neue Klamotten mit Giftstoffen drin, die Du gar nicht haben willst, und neues Spielzeug, das Du gar nicht brauchst. Es gibt Forscher*innen, die sagen: Je mehr wir haben, desto weniger nützt uns der ganze Kram. Das nennt man die „Theorie vom abnehmenden Grenznutzen“.

Jetzt stell Dir mal vor: Du hast nichts zu essen – so wie 1,29 Milliarden Menschen weltweit. Der Nutzen von einem Stückchen Brot wäre dann gigantisch: Endlich satt! Butter würde das etwas besser machen. Käse, Salat, Wurst, Majonäse, Trüffel oder Kaviar machen Dein Brot noch besser. Irgendwann gewöhnst Du Dich an den Überfluss und vergisst, wie schön es ist, einfach eine Scheibe Brot mit Butter zu essen. Tja.

Na toll, denkst Du. Soll ich jetzt nur noch Butterbrote essen? So habe ich mir das mit der Zukunft nicht vorgestellt.

Verzichten ist schwer: Du und ich, wir wollen zwar, dass sich was ändert mit dem Klima und der Atomkraft und dem Plastikmeer. Aber Absicht und Handlung liegen oft weit auseinander. Auch dafür haben Forscher*innen einen Namen gefunden: „Einstellungs-Verhaltens-Lücke“. Einer von ihnen sagt: „Wir tun nicht, was wir wissen.“

Wäre schön, wenn’s anders wäre. Aber wir hängen in Gewohnheiten fest, fühlen uns ziemlich unbedeutend mit unseren guten Taten oder geben der Bequemlichkeit nach. Sicher kennst Du ein paar gute Beispiele dafür. Oder?

 

  •  Fliegen ist zwar total umweltschädlich, aber ich will im Urlaub nach Mallorca.
  •  Autofahren ist uncool, aber wenn’s regnet…
  •  Mein Handy brauche ich zum Spielen, und ich will nicht an Kinder denken, die sich in Berg­werken dafür totarbeiten.

 

Vielleicht ist es so: Die Zukunft ist wie ein Wirbelsturm auf hoher See. Wir müssen uns gut festhalten, und manchmal verlieren wir die Orientierung. Was meinst Du? Bestimmt hast Du eine ganz andere Vorstellung davon, was die Zukunft bringt!

   

Mist, hier sind jetzt ein paar Sätze durcheinanderge­wirbelt. Wäre schön, wenn Du sie wieder in die richtige Reihenfolge bringst. Verbinde die Satzanfänge mit den richtigen Satzenden durch Linien.

Als Opa und Opa verliebt waren,…

Als ich noch klein war,…

Als ich den Unfall hatte,…

Als wir nochmal ganz von vorn angefangen haben,…

Als das Internet stillstand,…

 

… bekam ich eine Handprothese, die aussah wie die Snowflake Hand von Queen Elsa.

… war es die einfachste und normalste Sache der Welt.

… dachte ich noch: Wir leben in den sichersten aller Zeiten.

… gab’s noch kein Google Maps.

… war mein Lieblingsessen: Pizza aus dem 3D Drucker.

Das war’s schon fast! Zum Abschluss machen wir noch eine kleine Übung. Schließe mal Deine Augen und denk Dir ein Ding aus, das unseren Alltag in der Zukunft verbessern würde.

Gar nicht so leicht, oder? Hilft’s Dir, wenn Dein Zukunftsding erstmal einen guten Namen kriegt? Pro Spalte kannst Du einen Begriff auswählen, zum Beispiel: Mega-Weltrettungs-Sensor. Bestimmt fällt Dir etwas viel Besseres ein. Du kannst Dir natürlich auch selbst Wörter ausdenken und in die letzte Spalte schreiben.

 

Mega Abfallvermeidungs Sensor
Unsichtbares Besserwisser Kindergarten
Anti- Weltrettungs Auto
Ultimatives Verliebtsein Antenne
High-Tech Pudding Detektor
——————————— ———————————– ———————————-

 

Hier hast Du noch ein bisschen Platz, um das, was Du gerade für die Zukunft erfunden hast, zu zeichnen:

 

 

 

 

Unteilbare Kinderrechte

Jedes Kind hat das Recht auf eine Kindheit. Das garantiert die UN-Konvention über die Rechte des Kindes, die am 20. November 1989 verabschiedet und von
195 Staaten ratifiziert wurde, auch von der Bundesrepublik Deutschland. Obwohl inzwischen viel erreicht wurde, bleibt mehr noch zu tun, auch in Deutschland.

Dies bewog die Mitglieder des Berliner Bündnisses „Willkommen KONKRET“, anlässlich des Jubiläums mit einer eher ungewöhnlichen Aktion darauf aufmerksam zu machen, dass die Kinderrechte unteilbar sind.

Der Plan

Da das Bündnis „Willkommen KONKRET“ sich vor allem für Kinder geflüchteter Familien einsetzt, stand fest, dass diese Kinder im Mittelpunkt einer Aktion stehen sollten, die die Öffentlichkeit über ihre Lage informieren und für ihre Belange sensibilisieren sollte. Doch welche Art von Aktion würde ihnen Aufmerksamkeit sichern, sie in ihrer Individualität und Persönlichkeit sichtbar machen? Wodurch könnte darauf aufmerksam gemacht werden, wie unterirdisch die Situation mancher Kinder ist, wie sehr sie auf ein Ankommen in dieser Gesellschaft und auf ihr Recht auf Bildung und Beteiligung warten?

Mit Puppen zu arbeiten, die quasi endlos unterwegs sein können, war eine verlockende Idee. Mitglieder des Bündnisses könnten die Puppen inkognito begleiten und beobachten, wie Menschen auf die „Kinder“ reagieren. In den Arbeitstreffen des Bündnisses entstand bald ein Text, der die Anliegen der Aktion zusammenfasst:

 

Die Umsetzung

Mit dem Text >Ankommen< wurden Ende August dieses Jahres vier Puppen ausgestattet, Kinder aus Pappe. Sie hießen Maria, Ali, Ayşe und Junis. Jede Puppe bekam zusätzlich ihre Kurzbiografie umgehängt:

 

 

 

 

 

Die Aktion

Mit diesen Puppen machten sich vier Frauen aus dem Bündnis und eine Fotografin auf den Weg in die Öffentlichkeit. Das heißt: Sie bestiegen U- und S-Bahnen am Wochenende und an einem Arbeitstag, fuhren quer durch die Stadt, setzten die Pappkinder auf leere Plätze und beobachteten, was geschah. Hier einige Zitate:

• „Wir fuhren mit der U5 von Frankfurter Allee zum Alexanderplatz, hatten uns in zwei Gruppen geteilt und sahen: Eine Frau mittleren Alters guckte sich die Puppen an und schien den Text aufmerksam zu lesen. Dabei zeigte sie ein bewegtes Mienenspiel.“

• „Im Abteil gegenüber saßen zwei Kinder und ein Vater. Die Kinder waren irritiert und fragten sofort nach. Ihr Vater las den Text, sagte: ‚Da geht es um die Kinderrechte ‘ und erklärte, dass sie für alle Kinder auf der ganzen Welt gelten müssen. Dann kamen drei Hipster, die auch sofort guckten und lasen. Aber ich war schon zu weit weg, um zu verstehen, was sie sagten.“

• „Ich hatte ein Paar neben mir. Die Frau beugte sich zu den Puppen vor, als ob sie etwas in einem Schaufenster betrachten möchte, und sagte zu dem Mann: ‚Guck mal!‘ Aber der Mann, einer mit Schlips und Kragen, wehrte mürrisch ab. Da fuhr die Frau ihr Interesse runter, versuchte noch ein bisschen, den Text zu entziffern, und ließ es dann. In dem Moment kam eine von uns rein, setzte sich wie ein Fahrgast neben die Puppen und las die Texte. Dadurch wurde der Typ mit dem Hund neugierig, der gerade eingestiegen war, und las den Text auch.“

• „Ein älteres Paar saß eine Bank entfernt. Plötzlich stand der Mann auf, ging zu den Puppen, guckte sich den Text kurz an, kehrte zu der Frau zurück und sagte: ‚Ist wegen Kinderrechte für alle.‘ ‚Ach so, na dann…‘, sagte die Frau.“

• „Ein junger Mann hielt sich an der Stange fest und schaute verstohlen nach den Puppen, aber las – so unter dem Arm weg – die Texte genau. In der Nähe saßen zwei arabisch sprechende Männer. Einer war interessiert, guckte immer mal zu den Puppen, aber der andere redete auf ihn ein und lenkte ihn ab.“

• „In den Waggon stiegen zwei arabische Frauen mit ihren Söhnen. Der ältere Junge las sich den Text komplett durch. Ich setzte mich ihm gegenüber und fragte ihn: ‚Was steht denn da?‘ Er sagte: ‚Da steht was über die Kinderrechte.‘ Ich nahm die Puppe, damit sie auffällt, und sagte: ‚Das will ich auch mal lesen.‘ Kurz darauf stieg eine Familie ein, die einen Fahrradanhänger dabei hatte und sichtlich von einem Ausflug kam. Ein etwa zwölfjähriges Mädchen holte sich einen von den Zetteln, die an den Puppen befestigt waren, und sprach mit den Eltern darüber. Dann kam ein Junge, vielleicht acht Jahre alt, und sagte: ‚Die sind echt gut gemalt, sehen ganz lebendig aus.‘ Ich sagte: ‚Ich finde sie auch schön. Guck mal, die haben Zettel dabei. Du kannst dir einen rausnehmen.‘ ‚Hat meine Kusine schon gemacht ‘, sagte er. Ich kapierte, dass er auch zu der Familie gehört, und fragte: ‚Hat deine Kusine gesagt, worum es geht?‘ ‚Ja ‘, sagte er, ‚um die Kinderrechte.‘ ‚Hast du schon mal was davon gehört?‘ fragte ich. ‚Ja‚ in der Schule. Und heute waren wir auf einem Fest, auf dem es um die Kinderrechte ging.‘ Er fand es total blöd, dass es obdachlose Kinder gibt. ‚Willst du etwa ohne Wohnung sein?‘ fragte er mich. Von dem Fest hatte er noch einen Satz im Kopf, den er jetzt wie einen Aufruf wiederholte: ‚Wohnungen für Obdachlose!‘ Dann saß ich den Puppen wieder allein gegenüber. Da kamen zwei jungen Frauen mit Rucksäcken. Ich sagte: ‚Ihr könnt euch hinsetzen, ich steige sowieso gleich aus.‘ Also stand ich auf. Sie saßen den Puppen nun frontal gegenüber, nahmen sich Zettel, lasen und freuten sich. Ich kam mir komisch vor, als ich die Puppen später griff und mit ihnen ausstieg.“

• „Mehrere Leute stiegen ein, sahen die Puppen und diskutierten, ob sie sich da hinsetzen sollten. Ein Mann schob die eine Puppe so auf die andere, dass man den Text nicht mehr sehen konnte. Ein weiterer Mann, der sichtlich auch zu den Leuten gehörte, sagte zu dem neben den Puppen sitzenden Mann: ‚Na, haste ´nen neuen Kumpel?‘

• „Ich setzte mich dem Junis gegenüber. Da kam ein junger, spanisch sprechender Mann, betrachtete die Puppe, lächelte ihr zu, schob sie zart etwas beiseite und setze sich neben sie. Der Mann, der neben mir saß, sagte zu mir: ‚Die sehen sich ähnlich.‘ Ich: ‚Vielleicht sah der junge Mann so aus, als er klein war.‘ Später kam eine Frau mit einem Mädchen, das ich auf sechs, sieben Jahre schätzte. Intensiv beschäftigte es sich mit der Puppe. Die Mutter las den Text, erklärte ihrem Kind, worum es geht, und sagte: ‚Ja, die Kinder dürfen alles so haben wie du.‘ ‚Auch Schuhe?‘ wollte das Mädchen wissen und streichelte die Puppe. ‚Ja ‘, sagte die Mutter. Ein alter Mann setzte sich neben das Mädchen und fragte: ‚Hast du den gebastelt? Wer ist denn das?‘ Weil die Mutter zuvor die biografischen Daten der Puppe vorgelesen hatte, sagte das Mädchen: ‚Das ist Junis. Gibt’s den wirklich?‘ fragte es die Mutter. ‚Vielleicht ‘, sagte sie. Als der alte Mann ausstieg, setzten Mutter und Tochter sich links und rechts neben Junis und machten ein Spiel: einander auf die Nase tupfen. Junis bekam auch immer einen Tupfer ab und erwachte förmlich zum Leben. Irgendwann standen die beiden auf, und das Mädchen sagte: ‚Tschüss, Junis!‘ Vorher hatte die Mutter Junis fotografiert und versprach, zu Hause auf der angegebenen Web-Seite zu gucken, wer die Puppe gemacht hat. All das weckte natürlich Aufmerksamkeit im Umfeld. Die Leute guckten, nahmen Anteil und lasen den Text.“

• „Der junge Mann neben der Puppe beugte sich eine Zeitlang weit vor, weil er den Text las. Dann kam eine Frau mit Kopftuch und beanspruchte den Platz, auf dem die Puppe saß, denn die U-Bahn war voll. Sie guckte mich so auffordernd an, dass ich die Puppe auf den Schoß nahm.“

• „Schließlich gingen wir in ein Café auf dem Alexanderplatz und setzen zwei Puppen an den Nebentisch. Niemand interessierte sich für sie. Nur die Serviererin schaute hin, als sie den Tisch abräumte, und fragte uns, ob die Puppen uns gehören. Wir boten ihr das Info-Blatt mit dem Text an, sie nahm es und bedankte sich. Als wir fragten, ob wir die Puppen wegräumen sollen, sagte sie: „Nein, nein. Das ist in Ordnung.“

Fazit

Mit so viel Interesse für die Aktion hatten die fünf Frauen nicht gerechnet. Sie hatten sich vielmehr auf Desinteresse oder gar böse Blicke vorbereitet, denn es könnte ja wie eine Provokation wirken, wenn Pappkinder begehrte Sitzplätze besetzen – selbst wenn sie für die Unteilbarkeit der Kinderrechte werben. Doch solche Blicke trafen weder die Frauen noch die Puppen.

Beeindruckend war, wie unmittelbar und neugierig Kinder auf die Puppen reagierten, während Erwachsene eher verstohlen versuchten, sich sachkundig zu machen. Auf Kinder schienen die Puppen lebendig und ebenbürtig zu wirken.

Was könnte man vor einer Wiederholung der Aktion verbessern? Vielleicht den Text größer machen? Für anderssprachige Menschen einen QR-Code angeben? Sich auf das Wochenende konzentrieren, weil die Aktion am Sonntag erfolgreicher war?

Eines ist sicher: Es wird nicht der letzte Ausflug von Maria, Ali, Ayşe und Junis gewesen sein. Ohnehin sind sie seither unterwegs, sitzen zum Beispiel unermüdlich und freundlich in Seminaren oder anderen Veranstaltungen und werben dafür, in unserer Mitte ankommen zu dürfen.

Idee und Figuren: Dorothee Jacobs

Text: Erika Berthold

Fotos: Lena Grüber

Mintspiele

Nee, heute mal keine Experimentier-Stunde mit Anwesenheitspflicht, weil dabei das Portfolioblatt „Ich experimentiere gern“ entsteht. Heute wird gespielt – und zwar mit naturwissenschaftlichen Kernthemen:

Hurra, wir experimentieren!

Kittel an, Schutzmaske und Schutzbrille auf! Seit es das Wort MINT für den Kindergarten gibt, ist verantwortungsvollen Kita-Teams mit und ohne Plakette klar: Jede Woche muss ein Experiment stattfinden, weil Deutschlands Kinder sonst die Zukunft verschlafen, den Exportstandort Deutschland gefährden und uns alle zum Agrarvolk machen.

Leicht gesagt, schwer getan, denn: Das Experiment mit dem Vulkan aus Essig und Backpulver haben Sie ja bereits durchgeführt. Gibt es etwa noch was?

Jawohl, und zwar hier!

Das Experiment mit den GummiBärchen im Wasserglas

So geht’s:

Kinder auf Stühlchen, Gummibärchen in Schälchen setzen. Schälchen auf Wasser setzen, den frechen Jim wieder aufs Stühlchen setzen. Becher drüber stülpen – über das Bärchen, keine Angst, Jim! Becher hinunterdrücken. Darüber sprechen, dass man sieht, dass das Gummibärchen jetzt nach unten gedrückt wird, ohne dass es nass wird, was zumindest Sie theoretisch ja anders erwartet hätten und auf jeden Fall hoffentlich die Kinder – auch du, Jim! Dazu erklären, dass damit bewiesen wurde, dass Luft ein gasförmiger Stoff ist, der schwerer –oder leichter? – als Wasser ist und somit von oben auf das Gummibärchen drückt, das, um den Druck, der auf es einwirkt, keine andere Wahl hat, als… äh… Tja, wenn man jetzt Fachmensch wäre…

Das können Sie beobachten:

Kurz nach Beginn Ihrer Erklärungsversuche entfernen sich die anwesenden Kinder sternförmig vom Experimentiertisch. Nur der freundliche, allerdings taubstumme Eginhardt bleibt bei Ihnen stehen.

Erklärung:

Kinder sind flüchtige Stoffe, die auf Wortblasen aller Art stark reagieren, indem sie ihr Interesse-Atom auf andere Dinge, zum Beispiel das Legozeugs, ausrichten.

Das Experiment mit den Gummibärchen im Wasserglas auf dem Elternabend

So geht’s:

Setzen Sie die Eltern auf die Stühlchen. Informieren Sie die Eltern, dass sie nun einen Einblick in das Lernen ihrer Kinder erhalten. Führen Sie das Experiment durch, indem Sie – siehe oben.

Das können Sie beobachten:

Anders als die Kinder verfolgen die Eltern das Experiment mit großem Interesse. Schon nach wenigen Minuten fragen die Eltern: „Ähem, ist das Gummibärchen denn auch vegan? Was machen Sie, Gundi, wenn die Kinder das Bärchen anschließend essen wollen? Konterkarieren Sie damit nicht das von uns Eltern erarbeitete zuckerfreie-Kita-Konzept? Isch das etwa koi Spiel mit Läbänsmittel, wo in unsre Gemoinde verbode isch? Furchtbar! Sie setzen das niedliche Gummibärchen der Bedrohung durch Ertrinken aus! Kein Wunder, dass Sören-Gustaf nach jedem Experimentiertag nicht einschlafen kann!“

Erklärung:

Eltern sind super darin, Dinge genau zu beobachten und Folgen zu analysieren, wenn auch leider nicht auf naturwissenschaftlichem Gebiet.

Das Experiment mit dem Pinterest-Pin

So geht’s:

Suchen Sie auf Pinterest nach „Marvellouse Hands-on Sensory Experiments For Kids“. Klicken Sie das schönste Bild an. Nutzen Sie für die Anleitung Google Translator („Bilden Sie magischen Schlamm von einer Kartoffel in drei easy Schritten!“). Bestellen Sie die Zutaten im US-Amazon-Store. Legen Sie ohne Vorwarnung mit dem Experiment los, indem Sie eifrig Johnston’s Puffy Corn Starch mit Elmer’s Glue und Goo Gone Original Liquid Safe Remover sowie zwei Dosen Car Scents Cherry Flavour mixen.

Das können Sie beobachten:

Anders als auf dem Foto von Samatha Fashion Life aus dem Mittleren Westen entsteht kein beindruckender pinkfarbener Schaum mit Glitzer-Eruptionen, sondern die Flüssigkeiten vermischen sich träge zu einer grau-beigen Pampe, die nach Reinigungsmitteln riecht. Erst beim Säubern der Töpfe bemerken Sie eine schwache, wenn auch intensiv juckende Rotfärbung Ihrer Hände – auf den Händchen des freundlichen Eginhardts ebenfalls sichtbar.

Erklärung:

Da hat was nicht hingehauen, klaro. Zum Glück passen die meisten Zutaten auch zum Spooky-Jelly-O-Glow-In-The-Dark-Experiment. Oder war es der Quick Foam Home & Toilet-Cleaner? Egal, weitermachen!

 

Das Experiment mit dem Kindergarten für Bildungspolitiker

So geht’s:

Stopfen Sie 70 kleine Kinder und 10 Erzieherinnen in ein Gefäß aus Beton und stabilem Glas, zum Beispiel in ein modernes Kita-Gebäude, Modell „Architektentraum“. Gut durchschütteln! Beobachten Sie das entstehende Gemisch. Dann fügen Sie in kleinen Mengen Kinder hinzu und verringern gleichzeitig die Menge der Erzieherinnen, bis ein Verhältnis von 1 Teil Erzieherin zu 35 Kindern entstanden ist.

Das können Sie beobachten:

Nach einiger Zeit lösen sich einzelne Mitglieder aus dem Team heraus, bis schließlich nur noch ein bleiches Weiblein mit deutlich sichtbaren Abnutzungserscheinungen übrig bleibt.

Erklärung:

Zunächst findet in den Teammitgliedern die sogenannte Auslaug-Reaktion statt. Dann kommt es zum optisch gut wahrnehmbaren Vorgang des Ausbrennens, bis durch eine spektakuläre Kettenreaktion ein landesweiter Personalengpass entsteht. Beeindruckend!

Das Experiment mit dem Erfolg

So geht’s:

Gründen Sie mit einigen Aktienriesen und desinteressierten Ministerinnen eine Stiftung. Geben Sie ihr einen Namen, der irgendwie forsch, aber vertraut klingt. Erfinden Sie ein weltumfassendes Fortbildungssystem. Geben Sie ein paar Heftchen heraus. Lassen Sie ein paar Experimente (Tipp: Backpulver-Essig-Vulkan) in Kitas regelmäßig durchführen. Dazu laden Sie ein paar ältere Professoren ein. Informieren Sie die Ministerin und die Aktienriesen über diese grandiosen Erfolge.

Das können Sie beobachten:

Man schlägt Sie für das Bundesverdienstkreuz vor.

Erklärung:

Lieber keine.

 

Foto: aufrecht/photocase