Michael Kobbeloer fragt …

Warum sind Sie ein Superheld?

Warum hat man Sie noch zu keiner „Pädagogen-Superstar-Show“ eingeladen?

In welchen Momenten Ihres Lebens wurden Sie zum Superhelden?

Welche Probleme der Menschheit haben Sie für sich schon gelöst?

Angenommen, Sie müssten wählen: Würden Sie Ihre Ideale leben oder Superheld werden?

Ist es anstrengend, ein Superheld oder eine Superheldin zu sein?

Was fehlt Ihnen noch zum Superhelden?

Woran erkennt man einen Superhelden?

Wie sieht Ihre typische Superhelden-Handbewegung aus?

Sind Sie allein aufgrund Ihrer Ideale ein Superheld?

Wer ist der Superheld oder die Superheldin in Ihrer Einrichtung?

Welche Situation in ihrem Leben hatte eher Antihelden-Status?

Welchen Unterschied macht es, ob Sie der Superheld sind oder jemand anderes?

Sind Sie noch auf der Suche nach dem Helden oder der Heldin in sich?

Wenn Sie unterwegs sind – ist das dann eine Heldenreise?

Gibt es einen Superhelden, dem Sie Ihr Glück verdanken?

Hat ein Superheld Ideale?

Wie wird man Superheld?

Wie viele Leute, die sich für Superhelden halten, sind es wirklich?

Sind Pädagogen eher Helden oder Antihelden?

Bilderrätsel

Welchen Begriff aus der Pädagogik haben wir im übertragenen Sinn collagiert? Die Buchstaben in den hellen Kästchen ergeben den Lösungsbegriff. Unter Ausschluss des Rechtsweges verlosen wir 10 x „100 Ideen für eine bessere Welt“.

PS: In Heft 3/2018 suchten wir den Begriff: Inselbegabung.
Die Redaktion gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern.

Bild: Marie Parakenings

Die Leiter

Zwischen Inklusion und Nixklusion

Erlebnistag der Klasse im Wald. Gemeinsam mit einem Trainer geht es um Teambildung. Die Kinder sollen eine freistehende Leiter besteigen.

Die Leiter wird von den Kindern selbst gut gesichert, ist aber ziemlich wackelig.

DAS MÄDCHEN mag steile Treppen, Leitern und ähnliches überhaupt nicht.Trotzdem geht es nach vorne.

„Super“, freut sich der Trainer.

„Du schaffst das!“, ruft die Klassenlehrerin. Die Mitschüler feuern das Mädchen an. Es steigt die Leitersprossen hoch.

„Du entscheidest, wie weit“, sagt der Trainer.

„So weit“, sagt das Mädchen, lässt sogar mit einer Hand los und winkt den anderen zu. Die klatschen noch lauter.

Als das Mädchen wieder unten ist, wird es von allen fröhlich abgeklatscht.

Die Lehrerin nimmt es in den Arm.

Als Erinnerung hat sogar jemand ein Foto gemacht: Wie das Mädchen da steht,

ganz stolz, auf der dritten Leitersprosse.

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Mehr Geschichten gibt es auf dem Blog:
kirstenmalzwei.blogspot.de

 

Das Kleine — Eine Liebesgeschichte

  Bilderbuch

Wenn eine Ausnahmekünstlerin wie ISOL ein Buch über die Ankunft eines Kindes in der Welt malt und schreibt, dann wird das kein Babybuch. Es erzählt vom Anfang eines Menschen und zeigt völlig kitschfrei, wie ein „Kleines“ vom Himmel fällt. Mama und Papa haben alle Hände voll zu tun, um es nicht fallenzulassen. Es schreit, und das ist gut so, damit alle merken: Es ist da. Alle staunen, als wäre es das erste seiner Art: so winzig, so perfekt, so geheimnisvoll, wie es da durch die Luft zu schwimmen scheint.

Von der ersten Zeit eines solchen „Kleinen“ wird so berichtet, dass kleine und große Leser sich zu erinnern scheinen, wie das war, in die Welt zu kommen. Mit sanfter Ironie und herzlichem Humor überlegt ISOL, ob das „Kleine“ am Anfang seiner Reise wusste, wohin es wollte: Wir sehen, wie es an einem Steuerrad im Bauch der Mutter sein Ziel avisiert.

Doch die Erinnerungen an das Vorher sind aufgehoben, als das „Kleine“ ankommt. Wir erfahren, wie es die Welt sieht und wie die Welt es sieht. Zum Beispiel hat es wunderbarerweise zwei Zipfel an den Seiten des Kopfes – wie Antennen, die Geräusche transportieren. Das ist ebenso aufregend wie das Trinken und Pinkeln, das Schauen und Rülpsen, das Kotzen und die Kackfee, vielleicht eine Schwester der Zahnfee.

Das eine „Kleine“ bleibt nicht allein – es gibt viele „Kleine“. Sie sind unterschiedlich, bringen andere zum Lächeln und weinen mit, wenn andere weinen. Man kann ihnen nichts vormachen. Sie bekommen unendlich viel mehr von ihrer Umgebung mit, als die „Großen“ merken.

Das Buch ist eine Liebeserklärung an das „Kleine“ und dadurch auch an die Menschen, die sich aufmerksam auf es einlassen und ihr „inneres Kind“ wiederentdecken. Dieses „Kleine“ in jedem Erwachsenen – dargestellt durch blaugestrichelte Figuren –, macht es den neuen „Kleinen“ leichter, sich in der Welt wohlzufühlen.

ISOL kann auch bittere Geschichten erzählen. Aber in diesem Buch, das man allen werdenden Eltern überreichen sollte, feiert sie auf feine und sensible Weise das Wunder, das jedes Kind ist, und ist überzeugt, dass die „Großen“ noch Erinnerungen an das Kleinsein haben. Kindern sagt das Buch: Auch du bist so ein Wunder, das auf diesem Planeten landete. Auch du wirst gebraucht und geliebt.

In einfacher Sprache, mit kurzen Sätzen erzählt ISOL von alltäglichen Beobachtungen. Krakellinien mit gedoppelten Umrissen geben den Bildern etwas zart Zittriges. Die wenigen Farben auf einem Packpapier-Hintergrund verleihen den Aussagen hohe Emotionalität.

Da das Titelbild das kühlste Bild von allen ist, sollte man das Buch unbedingt aufschlagen. Lässt man sich von den anrührenden Szenen führen, wird man feststellen: Das ist große, originelle Bilderbuchkunst.

Die Schönheit des Lebens

Bilderbuch

 

Alles hat einmal klein angefangen, sogar der Elefant. Aber zum Wachsen braucht er Sonne und Mond. Cynthia Rylant, die Autorin, stellt sich vor, dass alle Tiere irgendetwas besonders mögen: das Kamel zum Beispiel den Sand.

Manchmal kann das Leben zwar schwer sein, aber die Autorin meint, dass man immer etwas finden kann, das liebenswert ist – überall auf der Welt. „Denn das Leben fängt klein an, und es wächst.“

Mit Collagen aus farbigen Papieren und Landschaften mit Tieren zeigt Brendan Wenzel die Welt, von der Cynthia Rylant erzählt. Obwohl der Mensch darin fehlt, fühlt man sich angesprochen: „Du kannst jedes Tier der Welt fragen: Was liebst du besonders am Leben?“ Dass jedes Tier etwas hat, das es liebt, steht dafür, dass auch der kleine Mensch, der das Bilderbuch anschaut, etwas haben wird, das ihm wichtig ist, denn die Welt ist schön und lebendig. Es lohnt sich, genau hinzuschauen.

Kurz: eine Ermutigungsgeschichte für Kinder, die so etwas gerade brauchen.

Reim-Spaß

Gedicht-Cartoons

 

„Kurt, der Bär, ist viel zu…!“ Ja, das sieht man doch – schwer. Schließlich steht er auf der Waage, in Boxershorts, mit Boxhandschuhen und hochhackig-roten Stiefeln. Jedes Kind, dem die Zeile vorgelesen wird, weiß den Reim: Bär – schwer. So geht das munter weiter mit lustigen Cartoons und viel Nonsens in Wort und Bild, erdacht von Peng. Der Mann heißt so und arbeitete bisher als Cartoonist für Erwachsene. Für Kinder kann er das auch: reimen und passende Bilder dazu erfinden.

Das Ganze ist ein großer Spaß und bringt kleine Poeten auf den Geschmack: mal simpel wie bei „Doris, das Huhn, hat nie etwas zu …!“, mal abgefahrener wie bei „Schnurli, die Katze, wärmt Giovanni die…“. Da ist das Bild eine –fast – notwendige Reim-Hilfe.

Ein Buch für Vorleser, die Spaß haben wollen, und Kinder, die schon ein bisschen sprechen können. Außerdem eignet es sich gut für Erstleser und -schreiber.

Mein Buch

Das Sprachbildungsbuch für Kinder

 

Bilderbücher, die ihre Adressaten aus der Rezeptionshaltung heraus­locken und zur aktiven Gestaltung motivieren wollen, haben es auf dem Buchmarkt traditionell schwer. Sie werden oft in die Sach- und Spielbuchecke gedrängt. Einen ähnlich schweren Stand haben Bilderbücher, deren Illustrationen von Kindern und nicht von professionellen Illustratoren angefertigt werden; auch sie sind auf dem Markt nicht nachgefragt, wie zahlreiche Versuche belegen. Mit diesen beiden Hypotheken geht Mein Buch an den Start, ein Projekt, das in der grund_schule der künste an der Universität der Künste Berlin in Kooperation mit wamiki entwickelt wurde. Es geht um einen offenen, kreativen Umgang mit Sprache und Bildern, mit Buchstaben, Wörtern und Bildzeichen. Es geht um Zugänge zur Bildung durch eigene Erfahrungen mit dem Erzählen von Geschichten.

 

Was zunächst nach einem Lernlesebuch für die Grundschule klingt, ist tatsächlich etwas grundlegend Anderes. Das wird schon am Design deutlich: Man öffnet nicht ein Buch, sondern eine Pappschachtel, in der drei Hefte sowie zwei dicke Buntstifte liegen, ergänzt durch einen Stapel leerer Buchseiten.

Heft 1 bietet Ansätze von Geschichten, überwiegend in Bildern erzählt, die Kinder angefertigt haben. Diese Geschichtsanfänge können weitererzählt oder umgedeutet werden, durch eigene Zeichnungen auf freien Heftseiten oder durch Hineinzeichnen in vorhandene Bilder. Die narrativen Vorgaben wechseln dabei in ihren ästhetischen Grundformen, in ihren Stimmungen und in ihrer Sinnlichkeit, so dass hier Erzählen in seinen vielfältigen Kommunikationsformen erfahrbar wird.

Auch Heft 2 führt den offenen, spielerischen Ansatz der Annäherung an Sprache fort. Das Wort Anfang mit seinen einzelnen Buchstaben wird nun zum Spiel- und Experimentierfeld, sowohl für die Macher als auch für die Nutzer. In lockerer Anlehnung an die bildhaften ABC-Bücher kann man sich in die fantasievolle Buchstaben-Welt durch Wort und Bild einklinken.

 

Das dritte Heft verdeutlicht noch einmal die Grundidee der Autor*innen, bildnerische Äußerungen von Kindern als Basis und Motivation für eigene, individuelle Erzählübungen zu nutzen. Auf ästhetisch ausgesprochen reizvollen und anregenden Bildflächen, die Kinder mit Hilfe von Zeichenmaschinen hergestellt haben, kann nun eine eigene längere Geschichte mit einem dramaturgischen Verlauf gezeichnet und geschrieben werden, ohne pädagogischen Zeigefinger oder einengende Vorgaben.

Die Intention des Projektteams, dass sich Zugänge zur (fremden) Sprache über das Erzählen mit seinen bildhaften und sprachlichen Mustern und Regeln, aber auch mit den Möglichkeiten individueller Ausdeutungen ergeben, wird in den drei Heften mit ihren aufeinander abgestimmten Materialien überzeugend umgesetzt.

 

Man versteht die Konzeption dieses ‚Buchs ‘ noch klarer, wenn man sich den kulturpolitischen Hintergrund vergegenwärtigt. Das Autorenteam hat sich zum Ziel gesetzt, mit Mein Buch all den Kindern eine Chance auf Teilhabe an der deutschen Sprache und damit an Bildung zu geben, die durch Migration, Flucht und soziale Ausgrenzung erschwerte Lernbe­dingungen vorfinden. Die Pappbox wurde bereits an viele Kinder in Berlin über die grund_schule der künste kostenlos verteilt. Mein Buch könnte Kindern auch an jedem anderen Ort eine solche Chance bieten, auch oder gerade jenseits der klassischen Lernorte.

Text: Jens Thiele
Fotos: Elisa Bauer

Blech

Teuer muss nicht sein, aber kreativ! Michael Fink inspiziert Ausgesondertes, um nach Dingen zu suchen, die kaum etwas kosten. Weiter lesen…

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Ist Petzen doof?

In dem Verb „petzen“ schwingt mit, dass es sich um etwas Negatives, zumindest Unerfreuliches handelt. Dabei geht es, wenn Kinder „petzen“, eher ums Bescheid-Sagen. Ist Bescheid-Sagen doof?

Stellen wir uns mal vor, drei Kinder sitzen im Buddelkasten, und es gibt Krach. Eins kommt zur Erzieherin und sagt: „Peter hat Marie die Schippe weggenommen.“ Da erhebt die Erzieherin den moralischen Zeigefinger und sagt zu dem Kind: „Du sollst nicht petzen.“

Aber: Welche Motivation hat ein Mensch – jung oder alt – eigentlich, wenn er Bescheid sagt? Nennt man ihn Petze, unterstellt man ihm etwas Denunziatorisches: Er will die anderen in die Pfanne hauen oder sich einen Vorteil erschleichen.

Ich glaube, dass das meist nicht stimmt. Derjenige, der Bescheid sagt, kann nämlich ein Mensch sein, der sieht: Hier passiert etwas, das wir nicht allein regeln können, sondern Beratung oder Unterstützung brauchen. Dieser Mensch ist mutig, finde ich, denn er durchbricht den Konsens, den es in Gruppen häufig gibt: Was hier passiert, bleibt unter uns. Mutig ist dieser Mensch, weil er Verantwortung übernimmt, sich dem Gruppenkonformismus verweigert und sagt: Nein, das bleibt nicht unter uns.

Diffamiert man so einen Menschen als Petze, ist das so wirkungsvoll wie bei der Mafia: Verrat ist das Allerletzte. Tut man das in der Kita, sorgt man dafür, dass alles Mögliche unter die Decke gekehrt wird, und die Kinder lernen: Auch wenn ich Unrecht erlebe – zur Erzieherin sollte ich deshalb nicht gehen, weil der Wert, der Gruppe beizustehen, höher ist als der Wert, Unrecht zu benennen.

Dass junge Kinder beim Bescheid-Sagen ihren eigenen Vorteil im Blick haben oder sich bei den Erwachsenen einschleimen wollen, finde ich schon deshalb unwahrscheinlich, weil es fast nie gelingt, denn: Ein Kind, das „petzt“ oder Bescheid sagt, hat in der Regel damit zu rechnen, dass es mit seiner Aussage nicht ernst genommen wird.

Ich vermute, die Figur der „Petze“ – oder des Kindes, das Bescheid sagt – wird in östlichen und westlichen Kitas unterschiedlich bewertet. Meine These ist, dass der Bescheid sagende Mensch im Osten stärker als im Westen diskreditiert wird. Im kollektivistisch geprägten Osten ist der Gruppen-Zusammenhalt wichtiger als das Individuum und seine Eigenverantwortung, und zwar erst recht, wenn jemand dem Gruppendruck wiedersteht und sich nach außen wendet. Dass Erwachsene es als Kompetenz werten, wenn ein Kind Bescheid sagt, weil es allein nicht weiterkommt – das ist wahrscheinlich überall nicht weit verbreitet.

Oder?

Müssen wir reden?

In dieser Rubrik stellt Micha Fink Rechtsfragen aus dem Kita-Alltag. Lars Ihlenfeld beantwortet sie. Oh, ein neuer Zettel hängt am Elternbrett! „Liebe Eltern“, liest Dr. Pogge für alle umstehenden Miteltern gut vernehmlich vor, „wir möchten Sie ab sofort halbjährlich zum Elterngespräch einladen, um uns regelmäßig mit Ihnen über die Entwicklung Ihres Kindes austauschen zu können….

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Kosmos

„Ich habe einmal die Welten beherrscht. Nicht nur eine, sondern viele. Ich beherrschte sie mit Spiegeln und Linsen. Ich beherrschte sie mit Licht, Schatten und Zeit. Manchmal beherrschte ich mit einem Augenzwinkern. Durch meine Kamera nahm ein ganzer Kosmos Form an, und jede Welt darin schien durch eine gewisse ungewohnte Logik zu funktionieren.“ Jan von Holleben

Jan von Holleben hat einen Kosmos von sechs Planeten mit wenig mehr als einer Schachtel Requisiten, einem Team williger Menschen, einigen Ausschnitten aus dem Garten und seiner Kamera konstruiert. Klick, Klick, Klick und seltsame Dinge passieren, direkt vor der Kamera, ohne digitale Manipulation: Geister blitzen durch das Berliner Stadtbild. Pflanzen werfen Schatten auf den Himmel. Viele Orte versammeln sich gleichzeitig am selben Ort. Die Monster imitieren die Blumen (oder ist es umgekehrt?). Jeder Planet ist ein optisches Rätsel. Die einzigen Hinweise sind visuell. Keine Antworten werden zur Verfügung gestellt. Dies ist ein Buch für unerschrockene Entdecker. 02.jpg

 

Fotos: Jan von Holleben

Anmerkung: Der Erfinder dieser Planeten vermeidet alle Hinweise auf Gott und auf den Kosmos. Sein Kosmos wird mit einem K geschrieben und ist etwas ganz Anderes.

 

Künstlerbuch: Sechs unterschiedlich große Softcover-Bücher in einer bedruckten und gefalteten Mappe

Planeta Symmatrius:
15 x 21 cm Beschnittene Seite; 30 x 21 cm offen,
48 Seiten; 30 Farbbilder
Planeta Visumbra:
27,5 x 18 cm Beschnittene Seite; 55 x 18 cm geöffnet,
16 Seiten; 7 doppelseitige Farbbilder
Planeta Microidi:
27,5 x 36 cm Beschnittene Seite; 55 x 36 cm geöffnet
28 Seiten; 13 doppelseitige Farbbilder
Planeta Florola:
21 x 28 cm Beschnittene Seite; 42 x 28 cm geöffnet
24 Seiten; 11 doppelseitige Farbbilder
Planeta Phanafulgeo:
23,5 x 31 cm Beschnittene Seite; 47 x 31 cm offen
16 Seiten; 7 doppelseitige Farbbilder
Planeta Isolametro:
27,5 x 18 cm Beschnittene Seite; 55 x 18 cm geöffnet
12 Seiten; 5 doppelseitige Farbbilder

„Kosmos“ von Jan von Holleben erschien Ende 2017 bei Little Steidl, Göttingen und kostet 80 Euro.

Den Helden spielen

Sich mit Poolnudeln oder Isolierrohren aus Schaumstoff bewaffnen und heldenhaft gegeneinander kämpfen

Orden herstellen – siehe 1€ Pädagogik: Blech – und jemanden, der es verdient, würdevoll damit dekorieren

Puppen oder Kuscheltiere mit Goldfarbe bepinseln und als Heldendenkmäler aufstellen

Eine Aufgabe übernehmen, vor der sich alle drücken, und sich danach selbst auf die Schulter klopfen

Etwas tun, das man immer eklig fand – mit ­Styropor quietschen, ein Teewurstbrot essen, ein ödes Computerspiel mitspielen, den muffigen Hund vom Nachbarn streicheln – und sich dabei ganz kühn vorkommen

Beim Schokolade-Aufteilen auf das eigene Stück verzichten

Die fast komplette Fußballbild-Sammlung feierlich ins Lagerfeuer werfen

Dem Bettler in der U-Bahn 5 Euro geben und sich großzügig finden

Sich ohne Licht durch die Kellergänge tasten

Über eigene peinliche Momente sprechen, obwohl Leute zuhören, die man nicht mag

Über Momente sprechen, auf die man stolz ist, obwohl Leute zuhören, die das total angeberisch finden

Mit dem größten Unsympathen aus der Nachbarschaft ein nettes Gespräch führen

Aus einem alten Stuhl einen Thron bauen, ihn in die Öffentlichkeit schleppen, sich selbst oder jemand anderen draufsetzen und verehren lassen

Leuten Heldenepen schreiben: Für Uschi, die den vollen Windeleimer bezwang

 

Und jetzt du!