…heißt die neue wamiki-Mitmach-Ausstellung für Kinder zwischen drei und acht Jahren sowie Erwachsene. Herzlich willkommen bei den Geschichtenmachern, Bürologen, Buchstabisten und Filmfriedas! Weiter lesen
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UND WÜRDEST DU
DIE HAUPTROLLE SPIELEN?
Die Bilder von Jan von Holleben sind ein Teil der neuen wamiki-Mitmach-Ausstellung „Spielplatz Sprache“.
Mehr Info: https://wamiki.de/article/spielplatz-sprache/
Fotos: Jan von Holleben
Das Schiff
Das eilende Schiff, es kommt durch die Wogen
Wie Sturmwind geflogen.
Voll Jubel ertönt’s vom Mast und vom Kiele:
„Wir nahen dem Ziele.“
Der Fährmann am Steuer spricht traurig und leise:
„Wir segeln im Kreise.“
Kein Heft ohne Gedicht.
Aus: Deutsche Gedichte,
Insel Verlag 1991
Ausgesucht hat es Marie Sander.
Teaserfoto: photocase
„Person“ ist ein bemerkenswertes Wort. Schon, weil es das einzige weibliche Synonym für Mensch ist, das ich kenne. Das heißt: Als Person ist jeder von uns eine Sie, meine Herren! Im Plural hingegen werden wir alle sächlich, wenn wir zum „Personal“ verschmelzen.
Welchen Begriff aus der Pädagogik haben wir im übertragenen Sinn collagiert? Die Buchstaben in den hellen Kästchen ergeben den Lösungsbegriff. Unter Ausschluss des Rechtsweges verlosen wir 10 x „Begriffe versenken” von Gerlinde Lill.
Bild: Marie Parakenings
Schickt eure Lösung per Post an:
wamiki
Was mit Kindern GmbH
Kreuzstr. 4 ∫ 13187 Berlin
oder per E-Mail an:
info@wamiki.de
Stichwort: Bilderrätsel.
Einsendeschluss ist der
1. April 2019.
PS: In Heft 5/2018 suchten wir den Begriff: Teamleitung.
Die Redaktion gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern.
DER JUNGE tanzt. Hip Hop. Eine nette Gruppe, eine nette Trainerin.
Aber seit den Ferien tanzt er nicht mehr mit. Er steht nur am Rand und schaut zu. Die Trainerin ist besorgt. Was ist denn los? Der Junge zuckt nur mit den Achseln.
Die Mutter sagt: „Lassen Sie ihm Zeit! Das wird schon wieder…“ Auch in der Schule, bei der Musik und schon früher im Kindergarten gab es diese Phasen.
„Der ist ganz klar überfordert“, sagten damals die einen. „Der müsste in eine Gruppe für Kinder mit speziellen Bedürfnissen“, sagten andere. „Die Schere zu den normalen Kindern geht eben immer mehr auf“, sagten die nächsten.
Und die Mutter sagte das, was sie auch jetzt sagt: „Haben Sie bitte Geduld!“
Nun steht eine Tanzaufführung bevor. Nur noch zweimal Tanztraining…
„Unglaublich!“, sagt die Trainerin, als die Mutter den Jungen abholt, „heute hat er sich sofort zu den anderen gestellt und alles mitgemacht! Und er konnte alles!“
Dann lacht sie: „Na ja, lange genug angeschaut hatte er sich die Tanzschritte ja auch.“
Die Mutter lächelt.
Und dann sieht sie es bei der Aufführung selbst: Wie der Junge alles fröhlich mittanzt. Nur manchmal sind seine Arme nicht da, wo sie hingehören.
Immer dann, wenn er der Mutter zuwinkt.
Mehr auf ihrem Blog: kirstenmalzwei.blogspot.de
Kinderbuch
Gedichte sind ja eher nicht praktisch, sondern poetisch. Aber das Buch „Sieben Ziegen fliegen durch die Nacht“ mit 100 neuen Gedichten deutschsprachiger Autorinnen und Autoren ist sehr praktisch: Knallrot, so dass man es nicht übersehen und immer wiederfinden kann. Ein bisschen elastisch und nicht zu groß, so dass es in einen kleinen Rucksack passt, zum Mitnehmen und Rumtragen. Auf diese Weise hat man immer ein Gedicht zur Hand. Uwe Gutzschhahn, der nicht nur für sein Lebenswerk als Übersetzer den Deutschen Jugendliteratur Preis erhalten hat, sondern Autor und insbesondere Lyriker ist, hat die 100 neuen Kindergedichte gesammelt, in denen viel Humor, Witz und Schabernack zu finden ist. Das sollte Erwachsene ermutigen, auch mal ein Gedicht vorzutragen. Und mit 100 Gedichten kann man 20 Wochen Tag für Tag bestücken – a poem a day, keeps the Nachhilfelehrer away –, bis jedes Kind selbst so dichten kann wie Gerhard Rühm:
verunglücktes abzählgedicht;
eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
acht, neun, zehen — eine fehlt
Die restlichen 99 Gedichte möge sich die geneigte Leserin, der amüsierte Leser selbst anschauen – nebst der wagemutig-farbenfrohen Bilder von Sabine Kranz.
100 Gedichte sind ein guter Beginn für ein poetisches 2019!
wamiki-Tipp: Uwe Gutzschhahn/Uwe Michael/Sabine Kranz: Sieben Ziegen fliegen durch die Nacht. Hundert neue Kindergedichte. dtv 2018, 176 Seiten, 16,96 Euro, für alle Altersgruppen
Bilderbuch
„Ein Sturm zieht auf, ein Sturm zieht auf!“ Die Waldbewohner verrammeln ihre Häuser, gefüllt mit Vorräten, Wärme und Licht. Sie machen es sich gemütlich. Da kommen Großer Bruder Bär und sein kleiner Bruder. Misstrauisch aus Gucklöchern beäugt, bitten sie höflich um Einlass. Ihnen ist kalt, sie haben Hunger, und sie haben Angst im Dunkeln. Aber niemand lässt sie ein. „Der Platz reicht schon für uns kaum aus. Geht weiter bis zum nächsten Haus.“ Nur Kleiner Fuchs läuft ihnen nach und bringt ihnen eine Laterne.
Abgewiesen landen sie auf einem eisigen Hügel. Doch sie haben Glück: Es beginnt zu schneien. Wie man aus Schnee Höhlen baut, das wissen die Bären. Als Familie Fuchs aus ihrer zusammenbrechenden Höhle fliehen muss, findet sie bei ihnen Unterschlupf.
„In einer Nacht ohne Ende
Und ohne Mondenschein
Öffneten zwei Fremde
Ihr notdürftiges Heim.“
Die kleine Geschichte wird in lyrisch-rhythmischer Sprache erzählt, in Reimen, die die Suche beschreiben. Tiere als handelnde Personen – das Buch könnte schon 100 Jahre alt sein. Trotzdem oder gerade deswegen bringt es das Thema „Gastfreundschaft“ bezaubernd auf den Punkt, das für viele Gemeinschaften überlebenswichtig war und ist. Mit lebhaftem Strich, ausdrucksstarken Figuren und einer Sprache, die sich fast von allein vorliest, überzeugt das Buch ebenfalls.
wamiki-Tipp: Céline Clair/Quin Leng: Unsere kleine Höhle. Aus dem Französischen von Oliver Ilan Schulz. Diogenes Verlag 2018, 52 Seiten, ab 3 Jahren
Bilderbuch
Eine Bildgeschichte über die Wut eines Kindes: Vom „fröhlichen Vögelchen“ verwandelt es sich in eine „runzlige Rübe“, wenn der Zorn es packt. Was ihn so in Wut versetzen kann, schildert der kleine Ich-Erzähler, begleitet von Bildern, die ihn in einer rosaroten familiären Idylle zeigen: Vater, Mutter und Kind – breit lächelnd.
Aber wenn das Kind nur noch will und will und will, sagen die Eltern „Nein“ und verharren inmitten des kindlichen Wutanfalls aus allen Rottönen in zurückhaltendem Weiß. Erst als sich das Gefühlsgewitter gelegt hat und der Junge wieder ein bisschen denken kann, fällt ihm ein, was die Eltern immer sagen: dass sie nicht gut hören können, wenn sie jemand anschreit, und dass die Leute sich voneinander entfernen, wenn sie zu laut zu sind. Als der Junge sich beruhigt hat, erinnert er sich, dass Mama ihn liebhat und dass ihr Weiß seinem Rot näherkommt, bis die Welt rosarot ist.
Ein schneller, explodierender Strich und explosive Farben zeigen die Gefühle des Kindes und auch den Punkt, an dem es „zurückrudert“, sich beruhigt und seine Gedanken wiedereinsetzen. Geradezu beneidenswert vorbildlich begleiten die Eltern das Kind durch die große Wut, indem sie sich zurückziehen, abwarten und für ihr Kind da sind, als es wieder „weiß“ sehen kann.
Die in Wort und Bild überzeugend erzählte Geschichte von der großen Wut, aus der einem – bitte! – jemand heraushelfen möge, ist auch ein Ratgeber für Eltern, ganz ruhig und „weiß“ zu bleiben, schon um sich auf die rosaroten Momente danach freuen zu können.
wamiki-Tipp: Susana Gomez Redondo (Text)/Anna Aparicio Catalá (Illustrationen): WUT! Alibri 2017, 36 Seiten, 16,00 Euro, ab 4 Jahren
Bilderbuch
Der Mann mit der altmodischen Zipfelmütze und dem Nachtlicht muss kein Kind ins Bett bringen, sondern eine Taube. Offenbar überfordert ihn das, denn er schiebt den Auftrag schnell dem Vorleser und dem betrachtenden Kind zu: „Bring doch mal schnell die Taube ins Bett!“ Und weg ist er.
Die Taube legt sofort los: „Erst mal: Ich bin überhaupt nicht müde!“ Danach zitiert sie alle Argumente aus dem lehrreichen Fernsehfilm über das Angebot, endlich mal in Ruhe miteinander über Hasis Bedürfnisse zu reden. Und die klassische Frage nach dem Glas Wasser bleibt auch nicht aus.
Die Taube ist ganz allein im Bild und unterhält sich mit dem Betrachter, bis sie nicht mehr kann, verspricht aber: „Das war noch nicht mein – gäääähn – letztes Wort!“ Kurz darauf fallen sie und der Kuschelhase in Tiefschlaf.
Den von Mo Willems mit rasantem Strich und viel Humor aufs Papier gebrachten Cartoon können nur Menschen verstehen, die schon mal Kinder ist Bett gebracht haben. Oder?
Ich wusste allerdings nicht, dass auch Taubenkinder alle Tricks beherrschen.
wamiki-Tipp: Mo Willems: Bring doch mal schnell die Taube ins Bett! Aus dem Englischen von Monika Osberghaus. Klett Kinderbuch 2016, 36 Seiten, 13,95 Euro, ab 3 Jahren
Eltern und Konsequenz. Was raten Ratgeber? Weiter lesen