Kita-Gipfel gegen Kita-Kollaps

Die Kita-Fachkräfteverbände in Deutschland fordern einen Kita-Gipfel, um einen drohenden Kita-Kollaps abzuwenden. Es brauche endlich eine ehrliche Analyse der Ursachen für die vielfältigen Probleme im Kita-Bereich und einen entschlossenen politischen Willen, bessere Rahmenbedingungen zu etablieren. Das Kita-System müsse auf neue tragfähige Füße gestellt werden und die Praxis mit ihrer Alltagsexpertise beteiligt werden. Weitere Qualitätsverluste seien im Sinne von Kindern und Fachkräften nicht zu verantworten. Die Vertreterinnen von 10 Fachkräfteverbänden schreiben:

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Wie Vertrauen wächst

„Wenn Sie heute Abend gekommen sind, um die Leiterin Frau Franz abzusetzen, können wir den Abend direkt abbrechen“, eröffnete meine Trägervertreterin den außerordentlichen Elternabend. Die Eltern vertrauten mir nicht mehr! Wie konnte das passieren? Weiter lesen…

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Kann ich der KI vertrauen?

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde, doch was steckt dahinter? Wir stellen dir in diesem Artikel zwei künstliche Intelligenzen vor: ChatGPT im Interview und DALL·E2 als Illustrator.   Weiter lesen…

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I ´ll be watching you

9 Fragen zur Kindersmartwatch Früher war der Mensch das intelligenteste Wesen der Welt. Heute tritt er seinen Platz gerne ab – an den intelligenten Kühlschrank oder den pfiffigen Saugroboter. Und seinem Nachwuchs bindet er zum Ausgleich für dessen Beschränktheit eine hochintelligente Uhr um. Fragen wir mal einen Experten, was so eine Smartwatch für Kids alles…

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Federica Franceschetto

 

Wann bist du glücklich?

Ich versuche, immer glücklich zu sein, immer Freude zu finden.

Was regt dich auf?

Selbstherrlichkeit, Aggressivität, Großspurigkeit und Arroganz.

 

Was fällt dir ein, wenn du an deine Kindheit denkst?

Da denke ich gleich an Konfetti.

 

Hattest du als Kind ein Vorbild?

Nein. Ich war ein einsames Kind. Meine Vorbilder waren die Geschichten in den Büchern, die ich las.

 

Was kannst du von Kindern lernen?

Alles. Ich könnte eine lange Liste machen: Im Hier und Jetzt leben. Nicht aufhören zu lernen. Mich begeistern können. Staunen können. Die Schönheit sehen können. Und: Spielen können!

 

Wen würdest du gern mal treffen?

Mit Bernard Aucouturier würde ich gern darüber sprechen, wie ich seine Ideen umgesetzt habe.

 

Was kannst du nicht gut?

Mit Erwachsenen geduldig sein. Ich will immer, dass sie sofort verstehen.

 

Auf welchen Gegenstand könntest du verzichten?

Auf vieles. Ich brauche eigentlich nur drei Dinge: ein Buch, einen Block, einen Stift.

 

Was wäre für dich eine berufliche ­Alternative?

In einem Buchladen zu arbeiten. Oder auf einem Bauernhof.

 

Hast du ein Motto?

Egal, ob etwas gut oder schlecht ist – das ist es nur heute. Morgen ist die Seite wieder weiß.

 

 

Riesenkissen und Gefühle

Ein Gespräch über Psychomotorik Jeden Tag empfängt Federica Franceschetto Kinder in ihrem ­Psychomotorik-­Raum. Seit 20 Jahren arbeitet sie in Arzignano, gelegen in der Provinz Vicenza im Nord-Osten Italiens, und folgt dem psychomotorischen Ansatz des französischen Pädagogen Bernard Aucouturier. Längst ist ihre Arbeit auch für Erwachsene interessant geworden. Im Rahmen eines Erasmus-Projekts, organisiert vom Evangelischen Kirchenkreisverband…

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Von Bild zu Bild

Schon in den ersten Lebensjahren fangen Kinder an, Spuren zu hinterlassen und zu zeichnen. Ihre Bilder erzählen etwas von ihrer Weltwahrnehmung und ihren Erfahrungen. Sich aus eigenen Antrieb über Striche, Linien, Kritzel auszudrücken, gehört zu der Art und Weise, in der Kinder versuchen, sich selbst und der Welt nahezukommen. Allerdings wird diese Dimension der Kinderzeichnung in der institutionellen Bildung noch zu wenig berücksichtigt.

Was wäre, wenn wir Kinderzeichnungen in Kita und Schule anders denken? Ohne Defizitblick? Jenseits vorab festgelegter Bildergebnisse? Ohne den Kindern damit zu suggerieren, es gäbe im Hinblick auf ihre Bilder ein Richtig und ein Falsch?

Wie können wir Kinder in ihrer individuellen künstlerischen Entwicklung fördern? Und wie lassen sich Bilder­sammlungen von Kindern dafür nutzen?

 

Kirsten Winderlich lädt ein, Kinderzeichnungen neu zu betrachten und unsere Wahrnehmungsfähigkeit dafür zu entwickeln.

Was machen Kinder in ihren Bildern sichtbar? Und auf welche Weise spielen und experimentieren sie mit dem Was, das im Bild zum Erscheinen kommt?

Was macht ein Sehen aus, das auf neue Weise sieht?

Mittels zweier Methoden – dem Mapping: Ansehen und dem Mapping: Durchsehen – wird ein neuer forschender Blick auf Kinderzeichnungen möglich. Die mediale Aufbereitung der Bildersammlungen als analoger und digitaler „Katalog“ in Form von Mapping und Bildsequenzen regt an, sich forschend mit den Bildern auseinanderzusetzen, mit den Kindern eigene Sammlungen anzulegen und die künstlerische Bildung in Kita und Schule neu zu denken.

Neu bei wamiki

Cover von Bild zu Bild

 

Mit Kindern gemein­sam…

Essens­situationen ver­ändern   Methoden und Tipps zum Erkunden   Die vier Planungsschritte des Situationsansatzes: Erkunden, Ziele bestimmen, Handeln und Reflektieren sind besonders geeignet, um gezielt Veränderungsprozesse mit Kindern, Familien und im Team zu moderieren: In diesem Beitrag stellen wir exemplarisch Methoden und Tipps zu Schritt 1 vor: dem Erkunden. Erkunden In Schritt 1 geht es…

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BiKA-Studie, Selbstcheck und No-Gos

Mit Kinder essen und trinken – aber wie?

Im Sommer 2021 erschien die bundesweite Studie „Beteiligung von Kindern im Kita-Alltag“, die Fachhochschule Potsdam und die Universität Graz hatten sie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellt. Ein Team aus Wissenschaftlerinnen hatte Alltagssituationen in 89 Kitas und Krippen offen gefilmt und ausgewertet.

Vor allem beim Essen beobachteten die Forscherinnen immer wieder „grenzüberschreitenden Körperkontakt“ und nicht angemessenes Verhalten der pädagogischen Fachkräfte: Sie schoben etwa den Stuhl samt Kind so nah an den Tisch, dass das Kind den Oberkörper kaum bewegen konnte. Andere stellten den Teller auf dem Lätzchen ab, ebenfalls um zu verhindern, dass sich die Kinder beim Essen zu viel bewegen. In rund 30 % der zehnminütigen Essenssequenzen beobachteten die Forscherinnen solche Vorfälle ein- bis viermal. In 16 % der Situationen sogar noch öfter. Lediglich in einem Fünftel der ausgewerteten Spielsituationen und 11 % der Essenssequenzen beobachteten die Forscherinnen überhaupt kein grenz­überschreitendes Verhalten.

Wann ist Assistenz übergriffig?

Vor allem junge Kinder brauchen oft Unterstützung beim Essen, also Assistenz. Eine Assistenz-Handlung ist vor allem dann übergriffig, wenn das Kind gar keine Unterstützung braucht oder haben möchte. Ein Beispiel kann sein, dass es gefüttert wird, obwohl es eigentlich allein üben möchte, mit Besteck zu essen. Oder wenn einem Kind ungefragt ein Gegenstand aus der Hand genommen wird, beispielsweise eine Wasserflasche. Unangemessen wäre auch, einem Kind nicht zu helfen, das Unterstützung braucht und möchte.

Interagieren?

Worüber reden bei Tisch?

Das gemeinsame Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme, es ist eine soziale Situation. Die Essenssituation ist eine wunderbare Möglichkeit, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern.

Spiegeln

Eigene Handlungen sprachlich zu begleiten, macht sie nachvollziehbar, schenkt Wörter und bietet Möglichkeiten zum Anknüpfen. Die Handlung der Kinder wertfrei in Worte zu fassen, also sie zu spiegeln, hilft außerdem dabei Fremd- und Selbstwahrnehmung miteinander abzugleichen, ins Gespräch zu kommen und kurze Wartezeiten zu überbrücken: „Lara nimmt sich gerade Kartoffeln.“ „Samuel hält dir die Wasserflasche hin.“ „Ich fülle die Schüssel mit Salat auf.“

Linking-Up

Linking-Up bedeutet, die Sprachhandlung eines Kindes für ein anderes Kind zu übersetzen. Auf diese Weise können die Kinder lernen, sich gegenseitig besser zu verstehen. Ganz nebenbei werden auch Sprechgelegenheiten geschaffen. Wichtig dabei ist sicherzugehen, dass die Aussage des Kindes richtig verstanden wurde und sie wertfrei wieder zu geben: „Medina hat gerade ‚Kartoffeln ‘ gesagt. Medina, möchtest du gerne Kartoffeln haben?“ (Medina nickt.) „Alex, schau mal, Medina möchte auch gerne die Kartoffeln haben.“

An Erfahrungen anknüpfen

Essen ist etwas ganz Persönliches.

Jeder Mensch hat seinen eigenen individuellen Geschmack, auch als Kind schon. An Erfahrungen anzuknüpfen, macht sowohl die Individualität als auch die Gemeinsamkeiten deutlich. „Wir essen zu Hause auch oft Nudeln, ihr auch?“ „Welchen Nachtisch esst ihr eigentlich am liebsten?“

Partizipation ermöglichen?

Partizipation zu ermöglichen bedeutet, ein Kind etwas tun zu lassen, dass es tun kann und will. Dies gilt insbesondere bei der Selbstbestimmung über ureigene Angelegenheiten wie beim Essen.

 

 

Checkliste für dich und dein Team
 
Mit Kindern essen und trinken

 

Vor dem Essen

Information: Gibt es einen für Kinder lesbaren Essensplan?
Berücksichtigung von Kinderwünschen: Haben die Kinder Wahlmöglichkeiten beim Essen? Fließen Wünsche der Kinder in den Menüplan ein?
Tisch decken: Decken die Kinder den Tisch? Werden Essen und Getränke so platziert, dass die Kinder selbstbestimmt an Schüsseln und Kannen herankommen? Steht den Kindern angemessenes Besteck zur Verfügung?
Platzwahl: Können die Kinder einen Platz wählen?

 

Beim gemeinsamen Essen

Sitzgelegenheiten: Sind die Kinder fixiert oder können sie sich bewegen (Lätzchen unter den Teller geklemmt, Befestigungen in den Stühlen, Platzierung der Stühle)?
Bewegungsfreiheit und Zugehörigkeit: Ist der Abstand zwischen den Kindern angemessen? Sitzt eine Fachkraft mit am Tisch? Können die Kinder alle Bestandteile des Essens sehen (und riechen), bevor der Teller gefüllt wird? Haben die Kinder die Wahl, was auf ihren Teller kommt? Können sich die Kinder selbst Essen nehmen?
Eröffnungsritual: Wie lange warten Kinder, bis das Essen beginnt?
Berücksichtigung individueller Bedürfnisse: Entscheiden alle Kinder, ob, was und wie viel sie nehmen/bekommen? Nehmen sich die Kinder selbst nach? Müssen sie aufessen? Müssen die Kinder kosten (Kostehappen)? Gibt es Bedingungen für den Nachtisch?
Angemessenheit der Unterstützung: Bekommen die Kinder Hilfe, wenn sie Unterstützung benötigen? Bekommen sie nur so viel Hilfe, wie sie auch benötigen? Essen die Kinder selbstbestimmt, wenn sie Besteck handhaben können? Wie wird
mit Kindern umgegangen, die „bekleckert“ sind?
Umgang mit Malheuren: Werden Zwischenfälle durch die Fachkraft verbal erklärend begleitet?
Hilft sie den Kindern, ihre Emotionen zu regulieren, diese zu erkennen und zu benennen?
Gestaltung der Situation: Essen Fachkräfte mit? Essen sie das Gleiche wie die Kinder?
Tischklima: Werden ungezwungene, anregende Tischgespräche geführt?

 

Nach dem Essen

Dürfen Kinder selbst entscheiden, wann sie vom Tisch aufstehen?
Werden die Kinder nie (!) zum Aufessen gezwungen?
Darf die Fachkraft dem Kind beim eigenständigen Säubern assistieren?
Achtet sie hierbei immer auf die verbalen und ­­nonverbalen Signale des Kindes?
Wartet die Fachkraft immer auf die Zustimmung des Kindes?
Dürfen Kinder, die früher mit dem Essen fertig sind, spielen oder etwas anderes tun?
Hierfür bietet sich eine Spielkiste oder -ecke im Essensraum an.
Sollte keine Fachkraft zur Verfügung stehen, um dem Kind beim Säubern zu assistieren, kann dem Kind eine kleine Waschstation mit einem warmen, nassen Lappen im Essensraum zur Verfügung gestellt werden. Ein Spiegel kann als Unterstützung dienen.
Können Kinder beim Aufräumen helfen?
Sie müssen es nicht!
Können Kinder helfen, die Tische abzuwischen?
Warten Fachkräfte und Kinder mit dem Aufräumen oder Hochstellen der Stühle bis alle Kinder fertig sind?

 

selbstCheck

Wie assistiere ich jungen Kindern?

So kann ich mich selbst überprüfen:

Geht der Assistenzbedarf vom Kind aus?
Gibt es ein Signal des Kindes?

Zum Beispiel: Sucht das Kind nach Augenkontakt, streckt Arme aus, hält mir Gegenstände entgegen, bittet verbal um Hilfe…

Signalisiere ich dem Kind meine eigene Wahrnehmung über seine Handlungsabsicht und damit verbundene Herausforderungen?

Zum Beispiel: „Du möchtest das abschneiden. Oder?“, „Das ist schwierig, nicht wahr?“

Biete ich dem Kind meine Assistenz verbal an?

Zum Beispiel: „Soll ich dir helfen? … den Reis auftun? … das Papier festhalten, wenn du schneidest?“

Warte ich die Zustimmung des Kindes ab?
Kann das Kind wirklich ablehnen?
Kann ich auf nonverbale Assistenz (z. B. den Löffel des Kindes führen) verzichten und ausschließlich durch verbale Assistenz weiterhelfen?

Zum Beispiel: „Wenn du den Teller mit einer Hand festhältst, bekommst du die Kartoffel vielleicht auf den Löffel.“

Assistiere ich dem Kind wirklich oder tue ich etwas, das das Kind selbst tun will?

Lasse ich das „Werkzeug“ des Kindes in dessen Hand oder nehme ich einen Gegenstand weg, um die Handlung selbst auszuführen?

Breche ich sogar eine vom Kind begonnene Handlung durch meine Assistenz ab?

Assistiere ich nur genau so viel, dass das Kind einen möglichst großen Teil seiner Handlungsabsicht selbst umsetzen kann?

Zum Beispiel, indem ich einen Gegenstand nur festhalte, damit er nicht verrutscht oder umkippt; dem Kind einen Gegenstand reiche; die Hand des Kindes in der Bewegung unterstütze…?

Begleite ich die Handlung des Kindes sowie meine eigenen Assistenzhandlungen sprachlich?

Zum Beispiel: „Du gießt dir ein und ich halte mal die Kanne so von unten.“

Würdige ich im Anschluss die Handlung des Kindes, ohne zu bewerten?

Zum Beispiel: „Siehst du, da hast du dir eingegossen, jetzt ist der Becher voll und du kannst trinken.“

 

 

Selbstcheck

Wie gestalte ich Inter­aktionen mit Kindern NICHT?

So kann ich mich selbst überprüfen:

Attribuiere ich Misserfolge des Kindes auf das Kind?

Zum Beispiel: „Siehst du, jetzt ist es heruntergefallen, weil du immer so herumzappelst.“

Dramatisiere oder sanktioniere ich Malheure bzw. Missgeschicke, unterstelle ich bösen Willen?
Beschäme ich das Kind?

Zum Beispiel: „Puh, hier stinkt’s aber. Ich glaube, der T. hat volle Windeln.“

Spreche ich sarkastisch oder ironisch
mit dem Kind?

Zum Beispiel: „Na das hast du ja wieder ganz toll hingekriegt.“

Spreche ich in Gegenwart des Kindes
in der dritten Person über das Kind zu einer anderen Person?

Zum Beispiel: „Der K. haut heute aber rein!“

Frage ich die Kinder zunächst nach Ideen oder Wünschen, handle dann aber doch anders, und zwar ohne Begründung?
Ignoriere ich von Kindern geäußerte Ideen, Emotionen, Bedürfnisse und Wünsche?
Bagatellisiere ich Bedürfnisse oder Emotionen?

Zum Beispiel: „Tut doch gar nicht weh“, „Das ist doch nicht eklig!“

Bin ich parteiisch, bevorzuge oder benachteilige ich einzelne Kinder?
Reagiere ich nicht immer bei Ausgrenzung und Diskriminierung unter Kindern?
Reagiere ich auf die Kontaktaufnahme eines Kindes unangemessen?

Zum Beispiel: genervt, gelangweilt, übergehe das Kind…?

Stelle ich Dinge ohne Begründung außer Reichweite der Kinder, obwohl diese den Gegenstand haben möchten?
Unterbreche ich abrupt eine vom Kind initiierte Handlung? Ohne Gefahr im Verzug.
Verbiete ich eine vom Kind initiierte Handlung? Ohne Gefahr im Verzug.
Dulde ich keinen Widerspruch oder setze ich meinen eigenen Willen ohne Begründung gegen den Willen des Kindes durch?
Rufe, schreie oder brülle ich?
Habe ich unangemessenen Körperkontakt oder werde sogar übergriffig?

Zum Beispiel indem ich: • das Kind ohne Zustimmung hochnehme und / oder wegtrage? • ohne Ankündigung in die Windel bzw. Hosen schaue? • ohne Ankündigung die Nase putze oder das Gesicht abwische?

Schränke ich das Kind ohne Gefahr im Verzug in seiner Bewegungsfreiheit ein?

Zum Beispiel indem ich: • das Kind am Arm (…) festhalte? • das Kind am Aufstehen hindere? • das Lätzchen unter dem Teller fixiere? • einen Stuhl so
an den Tisch schiebe, dass das Kind nicht allein aufstehen kann?

 

 

Aufruf: KEINE GEWALT

Die Verdachtsfälle von Gewalt gegen Kinder in Kitas nehmen zu – Nun hat sich ein breites Bündnis aus Verbänden und Organisationen wie Gewerkschaften, Eltern­vertretung, Kinderschutz und Wissenschaft für einen wirksamen Schutz von Kindern in Betreuungseinrichtungen
ausgesprochen.

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