Bilderrätsel

Welchen Begriff aus der Pädagogik haben wir im übertragenen Sinn collagiert? Die Buchstaben in den hellen Kästchen ergeben den Lösungsbegriff. Unter Ausschluss des Rechtsweges
verlosen wir 10 x „Die Kita als weltoffenes Dorf“ von Dorothee Jacobs.

PS: In Heft 2/2020 suchten wir den Begriff: Zweitsprach(en)erwerb. Die Redaktion gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern.

Bild: Marie Parakenings

 

Pädagogik aufräumen

Pädagogik lebt von Ritualen, heißt es. Erzieher, Lehrer und *innen machen alles Mögliche, weil es nun mal derzeit üblich oder sogar vorgeschrieben ist. Egal, ob es Sinn hat oder nicht. Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall, ab und zu auszumisten. Deswegen stellt diese Rubrik pädagogische Gewohnheiten aufs Tapet und fragt ganz ergebnisoffen: Ist das pädagogische Kunst, oder kann das weg?

Tausend Fotos im Portfolio

Ja, auch ich glaubte einst, dass Kinder es lieben, neu erworbene Kompetenzen vorzuführen und fotografieren zu lassen. Aber das war vor der Erfindung des Smartphones.

Heute werden Kinder überall und bei jedem Pups geknipst. Und all diese Bilder werden geteilt und geliked. Manche Kinder nervt das, andere reagieren auf Kameras mit immer professionellerem Affenscheiße-­Lächeln.

Es ist erstaunlich, dass jeder von uns heutzutage über seine Bildrechte entscheiden darf, aber das Knipsen von spielenden Kindern erlaubt ist und dazugehört. Die Portfolios, in denen solche Fotos gesammelt werden, sind längst zu überdekorierten Alben verkommen, in denen jedes aufgedruckte Herzchen den Eltern sagen soll: Wisst ihr eigentlich, wie lieb wir euer Kind haben?

Wäre vielleicht besser: Fotofreie Zeiten im Kindergarten einführen. Kinder sind Subjekte – und keine putzigen Objekte vorm Objektiv. Portfolios für Kinder und mit Kindern führen. Und Eltern nur reinschauen lassen, wenn die Kinder es aus­drücklich erlauben.

Foto: Nathan Dumlao, unsplash

Lyrik-Comics

Kinderbuch

Mit dieser Sammlung ist der Herausgeberin Stefanie Schweizer ein kleines Meisterwerk gelungen. 19 Gedichte von modernen, aber auch kanonisierten Lyrikerinnen und Lyrikern wie Mascha Kaléko, Christian Morgenstern oder auch Joachim Ringelnatz werden in Form von Comics stimmig und überraschend neu interpretiert. Das kann wie bei „Der Ausschnitt“ von Sarah Kirsch mit Panel und Sprechblase oder wie bei „das wuuhuu“ von Arne Rautenberg experimentell in großformatigen Bildern über mehrere Doppelseiten erfolgen. Dabei überzeugt jedes Gedicht mit einem eigenen Farbkonzept, das sich auch in den Comics wiederfindet. Abwechslungsreich wird die gestalterische Bandbreite von neun Illustratorinnen und Illustratoren gezeigt, die sich auf das Experiment Lyrik-Comics eingelassen haben. Elf der 19 Werke finden zudem eine musikalische Umsetzung mit Akkordeon, Cello und jeder Menge Spaß. Mal erinnern die Vertonungen an französische Chansons, dann an hemdsärmelige Seemannslieder oder sie sind ganz zart und zerbrechlich. Wer sich einen Eindruck von den klangvollen Adaptionen machen möchte, findet die Stücke auf der Website des Verlages unter www.beltz.de/lyrikcomics. Dieses innovative Gesamtkunstwerk macht spielerisch Lust auf Lyrik zum Anfassen und Erleben. Ab 6. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020.

Meer!

Bilderbuch

In diesem Bilderbuch geht es um das Meer als Lebensraum und Lebensquelle für die großen und kleinen Tiere, unter und über Wasser – und für uns Menschen: als Ferienziel, als Ort für Sport und Erholung, für Arbeit und Geschäfte. Jede Doppelseite präsentiert einen neuen Blickwinkel auf und in die faszinierende Wasserwelt. Aber es ist kein Sachbilderbuch im herkömmlichen Sinn. Eher ist es ein Mitmach-Bilderbuch mit vielen Anregungen zum entdeckenden Lernen und ebenso vielen Leerstellen. So wird das Buch durch das gestaltende Kind erst vollständig. Es lässt Raum für die Vorstellungskraft und dafür, sich alles, was über das Meer erzählt wird, zu eigen zu machen. Es wird so viele unterschiedlich gestaltete Bücher geben wie Kinder, die es besitzen.

Piotr Karskis grafische Illustrationen in den frischen Farben Blau, Weiß und Korallenrot wechseln von fast ornamentaler Gestaltung detailgenauer Kleinigkeiten über klare, reduzierte Sachlichkeit zu großen freien Flächen, welche nur mit Andeutungen arbeiten, die sich als Inspiration für eine eigene Idee des Kindes anbieten. Das raumgreifende Querformat mit offener Fadenbindung, hochwertigem Papier und harmonisch wirkender Farbgestaltung bietet die ideale Plattform für Piotr Karskis Aufforderungen an Kinder. Marlena Breuer hat das Buch ins Deutsche übersetzt. Ab 7 Jahre. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020.

Ausflug zum Mond

Bilderbuch

Bei einem Ausflug zum Mond verpasst ein Kind den Abflug und findet sich plötzlich alleine wieder. Wenig beunruhigt greift es nach seinen Malsachen und bemerkt zunächst nicht die grauen Mondwesen, die von überallher aus dem Staub auftauchen und das malende Kind bestaunen. Über das Bild eines bunten Regenbogens schließen beide Seiten vorsichtig Freundschaft, malen wenig später gemeinsam und mit wachsendem Vergnügen auf die Mondsteine. Immer bunter wird die graue Landschaft.

Endlich kommt das Raumschiff zurück, der aufgeregte Erwachsene kann das Kind in die Arme schließen – und es dann für die bunten Graffitis rügen. Die Mondwesen im Staub bemerkt er nicht. Der Mond wird gesäubert, die Menschen verschwinden. Zurück bleiben die Mondwesen, die jeder einen bunten Stift behalten haben. Dem Kind bleibt nur ein grauer Malstift – und mit dem malt es im Raumschiff seine neuen Freunde.

Das mit 48 Seiten recht umfangreiche und mit hohem Schwarzanteil versehene Bilderbuch verzichtet auf Worte. Das Kind kann sowohl Junge als auch Mädchen sein. Obwohl man wegen des Mondhelms keinerlei Mimik erkennen kann, ist doch die Körperhaltung so aussagekräftig, dass die Betrachter genau verstehen, wie sich die Akteure gerade fühlen. Humorvoll, spannend, hintergründig und ein wunderbarer Erzählanlass – ein wahrhaft grandioses Buch! Ab 4 Jahren. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020.

Sabber Schlabber Kussi Bussi

Bilderbuch

Die fünfeinhalbjährige Emma mag das vertraute Knuddeln mit ihren Eltern, die sich weich wie Pelztiere anfühlen und nach Schnee und Honig duften. Wenn aber die Verwandtschaft zu Besuch kommt, nach Mottenkugeln, Moder oder Muscheln müffelnd dem Kind auf die Pelle rückt, dann ist das Geküsse und Geschlabber eine ekelhafte Zumutung. Doch Emma hat Glück! Titan zieht ein, ein riesengroßer, freundlich-zärtlicher Hund mit ungestüm-überschwänglichem Besucherbegrüßungsverhalten. Er saust künftig ganz nach vorne, wenn der Besuch anrückt und schlägt die Bagage mit seinem Gesabber in die Flucht. Emma braucht nichts mehr zu fürchten.

Eine Geschichte, die Kinder ermutigen kann, über distanzlose Erwachsene zu sprechen. Die polnische Illustratorin Kasia Fryza hat diese Geschichte gefühlvoll bebildert: Proportionen und Bewegungsdarstellung wecken Mitgefühl, der reduzierte grafische Stil schafft jedoch gleichzeitig Distanz in beklemmenden Szenen und hat Witz. Der Text in Übersetzung von Stefanie Kuballa-Cottone hat in seiner typografischen Umsetzung eine zentrale Rolle im Bildaufbau. Ab 3. Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020.

Der Eierkarton

Teuer muss nicht sein, aber kreativ! Michael Fink inspiziert Ausgesondertes, um nach Dingen zu suchen, die kaum etwas kosten. Weiter lesen…

Diesen Beitrag kannst Du nur mit einem wamiki – Print-Abo, oder e-wamiki – Jahres-Abo kostenlos lesen.

Alternativ kannst Du diesen Beitrag jetzt für 2 € kaufen. Dazu musst Du Dir ein Kundenkonto anlegen. Dann geht’s los: In Deiner eigenen Bibliothek kannst Du Deine gekauften Lieblingsbeiträge speichern, drucken, thematisch sortieren und an Freunde weiterleiten. Außerdem kannst Du alle Beiträge online kommentieren und Kontakt zu den Autor_innen aufnehmen.

Wenn Du bereits ein wamiki Abonnement hast oder diesen Beitrag bereits gekauft hast, brauchst Du Dich nur einzuloggen.

Jetzt Kaufen für 2 €EinlogggenAbonnent werden

Zecken zwicken, Zicken zanken

Hier werden Rechtsfragen aus der Pädagogik verhandelt. Diesmal antwortet der Rechthaber auf die Fragen: Dürfen Erzieher*innen Zeckenkontrollen durchführen? Müssen sie Tiere entfernen? Oder ist das streng verboten? Weiter lesen…

Diesen Beitrag kannst Du nur mit einem wamiki – Print-Abo, oder e-wamiki – Jahres-Abo kostenlos lesen.

Alternativ kannst Du diesen Beitrag jetzt für 2 € kaufen. Dazu musst Du Dir ein Kundenkonto anlegen. Dann geht’s los: In Deiner eigenen Bibliothek kannst Du Deine gekauften Lieblingsbeiträge speichern, drucken, thematisch sortieren und an Freunde weiterleiten. Außerdem kannst Du alle Beiträge online kommentieren und Kontakt zu den Autor_innen aufnehmen.

Wenn Du bereits ein wamiki Abonnement hast oder diesen Beitrag bereits gekauft hast, brauchst Du Dich nur einzuloggen.

Jetzt Kaufen für 2 €EinlogggenAbonnent werden

Selbstsicherer werden

Warum sind wir, wie wir sind? Und warum stoßen wir damit nicht nur auf Gegenliebe? Erinnerungen an missliche Situationen, Erkenntnisse über Verhaltensweisen, Erfahrungen mit Lösungsmöglichkeiten und Umsetzungstipps – Aline Kramer-Pleßke, Supervisorin und Coach, möchte dazu beitragen, dass wir unsere Potenziale entdecken, unsere Ressourcen stärken, emotionale Entlastung finden und souveräner handeln können. Weiter lesen…

Diesen Beitrag kannst Du nur mit einem wamiki – Print-Abo, oder e-wamiki – Jahres-Abo kostenlos lesen.

Alternativ kannst Du diesen Beitrag jetzt für 2 € kaufen. Dazu musst Du Dir ein Kundenkonto anlegen. Dann geht’s los: In Deiner eigenen Bibliothek kannst Du Deine gekauften Lieblingsbeiträge speichern, drucken, thematisch sortieren und an Freunde weiterleiten. Außerdem kannst Du alle Beiträge online kommentieren und Kontakt zu den Autor_innen aufnehmen.

Wenn Du bereits ein wamiki Abonnement hast oder diesen Beitrag bereits gekauft hast, brauchst Du Dich nur einzuloggen.

Jetzt Kaufen für 2 €EinlogggenAbonnent werden

Auf Datenschutzjagd nach DSGVO

Ganz Deutschland hat ein bisschen Bammel, seit die neue DSGVO erlassen wurde. Also, die Datenschutz-Grundverordnung. Besonders im Kindergarten macht sich Angst breit, denn wo viele Menschen sind, sind leider auch deren Daten. Gut, dass es Kindergärten wie die „Dallgower Datenzwerge“ gibt, die rechtzeitig Vorsichtsmaßnahmen ergriffen und sich jetzt sogar „Haus der gesicherten Daten“ nennen dürfen. Grund genug, die rührige Leiterin des Hauses, Frau Danuta Dathe, zu Wort kommen zu lassen. Bitte, Frau Dathe, berichten Sie über Ihren Weg ins DSGVO-Glück!

Der Artikel als PDF zum Herunterladen: Datenschutzsatire_#3_2020

„Guten Tag, Herr Redakteur! Gerne erzähle ich Ihnen, wie wir das mit dem Datenschutz praktizieren. Eine Kita-Führung kommt natürlich nicht in Frage, aber hier im Vorraum steht es sich ja gut. Leider kann ich ihnen auch keine Bilder der Räume zeigen, denn da wären Kinder drauf oder deren persönliche Sachen. Oder per Kunsturheberrecht geschützte Bauwerke. Und fragen Sie mich nicht nach Details! Stellen Sie sich einfach vor, wie es bei uns aussieht, aber bitte nicht zu konkret. Wer weiß denn, ob diese Bildrechte nicht auch für Vorstellungsbilder gelten …

Ein stressiger Schritt auf unserem Weg zur datenschutzgerechten Pädagogik war natürlich die Sache mit den Portfolios. Herrje, was da an persönlichen Daten über jedes Kind zusammenkommt! Wir hatten zunächst nur bei Fotos, auf denen andere Kinder sind, deren Gesichter geschwärzt. Das sah aber doof aus – lauter geschwärzte Kinder neben dem einen ungeschwärzten Portfolio-­Besitzer! Also haben wir das Portfolio-Kind gleich mitgeschwärzt. Beziehungsweise für die People-of-colour-Kinder geweißt, das wäre ja sonst unfair.

Dann mussten wir aber noch die Lernbeweise im Portfolio verändern, weil die viel zu viele datenschutzrelevante Infos über jedes Kind enthalten. Nicht auszudenken, wenn jemand erfährt, dass Kind X am soundsovielten irgendeine Kompetenz erworben hat! Also haben wir auch das Datum geschwärzt und die Kompetenz so abstrakt formuliert, dass keine Rückschlüsse auf die Person möglich sind. Schauen Sie, so sieht das dann aus. Ich lese es mal vor: ‚Lernbeweis 3-17, erbracht Mitte 2018. Kind A kann jetzt R. Herzlichen Glückwunsch und weiter so!‘

Nicht so einfach war die Sache mit den Gruppenfotos. Da geht es ja auch um Emotionales! Deshalb fanden unsere Muttis und Vatis diese schwarzen Balken vor den Augen der anderen Kinder aus der Gruppe doch zu düster. Sandy, unser Teamküken, hatte dann die rettende Idee: Warum nicht einfach die Kinder auf dem Bild durch genauso niedlich guckende Kuscheltiere ersetzen? Sehen Sie mal, hier ist die Igelbabygruppe. Schauen die nicht niedlich? Ich bin übrigens der rosafarbene Plüschhahn. Süß, oder?

Mit unseren Foto-Regeln war es natürlich nicht getan, Datenschutz steckt ja überall drin. Unsere Kita hat nämlich – leider, sage ich aus heutiger Sicht – solche Riesenfenster. Da kann jeder Krethi und Plethi reinschauen. Und wer weiß schon, wer das tut und warum? Also haben wir beschlossen, die Fenster mit Folie zu verkleben, um die Kinder zu schützen. Das funktioniert auch andersrum: Die Kinder können die Leute draußen nicht anstarren oder gar knipsen. Zum Verkleben haben wir übrigens Milchglasfolie genommen, obwohl Hannelo… äh, eine Kollegin, gleich krähte: ‚Das kann ich doch alles mit meinen alten Window Colours zumalen, da gibt’s sooo schöne großflächige Motive!‘ Aber das Milchglas sieht einfach cooler aus und hat den Vorteil, dass sich die Kinder beim Rausgucken gleich an eine verpixelte Welt gewöhnen. Christian – der Kindername ist natürlich geändert – sagte gestern: ‚Die Häuser draußen sehen jetzt genauso aus wie unser Haus bei Google Maps!‘ Und Liese fand, dass bei ihrer Oma, wenn sie nach dem Bringen von draußen reinzugucken versucht, gar keine Falten mehr zu sehen sind. ‚Wie bei Instagram ‘, freute sie sich.

Als wir dachten, das Wichtigste geschafft zu haben, fiel unserm Praktikanten zum Glück noch eine superwichtige Sache ein: ‚Hey, was ist mit den Ausflügen? Da kann doch jeder die Steppkes sehen, sich die Gesichter einprägen und sie später aus dem Kopf nachmalen?‘ Gut, dass es im Mäcgeiz gerade diese schwarzen Schlafbrillen gab. Wir haben gleich vier Zehnerpacks gekauft. Seitdem sind die Ausflüge nicht nur viel DSGVO-gerechter, sondern auch ruhiger. Und weil immer mal jemand stolpert, nehmen die Kinder das Anfassen in Zweiergruppen endlich ernst.

Dann fiel uns plötzlich die Sache mit den Geburtstagen auf. Geburtstag feiern ist toll, vor allem für das betroffene Kind.Was nicht so toll ist: Alle Kinder in der Gruppe kriegen dabei ausgesprochen sensible Daten mit, und manche merken sie sich ewig. Ich weiß zum Beispiel den Geburtstag von Ilse Linnekogel, meine Banknach­barin in der dritten, immer noch. Ach, Gottchen! Bitte vergessen Sie den Namen gleich wieder. Man hat ja heute ratzfatz eine Anzeige wegen Datenverraten an der Backe.

Zurück zum Thema: Wir haben dann jedem Kind einen neuen, neutralen Geburtstagstermin zugewiesen. Ist erstens einfacher, weil man die Feiern besser mit den anderen Kitaterminen abstimmen kann. Zweitens hat jedes Kind reihum mal im Sommer Geburtstag.

Kurz bevor wir uns zum Wettbewerb ‚Datenschutzgerechteste Kita Deutschlands ‘ angemeldet hatten, war Irene noch eingefallen, an die Namensanonymisierung zu denken. Offen gestanden war es auch bei uns üblich, die Eltern mal mit Vor-, mal mit Nachnamen anzusprechen und auch die Namen der Kinder ganz unbefangen zu erwähnen. Da konnten Mithörer sofort zwei und zwei zusammenzählen und hatten den kompletten Datensatz gehackt! Seit uns das klargeworden ist, sprechen wir die Eltern nur mit ‚Liebe Mutter ‘, ‚Lieber Vater ‘ oder bei Bedarf mit ‚Liebes Diverses ‘ an. Zu uns sagen sie weiterhin: ‚He, Sie da!‘

Die Kinder sprechen wir natürlich erst recht nicht mit Namen an, weil ja sonst alle in der Gruppe automatisch jeden Namen lernen. Wir verwenden konsequent Kosenamen. Das klappt gut. Wenn niemand in der Gruppe Malte als Malte kennt, aber alle als „Unser Kamuffelchen“, ist Datenmissbrauch kaum mehr möglich. Zumal wir ab dem nächsten Monat vorhaben, die Namen regelmäßig rotieren zu lassen.“

Ich bin beeindruckt und möchte mich verabschieden: „Vielen Dank, liebe Frau Dat… äh?“

„N. N. Oder bloß N., wir sind ja beim Du“, antwortet die Leiterin charmant.

 

Fotos: Lena Grüber