Liebe Leserin, lieber Leser,

brauchst Du Anerkennung? Sehnst Du Dich nach dem Kick, den sie Dir verschafft? Oder leidest Du unter ihrer Abwesenheit?
Wir können Dir wahrscheinlich nicht helfen, aber mitfühlen. Denn auch
wir brauchen Anerkennung – lieber mehr als weniger.

In diesem Heft ist Anerkennung unser Thema. Zum Beispiel geht es um die Anerkennung, die unsere Berufe verdienen und immer zu selten bekommen. Was sind das eigentlich für Berufe, die reichlich oder gar zu viel Anerkennung bekommen? Gibt es solche Berufe überhaupt noch?

Wie dem auch sei und werde: Zum Pädagogen-Job gehört die professionelle Verteilung von Anerkennung. An Kinder, Jugendliche, Studierende und Teammitglieder. In Kitas, Schulen, Seminaren und Fortbildungen.
Verteilen wir diese Droge gerecht, gleichmäßig und nach Bedarf? Oder selbst­gerecht, weil wir unseren Vorstellungen von gut und richtig, sympathisch und doof folgen? Verteilen wir Anerkennung etwa selbstlos und sachlich nüchtern?

Wir wollen herausfinden, wie viele Facetten Anerkennung hat. Ist sie nur ein Synonym für Lob, Bienchen-Stempel oder Lächel-Smileys? Hat Anerkennung etwas mit Respekt zu tun – auch vor den Grenzen von Menschen?
Von unseren eigenen Grenzen mal abgesehen… Beginnt Anerkennung mit der grundsätzlichen Bereitschaft, mit jemandem in den Dialog zu treten, auch wenn er uns fremd ist? Können und müssen wir – als pädagogische Fachkräfte mit dem Selbstverständnis, von vornherein zu den Guten zu gehören – Menschen anerkennen, die uns unsympathisch oder gar zuwider sind? Was ist, wenn das sehr junge Menschen sind?

Viele Fragen. Dir fallen bestimmt Situationen ein, in denen Du antworten musstest – nur für Dich oder vor versammelter Mannschaft. Hinterher warst Du unzufrieden. Oder Du hattest das Gefühl: Ja, das musste mal gesagt werden.

Lass uns gemeinsam darüber nachdenken, was Anerkennung bedeutet und wie wir diesen speziellen Stoff für das eigene Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden derjenigen, mit denen wir arbeiten und leben, erlebbar und verfügbar machen können.

Deine wamikis