Liebe Leserin, lieber Leser,

sehnst Du Dich nach früher? Kein Wunder, denn dafür gibt es Gründe: anstrengende, traurige Zeiten mit Kriegen, die es in unserer Kindheit zumindest hierzulande nicht gab, gefährliche Typen, die die Welt beherrschen wollen, mehr oder weniger gut versteckte Rechtspopulisten mit Nazi-Ideologie, Politiker mit bodenloser Ignoranz gegenüber der Klimakrise und mit einer Vorstellung von Zukunft, die fast ausschließlich aus Erwartungen an digitale Technologien und die KI besteht. Ja, es gibt viele Gründe, sich über das Heute zu gruseln und sich zurückzusehnen.

Sehnen sich alle derzeit nach früher? Vielleicht, aber leider nicht nur die richtigen Leute. Vielleicht ist es ein Problem, dass Retro heute so unheimlich angesagt ist. Gewisse Einflussgruppen fordern immer mehr Dinge, die „wiederhergestellt“ werden sollen. Sie wollen wieder so wenig Migration, wenig Klimaschutz, wenig Gleichstellung und wenig Diversität wie früher. Damit finden sie möglicherweise immer mehr Zuspruch, weil viele Menschen die Vergangenheit mit ihren Schattenseiten vergessen haben. Sonst wäre wohl klarer zu sehen: In die Vergangenheit zurückzukehren ist erstens nicht möglich – und macht uns zweitens auch nicht glücklich. Ganz abgesehen davon, dass die Kinder von heute mit unserer Vergangenheit nichts am Hut haben.

Sehnst Du Dich nach einer Zukunft? In diesem Heft schauen wir auf verschiedene Weise in die Vergangenheit – auch um erleichtert festzustellen, dass es immer wieder Rückschläge und darauf folgende Fortschritte gab.
Und dass es schon früher viele gute Ideen gab, die nur darauf warten, in der Zukunft umgesetzt zu werden.

Hast Du Lust, neugierig mit uns in Richtung Zukunft zu starten?

Na, dann mal los!

Deine wamiki-Redaktion